Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1923
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19230823
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192308235
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19230823
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1923
- Monat1923-08
- Tag1923-08-23
- Monat1923-08
- Jahr1923
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-L 196, 23. August 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. ö. Dtschn. vuchhanvel. Der patriotische Or. Herm. Rollet verging sich gegen 8 04 (Be leidigung der Mitglieder des kaiserlichen Hauses) in seiner »Chronik von Baden hei Wien«, ebenso wie der heute unbekannte Gast, der am 25. Juli 1882 in Preßburg beim Hochzeitsfeste der Hofburgschauspielerin Buska einen Toast ausgebracht hat. Ein> byzautinistischcr Wettlauf wurde unter den österreichischen Ge richten veranstaltet, um jene »Druckschriften«, wie der landesübliche verachtungsvolle Ausdruck lautete, zu verbieten, die an die geheiligte Majestät eines Habsburgers sich heramvagten. Da gibt es Schriften, die nicht nur in allen Auflagen, sondern deren einzelne sogar von zwei und drei, die Planitzsche Broschlire über den Tod des Kronprinzen Rudolf sogar gleich von sechs Gerichten verboten wurden. Die Sorge der österreichischen Gerichte dehnte sich sogar auf befreundete Monar chen ans, und das bekannte, durchaus loyale Buch »leisere royale«, das den Herzenskummer Carmen Sylvas schilderte, wurde in seiner fünften französischen und in der (dort natürlich unbeanstandeten) in Budapest erschienenen deutschen Übersetzung verboten. Der besonders sorgfältig gearbeitete Junkersche Katalog enthält auch eine interessante Statistik über das von ihm behandelte Lustrum. Unter den darin aufgezählten 87 inländischen und 672 ausländischen Publikationen wurden verboten: 159 wegen Neligionsstörung oder Be leidigung einer gesetzlich anerkannten Kirche oder Religionsgesellschaft, 155 wegen § 516, 24 wegen Hochverrats, 72 wegen Störung der öffent lichen Ruhe, alle übrigen aber wegen Majestätsbeleidigung oder Belei digung der Mitglieder des kaiserlichen Hauses. Ja, in manchen Fällen lag das Verbrechen schon im Titel. Da hatten dann die Gerichte schwere Sorgen, -das verruchte Buch zu nennen. So hieß es in einem Erkenntnis einmal: Verboten wird »II träte . . . kuror ... ko ... II 6 .. . üotenra . . . II m. . .« In seinem Vorwort sprach Junker damals (April 19V2) die Hoff nung aus, sein Verzeichnis möge das letzte derartige sein. Es war es auch, zumal da die Praxis in den letzten Jahren vor dem Weltkrieg etwas vernünftiger wurde. Während des Krieges wurden — aber von einem anderen Gesichtspunkt aus — daun natürlich ausländische Publikationen massenhaft verboten. Ihre Titel würden Bände fül len. Inländische wurden nicht eigentlich verboten, sondern schon vor Erscheinen — unterdrückt. Im Kriege kümmerte man sich ja nicht einmal mehr um das ohnehin genug reaktionäre Preßgesetz. So kam es, daß ein verbotenes Buch zu besonderer Bedeutung kam. Im Jahre 1885 hatte die »Pall- Mall Gazette« das furchtbare Treiben der Londoner Gelegenheits macherinnen und der dortigen Bordelle enthüllt. Der »Jungfrauen tribut« wurde zu einem europäischen Sensationsskandal. Die öster reichischen Gerichte bewahrten die Österreicher davor auf Grund des 8 516. Während des Krieges nun veranstaltete ein spekulativer Wie ner Buchhändler unter dem Titel »Gegen England« eine Neuausgabe dieser Skandalgeschichten, nm gegen den Feind in sittlicher Hinsicht Stimmung zu machen. Und die Gerichte? — sie vergaßen aus Pa triotismus plötzlich 8 516 des Strafgesetzbuches und 8 24 des Paß gesetzes (Verbreitung einer verbotenen Schrift). lempora mutavtur. . .! Büchersprüche. Bücher sind geistiges Gut, WiMst Du in geistarmer Zeit Stets nur ans Leibliche denken? Darum laß Bücher Dir schenken, Du aber schenke sie auch! 2. Jeder Mensch, der braucht zum Leben Licht und Luft und Sonnenschein. Will er aber höher streben, Kauft er sich auch Bücher ein. 3. Jeder Mensch hat seine Mucken: Dieser strebt, jener genießt. Der Eine läßt die Bücher drucken, Ein Anderer sie lieber liest! 