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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1910
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- Deutsch
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7950 Börsenblatt k. 0. Ttschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 15S, 6. Juli 1910. stand ständig über die Vorgänge in den Orts- und Kreisvereinen, soweit sie das Sortiment betressen, zu insormieren: also nichts anderes als das, was uns hier mit dem Sortimenterausschuß vor geschlagen wird. Auch damals war die Veranlassung zu diesem Vorschläge die, daß der Verbandsvorstand in Sortimenterangele, genheiten mit den einzelnen Kreis- und Ortsvereinen nicht genü gende Fühlung erhalten konnte. Als die neuen Satzungen im Jahre 1901 der Delegiertenversammlung vorgelegt worden waren, lehnte sie diese Satzungen ab, weil sie sagte: Heute schon sind die Vorstände der Kreis- und Ortsvereine vielsach nicht in der Lage, die notwendigen Berichte zu geben, und mit den Vertrauens männern wird es nicht anders gehen; dieser Vertrauensmann wird aber vielleicht nachher ein störendes Glied, das sich ein- schieben wird zwischen die Vorsitzenden der Kreis- und Ortsvereine und den Verbandsvorstand. Meine Herren! In dem Vorschläge hier ist uns als Aufgabe der Mitglieder des Sortimenterausschusses gesagt, sie hätten An träge an den Vorstand zu stellen, die dieser in Erwägung zu ziehen hat. Es ist gar nicht anders möglich, als daß der Verbandsvorstand diese Anträge nur in Erwägung zu ziehen hat; denn wollten Sie den Sortimenterausschuß mit irgendwelcher Macht ausstatten, so würden Sie einsach eine Nebenregierung zum Verbandsvorstande schassen; nehmen Sie aber den Vorschlag, wie er gemacht ist, an, so schassen Sie wieder ein Gebilde, das vollständig in der Luft hängt. Ich sllr meinen Teil möchte nicht in einen solchen Ausschuß gewählt werden, der weiter nichts zu tun hat, als Anträge zu stellen, die nachher eine andere Instanz unter den Tisch werfen oder sonst nach Belieben erledigen kann. Wollen Sie, meine Herren, einen Sortimenterausschuß schaffen, dann statten Sie ihn mit einer anderen Macht aus, als hier vorgesehen ist; dann aber müssen Sie bedenken, daß Sie sich einsach einen zweiten Vorstand gewählt haben. Seien Sie aber auch klar, daß ein ersprießliches Zusammen arbeiten dieser beiden Vorstände nicht möglich sein wird. (Sehr richtig.) Noch eines will ich hervorheben. Was soll ein Ausschuß Ersprießliches schassen können, der nur ein Jahr zu wirken hat, der alle Jahre aus neuen Persönlichkeiten zusammengesetzt werden kann? Auch das ist ein Mangel; denn gerade die ständig sortdauernd ungestörte Arbeit ist es, die etwas Nutzbares schasst. Wir haben vorher gehört, mit welchen großen Unkosten dieser Ausschuß ins Leben gerufen und erhalten werden soll. Sie werden aus meinen Anschauungen schon entnommen haben, daß ich den vorgeschlagenen Sortimenterausschuß nicht für eine nützliche Schöpfung halten kann. Meine Herren! Wenden Sie die Kosten, die Sie hierfür zu bewilligen die Absicht haben, lieber zu dem Zwecke an, alljährlich ein- oder zweimal sogenannte außerordent liche Delegiertenversammlungen einzuberusen, die ja nicht in Leipzig zu tagen brauchen und auch einmal an anderem Orte Mitteldeutschlands, im Harz, in Thüringen, wo ein Delegierter ganz gern einmal hingeht, stattfinden können. Schassen Sie solche außerordentliche Delegiertenversammlungen, führen Sie dort eine freie Aussprache herbei, bringen Sie dort die Wünsche und Be schwerden des Sortiments zum Vortrag und beschließen Sie dann über eventuelle Maßnahmen. Wenn Sie das tun, so gehen Sie einen großen Schritt vorwärts. Was die zu dem Sortimenter- ausschusse erwarteten Resultate betrifft, so können Sie diese aus ganz einfache Weise ebenfalls erreichen. Beschließen Sie es und machen Sie es den im Verbände zusammengeschlossenen Vereinen zur Pflicht, daß deren Bereinsvorstände dem Berbandsvorstand jährlich zweimal Berichte zu erstatten haben, die von den Sorti mentermitgliedern der Orts- und Kreisvereine abgefaßt sind und die Lage des Sortiments in dem betreffenden Vereine behandeln. Dann haben Sie genau dasselbe, was Sie mit dem Sortimenter- ausschusse erreichen wollen, Sie werden die Arbeit der Vorstände der Kreis- und Ortsvereine sich