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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1910
- Strukturtyp
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- 1910-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1910
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- Deutsch
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Nichtamtlicher Teil. 149, 1. Juli ISIS. In diese Zeit fällt die Erwerbung einer Anzahl wich tiger Publikationen aus dem aufgelassenen Friedr. Campcschen Verlag in Nürnberg, darunter das Quellenwerk Dürers Reliquien, dann Neudörfels Nachrichten von den NUrnbergischen Künstlern u. a. Darauf folgte eine weitere Reihe von Stahlstichen mit Ansichten von Nürnberg, die I. Poppel im Verein mit den Künstlern I. Falkner. Fr. Geißler, F Hablitschek, PH. Walther und I. G. Wolff herausgab. Eine andere wertvolle Bereicherung stellte der Ankauf der be rühmten Kupferstiche von Albert Reindel nach den Gemälden Albrecht Dürers »Kaiser Karl der Große« und »Die vier Apostel« dar. Dürers Wandgemälde im großen Saal des Rathauses und die an der Decke des zweiten Stockwerkes dortselbst angebrachte Stukko-Abbildung des Nürnberger Ge sellenstechens vom Jahre 1446 fanden durch die Radiernadel PH. Walthers eine meisterhafte Wiedergabe. Was aber Georg Friedrich Heinrich Schräg zum blei benden Verdienst angerechnet werden muß, war die Heraus gabe des Prachtwerkes über Adam Kraft von Fr. Wanderer, Professor an der Nürnberger Kunstschule. Der Künstler fertigte nicht allein die 60 Zeichnungen auf die Holzstöcke, die von K. Daumerlang und Joh. Trambauer in muster gültiger Weise geschnitten wurden, sondern übernahm auch die Bearbeitung des Textes, der, auf Grund archivalischer Studien, neue Gesichtspunkte über den berühmten Nürn berger Bildhauer eröffnele. Das Werk erregte bei Künstlern und Laien gerechtes Aufsehen und fand bei der Kritik ein stimmiges Lob. Insbesondere waren cs der Akademiedircktor W. v. Kaulbach, die Dombaumeister in Wien und Regens burg Fr. Schmidt und I. Denzinger, der Kunsthistoriker W. LUbke u. a., die dein Unternehmen höchste Anerkennung zollten. König Ludwig II. nahm die Widmung des Werkes entgegen. Sodann wurde des Malers I. G. Wolff umfangreiches Werk »Nürnbergs Gedenkbuch« neu aufgelegt und von dem Stadtarchivar vr. G. W. K. Lochner mit Text versehen. Georg Friedrich Heinrich Schräg war es auch, der Dürers bekanntes Bildnis Hieronymus Holzschuher, das die freiherrlich von Holzschuhersche Familie, nachdem es lange Zeit schwer zugänglich gewesen, dem Germanischen Museum zur Auf stellung überlassen hatte, erstmalig in trefflicher Wiedergabe aus den Kunstmarkt brachte. Der Erfolg veranlaßte die Herausgabe von achtunddreißig der schönsten Bilder der Gemäldegalerie des Germanischen Nationalmuseums. Behufs Vergrößerung seines buchhändlerischen Betriebes erwarb Georg Friedrich Heinrich im Jahre 1880 den Jugendschristenverlag von Franz Neugebauer und verlegte den Sitz des Geschäftes von Stuttgart nach Nürnberg. Bis zu seinem Tode verfolgte Georg Friedrich Heinrich Schräg das Ziel, seinen Verlag in den Dienst von Alt nürnbergs Kunst und deren hervorragendsten Vertretern zu stellen. Über seine reiche berufliche Tätigkeit hinaus ist er nur wenig an die Öffentlichkeit getreten, allein der Pflege und Förderung des Wohles des Buchhandels, sowie der Vertretung der Interessen desselben hat er Zeit und Kraft gewidmet. Gleich wie der Vater an der Gründung des Börsenvereins beteiligt war, darf der Sohn das Verdienst für sich in Anspruch nehmen, den Bayerischen Buchhändler- Verein im Jahre 1879 mit ins Leben gerufen zu haben. Am IS. Oktober 1883 starb Georg Friedrich Heinrich Schräg. Der I. L. Schragsche Verlag ging nun über auf seinen ältesten Sohn, den derzeitigen Inhaber, Johann Georg Carl Schräg. Um die vom Bayerischen Gewerbemuseum herausgegebsne Zeitschrift »Kunst und Gewerbe« und deren Fortsetzung, die »Bayerische Gewerbezeitung«, buchhändlerisch zu vertreiben, erfolgte im Jahre 1885 die Errichtung der Verlagsanstalt des Bayerischen Gewerbemuseums (C. Schräg). Mit Aufhören der Zeitschrift im Jahre 1898 wurde diese Firma gelöscht und die anderen inzwischen erschienenen Verlags werke dem I. L. Schragschen Verlag cinverleibt. Der Franz Neugcbauersche Jugendschriftenverlag wurde als der Richtung des übrigen Verlags doch zu fernstehend 1887 an Robert Bardtenschlagec in Reutlingen (jetzt Stuttgart) verkauft. Während der letzten fünfundzwanzig Jahre konnte der Verlag unter Festhaltung der bewährten alten Traditionen wesentlich vermehrt und dabei dem Buchverlag besonderes Augenmerk zugewendet werden. Nürnbergs große Vergangenheit in geschichtlicher, kunst- und kulturgeschichtlicher Beziehung bietet der Verlagstätigkeit allein schon ein weites und dankbares Feld. Dem Schragschen Verlag gelang es, eine große Zahl namhafter Autoren zu gewinnen, die auf den angezogenen Gebieten als Autoritäten gelten dürfen. Auch über das in den Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums und der Bayerischen Landes gewerbeanstalt befindliche wertvolle Vorbildermatcriak wurden verschiedene Werke in Wort und Bild veröffentlicht. Aus der Fülle der Erscheinungen sind hervorzuheben: Bibliothekar C. Friedrich, Augustin Hirsoogel als Töpfer; Numismatiker C. F. Gebert, Geschichte der Münzstätte der Reichsstadt Nürnberg; vr. R. Hagen, Die erste Eisenbahn mit Dampfbetrieb zwischen Nürnberg und Fürth; vr. Th. Hampe, Die Entwicklung des Theaterwesens in Nürnberg von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis 1806; vr. B. Hartmann, Konrad Celtis in Nürnberg; Professor Joh. Kamann, Die Fehde des Götz v. Berlichingen mit der Reichsstadt Nürnberg; Georg Freiherr von Kreß, Grllndlach und seine Besitzer; Sladtarchivar vr. G. W. K. Lochner, Lebensläufe berühmter und verdienter Nürnberger; Archivrat vr. E. Mummenhoff, Das Rathaus in Nürnberg; von dem selben Verfasser, Nürnbergs Ursprung und Alter in den Dar stellungen der Geschichtschreiber und im Lichte der Geschichte; Professor vr. Paul I. Rse, Wanderungen durch das alte Nürnberg; Konservator vr. Fritz Traugott Schulz, Der Hirschvogelsaal zu Nürnberg. An numismatischen und genealogischen Veröffentlichungen gab der Verlag heraus; »Bartholomäus Albrecht, der Nürn berger Münzer und Erzkäufec« und »Die Münzen und Zeichen Nürnbergs«, beide von C. F. Gebert, ferner »Die rats- und gerichtsfähigen Familien der vormaligen freien Reichsstadt Nürnberg im bayerischen Offizierskorps seit 1806« von Major a. D. Fr. von Furtenbach; »Genealogisches Handbuch der zur Zeit lebenden rats- und gerichtssähigen Familien der vormaligen Reichsstadt Nürnberg- (9. Fort setzung) von Major a. D. Wilhelm Freiherr von Jmhoff. Von größeren kunstgewerblichen Tafelwerken sind zu nennen; Die Bauernstuben des Germanischen National museums, 12 Tafeln in Mappe; Meisterwerke deutscher Bild schnitzerkunst im Germanischen Nationalmuseum, 63 Tafeln, mit Text von vr. K. Scharfer; Altindische Metall-Gefäße aus der Sammlung des Bayerischen Gewerbemuseums; der Metall schmuck in der Mustersammlung des Bayerischen Gewerbe museums von vr. I. Stockbauer; Alte Öfen im Germanischen Nationalmuseum und auf der Burg zu Nürnberg, 37 Tafeln, mit Text von Professor vr. Rse; Alte Nürnberger Schlosser arbeiten, 30 Tafeln in Mappe. Die fachgewerbliche Richtung repräsentieren dis Tafel werke; Gewerbliche Vorlagen für Schlosser und solche für Bau- und Möbelschreiner von Oberbaurat Professor Th. von Kramer; die von der Bayerischen Landesgewerbeanstalt herausgegebenen zwei Sammlungen sachgewerblicher Zeichen vorlagen, und neuerdings ein von derselben Stelle veröffent lichtes Sammelwerk -Für die Werkstatt«, das — bis jetzt in
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