Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-01
- Erscheinungsdatum
- 01.07.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100701
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191007019
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100701
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-01
- Monat1910-07
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
7800 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 149. 1. Juli 1910 Fritz Eckardt Verlag G. m. b. H. in Leipzig. — Handels register-Eintrag: In das Handelsregister ist heute auf Blatt 14 490 die Firma Fritz Eckardt Verlag Gesellschaft mit beschränkter Haftung in Leipzig eingetragen und weiter folgendes ver lautbart worden: Der Gesellschaftsvertrag ist am 11. Juni 1910 abgeschlossen worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Geschäften des Buchhandels, insbesondere die Fortführung des von dem Verlagsbuchhändler Fritz Eckardt unter der Firma Fritz Eckardt Verlag in Leipzig, Keilstraße 6, betriebenen Verlagsgeschäftes. Die Gesellschaft wird auf un beschränkte Zeit geschlossen, ihre Auflösung ist jedoch vor dem 1. Juni 1914 nicht statthaft. Das Stammkapital beträgt 160 000 Werden mehr als zwei Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer vertreten. Zu Geschäftsführern sind bestellt die Verlagsbuchhändler Fritz Eckardt und vr. Georg Voigt, beide in Leipzig. Aus dem Gesellschaftsvertrage wird noch bekannt gegeben: Der Gesell schafter, Verlagsbuchhändler Fritz Eckardt in Leipzig, bringt als seine Einlage die von ihm bisher unter der Firma Fritz Eckardt Verlag in Leipzig betriebene Verlagsbuchhandlung nebst Zubehör mit Aktiven und Passiven nach dem Stande vom 31. Mai 1910, wie er aus der dem bei den Register akten befindlichen Gesellschaftsvertrage beigegebenen Anlage ersichtlich ist, dergestalt in die Gesellschaft ein, daß das Geschäft vom I. Juli 1910 ab als für Rechnung der Gesellschaft geführt anzusehen ist. Die Aktiven des Geschäfts betragen danach 135 000 ^ und die Passiven 60 000 Der sich ergebende Differenzbetrag zwischen Aktiven und Passiven beträgt somit 75 000 ^t, auf welchen Betrag die Stammeinlage des Gesell schafters Fritz Eckardt hiermit festgesetzt wird. Leipzig, den 29. Juni 1910. (gez.) Königliches Amtsgericht, Abt. HL. (Leipziger Zeitung Nr. 147 vom 29. Juni 1910.) Bilderversteigerung in London. — Bei Christie's (London) kam in voriger Woche ein Teil der großen Armstrongschen Hinter lassenschaft, bestehend aus modernen Bildern, zur Versteigerung. Familienbildnisse, die sonst einen wichtigen Teil englischer Bilder sammlungen zu bilden pflegen, fehlten völlig, ebenso alte Meister; doch ist es möglich, daß diese in einiger Zeit gesondert zur Ver steigerung kommen. Die meisten der jetzt versteigerten Bilder, an Zahl etwa 100, waren erst in den letzten Jahren erworben worden, einige davon um den Betrag von mehreren tausend Pfund. Das Ereignis des Tages war der Verkauf von Millais »Kühler Oktober tag«, 1870 gemalt, der bei der Mendelschen Versteigerung im Jahre 1875 3100 Guineen gebracht hatte. Das erste Angebot von 1000 Guineen wurde sogleich von einem solchen von 2000 Guineen überboten, darauf stiegen die Gebote je um 200 Guineen bis zu 4800, um welchen Preis es die Firma Agnew erwarb. Dieselbe Firma erwarb auch Millais »Jephtha« um 1200 Guineen. Con stable »'Ibs dlede k'ariu, Dedham« ging um 1950 Guineen an die Firma Tooth über. Ein Aquarell Turners »Vierwaldstätter see« erwarb Agnew um 1900 Guineen. Ein Beweis für die große Wertsteigerung, die Israelische Bilder in der Neuzeit er fahren haben, gab das Bild »Am Strand«, Strandgegend mit einem französischen Bauernmädchen, das 1874 um 150 Guineen erworben worden war; es wurde von Godman L Fox um 400 Guineen ersteigert. Anderseits fehlte es nicht an auffälligen Beispielen von Wertminderung. David Cox's »Llverston Lanckü«, das es 1876 auf 1660 Guineen gebracht hatte, kam diesmal nur auf 1000 Guineen: desselben Künstlers »LuneuZtsr Oagt-Is« fiel von 620 auf 220 Guineen, und eine Landschaft des Künstlers aus Carnarvon, die im Jahre 1876 2600 Guineen erzielt hatte, brachte es nur auf 1200 Guineen; »Cox's Einsamkeit«, 1876 um 700 Guineen erworben, erwarb Huggins um 110 Guineen! Neun Bilder des Künstlers, die bei ihrer letzten Versteigerung 6540 Guineen erzielt hatten, brachten es diesmal nur auf 