nutzbar machen, und ich glaube, Sie kommen auf diese Weise besser vorwärts als durch die Jndie- weltsetzung eines meines Erachtens — verzeihen Sie mir den Ausdruck — totgeborenen Kindes. (Vielfaches Bravo!) Herr Kommerzialrat Wilhelm Müller: Das ist der Fluch der bösen Tat — sich kurz sassen zu wollen! Ich habe gefragt: Was tun die Kreisvereine? und da hat man behauptet, ich hätte von den Kreisvereinen in wegweisendem Tone gesprochen. In meinen einleitenden Worten habe ich gesagt: Es sei ein Mißtrauensvotum, das die Kreisvereine sich selbst und dem Verbandsvorstande aus stellen würden, wenn sie einen Sortimenterausschuß gründen. Wofür hat denn ein Kreisverein zu sorgen? Er hat die Aufgabe, Wünsche, Leiden, Mängel, die in seinem Vereine austreten, dem Verbandsvorstande zur Kenntnis zu bringen. Herr Boysen hat mich auf den Geschäftsbericht verwiesen, den er uns geschickt hat. Wenn Sie gestatten, will ich Ihnen 20 Bände des Österreichisch- Ungarischen Buchhändlervereins schicken, worin seine Protokolle abgedruckt sind, aus denen Sie ersehen können, welche wichtigen Angelegenheiten unser Verein, der doch auch Ihrem Verbände augehört, erledigt hat. Ich bin der Meinung, es hieße die Mit glieder unseres Vereines beleidigen, wenn man einen Österreicher wählen würde, der die Wünsche des österreichischen Sortiments dem Verbandsvorstande mitzuteilen habe. Das würde heißen: Der Müller weiß nicht, was vorgeht, mau müsse einen Ausschuß cinsetzen, der über seinen Kopf hinweg dem Verbandsvorstande meldet: Das und das hat zu geschehen. Das lag in meiner Frage. Sie sollte besagen: Der Kreisverein hat die Pslicht, über das, was in seinem Bereiche vorgeht, sich zu unterrichten und dann eventuell dem Verbandsvorstande Mitteilung zu machen, wenn er etwas im eigenen Wirkungskreise nicht erledigen kann. Ich hoffe, Sie werden mich nun nicht mehr mißverstehen und mir nicht mehr zutrauen, ich wüßte nicht, mit welchen Schwierig keiten die Herren zu kämpfen haben. Aus den Ausführungen des Herrn Paetsch ersehe ich allerdings, daß ich diese Schwierigkeiten in seinem Vereine unterschätzt habe; ich sehe, daß es für manche Vereine sehr schwer ist, zusammenzukommen; aber da gibt es ein sehr einfaches Rezept: Kommen Sie aus allen Vereinen jährlich im Herbste zusammen und sprechen Sie sich aus. Herr Wilhelm Halle (Altona): Als früherer Vorsitzender des Kreises Norden habe ich auch einige Erfahrung in Vereinsangelegen- heilen und darf versichern, daß wir im Kreise Norden und im Hamburg-Altonaer Buchhändlervereine nach bestem Wissen und Gewissen immer unsere Pslicht getan haben. Leider müssen wir aber sagen, daß das nicht immer in allen Vereinen der Fall ist; das wird heute schlagend dadurch bewiesen, daß ein Verein gar nicht angemeldet ist, keinen Vertreter geschickt hat. Das ist nicht in der Ordnung. Die heutige Besprechung hat wohl ergeben, daß die Einsetzung eines Sortimenterausschusses nicht zweckmäßig ist. Ich kann daher auch nur bitten, sich dem Vorschläge des Herrn Otto Meißner anzu schließen. Der Hamburg-Altonaer Verein existiert seit fünfzig Jahren; der Verein Kreis Norden ist daraus hervorgegangen. Wir haben gefunden, daß wir durch persönliche Aussprache am weitesten kommen, und für den Verband werden die Kosten der Tagung geringer sein, als wenn ein Ausschuß eingesetzt wird. Ich empfehle also, dem Vorschläge des Herrn Meißner zuzustimmen. Herr Carl Tchne: Wenn der Vorschlag des Herrn Meißner zum Beschlüsse erhoben wird, so sind wir Sortimenter den Herren, die so kräftig dafür eingetreten sind, insbesondere Herrn Kom merzienrat Siegismund zu großem Danke verpflichtet, und nach allem, was schon gesagt worden ist, kann ich Sie auch nur bitten, diesem Vorschläge beizustimmen. (Bravo!) Herr Otto Petters (Heidelberg): Ich freue mich, daß jetzt das selbe vorgeschlagen wird, was wir im Mitteldeutschen Verbände in unserer Hauptversammlung zur Sprache gebracht haben: eine zwanglose Vereinigung, eine außerordentliche Versammlung von Abgeordneten der einzelnen Kreis- und Ortsvereine, in der in sachlicher Weise alle Schäden und Mängel im buchhändlerischen Geschäftsverkehr besprochen werden und die vielleicht im Herbst j stattsinden könnte. In einer solchen Versammlung wird sich mancher
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