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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.07.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-07-29
- Erscheinungsdatum
- 29.07.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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8706 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 173, 29. Juli 1910. * Stiftung. — Einem letztwilligen Wunsche des verstorbenen Geheimeil Kommerzienrats von Baensch in Dresden entspre chend, haben dessen Hinterbliebene,. Frau Geheime Kommerzienrat von Baensch in Dresden, Freifrau von Crailsh eim-R üg- land geb..von Baensch in Baden-Baden, Herr Henry von Baensch in Berlin und Herr William von Baensch in Landeck, eine Stiftung errichtet, die den Zweck hat, die Kunst, das Kunst gewerbe, die Technik und die Literatur durch Ankauf von Werken und durch Unterstützung der Schöpfer solcher Werke zu fördern. Obwohl die Stiftung erst nach dem Tode der genannten Hinter bliebenen errichtet werden sollte, haben diese sich entschlossen, schon jetzt die Stiftung wenigstens teilweise dadurch ins Leben treten zu lassen, daß sie ihr die bisher unter der Firma Wilhelm Baensch betriebene Buchdruckerei in Dresden zum Weiterbetriebe überlassen haben. Am Sonnabend, 23. Juli, nachmittags fand die Übergabe der Druckerei an die Stiftungsverwaltung statt. Frau Geheime Kommerzienrat von Baensch und Herr Henry von Baensch verabschiedeten sich von den Angestellten und Arbeitern der Druckerei und belohnten deren lang jährige treue Dienste durch namhafte Geschenke. In Ver tretung der Stiftung, die durch das Königliche Finanz ministerium verwaltet wird, übernahm Herr Geheimer Finanzrat vr. Mettig die Druckerei in die Verwaltung der Stiftung, indem er Gelegenheit nahm, der Familie von Baensch für die hochherzige und gemeinnützige Gesinnung, die sie durch die Errichtuug der Stiftung bewiesen hat, zu danken. Die Buchdruckerei wird wie bisher weiter betrieben unter der Firma Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch.Stiftung. Zum Direktor ist der bisherige Mitinhaber und Leiter derselben, Herr Schüssen- Hauer, ernannt worden. (Leipziger Zeitung.) * Reue Bücher. Kataloge «sw. für Buchhaadler. ckeat-sede lütorutul. — ^.ntiiu. - Lr. 176 von losepd lolowi.62 in kosen. 8". 46 8. 1135 Lrn. ^.Its ^.nsiodten. 2. kol^s. Ol ossderro^turn Hessen, krovinr Lessen, Ubslnprovin?. — ^m.lgn.-Xa,tu.!oS Lr. 65 von Is-egues 8,osen- l.dci.1 in Nüneden, XaL.-'t.ra.sss 10. 8". 40 8. 743 Lrn. Personalnachrichten. Trauerfeier für Ernst Theodor Naumann, Leipzig. (Vgl. Nr. 170 d. Bl.) — Am 27. d. M., nachmittags 4 Uhr, fand für den am 24. Juli nach mehrwöchiger Krankheit verstorbenen Herrn Buchdruckereibesitzer und Verlagsbuchhändler Ernst Theodor Naumann in Leipzig in der Gutenberghalle des Deutschen Buchgewerbehauses eine erhebende Trauerfeier statt. Zu Füßen des Gutenbergstandbildes hatte der von sechs vielarmigen Leuchten flankierte und mit unzähligen Kränzen bedeckte Sarg Aufstellung gefunden, umgeben von einem Wald von Lorber- bäumen. Die geräumige, festlich erleuchtete Halle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Während die Familienangehörigen, die Witwe und die Kinder des Entschlafenen von Herrn Pastor Lr. Ahner von St. Johannis auf ihre Plätze geleitet wurden, sang der Johannis- Kirchenchor das ergreifende Lied: »Jesus, meine Zuversicht«. Darauf sprach der Geistliche zu den zahlreichen Ver- sammelten herrliche, trostreiche Worte. Er legte diesen das Wort des Evangelisten Lukas (Kapitel 24, V. 2S) zugrunde: »Herr, bleibe bei uns; denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget«. Dieser Text sei ein Lieblings spruch des Entschlafenen gewesen, den er noch vor kurzer Zeit den Seinen gelegentlich eines Gesprächs in die Erinnerung gerufen habe, als ob er selbst es gefühlt hätte, daß sein eigener Levensabend bald zu Ende gehen werde. Aber bevor der Tod ihn aus dem Kreise seiner Angehörigen und aus seinem frucht bringenden geschäftlich n Leben herausgerissen hatte, war es ihm noch vergönnt gewesen, mit seiner Gattin das fünf- undzwanzigjährige Ehejubiläum zu feiern und außer seinem Berufsjubiläum auch das Fest des hundertjährigen Be stehens seiner Firma. Ein reich gesegnetes, auch an äußeren Erfolgen reiches Leben liege hinter dem Heimgegangenen, und während dieses ganzen Lebens habe er sich durch vorbild liche rastlose Arbeit, treue Pflichterfüllung und durch liebe volle Anteilnahme an den Geschicken seiner Mitarbeiter herzliche Zuneigung Mnd die aufrichtige Verehrung aller erworben. Jeder der heute hier Versammelten dürfe von ihm sagen: Er war einer der unsrigen. Alle, die trauernd an der Bahre dieses teuren Entschlafenen standen, in erster Linie seine geliebten Familienangehörigen, wies der Geistliche tröstend auf den Erlöser hin, der auf Golgatha die schwerste Arbeit zum Heile der Mensch heit geleistet und mit seinem Blute besiegelt habe. — Die schlichten und ergreifenden Worte griffen allen Anwesenden ans Herz. Hierauf sprach Herr Buchdruckereibesitzer E. Haberland im Namen des Vereins Leipziger Buchdruckereibesitzer, des Deutschen Buchdrucker-Vereins Kreis VII, und der Allgemeinen Buch drucker-Unterstützungskasse. »Der Entschlafene«, so sprach er, »war bei uns allen geachtet und verehrt durch sein ruhiges, freundliches und humorvolles Wesen; alle Gegensätze, die etwa zwischen Prinzipalität und Gehilfenschaft bestanden, vermochte er, wie selten einer, durch die Macht seiner schlichten, friedvollen Persönlichkeit versöhnend auszugleichen; darum beklagen wir seinen Heimgang als einen besonders schmerzlichen Verlust in unseren Reihen.« — Nach ihm widmete Herr Feldmann, Oberfaktor der Firma C. G. Naumann, dem lieben Meister warme und innig zu Herzen gehende Worte des Dankes. Er betonte rühmend seine immer sich gleich bleibende Herzensgüte, die dem Toten ein dauerndes ehrendes Andenken in den Herzen des gesamten Personals gesichert habe. — Im Namen des Vor standes des Deutschen Buchgewerbevereins nahm Herr Schatz meister Heinrich Wagner das Wort. Er gedachte der Ver dienste des Heimgegangenen um den Deutschen Buchgewerbe- Verein, dessen stolzes Heim er mit habe schaffen helfen. — Im Namen des Vereins deutscher Steindruckereibesitzer sprach Herr Löwenheim (in Firma Eschebach L Schäfer) und legte, wie auch der Vorredner, einen prachtvollen Kranz am Sarge nieder. — Als weitere Redner widmeten Herr Karras (Halle) im Namen der Deutschen Buchdrucker-Berufsgenossenschaft, sowie Herr B aufeld-Leipzig für den Verein Berliner Buchdruckereibesitzer dem Entschlafenen herzliche Worte der Anerkennung und des Dankes für die Lebensarbeit ihres Berufsgenossen. — Die Typo graphische Gesellschaft Leipzig war vertreten durch Herrn Heinrich Schwarz, der Leipziger Faktoren - Verein durch Herrn Peter, die Allgemeine Unterstützungskasse für Buchdrucker durch den Ge hilfenvorsitzenden Herrn Bley, die Mitglieder der Allgemeinen Unterstützungskasse der Provinz Schlesien durch ihren Geschäfts führer und die Krankenkasse für Buchdrucker in Leipzig durck ihren 1. Vorsitzenden. — Zum Schluß rief ein Logenbruder des Toten im Namen der Loge Balduin zur Linde dem Ent schlafenen tiefergreifende und überaus herzliche Worte in die Ewigkeit nach. — Gebet und Segen, Gesangvortrag des Chors: »Sei getreu bis in den Tod« schlossen weihevoll die ernste Feier. Mestern. Sprechsaal. Klausenburg — nicht Kolozsvür. <Vgl. Nr. 1S7, 167, 169, 171 d. Bl.> Vor mir liegt folgende Antwort*) des Rektorats der Uni versität Kolozsvür, die sich auf dem Umschlag eines aus Klausen burg zurückgeschickten, An die Kgl. Ung. Franz-Josef-Universität Klausenburg Ungarn im Jahre 1904 adressiert gewesenen Kataloges befindet: »Es gibt kein Klausenburg in Ungarn. Der offizielle und historische Name ist Kolozsvür. Bitte nach Kolozsvür Ungarn zu adressieren. »Rektorat der Universität Kolozsvür.« Dieses Dokument wird alle Leser der früheren Nummern des Börsenblatts in derselben Frage interessieren. Ja, so behandelt ein Vertreter der Wissenschaft die Wahrheit! Es ist nun freilich ein Wunder, daß er seine Erklärung in deutscher Sprache ab gegeben hat. Bekanntlich existiert auf den Aufschriften der ungarischen Postkarten die deutscheSprache nicht alsVerkehrssprache! Berlin, 27. Juli 1910. Adolf Laemmerhirt. *) Original hat uns Vorgelegen. Red.
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