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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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148, ZV. Juni 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7747 jedoch der Bezugspreis eine entsprechende Erhöhung erfahren hätte. Erwünscht wäre daher eine Heraufsetzung des Bestellgeldes, die die Zeitungsgeschäfte in die Lage versetzen würde, höhere Löhne zu zahlen und damit ein zuverlässiges Austrägerpersonal heranznziehen. Einen beträchtlichen Um fang hat in den letzten Jahren der Vertrieb von Zeitungen durch den Straßenhandel angenommen. »Der Ladenhandcl fühlt sich dadurch-, führt ein Bericht aus, »namentlich des halb benachteiligt, weil den Straßenhändlern der Verkauf von Zeitungen auch nach dem gesetzlichen Ladenschlüsse auf den Straßen und in den Restaurants und Cafes gestattet ist.« Musikalien. Der Handel mit Musikalien bewegte sich im all gemeinen in den Grenzen des Vorjahres, und die geschäft lichen Ergebnisse dürften im großen und ganzen befriedigend ausgefallen sein. Der Geschäftsgang verlief in den ersten Monaten des Berichtsjahres ziemlich ruhig und regelmäßig, flaute aber in den Sommermonaten im Vergleich zum Vor jahre erheblich ab, so daß die in dieser Zeit erzielten Umsätze beträchlich hinter denen des Vorjahres zurückgeblieben sein dürften. Namentlich im Juli während des hier stattgesundenen Deutschen Bundesschießens war das Geschäft stiller denn je. Erst im Herbst, als der Markt mit Neuheiten sehr reichlich versehen wurde, trat eine Erholung ein, die für den Rest des Jahres anhielt und besonders auch in einem flotten Weihnachts geschäfte zum Ausdruck kam. Auch im Berichtsjahre konnte wiederum die erfreuliche Beobachtung gemacht werden, daß die Nachfrage nach wirklich guter Musik mehr und mehr zu nimmt. In der zweiten Hälfte des Jahres bekundete das Publikum ein reges Interesse für Musik leichteren Genres, wie Operetten, Ausstattungspossen, Tänze und Lieder, worin ein reichliches Angebot vorlag. Bemerkenswert ist noch die Tatsache, daß der Verkauf von Musikalien nach dem Aus lande sich alljährlich steigert nnd hierin im Berichtsjahre recht befriedigende geschäftliche Erfolge erzielt wurden. Kunsthandel. Das Geschäftsjahr 1909 glich im großen und ganzen dem vorangegangenen. Der Absatz in Gemälden hat sich im allgemeinen auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Es wurden fast ausschließlich Werke der alten Schule ge kauft, während es immer noch schwer hält, die Aufmerksam keit des Publikums auf bessere Arbeiten moderner Künstler zu lenken. Zu bedauern bleibt es nach wie vor, daß das Fremdenpublikum so gut wie gar keinen Anteil an dem Kauf von Gemälden und kunstgewerblichen Gegenständen hat, und der Kunsthandel somit aus dem Fremdenverkehre im allge meinen recht wenig Nutzen zu ziehen vermag. Diese Er scheinung ist namentlich darauf zurllckzusllhren, daß die Ham burg besuchenden Fremden die Stadt in wenigen Stunden besehen und sich nicht die Zeit lassen, die zahlreichen und recht guten Darbietungen auf künstlerischem Gebiete in Augen schein zu nehmen. Eine sür den Hamburger Kunsthandel von Jahr zu Jahr empfindlicher sich bemerkbar machende Konkurrenz bilden die alljährlich in den Kunststädten statt findenden großen Kunstausstellungen. »Diese werden-, so äußert sich ein Bericht, »vielfach auch von dem durch reisenden Hamburger Publikum bei Deckung seines Bedarfes an Gemälden usw. herangezogen. Nicht nur München, Düsseldorf und andere Städte, sondern im letzten Jahre namentlich auch Berlin lieferten vielfach Kunstgegenstände nach Hamburg. Es ist zu bedauern, daß diese Kreise des Hamburger Publikums lieber auswärts kaufen, anstatt die mit großen Kosten unterhaltenen Unternehmungen am Platze, die bestrebt sind, das Beste zu bieten, durch Ankäufe nach Kräften zu unterstützen.