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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1910
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- Deutsch
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8780 Börsenblatt s. d. Dtjchn. Bnchhanve., Nichtamtlicher Teil. 175, 1. August 1910. Frau Marie Langbein, übertrug als einzige Erbin am 4. Mai 1857 das gesamte Geschäft (Verlag und Kommission) an den langjährigen Prokuristen der Handlung Ernst Keßner, der es unter der bisherigen Firma Carl Cnobloch für eigene Rechnung weiterführte, aber schon am 13. Februar 1866 starb. Am 1. Juni 1866 übernahmen Ludwig Wilhelm Reisland (alleiniger Inhaber der Firma Gebhardt L Reisland in Leipzig) und dessen Schwiegersohn Max Cyriacus aus Leipzig (der bis dahin in zehnjähriger Tätigkeit als Lehrling und als Gehilfe in der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung sich vorgebildet hatte) das Geschäft unter Beibehaltung der alten Firma. Sie führten es für gemeinschaftliche Rechnung erfolgreich weiter; vorzugsweise galt ihre Aufmerksamkeit dem Kommissionsgeschäft. Der gesamte Verlag ging am 1. Juli 1875 an Hermann Gesenius in Halle über, der ihn mit seinem eigenen Verlage verschmolz. Aus dem gemeinsam weiterbetriebenen Kommissionsgeschäft Carl Cnobloch schied Ludwig Wilhelm Reisland am 17. Januar 1877 aus; das Geschäft blieb im Alleinbesitz von Max Cyriacus, der es, in späteren Jahren von seinem ältesten Sohne und Prokuristen Johannes unterstützt, bis zu seinem Tode geleitet, seinen bewährten Ruf gefestigt und dem alten Bestände (ins besondere durch Erwerbung des Kommissionsgeschäfts von Adolph Refelshöfer und der Kommissionsabteilungen der Firmen Ernst Heitmann und A. G. Liebeskind) manche wertvolle Bereicherung zugeführt hat. Am 18. September 1901 schloß der im Buchhandel unver gessene Kollegen die Augen zum ewigen Schlummer. Von seinen Erben übernahmen zunächst die Witwe, Frau Clara Cyriacus, geb. Schlobach, und der älteste Sohn, Herr Johannes Cyriacus, die Firmazeichnung, der jüngere Sohn, Herr Otto Cyriacus, die Prokura. 1905 ging das Geschäft auf die beiden Söhne über. Im August 1908 erfolgte deren Aufnahme als Teilhaber der Firmen F. Volckmar (Leipzig und Berlin), Albert Koch L Co. (Stuttgart), L. Staackmann (Leipzig) und C. F. Amelang's Verlag (Leipzig), und zu gleicher Zeit traten die Inhaber dieser Firmen, die Herren Alfred Voerster, Hans Volckmar, Jo hannes Ziegler, Alfred und Hans Staackmann, in die Firma Carl Cnobloch als Teilhaber ein. Der hundertjährige Bestand des in bescheidensten Anfängen von einem unternehmenden Manne klug begonnenen, von hin gebenden, geschäftstüchtigen Nachfolgern durch lange Jahrzehnte in beständigem Aufschwünge weitergeführten Geschäfts ist ein ehrenvolles Zeugnis für die Pflichttreue und Tatkraft aller, die an seinem Auf- und Ausbau gearbeitet haben. Ihrer aller sei am heutigen Tage mit hoher Anerkennung in gebührenden Ehren ge dacht, den zeitigen Inhabern sei in aufrichtiger Hochachtung herzlicher Glückwunsch ausgesprochen zu weiterem nützlichen Wirken, zu dauerndem Segen für ihre Schutzbefohlenen im Buchhandel und für die gesamte buchhändlerische Gemeinschaft. Red. * GeschästSjubiläum. — Auf ein fünfundzwanzigjähriges, nach mancher Sorge von schönem Erfolg gekröntes Bestehen und Wirken seiner angesehenen Verlagsbuchhandlung durste am 15. d. M. Herr Emil Behrend in Wiesbaden zurückblicken. Am 16. September 1860 in Berlin geboren, kam Emil Behrend in frühen Kinderjahren (nach erfolgtem Verkauf des väterlichen Geschäfts) mit dem Vater in dessen Heimatland Mecklenburg, und zwar nach Rostock, wo er die höhere Schule besuchte und nach deren Erledigung vom 1. April 1877 bis 1. April 188l in G. B. Leopold's Universitäts-Buchhandlung (zuerst unter Wilhelm Werther, danach unter P. Behrens) die buchhändlerische Lehre empfing. Als Gehilfe arbeitete er darauf bei Carl Köhler in Darmstadt, bei K. F. Koehler in Leipzig und in der Hof buchhandlung G. Barnewitz in Neustrelitz. So aufs beste zur beruflichen Selbständigkeit vorgebildet, erwarb er am 1. Oktober 1883 die Buchhandlung Ed. Frommann's Sorti ment in Jena, die er in kurzer Zeit zu schöner Blüte entwickelte, ungeachtet der damaligen schweren Zeiten im Sortiment, der be drohlichen Nähe Leipzigs und auch Berlins und der noch nicht überwundenen gefährlichen Preisschleuderei. Doch ein schwerer Schicksalsschlag in seiner Familie, der Tod der geliebten Gattin, veranlaßte ihn, seine Arbeit einzuschränken. Sein in erfreulichstem Aufschwünge begriffenes Sortiment übergab er am 1. Juli 1886 an seinen damaligen ersten Gehilfen Anton Passarge. Am 15. Juli 1885, begann er in allerbescheidensten Anfängen, noch in Jena, sein Verlagsgeschäst, dem er die Firma seines Namens gab. Ein gleichzeitig unternommener internationaler Lesezirkel hatte nur kurzen Bestand. Im September 1886 erwarb er zu seinem inzwischen schon vermehrten Verlage säst den gesamten pädagogischen und Schulbücher-Verlag von I. Bacmeister in Bernburg und übersiedelte mit dem Geschäft nach Gotha, wohin freundschaftliche Beziehungen ihn riefen. Dort vermehrte sich und erblühte der junge Verlag. Es gelang dem Verleger, einem Schulbuch guten Eingang in Thüringen zu schaffen, es entstanden die »Neuen Bahnen« (eine Monatsschrift für zeit gemäße Gestaltung der Jugendbildung), das beifällig aufgenommene Buch »Unser Kind« (Aufzeichnungen aus den ersten Lebens jahren), die »Pädagogischen Zeit- und Streitfragen« und vieles andere mehr. Auch in der Familie war das Glück wieder eingekehrt: 1889 hatte der Vereinsamte die zweite Gattin heimgeführt. Aber leider blieb auch das Unglück nicht aus. Der Tod eines geliebten Kindes und die schwere Erkrankung der drei anderen Kinder nötigten ihn zur Wahl eines Wohnsitzes in milderem Klima. Er fand es in Wiesbaden, wo er seit 1894 lebt und wirkt. Der er freuliche Aufschwung des jungen Verlages hat auch dort weitere Fortschritte gemacht, und, dank der Umsicht und unermüdlichen Arbeit seines Besitzers hat sich das Geschäft zu schöner Blüte ent wickelt. Die Geschichtsbücher für Nassau, Sachsen und Frankfurt, das Rechenwerk von Oblenburger und Würsdörser, die Rheinische Hausbücherei, der Sohnreysche Sagenschatz, Mittenzweys Bürger kunde und andere gangbare Werke sind beredte Zeugen dieser Entwicklung. Allen gemeinnützigen Fragen gern Gehör gebend und sie mit Rat und Tat fördernd, hat er auch den Angelegenheiten des Berufs und dem kollegialen Zusammenhalt seine ernste Aufmerk samkeit dauernd zugewendet. So hat er, wie außerhalb, so auch innerhalb des Buchhandels in arbeitsvollen Ehrenämtern dem Buch handel treu gedient Lange Jahre hat er dem Vorstande des Wies badener Buchhändlervereins angehört, sechs Jahre führte er das Amt des I. Vorstehers im Mitteldeutschen Buchhändler-Verbände und bis vor kurzem, seit Kantate 1909, ist er im Vorstande des Vörsenvereins als II. Schriftführer tätig gewesen. Daß er sich ungern entschlossen hat, dieses Amt vor der Zeit niederzulegen haben seine Kollegen und Freunde mit Bedauern gehört. Der Entschluß erklärt sich aus dem gleichzeitigen anderen Entschluß, neben dem erlernten und betätigten Beruf fortan noch einen anderen Erwerbszweig zu betreiben, ein Schritt, der in unsrer geschäftlich überaus regsamen Zeit keine Seltenheit ist, und im vorliegenden Falle, wo sich dem Buchhandel der Weinhandel ge sellen soll, in unserm Beruf auch bewährte Vorgänger hat. Sie sind dem letzteren keineswegs untreu geworden, ihm im Gegen teil um so enger verbunden geblieben, je erfreulicher der anfängliche Nebenzweig sich entwickelt hat. Indem wir Herrn Emil Behrend zum ehrenvollen Gedenktage seines in unablässig sorgender treuer Arbeit zum Erfolge ge führten Verlages nachträglich beglückwünschen, geben wir gern dem aufrichtigen Wunsche und der sicheren Hoffnung Raum, daß persönliches und geschäftliches Wohlergehen ihn und die Seinen dauernd weiter geleiten möge. Red. Internationales Bureau des Weltpostvereins in Bern. — Uber die Tätigkeit und Entwicklung des Internationalen Bureaus des Weltpostvereins im Jahre 1909 bringt das letzte Heft des »Archivs für Post und Telegraphie« ausführliche Angaben. Danach ist der Pensions- und Unterstützungsfonds von 67 675 im Vorjahr auf 68 466 Frcs. angewachsen. An Ruhegehalt waren 11 437 Frcs. auszuzahlen. — Die Zahl der von dem Bureau be arbeiteten Schriftstücke ist von 6670 im Jahre 1908 auf 6007 ge stiegen, die Zahl der Rundschreiben dagegen von 270 auf 264 zurückgegangen. Die auf Grund der Angaben der Vereinsverwaltungen vom Internationalen Bureau zusammenzustellende allgemeine Statistik ist im Februar 1909 für das Betriebsjahr 1907 veröffent licht worden. Sie enthält schon Zahlen von 97 Verwaltungen, weist aber immer noch Lücken auf; es fehlen noch Angaben über einige Kolonialgebiete und über die meisten Staaten Mittel- und Südamerikas.
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