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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.09.1910
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- 1910-09-10
- Erscheinungsdatum
- 10.09.1910
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- Deutsch
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10298 üürlknblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Nichtamtlicher Teil. 210, 10. September 1910. läge, die der Drucker bei der Nachricht von der Erschießung Palms in einen Brunnen versenkt hatte, in einer Auktion ersteigert. — Einen wertvollen Zuwachs brachte ferner das Vermächtnis des 1909 in Gries bei Bozen verstorbenen Rousseauforschers Professor Albert Jansen, der der königlichen Bibliothek nicht nurseine ausgewählte Büchersammlung (mehr als 1800 Bände), sondern auch seinen handschriftlichen Nachlaß, darunter zahlreiche Briefe von be kannten literarischen Persönlichkeiten, hinterließ. — Ein ähnliches Vermächtnis (2000 Bünde und zahlreiche Autographen) fiel der Bibliothek von einem früh verstorbenen jungen Philologen und Buchhändler v,-. Richard Böttcher zu. — Unter den Einzel spenden, die der Druckschriftenabteilung ebenfalls eine Reihe zum Teil wertvoller und seltener Werke zuführten, sind zu nennen: Die Geschichte der Familie Lessing von Arend Vuchholtz, die Herr Geheimer Justizrat Lessing überwies, und das Werk von Nexienin»«, das der Duc de Loubat der Bibliothek zugehen ließ. Herr Di-. Max Ginsberg in Berlin schenkte arabische Werke aus dem Nachlaß des in Arabien ums Leben gekommenen For schungsreisenden Burchardt. Die Zahl der buchhändlerischen Pflichtlieferungen hat wiederum bedeutend zugenommen; sie ist von 14 743 Bänden im Vorjahre auf 16 683 Bände gestiegen. Die Vermehrung der Handschriftenabteilung (Direktor Prof. Or. Stern) betrug im Berichtsjahre 326 Buchhandschriften, dazu 98 Einzelblätter oder Autographe und 6 Sammlungen handschriftlicher Nachlässe. Eine ansehnliche Bereicherung erfuhr namentlich der Bestand an samaritanischen Handschriften durch Literatur, I)r. P. Kahle, in Nablus selbst gemacht hat. — Höchst bemerkenswert sind ferner einige christliche Handschriften in arabischer Sprache; die älteste davon, eine der ältesten, die es außer dem Koran und den Papyrusurkunden in der Sprache überhaupt gibt, ist eine Pergamenthandschrist aus dem zehnten Jahrhundert unserer Zeitrechnung; sie enthalt neben anderen theologischen Traktaten, namentlich von Johannes Chrysostomus, das Gespräch zwischen Mönch und Muslim, das der verstorbene Professor K. Völlers durch eine Übersetzung bekannt gemacht hat. Der Autographensammlung überwies u. a. Professor L. Darmstädter den Briefnachlaß des Berliner Professors der Botanik C. S. Kunth (1- 1850), namentlich Al. v. Humboldts Briefe an ihn. — Fräulein Therese Hengstenberg überwies der König- lichen Bibliothek den umfangreichen Briefnachlaß ihres Großvaters, des Berliner Professors der Theologie Ernst Wilhelm Hengsten berg (ch 1869), aus den Jahren 1823 bis 1868. — Der Theodor Mommsensche Briefnachlaß wurde wieder sowohl um Originale als um Abschriften vermehrt. — Die Revision des Handschriften bestandes, die seit 30 Jahren nicht vorgenommen war und nach dem Umzuge beabsichtigt wurde, ist für die occidentalischen Fächer durchgeführt. Die Musiksammlung (Direktor Professor Dr. Kopfermann) erfuhr, abgesehen von sonstigen Zuwendungen, namentlich durch die von dem Sammler 1)r. Leopold Hirschberg überwiesene, aus ca. 400 Bänden und Heften bestehende, in ihrer Vollständigkeit einzige Sammlung aller Originalausgaben Carl Loewescher Werke eine wertvolle Bereicherung. — Ebenso kann die Entwicklung, die die »Deutsche Musiksammlung bei der königl. Bibliothek« (Vor steher Professor vr. Altmann) im vierten Jahre ihres Bestehens genommen hat, im allgemeinen als eme recht günstige bezeichnet werden. Dankbar gedenkt der Bericht dabei des fördernden An teils, den die Firma Breitkopf L Härtel in Leipzig und der Vorsitzende des Vereins der Berliner Musikalienhändler, Herr Willibald Challier, sowie andere Musikalienverleger und sonstige Geschenkgeber an der Weiterentwicklung der Sammlung genommen haben. Der im Vorjahre angefangene Versuch, Inter essenten Werke in beschränkter Zahl, meist drei oder vier, zur häuslichen Benutzung auf kürzere Zeit anzuvertrauen, wurde fort gesetzt. Sehr dankbar wurde die Möglichkeit anerkannt, Werke nach Hause mitzunehmen,! die sonst vielleicht kaum in Berlin auf zutreiben sein dürften. Die Kartensammlung (Vorsteher Professor vr. Meißner) ist Anfang