« — In kunstgewerblichen Gegenständen haben sich die Umsätze ebenfalls allgemein auf der Höhe des Vorjahres gehalten. Wie in diesem, so wurden auch im verflossenen Jahre im allgemeinen von den kauf kräftigeren Bevölkerungskreisen nur teure und größere Gegenstände gekauft, während das minder bemittelte Publi kum im Ankauf von Luxusgegenständen im allgemeinen eine starke Zurückhaltung beobachtete. Das Geschäft in Antiquitäten bewegte sich während der ersten Hälfte des Berichtsjahres im großen und ganzen in den Bahnen des Jahres 1908. Dagegen erfuhr der Geschäftsgang in der zweiten Hälfte des Jahres 1909 durch eine ungewöhnliche Steigerung der Ausfuhr nach den Ver einigten Staaten von Amerika eine erfreuliche Belebung. Die beträchtliche Zunahme in der Ausfuhr von Antiquitäten nach diesem Lande ist in der Hauptsache auf den im August des Berichtsjahres in Kraft getretenen Paynetarif zurückzufllhren, wonach Gemälde, Zeichnungen, graphische Kunstwerke und Bilder, die älter als 20 Jahre find, und Antiquitäten in Bronze, Marmor, Terrakotta von einem mehr als hundert jährigen Alter zollfrei eingesührt werden dürfen. Eine stärkere Kauflust machte sich ferner auch im Geschäft mit alten Möbeln bemerkbar. Praktisches Latein. Kurzgefaßter Lehrgang für Buchdrucker. Von 2. Laß, Hauptlehrer an den Buchdrucker-Fachkursen der Gewerbeschule Stuttgart. Herausgegeben vom Graphischen Klub, Stuttgart. Groß-Oktav 72 Seiten. Preis 1 Ein Schriftchen, das feinen Titel »Praktisches« nicht umsonst trägt und dessen Herausgabe dem Graphischen Klub in Stuttgart als ein Verdienst um die Allgemeinheit angerechnet werden darf. Es ist entstanden aus den Vorbereitungen des Verfassers sür den fremdsprachlichen Unterricht in den Setzerklassen der Gewerbeschule Stuttgart und in einem freiwilligen für seine Mit glieder veranstalteten Fortbildungskurs. Dabei galt es, ein prak tisches Ziel rasch zu erreichen, als welches betrachtet werden mußte, daß die Lernenden die häufigsten Formen der Konjuga tion und Deklination erkennen und ihre Kenntnisse bet der Er klärung der gangbarsten Fremdwörter anwenden könnten. Das aber ist bei einer toten Sprache eine sehr schwierige Aufgabe, die zu lösen indes dem Verfasser gelungen ist, soweit man dies nach einem prüfenden Einblick in sein Merkchen beurteilen kann. Aus dein Inhalt desselben sei hervorgehoben: Die Bedeutung des Lateinischen. Satztechnische Belehrungen. Das Zeitwort (Vsrbumf. Die Aussprache des Lateinischen. Die Aussageweisen sdloäij. Die Konjugationen. Das Hilfszeitwort ssss. Über die Deklination des Substantivs. Die zusammengesetzten Zeiten (kort'eot, ülukguam- xorkeot und Ikutur. oxaet.j. Worttrennungen. Die Zahlwörter. Lateinische Abkürzungen. Zu den willkommensten Unterweisungen werben ohne Zweifel Setzer und Korrektoren das Kapitel über die Worttrennungen zählen, denn gerade hierüber lassen die meisten Grammatiken uns vollkommen im Stich, und man sucht in ihnen daraus bezüg liche zweckdienliche Regeln fast immer vergeblich. Was das -Praktische Latein« darüber bringt, wird in den meisten Fällen sich für die tägliche Praxis als hinreichend erweisen, und ebenso ist diesem der übrige Inhalt trefflich angepaßt. Das Merkchen, obwohl zunächst sür Buchdrucker, bzw. Setzer bestimmt, kann auch jungen Buchhändlern, denen es nicht vergönnt war, Sprach studien an Lateinschulen zu treiben, bestens empfohlen werden zu eigener Fort- und Ausbildung. Theod. Goebel. Kleine Mitteilungen. * Aus dem Antiquariat. — Die sehr reichhaltige »Goethe- Bibliothek« des -j- Justizrats Herzselder in Augsburg wurde von B. Seligsberg's Antiquariat (F. Seuffer) in Bayreuth erworben; sie enthält auch viele Erstausgaben. Ein Katalog darüber erscheint im Laufe des Winters. 1005'
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