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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-14
- Erscheinungsdatum
- 14.06.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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134. 14. Juni 1910 Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7053 gericht Magdeburg eine mehrjährige Gefängnisstrafe auferlegt, die er in der Strafanstalt Gommern zu verbüßen hatte. Wegen Krankheit wurde er am 6. August 1906 aus der Strafhaft auf 6 Monate beurlaubt. Kaum war er in Freiheit, beging er von neuem Betrügereien. Er wandte sich an verschiedene Buch händler in Breslau, Braunschweig, Sangerhausen usw., ließ sich von ihnen als Provisionsreisender anstellen, nahm auch Werke und Zeitschriften, für die er Abnehmer suchen sollte, mit auf die Reise, ließ sich Provisionen auf angebliche Bestellungen zahlen und verschwand dann. Die mitgenommenen Bücher und Zeit schriften verkaufte er für einen geringen Preis. Trotzdem diese Betrügereien sofort zur Anzeige gebracht worden waren und auf den Angeklagten überall gefahndet wurde, gelang es dem An geklagten, sich bis zum 22. Januar d. I. verborgen zu halten. Heute räumt er seine Verfehlungen ein, will aber dafür nicht verantwortlich sein, da sein nervöses Leiden ihm jede klare Über legung seiner Handlungen unmöglich mache. Sanitätsrat vr. Heinicke aus Gommern bezeichnete in seinem Gutachten den Angeklagten als voll verantwortlich für seine Straftaten. Der Staatsanwalt beantragte hierauf eine Gefängnisstrafe von 2 Jahren 6 Monaten. Der Offizialverteidiger Referendar Anz führte in feinem Plaidoyer die Notlage des Angeklagten bei Be gehung der Straftaten als mildernden Umstand an. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis. (Nordhäuser Zeitung.) Gefetzes-Beröffentlichungen. — Das »Reichsgesetzblatt« enthält in Nr. 34 unter Nr. 3782 das Gesetz, betreffend die ge schäftliche Behandlung der Entwürfe eines Gesetzes, betreffend AnderungendesGerichtsverfassungsgesetzes, einer Straf prozessordnung und eines zu beiden Gesetzen gehörenden Ein führungsgesetzes sowie des Entwurfs einer Reichsversicherungs ordnung, vom 2. Juni 1910, unter Nr. 3783 das Stellenver mittlergesetz, vom 2. Juni 1910, unter Nr. 3784 die Bekannt machung, betreffend die Besetzung der Kauffahrteischiffe mit Kapitänen und Schiffsoffizieren, vom 3. Juni 1910, unter Nr. 3785 die Bekanntmachung, betreffend den Befähigungs nachweis und die Prüfung der Seeschiffer und Seesteuer leute auf deutschen Kauffahrteischiffen, vom 3. Juni 1910, und unter Nr. 3786 die Bekanntmachung, betreffend die Beschäftigung von Arbeiterinnen in Meiereien (Molke reien) und Betrieben zur Sterilisierung von Milch, vom 4. Juni 1910; in Nummer 35 unter Nr. 3787 die Bekanntmachung, be treffend die im Anschluß an das Haager Abkommen über den Zivilprozeß vom 17. Juli 1905 von Dentschland mit Österreich und mit Dänemark zur weiteren Vereinfachung des Rechts hilfeverkehrs getroffenen Vereinbarungen, vom 3. Juni 1910, und unter Nr. 3788 die Bekanntmachung, betreffend Änderung der Geschäftsbedingungen der Produktenbörse zu Berlin für den Zeithandel in Getreide und Mehl, vom 4. Juni 1910. Schenkung an die Königliche Bibliothek in Berlin. — Herr vr. Otto Weddigen in Charlottenburg schenkte anläßlich seines nahenden vierzigjährigen Schriftstellerjubiläums der König lichen Bibliothek in Berlin eine vollständige, handschriftlich ver besserte und sehr vermehrte Ausgabe seiner »Gesammelten poetischen Werke« (10 Bände und ein Supplementband), die dankbarst entgegengenommen wurde und dauernd in der hand schriftlichen Abteilung der Königlichen Bibliothek in Berlin zur Aufbewahrung gelangte. Sie ist eine textkritische Ausgabe letzter Hand. Handelsregistercintragungen. — In das Handelsregister 6 des Königlichen Amtsgerichts Berlin-Mitte, Abteilung 122, ist am Nr. 7961. »Der Damenfriseur«, Verlagsgesellschafft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unternehmens: Übernahme, Herausgabe und Verlag der Zeit schrift »Bundesfachblatt Deutscher Perrückenmacher, Damen- und Theaterfriseure« in Charlottenburg, Kantstraße 146, demnächst in Berlin, Steglitzer Straße 66. Das Stammkapital beträgt 20 000 Geschäftsführer: Kaufmann Henry Sievert und der Coiffeur Carl Valentin Müller; sie vertreten die Gesellschaft gemeinschaftlich. