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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1910
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- Deutsch
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- Saxonica
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8088 Vlrs-Ett s. d. Doch». «uchh-mdn. Nichtamtlicher Teil. ^ 156, S. Juli 1910. Nichtamtlicher Teil. Der Warenhausbuchhandel in volkswirtschaftlicher Beleuchtung. <Vgl. auch Nr. ISt d. Bl.> Die Literatur über die Warenhäuser, wie sie in wissen- schastlichen und gewerblichen Fachblättern, in Berichten und größeren Abhandlungen niedergelcgt ist, hat jüngst durch ein Werk eine beachtenswerte Bereicherung erfahren, das dem Warenhausbuchhandel eine besondere, größere Betrachtung widmet. Es ist: I-ux, Vr. Lötbo, Ltuäisn über die Untrviolcslnng äerIVarenbänser in Oeatseblanä. dlit 9 Tabellen und 28 graxbiseben Oarstellunxen. 6r. 8". VIII und 208 8. denn, 1910, Verlag von kustav Tisoüsr. Treis br. 4 Außer der Benutzung der vorhandenen Literatur hat die Verfasserin die Ergebnisse eines an die Mitglieder des »Verbandes Deutscher Waren- und Kaufhäuser, versandten Fragebogens, sowie zahlreicher schriftlicher und persönlicher Umfragen in den beteiligten Kreisen in ihrer Dar stellung verarbeitet. Sie will mit diesen Studien einige Lücken ausfüllen und den Werdegang der Warenhäuser, ihre Einwirkung auf die Preisbildung, den Absatz, die Güte und Menge des Konsums, sowie die Arbeitsverhält nisse an der Hand einiger, von den Warenhäusern ge führten Warengruppcn schildern. Die äußere Entwicklung der Warenhäuser behandelt die Verfasserin im ersten Kapitel, die Arbeitsverhältnisse im zweiten. Im dritten Kapitel werden das Gebrauchsporzellan in Herstellung und Vertrieb, die neuesten Wandlungen in diesem Industriezweig und die Wirkungen der Warenhäuser auf ihn untersucht und nach diesen Gesichtspunkten im vierten Kapitel die Gemüsekonserven. Das fünfte Kapitel beschäftigt sich mit den Büchern und Marken artikeln, worunter die Verfasserin denjenigen Artikel zusammenfaßt, deren Herstellung als Monopol einer ein zigen Firma erscheint. Das sechste Kapitel schildert das Warenhaus als Betriebsform, das siebente die innere Ent wicklung der Warenhäuser, während zum Schluß die Ein wirkungen derselben auf die Erzeugung, die Verteilung und den Verbrauch der Waren in großen Zügen gezeigt werden. Eine Reihe von Tabellen und graphischen Darstellungen im Anhang dienen zur Veranschaulichung einzelner Kapitel. Das fünfte Kapitel behandelt, wie bereits erwähnt, in seiner ersten Hälfte unter »Bücher» in besonderen Ab schnitten: die Organisation des Buchhandels, den Kampf um die Anerkennung des festen Ladenpreises, die Warenhaus buchhandlung und den Einfluß der Warenhäuser auf den Vertrieb und Verlag des Buches. Zunächst wird die Organisation des Buchhandels im allgemeinen treffend dargestellt, das Verhältnis zwischen Verlag und Sortiment, die Rabattverhältnisse, die Stellung des Kommissionärs, des Barsortiments, des Kolportage- und Reisebuchhandels, wie des modernen Antiquariats für den Außenstehenden beleuchtet und die Wirksamkeit der buchhändlerischen Vereine, vor allem die des Börsenvereins unbefangen gewürdigt; danach wird auf die Bestrebungen zur Ausrechterhaltung des Ladenpreises, bzw. zur Bekämpfung der Schleuderei übergegangen. Hierbei schildert die Verfasserin die schwierige Lage des Sortiments, sein Unvermögen, auf die Preisgestaltung einzuwirken, und die Mittel zur zwangsweisen Durchführung der Bestimmungen des Börsenvereins. In dem nächsten, dem