Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1923
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- 1923-08-23
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- 23.08.1923
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Sprechsaal. .V 196, 23. August 1923. rung zum Zweck 4er Nicdrighaltung deS Dollar-Kurses zeitigten. Ich erinnere ferner darau, wie die internationale Spekulation den Dollar kurs je nach Stimmung der Weltbörsen beeinflußt. Zuletzt sei noch daran erinnert, daß die von den Franzosen »requirierten« Milliarden stets in London oder New Aork auf den Goldmarkt geworfen werden und den Dollarkurs sprunghaft hiuauftreiben. — Wie kann in Zeit läufte» wie diesen der Dollar ein alleiniger Wertmesser für nufer Gewerbe sein? Daß Kalikofabrikeu, Großindustrie und Krämer heute »nach dem Doll aar rechnen«, wie mau bei uns in Bayern so schön sagt, be weist doch nur, daß -den Gewerben die Indexziffer fehlt, die wir in einer lichten Stunde eiugefiihrt haben. Die richtig errechnete Indexziffer ist bis zur Einführung einer wert beständigen Währung der einzig richtige Mul tiplikator. Alle Rcformversuche dürfen sich nur auf die -Ärt der Errechnung der Indexziffer beziehen. Auch aus anderen Gründen er scheint es mir ein sehr fragwürdiges Unternehmen, die Dollar-Nech- nung so ohne Überlegung cinzuführen. An dem Tage, da wir den Dollar unserer Berechnung zugrundelegen, müssen wir in konsequenter Weise auch Gehälter, Honorare usw. in' Dollar-Umrechnung zahlen. Die Dollar-Rechner würden doch einigermaßen erstaunt sein, wenn jetzt auch der Geschäftsführer ein Gehalt von 250 Friedcusmark - heute ca. 200 Millionen beanspruchen würde. Der Ausläufer mit dem Fricdcnsgehalt von sage und schreibe 60 Mark bekäme heute (am 18. August wurden diese Zeilen geschrieben) 60 Mark — 15 Dollar — 50 Millionen Papiermark. An dem Tage, da dieser Aufsatz geschrieben wird, erreichen Gehälter, Mieten, Lebensmittel n. a. Tagcsausgabcn noch lange nicht diese Höhe. — Nun ist es nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich, daß unser Währungs-Elend uns noch Preise bringt^ die über die Dollar-Parität hinausgchcn. Tann müssen die Dollar-Ziechner wieder neue Betrachtungen anstellen, neue Preis listen drucken, und der Wirrwarr nimmt kein En-de. — Tie richtig errechn etc un-d rechtzeitig bekanntgegebeue Indexziffer ist bei steigender und sinkender Wertbemessung immer die allein objektive Ausdruckssorm der Wertveränderung. Grundzahl mal Schlüsselzahl bleibt noch auf lange Zeit hin aus die einzig mögliche Rechnungsart, wenn wir uns nicht zum S p i e l b a l l u u b e k a n n t e r Mächte machen wollen. Die zweite Gefahr, die den Buchhandel und namentlich das Sorti ment bedroht, ist die vorübergehende Schließung der Verlagsbetriebe. Ein größeres Armutszeugnis kann sich der Verlagsbuchhandel nicht ausstellcn, als wenn er seinen Betrieb schließt, Bestellungen ablegt und die ohnehin schwierige Lage noch verschlimmert. Hier fehlte es der Leitung der großen deutschen Verlagshäuser an Voraussicht und Umsicht. Wer in Grundzahlen fakturierte, der konnte auch in den bewegtesten Zeiten ruhig ausliefern, denn »der Substanzverlust, den diese Tage bedeuten, ist ja von keiner Bedeutung gegenüber dem viel größeren Substanzverlust, den der späte Eingang der Zahlungen in entwertetem Gelbe für Verlag und Sortiment bedeutet und mit dem sich anscheinend alle Beteiligten abgcfundcn hätten«. (Felix Meiner i. s. Inserat i» Nr. 188 d. Bbl., S. 6120.) Jetzt schließen und die allgemeine Nervosität vergrößern ist Schuld. Gerade in Augenblicken der Gefahr ist Umsicht und Ruhe vonnöten. Ich kann diesen, hoffentlich letzten Artikel über Valorisicrungs- fragcn nicht schließen, ohne auf das eindringlichste ein Buch zu emp fehlen, das jeder Verleger und Sortimenter lesen müßte: »Die Aus schaltung des Währungs-Risikos« von Behnsen und Genzmer, - er schienen bei Felix Meiner. Dieses Buch sollte, ebenso wie die Schriften des Dr. Schiele, Naumburg, von jedem Berufskollegen gelesen werden. Der Artikel sollte hier zu Ende sein, da bringt das Börsenblatt vom 17. August, Nr. 191, die famose Bekanntmachung des Vorstandes des Börseuvereins. Der Vorstand des Börsenvcreins muß sich nach reiflicher Prüfung der Ansicht der Valorisierungs-Kommission auschließcn und warnt den Sortiments-Buchhandel vor Aufnahme von Buchmark-Guthabcn seiner Kundschaft. Ich will auf diese Bekanntmachung nicht näher cingeheu und er laube mir nur, daran zu erinnern, daß die Valorisierungs-iÄommission (infolge ihrer eigenartigen Zusammensetzung) auch seinerzeit die Be