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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1910
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- Deutsch
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8936 Börsenblatt s. t». Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. ^ 179, 5. August 1910. obwohl diese in Wirklichkeit den größten und sichersten Beitrag zum Unterhalt des Buchhändlers lieferten. 2 Der Vorstand des Buchhändlervereins betrachte es als seine Aufgabe, seine Mit glieder gegen »schädlichen« Wettbewerb zu schützen; das müsse die Etablierungen hemmen. 3. Die hohen Kautionen, die der Buch händlerverein verlange, legten einen unverhältnismäßig großen Teil des in der Regel geringen Betriebskapitals eines jungen Mannes fest. L. * Ne«e Bücher, Kataloge «sw. für Bmchhandler. 1910. 8". 64 8. ra. 3 koriraite. 8taud. L6rrt,U8F0A6b6Q von Or. ?. I-adanck, VTIrkl. Osb. Uat, kroks88or; vr. 0. Ha-inrn, IVirkl. Osk. Uat, Od6r1anä68^sri6bt8- prä8iä6nt a. D.; Lrn8t HeinitL, 1u8ti2rat. Lobriktleiter Dr. jur. XV. I^r. 15, 1. ^.uxu8t, 1910. 4°. 8p. 841—8S6. ok 8onr^ 8otÜ6rg.n L Oo. in 1.onäon iV6., 140, 8tranä. 8°. 8. 129—256. Nr. 2976-5860. Personalnachrichten. Jubiläum. — Eine Feier, die wohl als Seltenheit zu be zeichnen ist, fand am 12. Juli d. I. in den Geschäftsräumen der Firma Johann Andre, Musikalien-Verlag in Offenbach, statt. Herr Dionysius Gerhäuser konnte auf eine sechzigjährige ununterbrochene Tätigkeit als Lithograph bei dieser Firma zurück blicken. Aus diesem Anlaß wurde ihm vom Großherzog die Medaille »Für treue Arbeit« am Bande des Philipp-Ordens ver liehen und durch den Kreisrat Lochmann persönlich über reicht. Von den Inhabern der Firma, den Angestellten und Arbeitern wurde der Jubilar herzlich beglückwünscht und reich beschenkt. Als ein Fall, der wohl einzig dastehen dürfte, ist es anzusehen, daß Herr Gerhäuser als achtzig jähriger, noch sehr rüstiger Mann mit noch sicherer Hand und sicherem Auge die feinsten lithographischen Arbeiten ausführt. Herr Gerhäuser erlernte die Lithographie bei der Firma Kramp L Co. in Offenbach, bei der er vier Jahre tätig war, und arbeitete dann als junger Lithograph zwei Jahre bei der Firma Schoembs in Offenbach, ehe er bei der Firma Andre seine Tätigkeit auf nahm. — In Verbindung mit der Dekorierung des Jubilars überreichte Kreisrat Lochmann zwei weiteren Jubilaren der Firma Andre, den Herren Robert Link und Phil. Schmitt, Aus zeichnungen für vierzigjährige Tätigkeit im Hause Johann Andre. (Offenbacher Zeitung.) * Gestorben: am 29. Juli (16. Juli a. St.) der Buchhändler Herr Richard Hoenniger in St. Petersburg, Inhaber der an gesehenen dortigen Buchhandlung Richard Hoenniger, Große Morskaja 12, (Platzfirma: Aug. Deubner, vorm.: G. Haessel). Richard Hoenniger war aus Rudolstadt a/S. gebürtig. Nach dreiundzwanzigjähriger beruflicher Vorbildung bei Wilhelm Schulze in Berlin (I. A. Wohlgemuth's Buchhandlung), A. Rüdiger in Magdeburg (L. Schäfer'sche Buchhandlung), Emil Morgenstern in Breslau, A. Stüber in Würzburg, H. Georg in Basel (Neukirch'sche Buchhandlung), Edmund Kunth in Moskau und August Deubner in St. Petersburg übernahm er am 13. (1.) Juli 1880 die im Jahre 1859 von Gustav Haessel aus Leipzig in St. Petersburg gegründete, 1873 an August Deubner übergegangene deutsche Sortimentsbuchhandlung, in der er in den letzten sieben Jahren als Prokurist gearbeitet hatte. Er hat das große Geschäft in treuer, umsichtiger Arbeit dreißig Jahre lang selbständig geleitet, seinen alten Ruf gefestigt, Umfang und Bedeutung trotz manchen Wechsels der Zeiten und mancher Ungunst der politischen Verhältnisse nach vielen Rich tungen hin gemehrt. Im deutschen Buchhandel genießt seine ^ Firma das höchste Ansehen. Seine deutschen Kollegen werden das Hinscheiden des vortrefflichen