4. Willst Du ein Buch verschenken, So fang' es richtig an. Und wolle stets bedenken, Was es Dir sagen kann. Das Eine wirkt belehrend Und wirket Freud' und Lust, Ein Schlechtes doch zerstörend Und wenn auch unbewußt. W i S ma r (Mecklenburg). Alfred PIaeschke. Wöchentliche Übersicht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. Zusammengestellt von der Redaktion des Adreßbuchs des Deutschen Buchhandels. Abkürzungen: K -- Mitglied des B.-V. ». eines anerkannten Vereins. — * Mitglied nur d. B.-V. — ö-s- — Fernsprecher. — TA.: — Tele grammadresse. — D — Bankkonto. — — Postscheckkonto. - f --- In das Adreßbuch neu ausgenommen- Firma. — B. ^ Börsen blatt. — H. --- Handelsgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungstages der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). Dir. — Direkte Mitteilung. 13.-18. August 18L3. Vorhergehende Liste 19L8, Nr. 180. KA lade mische Verlagsgesellschaft in. b. H., Leipzig. Zu weiteren Geschäftsführern wurden Gustav Rothschild n. Kurt Jacoby bestellt. sDir.) fAlt u. Neu Buch-, Kunst- u. Musikalienhandlung »Z um B ü ch e r w u r m« Lc s Le o G o d a i, W i e » XV, Maria- hilferstr, 188 sThalgasfe 11). Spez.t Schachliteratur. Gcgr. 1./VI. 1819. Allgem. Verkehrsbanl, Wien. — 183 838.) Ich habe besondere Verwendung lsllr Schachliteratur u. erbitte von jeder Neuerscheinung oder Neuauslage aus diesem Gebiete L Exemplare nebst Sonder-Angeboten unaufgefordert. Auch Angebote antiqua rischer Schachliteratur sind mir erwünscht. Antiquariatskataloge in Lfacher Anzahl direkt erbeten. Leipziger Komm.: rv. Koehler. sB. 181.) TA ngermeier, Hans, Magdeburg. V 14 583. sDir.) fKArnst, Rolf, Verlag, Leipzig, Universitätsstr. 15. Seit 1./V. 1922. LL 831 u. LS L78. — W Sachs. Staatsbank. — IM- 4179.) sDir.) Becher, C., sgnIius Sachs), M u s i k h a n d l u n g, BresIa u. SüS- jetzt: Ohle L5L8. W jetzt: Schles. Bankverein, Dep.-Kasse sDir.) Beckstein, Michael, München, hat den Verkehr über Leipzig aufgegeben. sDir.) fBosch, Willy, Th e a te r v e r l a g, Breyell Mheinl.j. Gegr. 1828. Leipziger Komm.: Fleischer. sDir.) KB raun' sche Buchh. sA. Troschlltz), Karlsruhe sBaden), hat den Verkehr über Stuttgart anfgegeben. sDir.) BBrncks L Höynck, Charlottenburg. Berlin 48 358. sDir.) TBüchcrlese - Verlag, Leipzig, hat den Verkehr über Stutt gart ausgegeben. sDir.) Bücherstube Adolf Günther, Berlin, veränderte sich in Jugend-Bücherstube Adolf Günther. sDir.) Buchhandlung des evang. Vereins für die Pfalz, Kaiserslautern, hat den Verkehr über Stuttgart aufge gcben. sDir.) Buchhandlung Raeß L Co., Gebr. Kircher L I. Naeß G. ni. b. H., Tübingen, hat den Verkehr über Stuttgart auf- gegeben. sDir.) KB u ch h a n d l u n g August Stein, Mannheim, hat den Verkehr über Stuttgart anfgegeben. sDir.) KD ecker' s Verlag, R. v., G. S ch e n ck, König!. Hofbuch- händler, Berlin. W ferner: Bar- u. Währungskonten: A, Schaafshausen'fcher Bankverein A.-G., Köln: Sächsische Staats bank. sB. 190.) KDeterniann, vr. Julius, vorm. Stern's Buchh. u. A n t i q U-, Heilbronu (Neckar), hat den Verkehr über Stutt gart anfgegeben. sDir.) Deutsche Grabmalkunst Verlag lJoh. Herm. Weber), Nürnberg. Adresse setzt: Allersbergerstr. 18 a. sDir.s KDeutsihc L an d b u ch h a II ld l u n g G. IN. b. H., Berlin, hat den Verkehr über Leipzig aufgegeben. sB. 191.) Deutscher Verlag für Jugend und Volk G. m. b. H., Wien. Adresse jetzt: Wien I, Burgring 8. sDir.) Diekmann, Adolf, (Adolf Detloffs Nachfolger), Franks» r« sMaiii), hat den Verkehr über Stuttgart aufgegeben sDir.s 1183
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder