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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 182, 9. August 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d, Dtschn. Dnchbanbel. 9039 Fried». Kornsche Berlagsbuchhandlnng in Nürnberg. 9051 I. F. Lehmanns Verlag in München. 9052 »Berger: Pascal David und die politische Entwicklung Elsaß- Lothringens. 1882—1907. 4 ^1; geb. 5 I. B. Metzlerschc Buchhandlung G. m. b. H. in Ltuttgart. 9083 * Portemonnaie-Kalender 1911. S -s. Modern-Medizinischer Verlag A. W. Gloeckner L Co. in Leipzig. 9049 Neuer Frankfurter «erlag, «. m. b. H. in 9083 Frankfurt a. M. xegt-sllti. 80 Friedrich Emil Perthes in Gotha. 9048 Greiner: Der Khsfhäuser. Ein Volksschauspisl. I F 20 H. G. Leriba in Metz. 9080 Hugo Ttcinitz Verlag in Berlin. 9081 «erlag: „Lalonblatt" G. m. b. H in Dresden. v 4 ,0er eäeiisisolis OancitaA" (1909—1910). Oiogrnpirieoii-statisti- sodss klnnckdnoit. 1 BcrlagSanstalt Bcnziger ä- Co. A.-G. in Köln (Rh.). 9058 Werkmeister-Buchhandlung in Düsseldorf. 9082 Nichtamtlicher Teil. Edgar Hanfstaengl -f-. Die im Verlage Franz Hanfstaengl in München in gediegenster Ausstattung erscheinende Zeitschrift »Die Kunst unserer Zeit» bringt in Begleitung eines meisterhast wiedergegebenen Bildnisses des Kunstverlegers und Künstlers Hosrats Edgar Hanfstaengl folgenden warmberedten Nachruf Fritz von Ostinis an den im Mai d. I. entschlafenen Freund, den langjährigen Inhaber und tüchtigen Leiter der vorgenannten großen Verlagsanstalt. Mit gütig erteilter Erlaubnis geben wir diese ehrende Würdigung des Wesens und Wirkens des Heimgegangenen gern auch in diesem Blatte wieder: (Red.) Am 29. Mai 1910 ist Hofrat Edgar Hanfstaengl heimgegangen, der Chef des Kunstverlagshauses Franz Hanfstaengl in München. Es bedeutet keine leere Redens art, wenn man sagt, daß das ganze gebildete München den Tod dieses Mannes mit aufrichtiger und allgemeiner Trauer vernahm. Denn er war ebenso bedeutend durch das Lebens werk, das er geschaffen, als beliebt durch seine menschlichen Eigenschaften, durch die Kraft, Wärme und Treuherzigkeit seines Wesens! Jenes Werk war aufs innigste verwachsen mit dem Werden Münchens als Kulturstätte, und er, der Mensch, weitbekannt in seiner stattlich mannhaften Erschei nung, war an Körper und Wesen ein typischer, erlesener Ver treter südbayrischen kerngesunden Menschenschlages. Die Fa milie Hanfstaengl stammt aus dem oberbayrischen Hochland am Tegernsee, wo noch echte, hochgewachsene Bajuwaren in bester Rasse zu Hause sind, und die Mutter des Verstorbenen war ein Münchener Bürgerkind — auch sie schön und stattlich, wie ihr Bildnis von der Hand August Riedels erweist. Sie war die Mutter eines Geschlechts blonder Hünen — als der letzte von ihnen hat Edgar Hanfstaengl nun das Zeitliche ver lassen, nachdem vor ein paar Jahren schon eine Krankheit seine unverwüstlich erscheinende Kraft gebrochen hatte. Er war am 15. Juli 1842 in Dresden geboren. Sein Vater, Franz Hanfstaengl, der Begründer des Hauses, weilte damals in Elbflorenz, um die Perlen der dortigen welt berühmten Gemäldegalerie in Meistersteindrucken zu verviel fältigen, eine Arbeit, die natürlich viele Jahre in Anspruch nahm und die in der Geschichte der graphischen Kunst ein stanckarä - vorlr bedeutet. Im Jahre 18S3 hatte er die Firma Franz Hanfstaengl gegründet, zunächst als litho graphische Kunstanstalt, der er durch seine prächtigen, von wenigen erreichten Bildnislithographten bald einen weithin gekannten Ruf verschaffte. Irr den fünfziger Jahren des verflossenen Jahrhunderts kam damals die Photographie zur Blüte, und das Hanfstaenglsche Atelier, wo die neue Technik rasch eingeführt und vervollkommnet wurde, leistete Dinge, die heute kaum mehr nach Gebühr gewürdigt werden. Der Photograph von damals arbeitete mit Hilfsmitteln, die unendlich primitiv und schwierig zu handhaben waren im Vergleich zu den optischen Apparaten und chemischen Utensilien, wie sie heute dem Photographen in unglaublicher Reichhaltigkeit und raffiniertester Vervoll kommnung zur Verfügung stehen. Heute ist Photographieren ein Sport — vor fünfzig Jahren war es noch eine Kunst, eine Sache, die reife Erfahrung und unendliche Sorgfalt erforderte. Edgar Hanfstaengl ging da bei seinem genialen Vater, der als Künstler Photograph und als Photograph wieder ein Künstler wurde, in die denkbar beste Schule. Er hatte sich zunächst aus weiten Reisen, die ihn bis ins Reich der Mitte führten, die Welt angesehen und als Frucht dieser Reifen selbst ein Werk »China und der Osten« mitgebracht — jetzt half er seinem Vater in der Münchener Werkstatt dazu, die Porträtphotographie auf eine hohe Stufe zu bringen. Mit glänzendem Gelingen — denn die Firma erhielt bald einen Weltruf, gerade auf dem Gebiete des Bildnisses, und ungezählte gekrönte Herrschaften und andere berühmte Leute ließen hier ihr Konterfei von der Sonne auf die licht empfindliche Platte malen, wie sie sich vordem hatten von Franz Hanfstaengl auf Stein zeichnen lassen. Noch hängen in den Geschäftsräumen des Hauses die lebensgroßen — allerdings etwas später aufgenommenen — Porträte der Männer aus Deutschlands größter Zeit, des Kaisers Wilhelm und seines Sohnes, der Bismarck und Moltke und anderer. Franz Hanfstaengl sah bald, daß sein Sohn Edgar auch in jungen Jahren gereift genug war, das Geschäft allein weiterzuführen, und übergab ihm die Anstalt im November 1868. Edgar Hanfstaengl, wenn auch nicht selbst in produk tivem Sinne künstlerisch tätig, wie der Vater, sah bald seine vornehmste Aufgabe darin, daß seine Anstalt an dem Auf blühen der bildenden Künste in Deutschland und speziell in 1170»
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