Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19100714
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191007149
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19100714
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
- Monat1910-07
- Tag1910-07-14
- Monat1910-07
- Jahr1910
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
^ 160 14. Juli 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8229 Auf die Revision der Staatsanwaltschaft hob das Reichs gericht das landgerichtliche Urteil auf und verwies die gerichts, wonach das entscheidende Kriterium für Verletzung des Postregals sei, ob der erste Adressat in Verfolgung eines eigenen materiellen Interesses mit den einzelnen Stücken vor ihrer Weiter beförderung eine geschäftliche, bzw. rechtlich relevante Manipula tion vornehme. Im vorliegenden Falle treffe dies aber hinsichtlich der Tätigkeit der Firma W. L R. nur für den Hintransport zu, ob auch für die Rücksendung der Gegenstände, sei Sache weiterer Feststellungen der Vorinstanz. (Urt. d. R.-G. v. 12. VII. 10.) Gegen Schund- und Schmutzliteratur. — Der große Rat von Zürich hat nach einem Bericht des Genossen Seidel zum Schutze der Jugend vor schlechten Einflüssen folgende Maßnahmen gutgeheißen: I. Einschreiten der Polizeiorgane gegen unzüchtige Schriften oder Abbildungen. 2. Verbot des Besuchs von Kine- matographentheatern durch Schüler ohne Begleitung Erwachsener, soweit nicht das Programm vom Schulvorstand genehmigt ist. 3. Förderung guter Literatur durch die Schulbehörden. 4. Förderung der Betätigung der Jugend in Handarbeit, Spiel, Wanderungen und Familiengärten zur Einschränkung der müßig gängerischen Lesewut. (Münchener Post.) Der heimliche Straßenhandel mit pikanter Lektüre, der be- sonders in der Friedrichstraße in Berlin blühte, ist infolge der Wachsamkeit der Polizeibehörde beinahe ganz von der Bildfläche ver schwunden. Die Händler, die meist in den Abendstunden unter jungen Leuten und Fremden ihre Opfer suchten, ihnen halblaut die Titel ihrer Schundbücher zuflüsterten und sie in einen benach barten Hausflur schleppten, wo sie ihre Schätze vor ihnen aus breiteten, zählten zu den widerwärtigsten Typen des Berliner Nachtlebens. Der einzige Humor bei der Sache war, daß auch die Käufer sich vielfach in ihren Erwartungen getäuscht sahen, weil oft das einzig »Pikante« an einem solchen Buche das Titel blatt war. (Vossische Zeitung.) Der in Frankfurt a'M. bestehende Verband zum Schutz der Jugend gegen die Schundliteratur hat neue Hilfstruppen erhalten. Auf seine Anfrage bei den hiesigen Papier- und Schreibwaren händlern haben sich etwa hundert Firmeninhaber bereit erklärt, Schundliteratur nicht zu führen. Die Schulbehörde hat gestattet, daß ein Verzeichnis dieser Firmen den Direktoren und Rektoren dortiger Schulen eingereicht werde, mit dem Ersuchen, die Kinder zu veranlassen, nur bei den genannten Firmen ihre Schulartikel zu kaufen. Nach den eingeholten Gutachten und den vorliegenden Erkenntnissen sind die Schulen im Interesse der Erziehung zu solchem Vorgehen berechtigt. Es wäre zu wünschen,'das auch das Elternhaus die Bestrebungen des Vereins tatkräftig unterstützte. (Kleine Presse, Frankfurt a/M.) Hierzu teilt der Vorstand des dortigen Vereins der Papier- und Schreibwarenhändler folgendes mit: »Im Anschluß an die Notiz im gestrigen Abendblatt möchten wir Ihnen bemerken, daß der Verein der Papier- und Schreibwarenhändler zu Frank furt a. M. im Einvernehmen mit der Schulbehörde bereits im Mai 1909 seine sämtlichen Mitglieder durch Zirkular aufgefordert hat, den Verkauf dieser traurigen Literaturerzeugnisse zu unter lassen. Dieser Aufforderung ist auch damals schon von allen Nereinsmitgliedern ohne Verzug Folge gegeben werden.« (Frankfurter Zeitung.) Die Patriotische Gesellschaft in Hamburg erläßt folgen den Aufruf: Die Freude am Buch mit ihren starken ethischen Wirkungen in den weitesten Volkskreisen anzuregen und jedem die reichen Geistesschätze unserer Literatur zugänglich zu machen, das leitete unsere Patriotische Gesellschaft, als sie die öffentlichen Bücher hallen ins Leben rief. Wenn diese jetzt rund 1'/, Millionen Bücher an unsere Bevölkerung verleihen, so sind sie damit zu einem der wichtigsten Bildungsinstitute geworden. Nicht nur die Unzulänglichkeit der Räume, sondern mehr noch erziehliche Rück sichten geboten es, die Jugend von den Lesesälen auszuschließen. Und doch muß gerade ihr besondere Fürsorge zugewendet werden, hat doch das enorme Anwachsen der Schundliteratur mit ihren verhängnisvollen Wirkungen für Volksgesundheit und Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77 Jahrgang. Ärgernis geben oder durch Überreizung der Phantasie die gesunde Entwicklung der Jugend gefährden, so betont er doch anderseits, daß die schlechte Literatur am erfolgreichsten zu sind, so legten die großartigen Erfolge der in Amerika und England bestehenden Kinderlesehallen der Patriotischen Gesellschaft den Gedanken nahe, deren Ergänzung durch besondere Kinder lesezimmer zu versuchen. Ein Legat der Julie-Kusel-Stiftung von 3000 -/L bot die ersten Mittel Irar, und so wurde im Winter 1907/08 in Verbindung mit einem Knabenhort in der Altstadt ein erster Versuch gemacht, der aber keinen besonderen Erfolg zeitigte, sei es infolge der Verbindung mit dem Hort, sei es infolge der benutzten Räume. Im Herbst 1908 wurde nun von der Patriotischen Gesellschaft eine besondere Kommission zur Errichtung von Kinderlesezimmern eingesetzt. Diese erhielt im St. Georger Gemeindehause wie im Volksheim Friedrich-Stiftung in Barmbeck und im neuen Ge meindehause große freundliche Räume gegen Miete zur Ver fügung, die den Kindern nachmittags von 5—7 Uhr zum Lesen geöffnet sind und einen guten Besuch aufweisen; weitere sollen in anderen Stadtteilen folgen. Durchschnittlich kommen 60 Kinder, doch stieg die Zahl auch über 100. Im Sommer bleiben die Lesezimmer geschlossen, damit sich die Kinder mehr im Freien bewegen. Der Erfolg der Lesezimmer beruht neben der zwang losen Form und dem Anheimelnden des Raumes auf der richtigen Auswahl der Bücher; hier erst bietet sich Gelegenheit, das Problem der Jugendlektüre praktisch zu studieren. Die Aus wahl der Bücher ist nach den anerkannten Jugendschriften-Ver- zeichnissen erfolgt, während ein Teil von Freunden der Sache geschenkt wurde. Da es den Kindern an der geistigen Kraft ge bricht, sich in ein größeres unbekanntes Buch hineinzulesen, unter nahm ein jüngerer Lehrer in freundlichster Weise den Versuch, einmal in der Woche durch eine kurze Einleitung und Vorlesen die Kinder in weniger bekannte Bücher einzuführen; der dann besonders starke Besuch, die gespannte Aufmerksamkeit und die folgende starke Nachfrage ergaben, daß dieser Weg gute Erfolge verspricht. Leider sind die erforderlichen Mittel nicht unerheblich, mußten doch im ersten Winter 1249 45 -Z aufgebracht werden. Wenn auch davon 754 für die erste Einrichtung verwendet wurden, so sind doch etwa 300 ^ an Miete, Heizung, Beleuchtung und Honorar der Leiterin für jedes Lesezimmer erforderlich. Da der Patriotischen Gesellschaft keine Mittel zur Verfügung stehen, so ist der Fortgang des verheißungsvollen Werkes, ins besondere die Ausdehnung auf weitere Stadtteile, von der tat kräftigen Unterstützung aller Kinderfreunoe abhängig. (Hamburger Fremdenblatt.) Rabattvergütung bei Postbezug von Zeitschriften. (Vgl. Nr. 137, 140, 141, 142, 143, 144, 145, 147, 153 d. Bl.) — Nachtrag: Die Rohölindustrie (Verlag für Fachliteratur G. m. b. H., Berlin) ganzjährig 2 ^ 60 -H. Rundschau, Brautechnische (Verlag für Fachliteratur G.m.b.H., Berlin) ganzjährig 3 ^L. Rundschau, Montanistische (Verlag für Fachliteratur G.m.b.H., Berlin) Vierteljährlich 1 ^ 25 «H. Zeitschrift für Eis- und Kälteindustrie (Verlag für Fach literatur^. m. b. H., Berlin) Ganzjährig 2 ^ 60 Ans dem Jahresbericht für 1909 der Handelskammer in Magdeburg. — Buchhandel. Die Lage des Sortiments buchhandels war wenig erfreulich. Auffallend war die Abnahme des Umsatzes in Bilderbüchern, ein Zweig, der immer mehr auf die Warenhäuser überzugehen scheint. Unter diesen Umständen wurde der Umsatz des Vorjahres meist nicht erreicht. Bei den stets wachsenden Unkosten gestaltete sich die Lage des Buch- sortimentes immer ungünstiger. Trotzdem im Musikalienhandel 1070
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder