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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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197, 26. August 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d- Dtschn. Buchhandel. 9637 eine neue Schrift ausgearbeitet werden muß. Diese in Schriftproben verstreuten Kundgebungen haben unleugbar fachgeschichtlichen Wert, der ihre Wiedergabe rechtfertigt. Im Anschluß daran geht Bauer auf den technischen Ent wicklungsgang der Drucktype ein. Die Herstellung der Stempel und der Matrizen, sowie das Gießen werden durch gute Zeichnungen erläutert, ebenso die technische Erklärung des Schriftsystems, der Schriftlinie usw. Auf zehn doppel- spaltigen Seiten werden dann kleine Proben moderner Buch- schrrften zusammengestellt. 120 an der Zahl. Bis auf wenige Ausnahmen sind diese Schriften in den letzten zehn bis fünf zehn Jahren von deutschen Schriftgießereien für die moderne Buchausstattung geschaffen worden. Ganz unabhängig von den gerade bei diesem Kapitel sehr reich vertretenen Beilagen, die viele moderne Buchschriften in größeren An- wendungsbeispielen vorsühren, hat Bauer von den wichtigsten reinen Buchschriften die erwähnten kleinen Probesätze zu sammengestellt. Er mußte sich allerdings bei der Auswahl eine gewisse Beschränkung auferlegen. Es mußten z. B. die jenigen Varianten der Buchstaben, die, als Auszeichnungs schriften geschnitten, hin und wieder mit Erfolg als Buch schriften gebraucht werden, ebenso ausscheiden wie die Kursiv schriften. Ferner mußte eine Grenze gezogen werden, zwischen wirklichen Buchschriften und solchen Schriften, deren Be deutung überwiegend auf dem Gebiete des Akzidenzsatzes liegt. Um die Zusammenstellung einigermaßen übersichtlich zu gestalten, sind die Schriften nach Arten geordnet, und innerhalb der Gruppen sind die einander ähnlichen Schriften nach Möglichkeit so gestellt, daß in manchem Falle die Ent wicklung eines Schriftcharakters verfolgt werden kann oder die Vorzüge der verschiedenen Schnitte gegeneinander ab gewogen werden können. Diese Schriften sind unstreitig ein glänzendes Zeugnis für den Fleiß und die innere Kraft des deutschen Schrtftgießereigewcrbes. Nach der Wahl der Schriftart kommt die zeitgemäße Satzgestaltung in Betracht. Hierüber äußert sich mit einem sicheren Verständnis Karl Ernst Poeschel. Er stellt keine Regeln und Gesetze für den Satz auf. weil er überzeugt ist. Laß diese jede Entwicklung unterbinden und den Vorwärts strebenden beschränken. Nach seinem Wunsche soll der Ge schmack die einzige Richtschnur für die Satzgestaltung sein. Ein Druck soll beim Beschauer keine Unruhe, sondern eine angenehme Ruhe Hervorrufen. Diese erzielt man allein durch ein wohl abgewogenes Verhältnis der bedruckten zur unbcdruckten Fläche und einen harmonischen Aufbau des Satzes selbst. Eine Drucksache sollte den Eindruck der Selbst verständlichkeit machen und sich darstellen, als ob sie scheinbar mühelos hergestellt wäre. Wie bei jeder gewerblichen Arbeit, beginnt auch beim Satz die Kunst in der Beschränkung aus einfache Mittel. Die besten Ergebnisse sind gewöhnlich solche, die, auf Schmuck verzichtend, nur durch richtige Zusammen- und Gegenüberstellung guter Schriftgruppen entstanden sind. Poeschel gibt eine Anzahl charakteristischer Beispiele und Gegenbeispiele von Textseiten in Prosa und in Versen, von Titelblättern und von anderen Drucksachen und erklärt in knappen Worten den Unterschied. Dieses Kapitel wird natürlich in besonderem Maße das Interesse der Ver leger erregen, die auf geschmackvolle Ausstattung ihrer Werke bedacht find. Den Maschinensatz behandelt Otto Säuberlich (Oscar Brandstetter), die Stereotypie Hermann Kempe, die Fort schritte der Galvanoplastik der k. k. Regierungsrat Georg Fritz. Es sind technische Kapitel, von denen jedes die Hand des bewährten Fachmannes verrät. In Deutschland arbeiten gegenwärtig etwa 3000 Setz maschinen. doch stehen noch viele bedeutende Druckereien den Setzmaschinen ablehnend gegenüber. Säuberlich beschreibt Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. die vier Setzmaschinenarten, die heute in der Praxis in Betracht kommen, und fügt auch die zum Verständnis nötigen Abbildungen bei. Bemerkenswert ist. daß er bestreitet, daß der Maschinensatz billiger sei als Handsatz. Eischwerend und verteuernd wirkt namentlich die in Deutschland übliche große Verschiedenheit in den für Bücher gewählten Satzarten. Dagegen kann man mit den Setzmaschinen fast unbeschränkte Satzmengen in kurzer Zeit Herstellen und beliebig lang stehen lasten. Das ist für die Verleger ein sehr großer Vorteil. Über die Fortschritte des Schnellprestenbaues in den letzten Jahren berichtet Dr.-Jng. August König. Abbildungen der neuesten Maschinen enthalten die zu diesem Kapitel ge hörigen Beilagen. Das Kapitel über die Farbe hat A. Niet hammer bearbeitet, und auch hier finden wir zahlreiche Bei lagen. von denen viele geradezu farbenprächtige Drucke ausweisen. Der Verfasser behandelt übrigens nicht die Her stellung oder bestimmte Qualität der Druckfarben, sondern deren Verwendung und Behandlung in der Praxis, und zwar berührt er in der Hauptsache diejenigen Abteilungen des Buchdrucks, die besondere Schwierigkeiten bezüglich der Farbe bieten und den Buchdrucker manche Überraschungen zu seinem Nachteil erleben lassen. Friedrich Bauer, der das Kapitel von der Schrift und dem Schriftguß bearbKtet hat. erklärt in großen Zügen den Buchdruck. Wenn er auch den Schnellpressen den gebührenden Raum bewilligt, so erkennt er doch unumwunden die Vor züge der Handpresse an, namentlich für solche Bücher, die mit besonderer Sorgfalt auszustatten sind. Den Jlluftrationsdruck erläutert Eugen Mahlau, den Dreifarbendruck Hermann Förster, die Reliefzurichtung für Jlluftrationsdruck Schwärzler. Diese Kapitel sind schon des halb von Bedeutung, weil die Illustrationen auch in den Büchern immer zahlreicher werden. Namentlich der Drei farbendruck ist in den letzten Jahren ungemein beliebt ge worden. In den Beilagen zu dem erwähnten Kapitel be finden sich auch zwei Blätter der Freiburger Zeitung, in denen das neue Jlluftrationsdruckoerfahren von vr. Eduard Mertens beschrieben und in Proben vorgeführt wird. Besondere Kapitel sind ferner gewidmet der Lithographie und dem Steindruck von Max Seeger und der karto graphischen Reproduktionstechnik von vr. Eduard Wagner. Hier ist es den Bearbeitern nicht möglich, die Technik der einzelnen Verfahren eingehend zu erläutern, doch findet namentlich der Verleger alles, was zu seiner Orientierung notwendig ist. Die Lithographie hat durch die neuen graphischen Ver fahren schwer zu leiden, doch bietet sie immer noch Vor teile in künstlerischer Beziehung und durch billige Herstellung sowohl für farbige und schwarze Plakate. Wandschmuck- und Anschauungsbilder, mikroskopische und wissenschaftliche Dar stellungen. wie für Reklame- und Papierausstattungen. Auch für farbigen Kombinationsdruck in Verbindung mit Buch oder Lichtdruck bewährt sich die Lithographie bei der Her stellung von Farbenplatten vorzüglich. Die größere Weich heit und der damit verbundene malerische Reiz wird von keinem anderen Verfahren erreicht. Ganz besonders geeignet ist die Lithographie auch für den Stich und Druck von Karten und Plänen, sei es in schwarzer oder farbiger Aus führung sowohl für kleine, wie große Auflagen, die billiger hergestellt werden sollen, als durch den schönen, aber teuren Kupserdruck. Die Kartographie hat sich in unserer Zeit nahezu alle graphischen Verfahren dienstbar gemacht, doch sind nur gewisse Techniken von bleibendem Wert für sie ge worden. während andere über gelegentliche Versuche dieser oder jener Anstalt nicht hinausgekommen sind. Im ganzen läßt sich die kartographische Reproduktionstechnik in folgende zwei Hauptklassen scheiden: I2S1
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