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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1910
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- Deutsch
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9042 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 182, 9. August ISIS. In langjähriger Praxis habe ich das Fehlen der Jahres, zahl auf den Biichertiteln nicht nur bei der Bearbeitung eigener Kataloge, sondern auch im Verkehr mit der Kund, schuft oft genug bemerkt, ja sogar die Jahreszahl beim Vorwort des Verfassers oft vergeblich gesucht. Es ist Tatsache, daß angesehene große Verlagshandlungen des In- und Auslandes sich solcher Unterlassungssünden, die man weder vom ethischen, noch vom rechtlichen Stand punkte aus gutheißen kann, schuldig machen. Lä. II: Es ist bekannt, daß ältere Werke, ohne neu ge druckt zu werden, oft nur durch einen neuen Umschlag zu neuen Ausgaben umgestaltet werden, zum Beispiel beim Übergang in einen anderen Verlag. Durch Fortlassung der ursprünglichen Jahreszahl, oder durch überkleben der alten oder durch Aufdruck einer neueren Jahreszahl den Glauben zu erwecken, daß es sich um eine wirklich neue Ausgabe handelt, widerstrebt meinem Rechtsgefühl. Lä III bedarf keiner weiteren Begründung; es könnte vielleicht empfohlen werden, bei Werken, z. B. bei Hochschul- Lehrbüchern, die zum Beginn eines Wintersemesters aus gegeben werden sollen, aber schon im Herbst fertiggestellt werden, die Jahreszahl des laufenden und kommenden Jahres aufzudrucken. Ich glaube, daß meine deutschen Kollegen meine An sichten teilen, und daß durch meinen Antrag im Laufe der kommenden Zeit Unzuträglichkeiten beseitigt werden, die dem Ansehen des ganzen Verlagsbuchhandels nicht ent sprechen. Berlin, am 6. August 1910. Albert Seydel. Zur Geschichte des norwegischen Buchhandels. Der Obmann des Norwegischen Buchhandlungsgehilfen- Vereins, Herr O. A. Oeverland, hat eine Bearbeitung der Geschichte des norwegischen Buchhandels unter der Arbeit, über die er in Nr. 4/5 des Buchhandlungsgehilfenblattes »Lrsdssn« folgenden vorläufigen Bericht erstattet: Im engsten Zusammenhang mit der literarischen Produktion im Mittelalter und den Verschleißern der Handschriften sehen wir während des ganzen Reformations-Jahrhunderts die mit einer oder der anderen geistlichen Lehranstalt in Verbindung stehenden norddeutschen Buchdrucker, von denen der gesamte Büchermarkt in Nord-Europa, in Norwegen sowohl wie in Schweden und Finnland beherrscht wurde. Bei Schilderung dieser Zustände muß neben der durchgreifenden Bedeutung der dänischen Kirchen reform für norwegisches Geistesleben auch dessen Verhältnis zu dem nordöstlichen Deutschland in Betracht gezogen und darin gleichzeitig die Voraussetzung und Erklärung für die katholische Reaktion in Schweden und Norwegen gesucht werden — ein Stück Kulturgeschichte, das nur durch eingehende Studien auf Grund der überlieferten Reste von Volksbüchern dieser Zeit, be sonders aber der apokalyptischen Literatur beleuchtet werden kann Zu dieser Zeit befand sich der norwegische Buchhandel vor nehmlich in den Händen von Rostocker Händlern, denn in Rostock wo ein großer Teil der norwegischen Jugend seinen Studien oblag, wurde lange Zeit hindurch ein bedeutender Teil der norwegischen Literatur hergestellt, und von dort brachten die Buchführer, teils gebürtige Rostocker, teils in naher Verbindung mit dortigen Buchdruckern und Buchhändlern, ihre literarische Ware nach Norwegen, wo die großen Handelsmessen von ihnen besucht und später dann feste Buchläden in den Ortskirchen oder wenigstens in deren Nähe eröffnet wurden. Auf Grund dieser Tatsache ist anzunehmen, daß die nebenher entstehenden Kirchen bibliotheken aus deutscher Marktware bestanden. — Die Literatur war der Zensur der Theologen und der Geistlichkeit unterworfen, wurde jedoch, wie aus den strengen königlichen Regulativen her vorzugehen scheint, in den meisten Fällen umgangen. In unversöhnlichem Gegensatz zu der Reformation und dem Katholizismus, sowie zu den durch letzteren betätigten Hexen verbrennungen steht die heimliche Propaganda und der immer stärker hervortretende