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 29. April 1910 festgestellt und am 23. Mai 1910 hinsichtlich der Firma abgeändert. Nr. 7972. Der Renntraber, Verlagsgesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz: Berlin. Gegenstand des Unter- nehmens: Herstellung und Vertrieb einer Fachzeitschrift unter dem Namrn »Der Renntraber«. Das Stammkapital beträgt 20 000 Geschäftsführer: Redakteur Alfred Michow in Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 23. April 1910 festgestellt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Prokuristen vertreten. Außerdem wird hierbei bekannt gemacht: Öffentliche Bekanntmachungen erfolgen in der Zeitung »Der Renntraber«. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 134.) Die Pläne für ein Berliner Bilderarchiv. — Das Märkische Museum zu Berlin hat, wie die Vossische Zeitung meldet, eine bedeutsame Erweiterung seines Bilderarchivs beschlossen. Einmal soll eine systematische Sammlung von Abbildungen wichtiger Er eignisse und Erscheinungen zur Berliner Zeit- und Kulturgeschichte angelegt werden, für die auch die älteren Bilderbestände des Museums schon eine Anzahl wertvoller Stücke aufweisen. Sodann soll ein Archiv künstlerischer Photographien der Stadt und der typischen Erscheinungen ihres Lebens begründet werden, ähnlich bewahrte Sammlung besitzt. Es ist in Aussicht genommen, einzelne Gruppen dieser Blätter in Reproduktionen herauszugeben; eine erste Mappe »Das malerische Berlin« soll möglichst bald er scheinen. Eine französische Bibliographie der Evolutionstheorie. — Das Lullstin Leiontik^us äs 1a. k'rrrnss et äs 1a. Lsl^ic^us hat mit dem Jahre 1910 unter dem Titel LiblioArapdia. svolutioni« eine analytische Bibliographie aller Arbeiten begonnen, die sich auf die Evolutionstheorie (Abstammungslehre) beziehen. Sie um faßt alle Bücher und Zeitschriftenartikel, die sich auf die Fragen der Arten und ihrer Veränderung, der Erblichkeit, Embryologie, experimentellen Biologie u. f. f. beziehen. In Deutschland gibt es ähnliche Bibliographien bereits seit längerer Zeit, da diese aber den Franzosen der sprachlichen Schwierigkeit wegen zumeist wenig zugänglich sind, will die neue, als Anhang zu dem genannten kullstin erscheinende Bibliographie diesen als Führer durch die täglich mehr anwachsende evolutionistische Literatur dienen. Die soeben erschienene erste Nummer enthält auf 32 Seiten einen Bericht über 73 Arbeiten, es wird also, da das genannte Lullstin jährlich in vier Heften erscheint, jährlich über etwa 300 Bücher und Abhandlungen zur Abstammungslehre Bericht erstattet werden. (Nach: »ksvus 8oisnt.iL«iu6.«) Teure Gemälde. — Aus London wird berichtet: Den höchsten Preis, der je bei Christie für ein Gemälde bezahlt worden ist, erzielte dieser Tage ein Bild von Corot, für das die Angebote von 21000 in großen Sprüngen auf 273 000 ^ emporschnellten. Es ist nur ein kleines Bild von 26:35^ Zoll, eine feine Landschaft in den verschleierten Farben der Abend dämmerung, in der man im Vordergründe einen Knaben sieht, der an einem Baume zu einem Vogelneste emporklimmt, wäh rend zwei Mädchen ihm Nachsehen. Im Hintergründe erblickt man auf einer Anhöhe über einer Talmulde einen Tempel. Bei derselben Versteigerung erzielte eine andere Landschaft von Corot »Der Windstoß« 25 200 während ein »Schlafendes Kind« von Maris 102 900 und ein Bild von Jozef Israels »Der Eierkuchen« 66 700 ^ brachte. — Wieder tritt eins der großen Meisterwerke der Kunst die Wanderung über den Ozean an, um in der Sammlung eines amerikanischen Dollar fürsten eine neue Stätte zu finden. Es handelt sich um das »Bildnis eines polnischen Reiters« von Rembrandt, das sich bis vor kurzem in Dzikow (Galizien) im Besitze des Grafen Tarnowski befand und das nunmehr für den statt lichen Preis von 1200 000 an Mr. Frick verkauft worden ist. In den nächsten Tagen wird das Gemälde vorüber gehend in einem Londoner Kunstsalon zur Ausstellung gelangen. Das um 1655 gemalte Bild, das durch die Rembrandt-Aus- 914
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