Kampfe um die Anerkennung des Ladenpreises gewidmeten Abschnitte werden des näheren die einschlägigen Rechtsfragen erörtert und die Ergebnisse durch Gerichtserkenntnisse belegt. Weiter findet der Verlauf des Kampfes eine ausführliche, auf sorgfältigem Quellenstudium beruhende Darstellung. Die Warenhäuser hatten den Ver kauf von Büchern unter dem Ladenpreise als eine wirk same Reklame für ihren Gefchäftsgrundsatz, möglichst niedrige Preisstellung durch Massenumsatz und Ausnutzung aller mög lichen Vorteile auszugleichen, bald erkannt und nutzten sie, zuerst namentlich unter Verwendung modernen Antiquariats nach Kräften aus, bis vom Verein Berliner Sortimenter ener gische Abwehrmaßregeln gefordert und vom Börsenverein auch getroffen wurden. Hierbei hatte man bald klar erkannt, daß die Verleger als wirksamste Waffe die Verweigerung der Lieferung, auch der indirekten, in der Hand hatten, und diese brachten sie denn auch in großer Mehrzahl zugunsten des Sortiments in Anwendung. Das Verlagsunternehmen eines Berliner Warenhauses zielte offenbar darauf hin, den Warenhausbuchhandel von den Verlegern unabhängig zu machen. Doch war dieses Ziel nicht so leicht zu erreichen; es gelang vielmehr dem fast einmütigen Zusammenwirken des Buchhandels, den Bezug mindestens der neueren Literatur durch Verhängung der Sperre den Waren häusern so zu erschweren, daß 1901 eins der größten Berliner Unternehmen mit dem Anträge an den Börsen verein herantrat, gegen Anerkennung und Einhaltung der Verkaufsbestimmungen die Sperre auszuheben. Der Antrag fand nach längeren Verhandlungen auch Annahme, nicht ohne den Widerspruch des Berliner Sortiments. Gegen die anderen Warenhäuser wurde indessen der Kampf in verstärktem Maße fortgesetzt, und erst im Jahre 1903 fand sich ein zweites großes Warenhaus zur Verpflichtung auf dis buchhändlerischen Verkaufsbedingungen bereit; diesen beiden gesellten sich bis 1908 noch gegen 20 der be deutendsten Warenhäuser zu. Die Bestrebungen des Buchhandels hatten mithin einen achtungswerten Erfolg zu verzeichnen, denn die übrigen Warenhäuser dürsten in Büchern kaum einen größeren Umsatz erzielen. — Im nächsten Abschnitt, die Warenhausbuchhandlung, schildert die Verfasserin den Geschäftsbetrieb, führt die vorzugsweise zum Vertrieb gelangenden Literaturgattungen an, wobei das moderne Antiquariat eine große Rolle spielt, und stellt die Warenhausbuchhandlung als eine neue Form des Buchhandels vor, die allerdings nur unter fachmännischer Oberleitung gedeihen kann, jedoch auf die Erteilung sachkundiger Aus kunft dem Publikum gegenüber verzichten muß und deshalb das Sortiment nicht zu ersetzen vermag. Ebenso wie die Buchabteilung wird auch das von einigen großen Unter nehmungen eingeführte Bllchervcrleihgeschäft im wesentlichen als Propaganda für das Warenhaus betrachtet. Der letzte Abschnitt unterzieht die Bedeutung des Warenhauses für den Vertrieb und den Verlag des Buches eingehender Erörterung. Vorläufig — so führt die Ver fasserin aus — machten die Warenhäuser ihr Hauptgeschäft mit Büchern ohne Ladenpreis (Remittenden - Exemplare, Restauflagen und billige, der Unterhaltung und Belehrung dienende Schriften ohne festen Preis). Bis zur Mitte der neunziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hätten wohlfeile Jugendschristen fast vollständig gefehlt, dagegen solche zu Preisen von 4 ^ 50 H bis 7 .O 50 ^ vorgeherrscht. Erst seitdem habe, vom Aufkommen der Warenhäuser begünstigt, die fabrikmäßige Herstellung der Jugendschriften und ihr nach
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