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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1910
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- Deutsch
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217. IS. September 1S10. Nichtamtlicher Teil. ««r,k»bl»ll I. d. Dych». vuch»-m,«i, 10881 Nichtamtlicher Teil Deutscher Verlegerverein. Der Unterzeichnete Vorstand hat unterm 16. August d. I. folgende, die Begründung von Vereinsbuchhandlungen betreffende Bekanntmachung an seine Mitglieder erlassen: An unsere Mitgliederl Vom Vorstand des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß die Begründung von Vereinsbuchhandlungen aller Art in den letzten Jahren so zugenommen hat, daß diese den Sortiments buchhandel durch den starken Wettbewerb gefährden. Nicht minder aber besteht bei diesen Vereinsbuchhandlungen schon die Neigung, auch im Verlagsbuchhandel tätig zu sein. Symptomatisch für die in dieser Richtung gehenden Be strebungen ist die Begründung der Centratbuchhandlung deutscher Rechtsanwälte, G. m. b. H. in Mainz, die nicht nur Sortimentsgeschäste zu betreiben beabsichtigt, son dern auch Verlagsunternehmungen in breitestem Umfange plant. Da bei diesen Unternehmungen der zu erzielende Gewinn den Abnehmern zum Teil oder ganz indirekt wieder zugute kommen soll, so werden die Verleger, die bisher auf den Gebieten arbeiteten, die die Vereinsbuchhandlungen ins Auge gefaßt haben, einen Wettbewerb erleiden, bei dem sie ohne Zweifel etwas im Nachteil sind. Wir nennen hiernach noch die Neugrllndungen von Ver einsbuchhandlungen, um die Aufmerksamkeit unserer Mit glieder auf diese Gründungen zu lenken: Buchhandlung des Deutschen Technikerverbandes, Berlin. Bayerisches Schulmuseum, Augsburg. Buchhandlung des Verbandes der Ärzte Deutschlands zur Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen, Leipzig. Buchhandlung des D. H.-V., Hamburg. Buchhandlung des Jnvalidendank, Berlin. Buchhandlung des Evangelischen Pädagogiums, Godesberg. Deutscher Postverband. Verlagsanstalt G m. b. H., Berlin. Kaufmännischer Verband für weibliche Angestellte E. V, Berlin. Nimm und Lies! Verein für Verbreitung guter Schriften, Gelsenkirchen. Rhein-Mainische Verbands-Buchhandlung (G. Volk), Franksurt (Main). Schristenvertriebsanstalt, G. m. b. H., Berlin. Verkaufsstelle des Bundes der Landwirte, G. m. b. H., Berlin. Werkmeister-Buchhandlung (Deutsche Werkmeister-Spar- bank A.-G.), Düsseldorf. Buchhandlung für deutsche Lehrer, G. m. b. H., Berlin. Buchhandlung des Deutschen Gärtnerveibandes, Berlin. Buchhandlungsoerband deutscher Köche, Berlin. Wirtschaftsgenossenschaft deutscher Tierärzte, Posen. Gegen die Neugründungen von Verlagsbuchhandlungen ist im allgemeinen nicht das Mindeste einzuwenden, allein das Himinspielen von Imponderabilien und von Sympathien, welches mit den meisten dieser Gemeinschaften und Vrrerns- buchhandlungen verbunden ist, ist ein sehr beachtenswertes Moment. Unsre Mitglieder müssen sich daher klar sein, daß jede Förderung, die sie derartigen Neugründungen zuteil werden lassen, geeignet ist ähnliche verwandle Unternehmungen ins Leben zu rufen. Bei Überhandnahme derartiger Gründun gen dürfte der freie Vertagsbuchhandel eine Schädigung er leiden, auf die hinzuweisen wir für unsere Pflicht erachten. Der Vorstand des Deutschen Vcrlcgcrvercins. körsenbliitt für den Deutschen Bucht,anbei. 77. Jat,raa>ia. Graphik und Zeichnung im Münchener Glaspalast. Unter den Schwarzweib-Darbietungen der diesjährigen großen Ausstellung im Münchener GlaSpalast nimmt die Veranstaltung des Bundes zeichnender Künstler in München einen bemerkenswerten Rang ein. Sie ist in einem Saal untergebracht und also bei weitem nicht so umfangreich wie die im Börsenblatt bereits besprochene Aus stellung des Verbandes deutscher Illustratoren oder die über acht Säle sich breitende, den Angehörigen der Münchener Künstlergenossenschaft gewidmete Galerie der Graphik und Zeichnung; aber da sie eine ganze Reihe ansehnlicher künst lerischer Werke zutage fördert, beansprucht sie gegen die übrigen Darbietungen eine weit stärkere Beachtung von seiten des Publikums sowohl, als der Kritik. Als bedeutende Erscheinungen erweisen sich auf der Aus stellung des Bundes vor allem die Arbeiten der drei in Deutschland wohlbekannten und geschätzten Radierer Albert Welti, Otto Ubbelohde und Hans Volkert, von denen jeder mit einer Anzahl charakteristischer Proben vertreten ist. Albert Welti ist der geistvollste und tiefste der drei. Sein eigentlicher Vorzug besteht in dem ungewöhnlich poetischen Sinn, den er als Zeichner bewährt, und wodurch er unter den Zeitgenossen als eine der ursprünglichsten und eigen artigsten Künstlernaturen hervorragt. Ein Bild von ganz merkwürdiger Stiminungskraft ist beispielsweise das kolorierte und auf Zelluloid radierte »Schloß des Don Juan-, in dem der Künstler seiner reichen Fabulierlust ungehemmt die Zügel schießen läßt, aber nichtsdestoweniger den reichen Stoff in ein konzentriertes und höchst ausdruckvolles Formen- und Farben- gebitde zwingt. Liebenswürdige Gaben einer feinen Künstler hand sind auch die in einem Rahmen vereinigten kleinen Radierungen, launige Einfälle, die gelegentlich entstanden sind und den ganzen Reiz solcher Augenblicksschöpfungen offenbaren. Eine Poetennatur ist auch Otto Ubbelohde, Goßfelden bei Marburg, dessen stimmungsvolles Blatt -Tau wetter-, mehr aber noch die wundervolle Landschaft mit den ziehenden Vögeln im Exlibris »Fanny Hahn- durch die groß zügige Naturauffassung und das reife technische und gegenständ liche Können aussällt. Den beiden Genannten reiht sich Hans Volkert, München, als Jüngster würdig an. Unter seinen Arbeiten nimmt die prachtvolle Baumgruppe »Unter den Föhren» die erste Stelle ein. Sie bekundet bei aller Größe der Auffassung ein eingehendes Studium bis ins Kleine und Nebensächliche und eine seltene Genauigkeit und Sauberkeit der technischen Behandlung. Was aber an dem stimmungsvollen Blatte vor allem fesselt, das ist das Schwelgen des Künstlers in der von so viel Geheimnissen umrankten Physiognomik dieser schönen altehrwürdigen Bäume, das eben so deutlich auch in einem zweiten Blatte, einer großen Federzeichnung, zutage tritt. Unter den übrigen Arbeiten sind als beachtenswerte Leistungen zu neunen einmal das in altmeisterlicher Manier höchst reizvoll radierte »Bauernhaus aus Schwabing« mit den so lebendig eingesetzten Staffagefiguren und sodann der prächtig modellierte Kopf einer alten Frau. Nicht ver gessen dürfen wir ferner die zahlreichen schönen Exlibris, die in dem großen Rahmen neben der Tür ver einigt sind und die von dem feinen dekorativen Geschmack, dem reinen Formengefühl und angeborenen Schöahsits- empfinden des Künstlers, kurz von seiner besonderen Begabung für graphische Kleinkunst in reichem Maße Zeug nis ablegen. Besonders interessant ist nach dieser Richtung hin das poetisch duftige Exlibris für Büdel mit Bienen und IZ88
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