217, 19. September 1910. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. 10719 Verlag von Egon Fleische! «- Co., Berlin W 9 <A Wir versandten Rundschreiben über: Benigna Leben einer Frau Roman von Georg Freiherrn von Ompteda Mit Llmschlagzeichnung von Hans Fritsch. Gehest. M. 6.—.; in Leinen ge- bund. M.7.50. Büttenexpl. numeriert und vom Verfasser gezeichnet M. 15.— kurzem Liebesrausch langsam die Wirklich keit den goldenen Schein zu zerstören, mit dem ihre Liebe und ihre Weltunersahrenheit alles übersponnen hatten. Die Ehe bringt ihr fast nur Enttäuschungen. Nach vier Jahren ist sie so weit, daß ihr die Zukunft öde und trostlos erscheint an der Seite eines nicht mehr geliebten Mannes. Fast fällt sie den Verführungskünsten eines Zugend bekannten, der diese Verzweiflungsstimmung gut auszunützen weiß, zum Opfer. Aber im letzten Augenblick vor dem Ungeheuren, dem Äußersten bewahrt, fängt sie an, mit anderen Augen in die Welt zu blicken, und endlich findet sie in ihrem Kind den Anfang eines neuen dauernden Glückes. Eine weiche Resignation liegt über diesem Werke, das mit der frohen Lebens lust der allem Schönen entgegenjauchzenden Jugend beginnt und mit jener feinen poetischen Abendstimmung schließt, die in Maupassants Roman „Ein Menschenleben" ausklingt in die trostlos-tröstenden Worte: „Sehen Sie, das Leben ist niemals so schön, aber auch niemals so schlimm, wie man glaubt!" — Bestellzettel zur gefälligen Benutzung beiliegend Mit Vorliebe wählt Ompteda seinen Stoff aus dem Leben der Frau. Neben Dentse de Montmidi, Simone, Äerzeloide, Minne ragt als fast klassische Figur sein „altes Fräulein" — Cäcilie von Sarryn hervor. Zu ihnen gesellt sich jetzt Benigna, deren Glück und Leid von der Kindheit an bis in die Ehe, die ihr zum Verhängnis werden soll, Ompteda in gewohnter Meister schaft schildert. „Benigna" ist eine Frau, die in Ein samkeit ausgewachsen, wohl behütet und be schirmt von sorgenden Eltern, sehnsuchtsvoll dem ungekannten Glück entgegenträumt, das sie mit der ganzen Schwärmerei des jungen Mädchens von der Zukunft erwartet. Lind sie braucht nicht lange an der Pforte des Lebens zu stehen. Gleich bei ihrem Eintritt in die glänzende Welt ihrer Kreise, in den Wirbel der von Ompteda meisterhaft ge schilderten gesellschaftlichen Feste tut sich ihr das Zauberland der Liebe aus, dem ihr Äerz in unbewußtem Sehnen entgegenschlug. Ein junger schöner Retteroffizier scheint ihr das Ideal ihrer Träume, in ihm sieht sie ihre Sehnsucht erfüllt. Kaum achtzehnjährig wird sie Frau. And nun beginnt nach