Humanismus, aber nicht weniger der alte, vererbte Volksglaube, dem man in Almanachen und in den Faust büchern jener Zeit begegnet, ebenso die Orthodoxie mit ihren um fangreichen Katechismen und anderen die damalige Zeit bewegenden Problemen. Ohne Zweifel haben die Reformbewegungen, die von Menschenalter zu Menschenalter, von Dezennien zu Dezennien in einem immer rascheren Tempo vor sich gingen, im Reformations- Jahrhundert begonnen und dabei die Grundlagen für die Ent wicklung des Buchhandwerkes in diesen bewegten Zeiten ihren Anfang genommen. Auch machte sich das kraftvolle Geistesleben der Niederlande bei dieser Entwicklung geltend, und durch die vou dort ausgehende Anregung wurde das norwegische Geistesleben von Norddeutschland, dessen materielle Grundlagen unter den Stürmen des 30jährigen Krieges dahinsanken, abgelenkt. Fraglich ist, inwiefern damals der dänische Buchhandel das geistige Leben 1650 ab die dänische Einwirkung beständig an Boden, obwohl Norwegen da ebenfalls schon seine eigene Presse hatte und in bezug auf das Buchbinderhandwerk mindestens ebenso hoch stand wie Dänemark, so daß von einem Vorsprung desselben gegen Nor wegen nicht gut gesprochen werden kann. Durch das Buchbinderhandwerk wurde das Aufblühen der Buchdruckereien bedingt, denn ihm ist das Verbreiten der Druck erzeugnisse über das ganze Land durch seine umherziehenden Krämer und Kärrner zu verdanken. Wann das norwegische Volk zu lesen anfing, ist eine Unter suchung, die nicht bloß die Einleitung zur Geschichte der norwegi schen Volksschule liefert, sondern auch ein Markstein der Literatur und des Buchhandels Norwegens. Die Aufklärungszeit, mit Ludwig Holberg an der Spitze, und die Herrschaft des Pietismus, vertreten durch Erik Pontoppidan, begegnen sich in ein und demselben Zeitraum, jedoch auf ver schiedenen Wegen. In dieser Zeit entwickelten sich die Grund lagen für das Wirken der Druckereien in den Stiftsorten, zu deren Stütze die sogenannten Adreßkontore errichtet wurden, die sich nicht nur mit der Herausgabe von Nachrichten befaßten, sondern auch als Buchverleger wirkten, wodurch in den 1760er Jahren das Gleichgewicht zwischen dem dänischen und nor wegischen Buchhandel geschaffen wurde. Anregungen von außen, besonders aus England und Deutsch land, trugen ebenfalls dazu bei, die beiden entgegengesetzten Rich tungen auf dem Gleichen zu erhalten. Als sich 1807 die politische Verbindung zwischen beiden Ländern auflöste, begann auch im geistigen Leben derselben der Gegensatz schärfer hervorzutreten. Allerdings nahm erst in dieser Zeit der selbständige norwegische Buchhandel seinen eigent lichen Anfang, zuerst unter der Teilnahme der »Gesellschaft für Norwegens Wohl«, später infolge der Wirksamkeit dieser Ver einigung in Verbindung mit Universität und gelehrten Gesell schaften. Gleichzeitig wurde das Volk durch die Tätigeit der Bibel- und Andachtsbücher-Gesellschaften zur Teilnahme heran gezogen, wodurch der »Norwegismus« in Wort und Schrift ge- kräftigt und der Buchhändlerstand mehr und mehr national wurde. Überdies brachten fremde Einflüsse fortwährend neue Ideen, und wenn auch die dänischen Geschäftsleute es schon damals gut ver standen, eine gewisse literarische Herrschaft in Norwegen aufrecht zuerhalten, so ging doch die geistige Entwicklung, die mit der nationalen und politischen gleichen Schritt hielt, ihren gleich mäßigen, ruhigen Gang. Kleine Mitteilungen. Zollfreie Eingänge noch den Vereinigten Staaten von Nordamerika. — In die Vereinigten Staaten von Nordamerika dürfen nach H 620 des Tarifs vom 6. August 1909 zollfrei einge führt werden: Bücher, Büchereien, übliche und standesgemäße Möbel und ähnliche Haushaltungsgegenstände von Personen oder Familien aus dem Ausland, alle diese, wenn sie tatsächlich von solchen mindestens ein Jahr lang im Ausland gebraucht und nicht für andere Personen oder zum Verkauf bestimmt sind. Hierzu hat das Schatzamt bestimmt: Die Zollbeamten sollen alle einen Reisenden begleitenden Haushaltungsgegenstände prüfen und alle solche Gegenstände, soweit sie nicht zollpflichtig sind, ohne förm-
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