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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.09.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1910-09-29
- Erscheinungsdatum
- 29.09.1910
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- Deutsch
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Anton Schroll ch Cie. in Wien. 11232 Schweizer Truck- und VcrlagShauS in Zürich. II240 u. II242 *8ü<iä6utsoli6r ltaulinlsnciei' 1911. 2 leite. 6sb. g. 3 .6 60 ch ^tioräüsuteeüer lZnuÜLlenäsi- 1911. 2 l'eile. 6ed. e 3 .F 60 .i *6eroll1: Die letzten lg,A6 LöniA Duävi§ II. 6. Luü. 1 >1 60 h. Georg Siemens in Berlin. II2S2 Theod. Thomas in Leipzig. 11237 2. LuS. 9 > gsb. IO 50 I. Lbt. 2. LuS^ 6 ged. 7 20 Laos 1 u. 2 Lusnminen 14 ; Zed. 16 -N 76 cs. Berlagsbuchh. Richard Carl Schmidt s- Co. in Berlin. 11238 Verlag Schweizer u. Co., G. m. b. H. in Berlin. 11233 2 geb. 3 BcrlagSanstalt Emil Abigt in Wiesbaden. 11243 gsb. 2'.E 40 ch ' ° t. ^ ^ Leopold Votz in Hamburg. II222 Leiteoüritt kür Lrüpxslkürsorge. Lä. III. Dekt 1 pro Üpit. 12 uE. Ltto Wenck's «erlag in Chemnitz. I12IS ^30^°^° Volir-l-uedersn Dett 27. NocI uns 1 rnuendiläung. -kenicn-Vcrlag in Leipzig. 11229 Nichtamtlicher Teil. Der Bucheinband der letzten hundertfünfzig Jahre. Eine nicht nur für Buchbinder, sondern auch für Buch händler und Bibliophilen hochinteressante und lehrreiche Aus stellung, die sich der lohnenden Ausgabe unterzieht, die Ge schmacks- und Stilwandlungen in der Buchbinderkunst der letzten hundertfünfzig Jahre von der Rokokozeit an bis zu unserem heutigen modernen Stil an einer umfangreichen Büchersamm lung zu veranschaulichen, findet derzeit im Königlichen Landesgewerbemuseum in Stuttgart statt. Die An ordnung der zum Teil sehr wertvollen, in kostbare Einbände ge kleideten Werke, die aus der württembergischen Hosbibliothek und der Privatbibliothek des Königs von Württemberg und dessen Vorgänger auf dem Throne stammen, in nach Jahrzehnten eingeteilte Gruppen ist eine überaus glückliche, denn durch diese Art der Ausstellung gewährt die Büchersammlung be achtenswerte Aufschlüsse über die Geschmacksverirrungen, die auf dem Gebiete des Bucheinbands in den der Empirezeit folgenden achtzig Jahren herrschten, bis endlich die moderne buchgewerbliche Bewegung auch der Buchbinder kunst neue Wege, frei von schablonenmäßiger, lediglich dem Zweck der Sache dienender Arbeit, wies. Ta kaum ein einziges einschlägiges Fachwerk bisher den dankbaren Versuch gemacht hat, den langsamen, aber stetigen Niedergang der Buchbinderkunst nach der Empirezeit, in der sie ihre höchste künstlerische Blüte erreicht hatte, bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts in auch nur annähernd erschöpfender Weise darzusteüen, so ist das Entgegenkommen des württembergischen Königs in vollem Maße anzuerkennen, durch das es möglich gemacht würde, an Hand eines reich haltigen Materials ein übersichtliches Bild von den zahl reichen Geschmackswandlungen zu gewinnen, die auf dem Ge biete des Bucheinbands während dieser Zeit vor sich gingen. Die Rokokozeit ist vertreten mit einem Werk »Friedens gabe., dessen Gewand mit einem wenig geschmackvollen bunten Aufdruck und Textsprüchen geziert ist, sowie mit einigen Büchern in roter Leinwand, auf der schwere goldgepreßte Ornamente angebracht sind; ebenso entstammt dieser Zeit ein im sogenannten Augsburger Geschmack gehaltenes Buch »Freimaurerlieder- mit silberner Rocaille, sowie eine äußerst praktische, zur Aufnahme von Broschüren und Flugblättern bestimmte Sammelkapfel, auf deren Rücken zahlreiche Embleme der Wissenschaft und des Handwerks angebracht sind. Diese schwülstige Ausstattung mit den plumpen Ornamenten wurde auch noch in der Louis XVl.-Zeit und unter dem Directoire beibehalten, bis dann endlich die Empirezeit eine tiefgehende, auch am Bucheinband sich vorteilhaft bemerkbar machende Ge schmackswandlung zeitigte. Die als Vertreter dieses Zeitraumes ausgestellten Werke zeigen, wie durch eine einfache, ruhig ge haltene Goldumleistung oder mit seiner Mäander- und Pal mettenverzierung und zeichnerisch eleganter Rückenpressung äußerst vornehme und künstlerische Wirkungen erzielt werden können. Diese Stilperiode weist zweifellos die schönsten Ein bände auf, die in der Ausstellung zu sehen sind, und sie Über treffen, was Eleganz und Vornehmheit der Wirkung anbelangt, verschiedentlich die Erzeugnisse unserer modernen Kunstrichtung, die ja auch das Prinzip hat, mit einfachen Mitteln wirkungs volle Effekte zu erzielen. Unserem heutigen Geschmack weniger zusagend sind dagegen die ausgestellten, in der Zeit des Empires gleichfalls sehr beliebten Samteinbände, auf denen als Schmuck Messingblättcheu usw. angebracht sind. Der hierauf folgende Biedermeierstil und die roman tische Gotik ist gleichfalls mit einzelnen Werken ver treten, von denen als typisch besonders ein Buch über Strategie hervorgehoben zu werden verdient, das entgegen der Lehre unserer Kunstgewerbler: »der Bucheinband muß dem Inhalt des zu bindenden Werkes angepaßt sein«, auf dem Rücken mit Kirchenfenstern, Kreuzblumen, Krabben usw. verziert ist. Darauf folgen Vertreter der Zeit des zweiten Rokokos, das mit der Schwerfälligkeit seines Stils und seinen zerrissenen Verzierungen einen allgemeinen Niedergang des damaligen Kunstgewerbcs bewirkt hat, von dem sich dieses erst wieder durch das Auskommen des modernen Stils vollständig erholen konnte. Dem verderblichen Einfluß des zweiten Rokokos konnte sich auch die Buchbinderkunst nicht entziehen; daher kranken alle die in dieser Zeit entstandenen Einbände bis hinauf zum Jahre 1880 an einer kaum zu überbietenden Geschmacklosigkeit, so daß selbst die zu Anfang der achtziger Jahre austauchenden, unter der Einwirkung des deutschen und italienischen Renaissancestils gehaltenen, in künstlerischer Beziehung verhältnismäßig wertlosen Einbände nach all dem vielen Schwulst einen wohltuenden Eindruck auf das Auge machen. Die nüchterne, nachempfundene Ausgestaltung des Buch einbandes wird bis zum Anfang des zwanzigsten Jahr hunderts beibehalten, und erst dann erhob sich, dank der Expansionskrast der modernen künstlerischen Bestrebungen im Handwerk, auch die Buchbinderkunst wieder auf eine höhere Stufe, was zur Folge hatte, daß auch mit den namentlich in der zweiten Hälfte der neunziger Jahre aufgekommenen unzweckmäßigen Formen, wie mit Watre gepolsterten Ein bänden usw-, aufgeräumt wurde. Die Zeit, da sich der vom Kunstgewerbler vertretene Zweckgedanke und das Prinzip der Individualisierung auch auf dem Gebiete des Bucheinbandes zur Geltung bringen konnte, ist für die
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