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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1910
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- Deutsch
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11102 Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. — Svrechsaal. 224, 27. September 1910. dauerhaft gebunden, 3. soll das Papier gut und zähe sein, und schließlich: Ein gutes Bilderbuch kann unmöglich billig sein. Walther Schulte vom Brühl: Fragmente. Überreicht von der Buchhandlung Heinrich Staadt in Wiesbaden. 8°. 32 S. Das Heftchen, das bestimmt ist, den Vertrieb der Werke des Dichters Walther Schulte vom Brühl nachhaltig zu fördern, enthält kleine charakteristische Bruchstücke aus seinen Hauptwerken. Dann folgt eine Übersicht und kurze Charakte ristik seiner Schöpfungen Knappe Auszüge aus den Kritiken erster, maßgebender Blätter und angesehener Rezensenten und Dichter geben über den literarischen Wert der Bücher Aufschluß. Osgebiebts ckk>r Mrolsr k'rsibsit-ilrä.inpfs, 1796—1810. 4". 20 8. in ösrlin 35, 1-ütLOv^str. Rr. 47. Personalnachrichten. Ordensverleihung. - Herr Otto Fromme, k. u. k. Hof- Verlagsbuchhändler in Wien (in Firma Carl Fromme, Buch druckerei und Verlagsbuchhandlung) wurde mit dem Ritterkreuz des Franz Josefs-Ordens ausgezeichnet. Geheimer Baurat Professor LouiS Jacobi -f. — Der Wiedererbauer der Saalburg, der Geheime Baurat Professor Louis Jacobi, Ehrenbürger seiner Vaterstadt Homburg, ist am 24. September im fünsundsiebzigsten Lebensjahre gestorben. Zehn Jahre nach der Grundsteinlegung des Saalburgkastells und kurz vor Vollendung seines Lebenswerkes hat der Tod Jacobis Wirken ein Ziel gesetzt. Jacobi entstammte einer alten Hamburger Familie. Als Sohn des landgräflichen Haushofminister-? Christian Jacobi am 2i. April 1836 geboren, reiste er schon mit vierzehn Jahren nach Amerika, wo er in Buffallo in einer Maschinenfabrik Beschäftigung fand. Abends besuchte er die eng lische Gewerbeschule. Später zog er nach St. Louis, dann nach Mobile und kehrte im Herbst 1856 in die Heimat zurück, um sich als Architekt in Karlsruhe auszubilden. Vorübergehend war er in Mülhausen beschäftigt, leitete dann 1860 den großen Umbau des Kurhauses in Homburg und behielt auch dauernd die Leitung aller Kurhausarbeiten. Schon 1873 begann Jacobi römische Fund stücke der Saalburg zu sammeln und dem Publikum zugänglich zu machen, und in seinen letzten Lebensjahren war es ihm ver gönnt, unterstützt durch kaiserliche Huld, das interessante alte Bau werk in seiner ursprünglichen Gestalt wiederherzustellen. Oberbibliothekar Professor Ludw. Mittlers.— Der frühere Oberbibliothekar der Universitäts-und Landesbibliothek in Straß- bürg, Geh. Regierungsrat Prof. vr. Ludwig Müller ist, der »Straß burger Post« zufolge, im Alter von 79 Jahren in Nördlingen ge storben. Der Dahingeschiedene zählte zu den verdientesten Be amten der Straßburger Universitätsbibliothek, der er seit 1872, zuerst als Kustos, später als Bibliothekar und seit 1894 als Ober bibliothekar, angehörte. Er verwaltete viele Jahre lang die historische Abteilung der Bibliothek und war in dieser Eigenschaft der berufene und stets hilfsbereite Berater aller derer, die sich irgendwie auf dem Gebiete der Geschichte literarisch betätigen wollten. Mochte es sich um einen namhaften Gelehrten oder um einen jungen Studenten handeln, der zu seiner Doktorarbeit Literatur brauchte, allen stellte er gleich entgegenkommend die Schätze seiner Abteilung zur Verfügung, die dank seiner unausgesetzten Tätigkeit kaum eine Lücke aufwiesen. Ein ausgebreitetes und tiefgründiges Wissen auf dem Gebiete der Geschichte und ihrer Hilfswissenschaften machte ihn für seinen Posten in hervorragendem Maße geeignet. Besondere Sorgfalt widmete Professor Müller der Verwaltung der elsaß-lothringischen Landesmünzsammlung, die er auch nach seiner Pensionierung noch beibehielt. Die Sammlung ist von ihm in mustergültiger Weise