Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-09
- Erscheinungsdatum
- 09.07.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100709
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191007090
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100709
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-09
- Monat1910-07
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
156, 9. Juli 1910 Nichtamtlicher Teil. «rscnbl-ll!. d. DIM. Biichhandil. 8869 kaufmännischen Grundlätzen eingerichteter Vertrieb erheblich zugenommen, einer Büchergattung, die vom Sortiment wegen des geringen Verdienstes und auch, weil es sich mit dem festen Bezug nicht besreunden wolle, nur wenig oder gar nicht geführt würde. Das Sortiment bemerke daher überall, wo sich der Wettbewerb der Warenhäuser geltend mache, deren Einfluß in einem Rückgang des Umsatzes in Jugendschriften. Infolge der Einwirkung der Warenhäuser auf vermehrte Erzeugung billiger Bücher, sowie durch die erfolgreiche Preispolitik, die sich mit einem Aufschlag von einem Viertel bis ein Drittel des Einkaufspreises begnüge, hätten die Warenhäuser eine Verbilligung dieser Artikel herbeigeführt, gleichzeitig aber auch einen Rückgang des Händlergewinns verursacht. Damit sei das Publikum an den Ankauf im Preise herabgesetzter Bücher gewöhnt worden, den es bis dahin so gut wie gor nicht gekannt hätte, und die Warenhäuser hätten den Ruf ihrer Wohl feilheit gemehrt. Die Befürchtungen des Sortiments, daß die Warenhäuser nicht allein die Kaufkraft des Publikums in einem das Sortiment schädigenden Umfange in An spruch zu nehmen, sondern auch diesem allmählich den Absatz der eigentlichen Brotartikel zu schmälern geeignet sind, erkennt die Verfasserin unumwunden an, um so mehr, als den Warenhäusern der schnellere, nur in bar erfolgende Umsatz und der rationelle kaufmännische Betrieb einen großen Vorsprung einräumten. Nach der im Buchhandel herrschenden Auffassung sei die Leistungsfähigkeit des Sortiments für das Gedeihen des Verlagsgeschäfts von ausschlaggebender Bedeutung, da dieses mittelbar durch die Verminderung jener beeinträchtigt werde. Auch die Gefahr des besonderen Warenhausvcrlags als Konkurrenz für den regulären Verlag fei nicht von der Hand zu weisen. Wenn indessen die Verleger mittel bar von der Schädigung des Sortiments durch den Waren hausbuchhandel betroffen würden, so müßten sie anderseits das Auskommen der Warenhäuser zum Teil doch auch begrüßen, denn diese hätten dadurch, daß sie neben allen möglichen anderen Waren auch Bücher feilhalten, auch solche Käufer herangezogen, die sonst nie eine Buchhandlung betreten würden, sic hätten neue Vertriebsmöglichkeiten geschaffen, indem sic unbemittelte Bevölkerungsschichtcn zu BUcherkäufern erzogen hätten. Außerdem hätten die Warenhäuser zur Verbilligung des Konsums beigetragen die wiederum eine allerdings unmeßbare Erhöhung des Absatzes bewirkt habe, und deren Vorteil sei den Verlegern zugefallen. —- ^ Daß bis zur Mitte der 1890er Jahre wohlfeile Bilder bücher und Jugendschristen fast vollständig gefehlt hätten, ist unzutreffend; es sei zum Gegenbeweise nur an die Verlags erzeugnisse einiger schwäbischer und rheinischer Häuser er innert, wobei es nebensächlich ist, daß diese Artikel auch damals schon von Buchbindern und Schreibwarenhändlern geführt wurden. Die Verbilligung der Bücher konnte nur auf Kosten ihrer Güte erfolgen, wie die Verfasserin auf S. 135 auch zugibt; aber nicht allein auf Kosten ihrer Ausstattung, sondern auch auf Kosten ihres geistigen Gehaltes, ihres erzieherischen Wertes, der gerade bei Jugendschriften den Ausschlag geben sollte. Daß die Verfasserin diesen Umstand nicht erwähnt, kann höchstens mit dem volkswirtschaftlichen Charakter ihrer Schrift begründet werden. Wenn weiter gesagt wird, das Publikum sei durch die Warenhäuser an den Einkauf im Preise herabgesetzter Bücher