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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1923
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- Deutsch
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186, 23. August 1823. Redaktioneller Teil. — Sprcchsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbanvü. Eröffnung des ttrgcschichtlichcn Forschungsinstituts in Tübingen. — In Gegenwart einer größeren Zahl geladener Gäste fand am 29. Juli die Eröffnungsfeier des Urgeschichtlichen Forschungsinstituts >n Tübingen statt, das in einem Flügel des alten Schlosses mit seinen Hellen, weiten, bequeme Ausdehnungsmöglichkeit gewährenden Räumen die denkbar beste Heimstätte gefunden hat. Durch die von Walldesgrüii umranlte Pforte, vorbei an den von Künstlerhand gefertigten, äußerst instruktiven Wandgemälden und Zeichnungen des Aufgangs gelangt man zu den Sammlungen, die im Jahre 1906 mit einem ganz beschei denen Grundstock begonnen, -dann nicht etwa auf dem Weg des Kaufs, sondern durch eigene Ausgrabungen und durch Austausch mit andern Instituten erweitert worden sind und nun durch ihre staunenswerte Reichhaltigkeit, sinnige Verteilung und geschickte Anlage die verdiente Bewunderung der Besucher erregen — ein Stück verkörperter Ge schichte, ein beredtes Zeugnis deutschen Gelehrtenfleißes. Ter Prorek tor der Universität, Prof. vr. Rohr, begrüßte die Gäste und über brachte dem verdienten, durch seine bedeutsamen Forschungen im ober schwäbischen Moorgebiet bekannten Vorstand des Instituts, Prof. vr. R. R. Schmidt, Dank und Glückwunsch der Universität, worauf Prof, vr. R. N. Schmidt über die Entstehung, Arbeitsweise, Zweck und Ziel des Instituts berichtete. Deutscher Orthopädcnkongreß. — Auf dem am 24. und 25. Sep tember in M agdebnrg unter dem Vorsitz von Professor vr. Blencke stattfindenden Orthopädenkongresse werden die Fußdeformitäten be handelt. Die Hauptvorträge liegen in den Händen von Virchow-Ber- lin, Bäde-Hannover, Hohmann-München, Kölliker-Leipzig, Weinert- Magdebnrg, Rosen felö-Nllrnberg, Spitzy-Wien und Nadicke-Berlin. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. — Von Mittwoch, dem 26. September, bis Sonnabend, dem 29., findet in Münster (Westfalen) die 54. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner statt, bei der Universitätsprofessor Or. Schöne und Geh. Studienrat vr. Werra den Vorsitz führen werden. In den allgemeinen Sitzungen werden U. von Wilamowitz-Möllendorff über »Griechische und römische Persönlichkeit« und K. Burdach über »Das Problem der Renaissance« sprechen. Weitere Vorträge stehen in Aussicht. Tos Präsidium wird bei Beginn der Tagung eine Veröffentlichung zur Ausgabe bringen: »Richard Schöne (1840^.1922), Erinnerungen an Theodor Mommsen. Herausgegeden von Hermann Schöne«. — Richard Schöne war der bekannte Generaldirektor der Berliner Museen, sein Sohn Hermann ist der Professor für klassische Philologie in Münster. Hauptversammlung der »Gcwerbehygicnc«. — Die »Deutsche Ge sellschaft für Gewerbehygiene« hat in ihrer letzten Arbeitsausschnß- sitzunch' beschlossen, ihre erste Jahreshauptversammlung im September dieses Jahres in Würzbnrg zu veranstalten. In Aussicht genommen sind n. a. Vorträge von Geheimrat Prof. K. B. Lehmann-Würzbnrg über »Fabrikstaub und feine Bedeutung für die Gesundheit der Arbei ter«, Negierungsrat 0r. Engel vom Reichsgesnndheitsamt »Staub einatmung und Tuberkulosebekämpfung«. Die Geschäftsführung der Ge sellschaft befindet sich bei dem Institut für Gewerbehygiene in Frank furt a. M., Viktoria-Allee 9. Internationaler Schuß für wissenschaftliche Entdeckungen. — Die Völkerbundkommission für gemeinsame internationale geistige Arbeit hat in Lausanne den Entwurf einer Konvention angenommen, den der frühere italienische Unterrichtsminister Russin! znm Schutze des wissenschaftlichen Eigentums vorgeschlagen hat. Die Kommission for dert von den Regierungen die Einführung eines Urheberrechts für wissenschaftliche Entdeckungen ähnlich dem schon bestehenden für Werke der Literatur und Kunst. Am 91. August wird in Genf eine internationale Konferenz zn- sammentreten, welche Maßnahmen zur Unterdrückung der por nographischen Veröffentlichungen beraten soll. Die Konferenz soll eine neue Konvention ausarbeiten und unterzeichnen. Ein russisches Lesebuch für Ncvolutionskunde. — In Moskau er schien der erste Teil eines »Nevolntionsgeschichtlichen Lesebuches«, das als Leitfaden für N e v o l n t i o n s k n n d e znm S ch n l g e - brauch bestimmt ist. Dieser erste Band umfaßt die Zeit von 1860 bis 1870 sowie 1880 bis znm zweiten Kongreß der Russischen Sozial demokratischen Arbeiterpartei 1903, d. i. bis zur Gründung der bolsche wistischen Fraktion der Sozialdemokratischen Partei, und enhält zusam menhängende Darstellungen, Biographien, revolutionäre Prokla mationen und anderes dokumentarisches Material aus der Nevo- lntionsgeschichte Rußlands. Die Zeitung als Schullcsebuch. — Die Moskauer »Prawda« ver öffentlicht eine aus Parteikreisen kommende Anregung, wodurch dem langsamen Tempo, in dem die Schulen Rußlands mit den neuen kom munistischen Lehrbüchern versorgt würden, aushilfsweise begegnet werden solle. Es handelt sich um den Vorschlag, die Sowjet-Tages- presse für die Schulpraxis anszuschlachten; diesem Zweck sollen ins besondere die kleineren, für die Provinz und die bäuerliche Bevölkerung bestimmte» Presseorgane als Lesestoff während des Unterrichts dienen, um die Heranwachsende Jugend an der Hand des landwirtschaftlichen, technischen, ivirtschastsstatistischen und weltpolitischen Materials un mittelbar in die brennenden Fragen des Tages und des Wirtschafts lebens einzuführen. PersonalnaAWeii. Gestorben: am 15. August im Alter von 74 Jahren Herr Willibald H o f m aun in Lienz (Tirol). Mit diesem tüchtigen Buchhändler ist auch einer der angesehensten Bürger der Stadt Lienz (Tirol) dahingegangen. Der Verewigte ge hörte lange Jahre dem Gemeinderate an und bekleidete von 1894 —1900 die Stelle des Bürgermeisters seiner Vaterstadt. Eine Wieder wahl zu dem verantwortungsvollen Posten lehnte er ab, doch war er noch b-is 1906 im Gemeindeausschnß tätig. Unter seiner Amtsperiode wurde die Hochqnellenleitung gebaut und das städtische Krankenhaus fand eine bedeutende Erweiterung. Durch die Verleihung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone wurden seine Verdienste öffentlich anerkannt. Außerdem war der Verstorbene eine Reihe von Jahren als Direktionsmitglieö der Lienzer Sparkasse tätig und als Vorstand des Sängerbundes erwarb er sich große Verdienste um das Sanges wesen der Stadt. Das von ihüi gegründete und zu hohem Ansehen gebrachte Geschäft wird von seinem Schwiegersohn, Herrn I)r. Heinr. Scheitz, weitergeführt werden. SpreWal. Und immer wieder dre — Buchmark. Im Börsenblatt vom 16. August Nr. 190 werden nunmehr endlich neue Richtlinien für die buchhändlerische Abrechnung bekanntgegcben. Die Richtlinien entsprechen ungefähr dem, was von den einsichtigen Wirtschaftspolitikern im Buchhandel schon seit Kantate mit immer zu nehmenderer Dringlichkeit gefordert wurde. Es ist beschämend, daß diese Richtlinien fast um Jahr zu spät kommen. Die verantwort lichen Steilen im Börsenverein, Verlegerverein und Gilde haben die mahnenden Stimmen, die eindringlich genug gesprochen haben, nicht hören wollen. Nun — da die Gegenwartspolitik dieser Körperschaften zu katastrophalen Zuständen geführt hat — nun wird das verwirklicht, was schon längst hätte Wirklichkeit sein müssen. Die Katastrophe der neuerlichen Preisverwirrung im Buchhandel war zu vermeiden. Sie nicht vermieden zu haben, ist das Verdienst der »Führer«. Vielleicht entschließt sich der Börsenverein einmal, das Protokoll der Valorisiernngskommission zu veröffentlichen. Es wäre eine aus gezeichnete Lektüre für alle diejenigen, die, wie Kollege Arndt Beyer neulich so treffend sagte, »nicht gleitend denken können«. Inzwischen droht dem Buchhandel eine neue Gefahr. Die Unter lassungssünde hat Katastrophen-Politik im Gefolge. Zwei Symptome dieser Katastrophen-Politik sind Rechnung in fremder Währung und Schließung der Auslieferung. — Es ist bereits eine Reihe ange sehener Verlagsanstalten dazu übergegangen, in ausländischer Wäh rung zu fakturieren. Die Epitzen-Vorstände des Buchhandels sagen in ihrer Einleitung zu den nenen Richtlinien, »daß der Buchhandel beim Übergang der im Kleinhandel überhaupt noch nicht erprobten allgemeinen Goldrechnung nicht vorangehen dürfe«. Diese Ansicht ist richtig. Das Schlüsselzahl-System muß unter allen U m ständen bcibehalte n w erde n. Der Dollar, Frank oder Schilling sind keine alleinigen Wert messer für Verlag und Sortiment. Die Festsetzung des Dollarknrses hängt von soviel Imponderabilien ab, daß sich der kühl denkende Kaufmann ernstlich davor hüten sollte, seine Berechnungen auf einer solch unsicheren Basis vorzunehmen. Ich setze die Kurs-Entwicklung der letzten Wochen als bekannt voraus — (der Dollar z. B. pendelte an der Berliner Börse zwischen 1,6 und 6 hin und her). Welch irrsinnige Bücherpreise kommen zustande, wenn wir das nervöse Ans und Ab des Dollarknrses zur Grundlage unserer Rechnung machen. Ich er innere daran, welche Folgen die verfehlten Maßnahmen der Negic- 1187
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