geordnet und katalogisiert worden; er hat aber auch ihre Vermehrung so gefördert, daß man hier beinahe von Voll ständigkeit sprechen kann. Den von ihm hergestellten hand schriftlichen Katalog hat er der Bibliothek als Vermächtnis hinterlassen. Seine eigene schriftstellerische Tätigkeit galt haupt sächlich der Geschichte und Landeskunde Bayerns, insbesondere der Stadt Nördlingen, wo er als Subrektor der Lateinschule vor seiner Berufung nach Straßburg gewirkt hatte. Seine »Beiträge zur Geschichte des Bauernkrieges im Rieß und seinen Umlanden« (1890) sowie »Aus 5 Jahrhunderten, Beiträge zur Geschichte der jüdischen Gemeinden im Rieß« (1900) sind kulturgeschichtlich be sonders wertvoll. Daneben hat er alle wichtigeren neueren Münzfunde im Elsaß, wie die von Bergbieten (1897), Ensisheim (1906), Mülhausen (1908) zum Gegenstand eingehender Besprechung gemacht. Komponist Rudolf Dellinger s. — Am 24. September ist der Komponist Rudolf Dellinger, der als Kapellmeister am Dresdener Residenztheater wirkte, nach langem Leiden gestorben. Dellinger wurde am 8. Juli 1857 zu Graslitz in Böhmen geboren. Er ist der Komponist der bekannten Operette «Don Cesar«, die seinen Ruf begründete, und anderer Operetten, wie z. B. »Lorraine« »Die Chansonette«, »Jadwiga« usw. usw. Vor mehr als Jahres aufsuchen. Die Hoffnungen auf Erhaltung seines Lebens sind umsonst gewesen. Nach schwerem Leiden hat ihn jetzt der Tod erlöst. Sprcchsaal. Unlauterer Wetibewerb. Durch einen Zufall gelangte ein Weihnachtskatalog 1909 der »Union« Versandbuchhandlung, Oranienburg, in unsere Hände. Derselbe enthält eine Zusammenstellung bzw. Aneinanderreihung von Verlagskatalogen und Verzeichnissen von ca einem Dutzend Firmen ohne jeden literarischen Text, mit einer auf dem vorderen Umschlag gedruckten Empfehlung, beginnend: »Warum machen Sie sich Gedanken und Sorgen über die Weihnachtsgeschenke?« Nach einigen einleitenden Worten heißt es da weiter: »Ein gutes Buch ist jedem willkommen. Allerdings ist die Auswahl nicht leicht. Gehen Sie in ein Geschäft, so wird Ihnen gerade das empfohlen, was der Buch händler gern loswerden möchte, nicht, was Sie haben müssen. Bücher soll man in Ruhe zu Hause aussuchen, aber rechtzeitig, denn zum Fest ist alles Gute vergriffen, usw.« Ganz abgesehen davon, daß gerade diese kleine Zusammen stellung das beweist, was obige Firma von anderen behauptet, nämlich, daß sie bestimmte Werke loswerden möchte, während der reelle Buchhändler durch einen allgemeinen Katalog mit un abhängigen Besprechungen usw. dem Publikum die Auswahl in viel größerem Maße überläßt, stellt sich her zitierte Satz ganz offenbar als ein grober Verstoß gegen das neue Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb dar, und zwar gegen die Paragraphen 1, 14, 16 u. a. Wir wollen deren Wortlaut hier nicht folgen lassen, da ja jeder der Herren Kollegen in der Lage ist, sie selbst nachzulesen. Ganz energisch müßte aber unseres Er achtens der Gesamtbuchhandel hier einschreiten, um derartigen Leuten, die um ihrer Sondervorteile willen den ganzen Stand in der breitesten Öffentlichkeit — denn der Katalog ist überallhin direkt an Adressen versandt und das in unserem Besitz befindliche Exemplar uns selbst von einem unserer Kunden, dem er zu gegangen war, zur Verfügung gestellt worden — wider besseres Wissen einer unfairen Handlungsweise beschuldigen, das Handwerk zu legen. Daß von einem Betrag von 10 an Franko-Zusendung angeboten wird, entgegen den Bestimmungen des Börsenvereins, wollen wir nur nebenbei erwähnen. Danzig. John L Rosenberg. Anmerkung der Redaktion. — Auf Vorlage dieser Ein sendung an obengenannte Firma wurde uns ein Auszug aus dem Handelsregister des Königlichen Amtsgerichts in Oranienburg vom 7. April 1910 zugesandt, wonach die Firma: Union Ver sa ndbuch Handlung Fritz Koslowsky L Co. in Oranienburg (Nr. 93 des Handelsregisters, Abteilung ^) erloschen ist.
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