gewöhnt worden, so ist dies nur in sehr beschränktem Sinne richtig. Denn das Antiquariat, nicht nur das wissenschaftliche, ist fast so alt wie der Buchhandel selbst, und der Restbuchhandel wurde schon viele Jahre vor Errichtung von Warenhäusern in großem Umfange betrieben. Daß letztere zu dieser Gewöhnung mit beigetragen haben, ist nicht zu bezweifeln; aber ebenso wenig, daß sie — soweit und solange sie schleudern, wie Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel 77. Jahrgang. alle Schleudere! — mitgeholfen haben, dem Publikum ein Mißtrauen gegen das Geschäftsgebaren des Buchhandels, insbesondere des Sortiments einzuflößen, das kaum je wieder zu beseitigen sein wird. Eine neue Vertriebsmöglichkeit ist dem Buchhandel in den Warenhäusern erstanden; aber von der Schaffung einer neuen Vertriebsmöglichkeit bis zur Er ziehung der unbimittelten Bevölkerungsschichten zu Bücher käufern ist ein sehr weiter Weg; denn gerade zu letzterem sind die Warenhäuser wegen des Mangels an sachkundiger Beratung des Publikums durch geschultes Personal am aller wenigsten geeignet. Zweifellos wird in dieser Richtung durch Kolporteure, die bekanntlich nicht nur Kriminalromane, sondern auch zahlreiche wertvolle populärwissenschaftliche Lieferungswerke und gute Zeitschriften gerade meist den un bemittelten Volkskreisen ins Haus tragen, weitaus mehr geleistet als von den Warenhäusern. — Diese Einwendungen können und sollen den Wert des vorliegenden Werkes, das von wissenschaftlichem Ernste und anerkennenswerter Objek tivität zeugt, nicht beeinträchtigen. Die Verfasserin saßt das Ergebnis ihrer Untersuchungen dahin zusammen, daß vorläufig der Hauptumsatz der Warenhausbuchhandlungen in billigen, oft schlecht aus gestatteten oder inhaltlich minderwertigen Verlagsartikeln bestehe, denen auch die Zunahme des Konsums im wesent lichen zugefallcn sein werde, und daß sie in der Regel nur bekannte, eingeführte Sachen vertreiben; daß die Verleger von dieser Seite Verwendung für Neuerscheinungen nicht zu er warten haben, diese für das Gedeihen des Gesamtbuchhandels wichtige Aufgabe vielmehr dem Sortiment verbleibe, das sie um so bester erfüllen könne, je stärker es sei. Die Geschäftspraris der Warenhausbnchhandlungen sei jedenfalls zur Schwächung des »Universaldurchschnittssortiments. geeignet. Die Ver leger dürften von ihrer Ausbreitung zwar eine Erhöhung des Umsatzes für ihre bekannten und eingeführten Verlags artikel erwarten, ein Vorteil, der anderseits jedoch durch die geringere Verwendung für ihre Neuigkeiten ausgewogen werden dürfte. Dieses Endurteil bestätigt im wesentlichen die Auf fassung , daß der Warenhausbuchhandel ein Parasit am Körper des Buchhandels ist; denn er erntet, wo er nicht gesät hat, und nimmt dem Sortiment, soweit es sich um die Einführung, den Vertrieb der Neuigkeiten redlich bemüht, die Früchte seines Fleißes ab. Immerhin wird das Ziel, die Warenhäuser den buchhändlerischen Verkaufsbedingungen zu unterwerfen, unter den obwaltenden Verhältnissen das er strebenswerteste sein. Hoffmann. Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Egypten. Das Reichs-Gesetzblatt 1910 Nr. 39 (ausgegeben zu Berlin den 1. Juli 1910) veröffentlicht folgendes: (Nr. 3794.) Zusatzabkommen zum Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reiche und Egypten vom 19. Juli 1892. Vom 17. März 191«. (Übersetzung.) Die Unterzeichneten, Hermann, Graf von Hatzfeldt - Wildenburg, deutscher diplomatischer Agent und Generalkonsul, im Namen des Deutschen Reichs und Seine Exzellenz Hussein Ruchdy Pascha, Minister der aus wärtigen Angelegenheiten Seiner Hoheit des Khedive von Egypten, haben, auf Grund gehöriger Vollmacht ihrer Negierungen, und zwar, was Egypten betrifft, innerhalb der durch die Kaiserlichen Firmane übertragenen Machtbefugnisse, folgendes vereinbart: 1048
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder