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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1910
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- Deutsch
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794k Börsenblatt s d. Lllchtt Buchbandel, Nichtamtlicher Teil. 15», 6. Juli IS10. Meines Wissens sind doch die Vorstände der Orts- und Kreis vereine fast immer nur Sortimenter gewesen. (Widerspruch.) Dann müßte sich das jetzt geändert haben. Solange ich im Dienste des Buchhandels arbeite, war es doch so, daß der Vorstand des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine die Aufgabe hatte, die Kräfte der Sortimenter zusammenfassen und zum Ausdrucke zu bringen, immer in konzilianter Form, auf dem Wege des Verhan deln^ denn anders geht es nicht. Wenn Sie Macht gegen Macht setzen wollen, wovon Herr Staar immer spricht, dann kommen Sie aus eine schiefe Ebene. Ich wüßte niemand, der mehr Sortimenter sein könnte als ich; aber ich bin überzeugt, Sie kommen mit diesem Wege aus eine schiese Ebene. Herr Eduard Faust (Heidelberg): Der Badisch-Pfälzische Verband war ursprünglich der Ansicht — die ja auch hier schon verschiedent lich ausgesprochen ist —, daß ein solcher Ausschuß ein Zwitterding sein und wohl keiner der beiden Seiten von Vorteil werden könnte. Nachdem nun aber Herr Schmor! eine ganze Anzahl neuer Ge sichtspunkte vorgetragen hat, neigen wir doch dazu, einem derarti gen Anträge zuzustimmen, da ein solcher Ausschuß unter Umstän- den in der Lage wäre, etwas Positives zu leisten, und weshalb sollte nicht der Versuch gemacht werden, der vielleicht doch zu etwas anderem, Vollkommenerem führt? Zu begrüßen wäre er, wenn er auch nur dazu führt, das richtige Bindeglied zwischen dem Sortiment und unserem Verbandsvorstande herzustellen. Damit wäre schon viel erreicht, deshalb sollten wir auch den Ver such machen, diesen Sortimenterausschuß ins Leben zu rufen. Herr Albert Diederich (Pirna): Ich bin als Gegner des Vor schlages hierher gekommen; ich war der Meinung, daß er weder Fisch noch Fleisch ist. Die Kommission hat keine Rechte, und die Wichten, die sie hat, hat eigentlich jeder Verbandsvorstand und jeder Ortsvorstand. Er soll den Vorstand der Kreis- und Orts vereine unterstützen in den Beschwerden des Sortimenters und soll das tun, was jetzt für diesen Ausschuß in Aussicht genommen ist. Ich muß nun aber sagen, daß ich durch die Aussllhrungen, die ich hier gehört habe, doch zu der Meinung gekommen bin, daß es sich vielleicht lohnen könnte, einen Versuch mit dem Aus schüsse zu machen. Ich hatte seinerzeit die Ehre, der Kommission anzugehören, die wegen des Schulbllcherwesens einberufen war. Ich bin erstaunt gewesen, wie wenig man auf Verlegerseite von unseren Schmerzen wußte, wie wenig man sich in unsere Lage hineinversetzen konnte und in die Kämpse, die wir in diesem Zweige des Geschäfts auszufechten haben. Andererseits mußte ich doch auch an die eigene Brust schlagen und mir gestehen: Du bist auch voreingenommen hierher gekommen; du mußt zugeben, daß doch auch die Verleger manchmal recht hatten, wenn sie euch ent gegengetreten sind und euren Wünschen nicht Folge geleistet haben, und da meine ich, wenn wir die Kommission in diesem Sinne schassen, daß sie eine ständige Instanz bilden könnte, die solche Fragen gemeinsam mit dem Vorstande bearbeiten und die Wünsche der Verleger entgegennehmen könnte, so könnten wir einem solchen Versuche wohl zustimmen. Herr Bernhard Hartman» (Elberfeld): Was der Herr Vor redner eben ausgesührt hat, spricht eigentlich gegen die Ein- setzung eines Sortimenterausschusses; in dem Ausschüsse sind Sie doch unter sich, können von der anderen Seite nicht belehrt werden und die andere Seite nicht belehren und nicht mit ihr verhandeln. Im übrigen hat die bisherige Debatte mich lebhaft an die Verhandlungen vor einem Jahre im Sachsenhos erinnert. Alles, was z. B. Herr Müller jetzt ausgesührt hat, habe ich damals auch schon ausgesührt. Es ist von einem der Herren gesagt worden, es solle ein Bindeglied geschaffen werden zwischen Sortiment und Verbandsvorstand. Ja, meine Herren, ich bin auch ein altes Ver bandsvorstandsmitglied und bin auch einmal Vorsitzender gewesen; aber ich habe unseren Herrn Vorsitzenden eigentlich jetzt eben be wundert, daß er die letzten Ausführungen unwidersprochen gelassen hat. Ich muß ossen sagen, wenn ich da gestanden und mir einer gesagt hätte, ich sollte noch einen Ausschuß neben mir haben, der mir die Bedürfnisse des Sortiments näher bringt — Verzeihen Sie, meine Herren, das harte Wort, es ist vielleicht nicht parla mentarisch, was ich sagen will, aber etwas Absurderes gibt es nicht; ich meine dieses absurd ja ganz objektiv. (Heiterkeit.) Vorsitzender: Es trisst natürlich keinen in diesem Saale. Herr Bernhard Hartmann: Keinen in diesem Saale. Wenn ich mir vergegenwärtige, wie vor einem Jahre die Stimmung war, so gipfelte sie doch darin: Der Verbandsvorstand taugt nichts, er hat nichts geleistet, er ist nur in dem Dienste des Berlages tätig gewesen; die Leute, auch die Kollegen vom Sortiment, die jemals ein Amt im Börsenvereine annehmen, haben sich den Interessen des Berlages verkauft. Das war doch die Stimmung. Dem gegenüber haben wir, die wir ein solches Amt bekleidet haben oder noch bekleiden, ausgesührt, daß wir bei der Wahrnehmung unseres Amtes uns jederzeit als Sortimenter gefühlt haben, und wir haben in der Weise, wie es Herr Diederich eben schilderte, als er im Januar belehrt hat und belehrt worden ist, auch unsererseits eine solche Tätigkeit zu entwickeln versucht und haben geglaubt, gerade dadurch unseren Spezialkollegen, den Sortimentern, zu dienen, und haben uns als Bindeglied betrachtet zwischen unserem Sorti menterstande und dem Stande der Verleger. Meine Herren! Was wir in achtstündiger Arbeit gestern geleistet haben, was ist das anderes gewesen? Und so wird es immer bleiben, wenn wir praktisch weiter arbeiten wollen. Vor einem Jahre ging ja die Stimmung zum Teil dahin: Los vom Verbände! Anfänglich hieß es: Der Verband mag bleiben, aber jedenfalls wollen wir einen stärkeren Sortimenterbund für uns haben. Es ist namentlich von Herrn vr. Ehlermann nachgewiesen worden, daß die Gründung eines Sortimenterbundes dem Ver bände vollständig den Boden abgraben würde, und es ist seinen Ausführungen zu verdanken, daß die Versammlung im Sachsen hof von der Gründung eines Sortimenterbundes Abstand nahm. Es wurde dann ausgesprochen, daß nur im Anschlüsse an die bis herige Organisation des Beibandes weiter für das Sortiment gewirkt werden könne. Es wurden dann Stimmen laut, ob es nicht möglich sei, durch Angliederung eines Sortimenterausschusses an den Verband diesen Wünschen Rechnung zu tragen. Aus diesen Erwägungen heraus hat der Verbandsvorstand die Aufforderung bekommen, diesen Plan auszuarbeiten oder überhaupt sich zu überlegen und uns heute Bericht zu erstatten. Diesen Bericht stellt nun seine heutige Vorlage wegen Gründung eines Sortimenter ausschusses dar, so fasse ich die Sache auf und glaube, der Herr Vorsitzende wird mir recht geben, daß ich sie wohl richtig auf- gefaßt habe. Wenn Sie mir nun gestatten wollen, über die Vorlage im ganzen zu sprechen, indem ich das eine oder das andere hervor hebe, so würde ich fortfahren. (Zustimmung.) Wenn ich mir nun also vergegenwärtige, wie diese Organisation des Sortimenter ausschusses etwa wirken könnte, dann muß ich sagen, sind die Be fürchtungen, die ich damals ausgesprochen habe, daß ich mir eine gedeihliche Wirksamkeit des Sortimenterausschusses neben dem Verbandsvorstande nicht denken könne, durchaus bestätigt worden. Denn ein intelligenter Verbandsvorstand, wie wir ihn ja hier haben, bedarf meines Erachtens dieses Ausschusses nicht. Ein Mann, wie unser Vorsitzender, Herr Prager, der eine so reiche Tätigkeit in unseren Versammlungen und in unserem ganzen Verbände entfaltet, weiß doch ganz genau, wo die Leute sitzen, bei denen er sich Informationen holen kann, wenn er deren überhaupt noch bedarf. Wozu ist es denn notwendig, daß die Vereine noch beson ders jemand hierher schicken; es bedarf doch nur eines einfachen Briefes hin und her, oder einer Aufforderung, daß dieser oder jener einmal zu einer Verhandlung nach Berlin kommt. Aber meine
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