2145 Guineen. Auch Leightons »Venetianische Edeldame« fiel von 950 Guineen im Jahre 1875 ans 195 Guineen, und I. Limmels »Herbststurm« von 1300 Guineen im Jahre 1870 auf 780. Aber der auffälligste Wertrückgang war doch bei einem Turnerichen Bilde »Szene an der Maas« zu ver zeichnen, das bei der erwähnten Mendelschen Versteigerung 6500 Guineen erzielt hatte, während es diesmal nur auf 540 Guineen kam; allerdings wird das Bild von einigen Kennern Turner abgesprochen und als ein Cromesches Bild betrachtet. Der Gesamterlös der Versteigerung war 29 032 Pfund 1 Schilling 6 Pence. (Nach: »l'bs 8tg.nckg.rZ«.) * Zur Festlegung des Osterfestes. (Vgl. Nr. 6, 60, 80. 130 d. Bl.) — Bekanntlich hatten sich unter anderen wirtschaftlichen Korporationen auch zahlreiche Zweigverbände des Hansa-Bundes entsprechend den Wünschen aus den Kreisen besonders der In dustrie, des Handels und des Handwerks dafür verwandt, daß eine Festlegung des Osterfestes auf den 4. April stattfände. Der Hansa-Bund hat diese seine Anträge auch dem Inter- nationalen Handelskammerkongreß in London mitgeteilt, der unter Beteiligung von Vertretern der größeren Zahl der Kulturstaaten am 21. Juni in London getagt hat. Der Hansa- Bund war auf dieser Tagung durch ein Mitglied seines Direktoriums Herrn Kommerzienrat Max Richter, vertreten. Es wurde u. a. einstimmig beschlossen, bei den verschiedenen Regierungen zu be antragen, daß das Osterfest auf den ersten Sonntag nach dem 4. April festgelegt werde. Ebenso sprach man sich, ent sprechend den Anträgen des Deutschen Handelstages, auch für Vereinheitlichung und Vereinfachung des Gregorianischen Kalenders aus. * Reue Bücher. Kataloge us». für Buchhändler. 242 von 8i1vio Loeea. in Korn. 8". 41 8. 739 Hrn. * Beilage zum Börsenblatt. Nachtragsverzeichuis Juni 1910 zum Offiziellen Adreßbuch des Deutschen Buch handels 1910. — Der heutigen Nr. 149 des Börsenblatts liegt das »Monatliche Verzeichnis der neuen und geänderten Firmen Juni 1910« (Nachtrag zum Offiziellen Adreßbuch des Deutschen Buchhandels 1910) bei. Personalnachrichten. Jubiläum. — Herr Gustav Schräge, Inhaber der L. von Eye'schen Buchhandlung in Meiningen, kann am 1. Juli auf eine fünfundzwanzigjährige Tätigkeit als Inhaber seiner geachteten Firma zurückblicken. Er hat es verstanden, das alte Geschäft weiter auszubauen und zu bedeutendem Aufschwung zu führen. Durch einen Umbau vor etwa fünf Jahren ist ein moderner Laden mit zwei prachtvollen Schaufenstern entstanden, wodurch auch die Kunst jetzt mehr zur Geltung kommt. Wer unter Herrn Schrags Leitung als junger Gehilfe tätig war, wird gern zurück denken an diese Zeit und an den wohlwollenden Chef, der, viel seitig begabt und erfahren, auch stets ein offenes Wort für seine Mitarbeiter hat. Möge es ihm vergönnt sein, in Gesundheit und bewährter Arbeitskraft noch lange weitere Jahre dem Geschäfte vorzustehen und es zu neuen schönen Erfolgen zu führen. N. * Wilhelm Spemann -s-. — Nach Schluß der vorliegenden Nummer d. Bl. empfingen wir aus Stuttgart die tiefbetrübende Nachricht vom unerwarteten Hinscheiden unseres verehrten Kollegen Herrn Geheimen Kommerzienrats Wilhelm Spemann Gründers und Inhabers der hochangesehenen Verlagsbuchhand lung W. Spemann in Stuttgart. Am Nachmittag des 29. Juni nahm ihn ein Herzschlag jäh hinweg aus seinem von emsiger Arbeit erfüllten Leben, aus der reichen Welt seiner Pläne und Gedanken, seines Strebens und seiner Fürsorge für das Wohl seines geliebten Berufs. Ein feingebildeter, ungewöhnlich begabter Kollege ist uns in ihm, der unseres Wissens erst im 64. Lebensjahre stand, vorzeitig entrissen, ein Mann von scharfem Verstände, von vornehmen Formen im Umgang, im Denken und Handeln, treu seinen Freunden, voll Güte für alle, die mit ihm zu arbeiten und zu verkehren hatten. Dem Vorstande des Börsen vereins hat er als II. Schriftführer von 1880 bis 1884 angehört, auch in anderen beruflichen Ehrenämtern hat er treu mitgear beitet, seit 1893 führte er den Vorsitz im Außerordentlichen Aus schuß des Börsenvereins für Urheberrecht und Verlagsrecht. — Wir müssen uns für heute auf die kurze Trauernachricht be schränken; eine ausführlichere Würdigung des Wirkens unseres lieben Entschlafenen behalten wir uns vor. Sein Andenken wird im ganzen deutschen Buchhandel dauernd in Ehren bestehen. Red.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder