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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-06
- Erscheinungsdatum
- 06.07.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 153, 6. Juli 181U. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn- Buchhandel. 7947 Herren, einen Ausschuß zu gründen, der Beschlüsse faßt, deren Ergebnisse der Verbandsvorstand »in Erwägung zieht« ich will den Satz nicht vollenden, Sie wissen ungefähr, was ich sagen will. — Ich finde es auch begreiflich, daß der Verbands- Vorstand die Sache so vorsichtig abgefaßt hat; wenn er es anders fassen würde, so wäre eben die Tätigleit des Verbandsvorstandes lahmgelegt. Wie nun weiter die Absicht sein soll, daß die Beschlüsse des Ausschusses auf alle Fälle vom Verbandsvorstande ausgeführt werden müssen, dann haben wir eben nicht mehr die drei Herren, die als Verbandsvorstand tätig sind, sondern wir haben einen Ausschuß, der als Verbandsvorstand tätig ist. Der Ausschuß beschließt dann, was der Verbandsvorstand ansführen muß. Das geht nicht. Ich bin der Meinung, daß mit diesem Sortimenter- ausschusse herzlich wenig zu machen ist. Ich mache natürlich dem Verbandsvorstande keinen Vorwurf, daß er uns etwas Derartiges vorschlägt; wenn ich noch im Verbandsvorstande säße, würde ich vielleicht einen ähnlich lautenden Vorschlag Ihnen machen; denn entweder bin ich Mitglied des Verbandsvorstandes und habe etwas zu sagen, oder ich habe nichts zu sagen, und dann will ich eben nicht darin sitzen. Also, meine Herren, Sie müssen die Augen össnen und sich klar werden, daß Sie mit einem solchen Sortimenterausschusse, wie er Ihnen hier vorgeschlagen wird, nicht einen Schritt weiter kommen. Es kostet nur unbändig viel Geld, der Herr Schatzmeister hat Ihnen ja gesagt, daß es annähernd 3000 -lk losten wird. Wir sind mit unserer jetzigen Organisation und mit dem jetzigen Verbandsvorstande bisher gut gefahren, und ich möchte Sie wirk lich bitten, sparen Sie diese 3000 und haben Sie Vertrauen zu dem jetzigen Verbandsvorstande, daß er, wenn irgendwelche kritische Situation eintritt, dann auch die Wege finden wird, zu den Männern zu kommen, die er nötig hat, um uns vor irgend welcher Gefahr zu schützen, die uns Sortimenter treffen könnte. Ich möchte noch ein Wort zu einer Äußerung sagen, die vorhin gefallen ist. Es wurde gesagt: »Wenn nun die Verlegererklärung zurückgezogen wird, was dann? Tann sind wir vollständig kalt gestellt!« Meine Herren, das ist doch eine Rede, die jetzt keine Be deutung mehr hat. Wir werden morgen eine Änderung der Satzun gen des Börsenvereins annehmen, nach deren Annahme eine freiwillige Verlegererklärung überhaupt nicht mehr existiert. Herr vr. de Gruyter hat Ihnen gestern abend gesagt, daß die Verleger beschlossen haben, dem Vorschläge der Kommission zuzu stimmen und diese freiwillige Verlegererklärung in einen Verlegerzwang umzuwandeln. Es soll dann künftig in den Satzungen heißen, daß jeder Verleger verpflichtet ist, an Schleu dere: nicht mehr zu liefern. In diesem — ich muß von meinem Standpunkte als Sortimenter sagen — immerhin hochherzigen Entschlüsse der Verleger liegt doch eine außerordentliche Gewähr dasür, daß wir auch in Zukunst durch freundliches Zusammen arbeiten mit den Verlegern weiter kommen. Ich erinnere Sie an die langen Debatten, die noch gestern abend von 9 bis ^11 Uhr stattgesunden haben, 1s4 Stunden lang, wo ich gegen die Verleger kämpfen mußte. Was ist das Resultat gewesen? Wir Sortimenter sind mit unseren Wünschen durchgedrungen, und heute morgen in der Verlegerversammlung hat sich niemand gemeldet, der gegen diese Sache noch aufgetreten wäre, und wir haben die Gewähr, daß morgen in der Kantateversammlung die Verkehrsordnung mit dem Beschlüsse von gestern abend angenommen wird. Das spricht wahrlich nicht dafür, daß wir Ursache hätten, uns hier in Klagen zu ergehen und uns an dem Gedanken aufzuregen: »Unser Stand ist doch eigentlich der miserabelste von der Welt!« Meine Herren! Wir sind im Grunde nicht nur Sortimenter, sondern deutsche Buchhändler. Sortimenter und Verleger zusammen bilden den deutschen Buchhandel, und Verlag und Sortiment werden auch künftig im deutschen Buchhandel zusammengehen. Diese Hossnung und Überzeugung lasse ich mir von niemand in der Versammlung rauben. (Lebhaftes Bravo!) Herr Panl Nitschmann (Berlin): Ich möchte nur ein paar Einzelheiten in den Ausführungen des Herrn Hartmann richtig stellen. Er hat gesagt, im vorigen Jahre wäre auf der Versamm lung im Sachsenhofe behauptet worden, der Verband tauge nichts und leiste nichts. Das ist doch von keiner Seite behauptet worden. Im Gegenteil, die Verdienste des Verbandsvorstandes sind unbe dingt anerkannt, es ist aber gesagt worden, der Verband könne nicht eine ausreichende Vertretung sllr das Sortiment bilden, weil er in der unglücklichen Lage sei, Sortiment und Verlag gleichzeitig vertreten zu müssen, da unter seinen Mitgliedern eben Verleger und Sortimenter seien. Das zur Richtigstellung. Es ist auch nicht gesagt worden, daß die Kollegen, die in die Ämter des Börsenvereins eintreten, sich nun unbedingt an die Verleger verlaust hätten. Mit keinem Worte ist davon die Rede gewesen (Zuruf: In Worten nicht!), auch dem Sinne nach nicht. Von dem Börsenvereinsvorstande ist beinahe gar nicht gesprochen worden, nur ganz nebenbei, daß der Börsenvereinsvorstand einen Sortimenterverein eigentlich unterstützen müsse, da er ein dem Verlegervereine analoges Glied im Börsenverein sein werde. Dann hat Herr Hartmann gesagt, es sei behauptet worden, daß der Sortimenterausschuß in der Form, die wir vorgeschlagen haben, ein Bindeglied werden solle zwischen Verbandsvorstand und Sortiment. (Zuruf des Herrn Hartmann: Das habe ich zitiert.) Herr Hartmann hat da die Äußerung eines Sortimenterkollegen zitiert. Das soll aber der Verein gar nicht sein. Ein Bindeglied zwischen Verbandsvorstand und Sortiment ist nicht vonnöten. Der Verbandsvorstand soll eben das Sortiment vertreten, und wenn wir glauben, die Hilfe eines Teiles des Sortiments nötig zu haben, so werden wir uns an diesen Teil wenden, das ist selbstver ständlich, und ein intelligenter Verbandsvorstand, wie Herr Hart mann so sreundlich war, uns zu nennen, wird natürlich auch in der Lage sein, einzelne Beschwerden aus einzelnen Kreisen zu eruieren. Nun kommt aber die Schwierigkeit. Wir wissen unter Umständen gar nichts von den Beschwerden. Wir sitzen alle drei in Berlin und wissen vielleicht gar nichts von Beschwerden, die in Elsaß-Lothringen, im Kreise Norden, in Posen oder in Österreich vorliegen, wir erfahren sie nicht. Der Sortimenterausschuß, wie er geplant ist, wäre in dem Augenblicke überflüssig und unnötig, wenn die Herren Vorstände der Kreisvereine regere Beziehungen zu uns hätten, wenn wir von allen Vorständen regelmäßige Be richte bekämen. Der Vorstand des Börsenvereins ist da in viel glücklicherer Lage. Seine Mitglieder sind über alle Teile Deutsch lands zerstreut, sie erfahren alles, was vorliegt; wir erfahren in erster Linie nur die internen Berliner Vorgänge, und wenn wir auch so viel Intelligenz wohl haben, daß wir uns ausmalen und nachforschen können, wie es in anderen Gegenden zugeht, wenn wir nicht Positives erfahren, tappen wir oft im Dunklen. Weiter nichts soll dieser Sortimenterausschuß bezwecken, als uns Infor mationen zu erteilen, wie schon in der Begründung im Jahres bericht gesagt worden ist. Wir wollen gar nicht unser Kind verteidigen; es wird bei Ihnen liegen, ob Sie unseren Antrag annehmen oder ablehnen, aber jedensalls soll der Ausschuß, wie wir ihn gedacht haben, nicht eine Vorbereitung sein für einen Sortimenterverein, der Kampf und Streit mit den Verlegern Hervorrufen will. Wie schon im vorigen Jahre in Leipzig betont wurde: Nichts muß dem Sortiment serner liegen, als den Kampf aufs Messer mit dem Verlag zu prokla mieren. Das wäre Torheit, ebensowenig wie der Verlag den Kampf mit demSortiment proklamieren kann; die beiden sind auseinander angewiesen. Der Sortimenterausschuß soll nichts anderes sein, als eine Stelle, um uns Informationen zu verschaffen, Informa tionen, die uns leider bisher nur in sehr geringem Maße aus den Kreis- und Ortsvereinen zugegangen sind. Ich glaube, es haben schon srühere Vorstände, vielleicht auch Herr Hartmann, darüber mit Recht Beschwerde geführt. Herr Gerhard Kaussmann: Herr Kommerzialrat Müller hat IV3l»
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