rechnung in Grundzahlen und die Valorisierung abgelchut hat, ja sie sogar als vaterlandsfeiuölich bezeichuetc. Die Grundzahlberechnung ist gekommen, wie sie von uns Kantate 1923 vorausgesagt wurde. Der Tag der Buchmark wird auch kommen. Für die kaufmännisch denkenden Kollegen ist er schon längst angebrochen. Daß der Börsen verein im Augenblick, da er die von der Valorisierungskommission ab- gelchnten Vorschläge zu 90°/o annimmt, nun noch den letzten Nest der Vorschläge in einer etwas eigenartigen Weise verwirft, ist peinlich. Anstatt die völlig unrichtige Behauptung aufzustellen, daß die Buch mark eine Spekulation sei, sollte er lieber ganze Arbeit machen, »die letzte Konsequenz der Schlüsselzahl« gründlich durchdenken nnd auch den geschäftsuntüchtigen Sortimentern den Weg zur gefahrlosen Ver wendung der Buchmark zeigen. Die Behauptung, daß die Verwendung der Buchmark eine Spekulation ist, beweist nur die Unfähigkeit, »glei tend zu denken«. Daß der Verlag laut Richtlinien Vorauszahlungen in wertbeständigem Gelde eiunehmen soll, während derselbe Geschäfts vorgang, wenn er sich im Sortiment vollzieht, Spekulation heißt, sei nur als »Kuriosum« flüchtig erwähnt. Im übrigen iverden ja nun auch die »Spekulanten« ums Wort bitten. Prien (Chiemsee), den 20. August 1923. Fritz Schnabel. Erleichterungen der Zahlungen aus Österreich (Vgl. Bbl. Nr. 184 u. ISS.) IV. Der »Verein der österreichischen Buchhändler« schreibt dem Bbl. zu dieser Angelegenheit: »Die Vereinbarung zwischen dem Verein der österreichischen Buch-, Kunst- und Musikalienhändler einerseits und der Österreichischen Nationalbank andererseits wurde von der Natio nalbank zum 31. August 1923 gekündigt. Die Kronen Über weisungen sind vom 1. September 1923 an nicht mehr durch die Vermittlung des Vereins ausschließlich durch die Industrie- und Handelsbank durchzusührcn, sondern es steht jedem österreichischen Sortimentsbuchhändlcr frei, die Kronenüberwcisung durch seine 'Bank direkt vornehmen zu lassen. Es entfällt hiermit die Vorlage von Be legen an den Verein. Die Belege sind durch den Sortimcntsbuch- händler, bzw. die überweisende Bank bei der O e ste r re i ch i s ch e u Natioualbauk einzureichen, die die Bewilligungen der Kronen- ^ Irans ferierungen in das Ausland erteilt«. Brrufsgenossenschaft für den Einzelhandel. ! Tie Berufsgenossenschaft für den Einzelhandel, der alle Sorti- mentöbuchhandlungcn augcschlosscn find, fordert soeben Nachzahlung, und zwar sofort 10 vom Tausend der am 31. Juli gezahlten Löhne und Gehälter, mindestens aber 30 000 Mark, und vom 1. September an monatlich 2 vom Tausend der im Vormonat gezahlten Gehälter, mindestens aber das Mache des am Fälligkeitstage geltenden Portos für einen F-crnbricf. Ta das Porto am 24. August 20 000 Mark be tragen wird, so hätten auch die kleinsten Handlungen mindestens 600 000 Mark, d. h. .einen Jahresbeitrag von 7 200 000 Mark zu zahlen. Dies ist eine so ungeheure Belastung, daß es wohl angezeigt er scheint, die Berechtigung zu einer solchen Nachsorderung nachzuprüsen, was mir leider nicht möglich ist. Ich bitte daher diejenigen- Kollegen, die die Sache beherrschen, ihre Ansicht dem Börsenblatt mitzuteilen: auch bitte ich die Schrift- leitung des Börsenblattes, freundlichst sich hierzu äußern zu wollen. Oppeln, den 17. August 1923. Herman n M u s ch n e r. » Die Redaktion des Bbl. erhielt ungefähr gleichzeitig mit oben abgedrncktcr Einsendung eine neue Mitteilung zur Veröffentlichung, worin die Vorschußzahlungen auf die Umlage 1923 mit folgenden Worten von der »V e r uf s g e n o s s e n s cha f t« augemahnt werden: »Die Mitglieder der Berufsgenossenschaft für den Einzelha-udel werden hierdurch auch an dieser Stelle nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß am 1. September 2 vom Tausend der ins gesamt gezahlten August-Löhne und -Gehälter, mindestens aber das Drcißigsachc des an diesem Tage geltenden einfachen Briefportos für den Fernverkehr als weiterer Vorschuß auf die Umlage 1923 zu zahlen sind. Die früher fälligen Vorschüsse müssen, falls dies noch nicht geschehen, ebenfalls sofort au die Bcrufsgeuossenschast abgeführt werden. Bei nicht rechtzeitiger Einsendung werden die Be träge vom Geuossenschaftsvorstaude unter Einrechnung der sehr er heblichen Kosten zwangsweise beigetricben.« Wegen der Höhe der geforderten Vorschüsse werden wir die »Be- rufsgeuossenschaft für den Einzelhandel« um Aufklärung bitten. Red. Verantwort!. Redakteur: Richard Albert t. — Verlag: Druck: 9t a m m L Seemann. Sämtlich in Leipzig 1188
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