L »I 214, IS. September 1910. Künftig erscheinende Bücher. «r,mb,°>td. Dt,ch». 10527 Heinrich von Kleist Penthesilea Mit dreißig Aquarellen von Kurt Tuch In sechshundert numerierten Exemplaren: Rr. l—50 auf echt holländisch Bütten, mit der Land gebunden in einen Ganzpergamentband bester Qualität, zu M. ZV.—; Rr. 51—KÜÜ auf bestem Hadernpapier, in Lalbpergament mit reicher farbiger Deckelzeichnung von Kurt Tuch, zu M. 15.—. (Ls ist kein Zufall, daß gerade ein Maler, der vom Impressionismus her kommt, in ^ einem Stück mit solch klassischem Hintergründe eine verwandte Note gefunden hat. Die liegt in der ungeheuren Bewegung, wie sie Kleist unmittelbar dem Leben abgelauscht hat. Nicht in einer Wiederholung des Textes sucht Tuch zu illustrieren; mehr paraphrasierend, desDichtersMotive weiter spinnend,begleitet er ihn bald mitBollbildern,bald mitVignetten. So eigenartig die künstlerische Idee, so neu die Art ihrer Ausführung. Jedes Blatt ist mit der Hand koloriert; dadurch, daß der Künstler direkt für diese Technik arbeitet, haben die Zeichnungen den ganzen Reiz der Originale behalten und ein Buch von wundervoller Harmonie ist entstanden. Ohne Übertreibung kann behauptet werden, daß hier zum ersten Male in großem Stil die Farbe in den Dienst der künstlerischen Buchillustration gestellt worden ist. Das Interesse wendet sich gerade in letzter Zeit auffallend diesem geschlossensten aller Werke Heinrichs von Kleist zu. Das beweisen die Aufführungen an unseren Bühnen, vor allem im Deutschen Theater in Berlin und im Düsseldorfer Schauspielhause. Diese Monu- mentalausgabe kommt deshalb zur richtigen Zeit, und keine gut geleitete Firma wird an ihr vorübergehen können. Einen Prospekt mit Illustrationen versandte ich schon im vergangenen Frühjahr; der kleine noch übrige Vorrat steht unberechnet zur Verfügung. Die damals aufgegebenen Bestellungen werden jetzt mit ausgeführt.