1148l> Börs-Nklatt s. d. Dtiq». Buchhand-I. Künftig erscheinende Bücher. 280, 4. Oktober 1910 Verlag für Litteratur und Kunst Albert Langen München G Im Oktober wird erscheinen: Alexander Castel Der seltsame Kampf Drei Novellen Geheftet 3 Mark 50 Pfg., in Pappband 5 Mark, in Halbfranz 6 Mark 50 Pfg- Es^ist sein erstes Buch, das uns der junge schweizer Autor in diesen drei Novellen vorlegt. Er erweist sich darin als vorzüglicher Gestalter und fesselnder Erzähler, der mit neuen Stoffen und — auch da, wo er ein mehrfach behandeltes Thema er wählt — durch absolut eigene Darstellung und individuelle, charakteristische Wendung der Motive überrascht. Nichts an Alexander Castel verrät den Schweizer, die man in der heutigen Literatur alle aus den ersten Blick erkennt, sondern seine seine, manchmal geradezu raffinierte Erzählkunst weist reichlich Elemente französischen Einflusses auf. Insbesondere ist es Flaubert, an dessen hochentwickelter geistvoller Eigenart Alexander Castel die seine gebildet und geschlissen. Zeigt er so in diesem ersten Buche schon recht deutlich, in welcher Richtung sein Weg ihn führen wird, so daß man wohl sehr Gutes und Ausgeprägtes von ihm erwarten kann, so verdient eins an ihm heute schon unsere Bewunderung: Die starke Plastik und die Klarheit des Sehens, die sich in der Über windung der großen Schwierigkeiten offenbart, die in der Schilderung dieser manig- fachsten und abseitigsten psychischen Komplikationen liegen, sowie die souveräne, von nobelster Delikatesse geleitete Art, wie er die heikelsten Situationen mit klarer kühler Sprache schildert, mit einer Selbstverständlichkeit, die diese Themata absolut dichterisch verklärt, dank eines schönen innerlichen Lumors und einer blitzenden und schimmernden Ironie! Was aber dieses Buch und diesen Autor vielen, und vor allem den Weltleuten nahe bringen wird, ist ein starker Positivismus des Genusses, den es unwillkürlich verkündet. In Rechnung mit 25?s>, bar mit 33'/zA>, Partie 7/6 München, Anfang Oktober 1910