Mai 1909 in die für sie bestimmten Räume im neuen Bibliotheksgebäude eingezogen. — Herr Konsul Vohsen schenkte zu deren Ausschmückung mehrere Wandkarten der deutschen Kolonien und einen großen Globus. Eine andere schätzbare Bereicherung erfuhr die Abteilung durch eine 669 Blätter um fassende Sammlung großer Originalphotographien von Gegenden in Italien und dem Orient, die eine in Berlin lebende Amerikanerin Mrs. Edye, nebst einer Anzahl von englischen und amerikanischen Prachtwerken zum Geschenk machte. Durch Kauf wurden u. a. erworben: die zum erstenmal veröffentlichten offiziellen oder mit Unterstützung der betreffenden Regierungen herausgegebenen Karten von Chile, Argentinien, Brasilien usw., ferner der umfang reich angelegte Atlas zur Geschichte der Kartographie der japanischen Inseln vom Grafen Teleki und die großen Mond atlanten von Loewy und Puiseux und Weineck. Neue Statistik über die Bibliotheken Münchens. — Im Jahre 1890 veröffentlichte der jetzige Bibliothekar an der Münchener Universitätsbibliothek, Or. Christian Ruepp recht, ein sorgfältiges Übelsichtsheft »Münchens Bibliotheken«. Seitdem hat sich in dieser bücherfreundlichen und bibliothekenreichen Hauptstadt auch auf diesem Kulturgebiete so viel — zum guten — verändert, daß allein schon der heutige zahlenmäßige Stand nach zwei Jahrzehnten zu denken gibt. Aus den soeben abge schlossenen Zusammenstellungen für den 1. Januar 1910 sei davon das Wesentliche herausgehoben. An Reichhaltigkeit geht allen öffentlichen Bibliotheken Isar- Athens natürlich die Königliche Hof- und Staatsbibliotek voran, die rund 1 100 000 Bände und die größte Manuskripte- Sammlung des Deutschen Reiches, nämlich 50 000 Handschriften besitzt. Im Jahre 1909 erwarb sie die Autographensammlung, die Sammlung kultur-, namentlich kunsthistorischer Materialien vom dreiundachtzigjähigen Professor Or. Hyazinth Holland in München samt dem Handschriften-Nachlaß seines Oheims, des ch Oberstudienrats Benedikt Holland; fernerden Handschriften- Nachlaß von Professor vr. Georg Scherer, 72 Manuskripte Paul Heyses, 129 gelehrte Handschriften, ca. 250 Drucke und 10 Einblattdrucke des fünfzehnten und sechzehnten Jahrhunderts aus der Königlichen Provinzialbibliothek Neuburg a. D. Die Bibliothek der Königlichen Bayerischen Akademie der Wissenschaften umfaßt gegen 2000 Bände Nachschlage werke, Schenkungen usw. und rund 250 Handschriften im Besitze der historischen Klasse der Akademie. — Die Bibliothek des Königlich Bayerischen Nationalmuseums zählt rund 18000 Bände und 238 Handschriften. — Die Königliche Uni versitätsbibliothek besitzt ca. 550 000 Bände und 2000 Hand schriften. — Die Technische Hochschule verfügt über 42000 Bände. — Die erst im Jahre 1903 mit dem Museum gegründete Bibliothek und Plansammlung des Deutschen Museums zählt bereits 27 000 Bände und 4000 Handschriften. — Die gemein schaftliche Bibliothek der beiden Kammern des Landtags weist rund 70 000 Bände und 12 000 Einzelnummern auf. — Die König liche Bayerische Armeebibliothek umfaßt rund 100000 Bände und 10 000 Handschriften; die damit verbundene Plan kammer rund 15 000 Kartenwerke mit etwa 400 000 Blättern. — Die Bibliothek des Erzbischöflichen Metropolitankapitels Münch en-Freising hat 50000 Bände, darunter viele Inkunabeln und über 500 Handschriften, sowie ein Archiv von 5000 Urkunden. In jüngster Zeit wurden ihr die Bibliothek des f Balde-Forschers Geistl. Rats Georg Westermayer (Feldkirchen) und ein großer Teil der auf 6000 Nummern geschützten Privatbibliothek des verstorbenen Erzbischofs 1)r. von Stein einverleibt. Auch ihre Handschriften sammlung wurde durch Schenkungen und Ankauf wesentlich be reichert. — Die Bibliothek des erzbischöflichen Georgianums hat 60 000 Bände. — Die des Klosters St. Anna hat über 35 000 Bände und wenige, aber wertvolle Handschriften. — Die Bibliothek des Benediktinerstifts St. Bonifaz (zur berühmten »Basilika« gehörig) zählt an 55 000 Bände, darunter 50Inkunabeln und 150, meist arabische Handschriften. Im Jahre 1909 wurde diese Bibliothek bedeutend vergrößert durch den Studiersaal, der die Kataloge, sowie die wichtigsten Hilfswerke enthält, besonders Quellen-, Nachschlage- und Sammelwerke; neu erworben wurde die Privatsammlung von Wilhelm Martens (f 1892). — Die Bibliothek des Kapuzinerklosters St. Anton wurde im Laufe der letzten Jahre vollständig neu geordnet und einge richtet, sie weist jetzt über 20 000 Bände auf. — Die Biblio thek des Ärztlichen Vereins München zählt 12960 Bücher,
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