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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1910
- Strukturtyp
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- 1910-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1910
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- Deutsch
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oE 16g, 14. Juli 1810. Nichtamtlicher Teil. BSrI-M-tt I. d. Dtlchn. Bllchhand-l. 8227 sichren. Im elfteren Falle ist natürlich eine Mitteilung an den Schuldner erforderlich. Daß dieser in den meisten Fällen mit einer solchen Transaktion nicht ohne weiteres einverstanden ist, liegt auf der Hand. Denn der Be amte, Schulmann oder gar die Behörde werden das Bekannt- wekden ihrer Zahlungsweise — die vielleicht bisweilen an Pünktlichkeit zu wünschen übrig läßt — wenig angenehm empfinden, so daß dem Sortimenter leicht eine Gefährdung, weno nicht gar der Verlust seiner Kundschaft aus der Ab wicklung dieses Geschäftes erwachsen kann. Führt aber der Sortimenter im anderen Falle die eingehenden Außenstände direkt an das kreditgebende Institut ab, so kann er nicht mit Sicherheit damit rechnen, welche dieser Forde rungen überhaupt eingehen werden. Denn bekanntlich sind die Zahlungen im Verkehr mit der Privatkund schaft weit weniger sicher und prompt als diejenigen im Geschäftsverkehr«. Je weniger wertvoll aber die Kundenforderungen je nach dem Grade der Wirklichkeit ihrer Eingänge sind, je ungünstiger sind auch die Bedingungen, unter denen das betreffende Kreditinstitut sie -diskontiert«. Zudem ist auch di« Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß der Lieferant des Sortimenters, der diesen vielleicht seinerseits schon mit weitgehender Kreditgewährung unterstützt hat, durch die Diskontierung von anderer Seite umgangen wird. Endlich hätten wir uns noch dem Diskonticrungsmodus im buchhändlerischcn Zwischengeschäft zuzuwenden. Hier bietet sich insofern ein andersgearteter Boden dar, als es sich um eine Vereinigung von Speditions-, Bankier- und Lieferungsgeschäst handelt. Da di« Außenstände im Kom missionsgeschäft lediglich aus Berechnungen, die für Ar beitsleistungen oder andere Aufwendungen vorgenommen werden, entstehen, so sind hier kurzfristige Abrechnungen üblich. Für Forderungen aus diesen Berechnungen sich Deckung oder vorzeitige bare Mittel durch Wechsel zu verschaffen, würde kaum mit dem Verhältnis des Kom mittenten zum Kommissionär vereinbar sein. Bei Außen ständen, die aus größeren Vorschußleistungen resultieren, wird der Kommissionär doch den vielleicht einfacheren Weg der Ausstellung und Diskontierung von Wechseln wählen, zumal er dadurch nicht bloß bare Mittel, sondern auch je nach der Qualität dieser Papiere eine gewisse Sicherheit erhält. Möglich, daß vielleicht aber doch bei Inanspruchnahme größerer Kreditsummen die Diskontierung der Buchforderungen in Frage kommen könnte, wenn die Gesamtheit der Außenstände — die guten sowohl ivie die schlechten — unter besonders günstigen Bedingungen diskontiert würde. Im Gegensatz hierzu haben sich im Bar sortiments- und Grosso-Buchhandel, soweit bei letzterem lediglich das Lieferungsgeschäft von Waren im Zwischen handel in Betracht kommt, längere Kreditfristen eingebürgert. Aus dem Barbezuge hat sich die Lieferung gegen Viertel jahrs-Kredite entwickelt. Und da hier mit nicht un beträchtlichen Umsätzen gerechnet wird, so könnten die laufenden Außenstände gewiß für erhebliche Kreditsummen durch Dis kontierung nutzbar gemacht werden, wenn dies nicht schon jetzt auf dem Wege des Wechselverkehrs geschehen wäre. Denn zweifellos hat der Wechsel, der vom Sortimenterkunden im voraus gegeben wird, den nicht zu verkennenden Vorzug, daß er einen gewissen Druck aus dessen Pünktlichkeit und Prompt heit hinsichtlich der Zahlungsweise ausübt, während im Falle der Abtretung (Diskontierung) der laufenden Außen stände direkt an das Kreditinstitut der Barsortiments- oder Grossolieferant dieses erzieherische Mittel, teilweise auch die Handhabung einer Kontrolle, aus der Hand gibt. In diesem Falle dürfte also die Zession der Forderungen an das kreditgebende Institut zugleich mit der Ausstellung von Sicherheitsakzepten, die der Kostenersparnis halber nicht zum Diskont gegeben werden, vorzuziehen sein, weil dieser Modus das wichtige Moment der Kredit- und Zahlungs-Kontrolle nicht ausschaltet, und die Kundschaft dieser Großbetriebe selbst mit der ganzen Transaktion nicht in Verbindung bringt. Ohne Zweifel wird es i» unserem heutigen Wirtschafts leben nicht an fruchtbarem Boden fehlen, der den Geschäfts zweig der - Diskontierung von Buchforderungen- zur größeren Entfaltung bringen läßt. In der einen Branche mehr als in der andern, je nachdem die auftretenden Wirtschaftskrisen, die sich heute schneller als in füheren Zeiten abzulösen pflegen, ihre Wirkungen hintcrlassen. Und wenn dann eine solche Flutwelle wirtschaftlicher Depression oder Konjunktur sich in den Gefilden buchhändlerischer Geschäftstätigkeit staut, wird sich zeigen, ob und in welcher Weise damit das Be dürfnis nach Diskontierung von Buchforderungen gewachsen ist und infolgedessen diesem Geschäftszweige auch im Buch handel diejenige Nahrung zugeführt hat, die er zu seiner Entwicklung benötigt. Nur dürfte es gerade in solchen Zeiten wenig zur Kräftigung und noch weniger zur Gesundung des Wirtschaftskörpers beitragen, wenn diese Entwicklung aus Kosten der praktischen Benutzung eines Kreditinstrumsnts sich vollzöge, das neben dem Scheck als Zahlungsmittel jenen Wirlschaftskörper in einem Zustande der leichten Blut zirkulation, der Geldflüssigkeit, zu erhalten geeignet ist: der des Wechsels. Immerhin wird sich das Diskontierungs geschäft offener Buchforderungen namentlich da behaupten und durchsetzen, wo die Eigenart der Verhältnisse andere Kreditarten nicht gedeihen läßt. Und an solchen Möglich keiten, di« bisweilen unerwartet schnell aus der prekären Lage des geschäftlichen Spezialfalles herauswachsen, wird es in unserm Geschäftsleben — auch im Buchhandel — nach wie vor nicht fehlen! U. Kleine Mitteilungen. * Geschäftsjubiliim». — Von Firmen des Stuttgarter Verlages, der sich im Laufe des vergangenen Jahrhunderts zu rühmlich bekannter Bedeutung entwickelt hat, darf eine der ge achtelten heute aus eine fünfzigjährige ehrenvolle Vergangenheit zurückblicken, die Firma I. Engelhorn. Ihr Gründer, Johann Christoph Engelhorn lgeboren am 4. Juni 1818 in Mannheim), betätigte sich zunächst im kaufmännischen Berus und kam erst in reiferen Jahren zum Buchhandel. Am 1. September 1844 ver band er sich mit dem tüchtigen Lithographen Emil Hochdanz zur Eröffnung der Verlagshandlung und lithographischen Anstalt Engelhorn L Hochdanz in Stuttgart, deren hauptsächliches Verlagsunternehmen ein Album für Damen, die in der Folge weitverbreitete und überall bekannte »Allgemeine Musterzeitung« war. Am 1. Juli 1860 löste sich das Gesellschaftsverhältnis, und am 14. desselben Monats it4. Juli 1860) eröffnet« Johann Christoph Engelhorn eine eigene Verlagsbuchhandlung in Stutt gart unter der Firma I. Engelhorn. Mit seinen ersten Verlagsunternehmungen befruchtete er ein damals verhältnismäßig wenig bebautes Feld, das Gebiet der Handelswissenschastcn, deren einzelne Erscheinungen er in einer »Bibliothek der gesamten Handelswissenschasten« vereinigte. Das Unternehmen hatte den erwarteten Erfolg, wurde aber, anderer großer Verlagsunternehmungen wegen, 1867 an Julius Maier in Stuttgart überlassen, dem es als vorzügliche Grundlage zu seinem am 18. März 1887 eröffnet«!-, in der Folge sehr bedeutenden Berlagsgeschäft diente. Schon 1863 hatte I. Engelhorn die große kunstgewerbliche Zeitschrift »Gewerbehalle« ins Leben gerufen, ein Unternehmen, das sich guter Ausnahme erfreute und bis zum 31. Jahrgänge, ISV3, im Verlage I. Engelhorn erschien. <1903 wurde das Blatt mit der »Zeitschrift des bay rischen Kunstgewerbevereins« in München verschmolzen.) Daneben erschienen andere bedeutende kunstgewerbliche Werke im Engel- hornschen Verlage: »Der Möbelbazar«, »Musterbuch für Bildhauer«, »Musterornamente in allen Stilen«, »Flach-Ornamente«, »Kick, Dekorationen und Möbel von der Kunstgewerbe-Ausstellung 1069»
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