Mannes mit aufrichtiger Trauer ver nehmen und sein Andenken ehren. — Wie wir erfahren, wird seine Witwe, Frau Leontine Hoenniger, das Geschäft mit Hilfe des wohleingearbeiteten Personals und mit ungeschwächten Mitteln in unveränderter Weise weiterführen. Sprechsaal. An die Herren Kollegen vom Kunst-Sortiment. Mit dem Reise-Avis der Herren Kunstverleger kommen auch die »neuen Lieferungsbedingungen« der Vereinigung der Kunst verleger. In einer Zeit, da der Kunsthandel darniederliegt wie kaum zuvor, da von einem Bildergeschäft kaum die Rede sein kann, haben sich die Herren Verleger zusammengetan, »das schlechte Geschäft im Kunsthandel durch erschwerte Bedingungen noch schlechter zu machen«. Bewundernswert ist die Einigkeit der Herrn Verleger, wenn es gilt, auf Kosten der Sortimenter Verbesserungen zu schaffen, aber auch — und das ist das Wichtigste — nachahmenswert für die Sortimenter. Fragen wir uns einmal, wer trägt die Schuld an einem schlechten Kunstgeschäft? Ganz sicher vor allem die allgemeine schlechte Geschäftslage, ganz gewiß die heutige Mode, die in den Zimmern keine Wände für Bilder läßt; ebenso gewiß aber auch die Herren Verleger selber. Als in Geschäftskrisen der Kunsthändler nicht kaufen konnte und durfte; als das Kunstgewerbe bei festlichen Gelegenheiten dem Bilderhandel die Geschenke streitig machte und dadurch der Kunsthändler gezwungen wurde, sich einzuschränken, haben viele Herren Verleger neue Verbindungen angeknüpft und dadurch neue Konkurrenzen geschaffen, ein Schritt, der heute für beide Teile sich bitter rächt. Die Grossisten sind, von den Herren Verlegern unterstützt, mit eingerahmten Bildern an alle Geschäfte gegangen, die nichts mit der Kunst zu tun hatten, und haben ihnen goldene Berge ver sprochen. Die Wiedergaben sind immer billiger geworden, zum Teil in unglaublichen Rahmen verbreitet, so daß jetzt die moderne Kunst zu modern anfängt. Wenn die Herren Verleger wahr gegen sich selber wären und aus diesem Wahrheitsgefühl einmal die Bilder-Läger der Sortimenter ansehen würden, so müßten sie sich sagen: die Läger sind zu überfüllt. Der Sortimenter kann froh sein, dessen Bilder - Anlagekapital sich einiger maßen verzinst. Vom Verdienen kann man — außer bei einigen ganz großen reinen Kunstgeschäften — kaum die Rede sein. In diese geradezu traurige Geschäftslage werfen nun die Verleger plötzlich die Bombe mit neuen Bedingungen. »7/6 von einem Sujet!« Der Verleger, der ein solches Sujet bringt, ist gerade so selten, wie das Sujet selber. Aus den letzten Jahren kenne ich nur ein paar Bilder und die hat ein Sortimenter- Verleger verlegt. Ganz unverständlich ist es, wie sich Verleger so binden können, wie durch die Punkte 6., v. und L. Soll der Verleger, für den ich mich verwende und für den ich Absatz er zielte, mir nicht entgegenkommen dürfen, soll jede persönliche Be ziehung geflissentlich erstickt werden, oder wollen etwa einzelne Herren uns den ausländischen Verlegern in die Arme treiben? Dieser Gewaltakt der neuen Verleger-Verbindung ruft uns Sorti mentern deutlich zu, uns zusammenzuschließen, auf daß auch wir eine Macht bilden, die jener Macht geschlossen gegenübersteht. Es braucht kein Kampf zu werden, denn dies ist gewiß: sobald die Verleger sehen, der Sortimenter macht Ernst, wird er künftighin nicht Bedingungen stellen ohne Hinzuziehung der Sortimenter. Ich bitte deshalb alle Kollegen vom Kunst-Sortiment, die bereit sind, die Lage im Kunsthandel zu verbessern,,sich an mich zu wenden, so daß es möglich ist, in kurzer Zeit eine Verbindung zu bilden. Jeder schränke nach Möglichkeit das Kaufen dieses Jahr auf das äußerste ein. Für die Gegenwart den Mut zur Tat, Für die Zukunft den Willen zum Sieg. Mit kollegialen Grüßen W. Hermann, i. Fa. Johs. Storm. Bremen.
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