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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1910
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- Deutsch
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236. 11. Oktober 1S10. Nichtamtlicher Teil. vbrlenblatt f. d. Dtschn. vuchhandel. 11851 -lusftellung im Deutschen Buchgewerbehause: Bom Holzschnitt zur Autotypie. III. und Schluß. (Vgl. Bbl. Nr. 232 u. 235.) Wir wenden uns nunmehr dem dritten und letzten Raume der Ausstellung zu, in dem außer dem Holzschnitt vor allem Proben von der Entwicklung moderner Reproduktionsarten dargeboten werden. An dem ausgebreiteten Material erkennen wir, wie sich an die ersten Versuche der Zinkhochätzung, fortlaufend neue anschließen, wie mit Erfindung der Autotypie, der Duplexautotypie und des Dreifarbendrucks die Verbesserung der Jllustcationstechnik ungeahnte Fortschritte macht und immer befriedigendere Resultate bei billigerer Reproduktionsweise erzielt werden. — Unter Zinkhochätzung versteht man das Verfahren, bei dem mit säurefesten Farben die Zeichnung auf eine Zink platte gebracht wird, während der weißbleibende Grund durch Ätzung mit Säuren entfernt wird, sodaß eine für die Buch druckpresse brauchbare Platte entsteht. Als besonderer Förderer der Zinkhochätzung gilt der Wiener Carl Angerer, in Firma Angerer L Göschl, der im Jahre 1870 ein eigentümliches Ätzverfahren fand, das sich von dem bisherigen, dem Gillotschen namentlich dadurch unterschied, daß die lithographische Be handlung, nach vollzogener Übertragung gänzlich aufgegeben wurde. Die Priorität der Erfindung der Hochätzung schreiben viele dem Franzosen Gillot zu, dessen Verfahren auf der Pariser Weltausstellung 1867 allgemeine Anerkennung gefunden hatte. Die vorgeführten Proben stammen zum Teil aus der Zeitschrift vl/^rr pour 10U8« aus dem Anfang der sechziger Jahre von einem gewissen Dulos und von der Firma Angerer L Göschl in Wien aus dem Jahre 1880. — Mit Erfindung, der Autotypie, durch Meisenbach im Jahre 1882 war ein Verfahren von hoher Leistungsfähigkeit gefunden. Einen weiteren Fortschritt stellt die Erfindung der Duplexautotypie dar und nach ihr die des Dreifarbendrucks. Den Werdegang aller dieser Verfahren in ihren technischen Einzelheiten zu schildern, ist an dieser Stelle unmöglich — wer sich darüber eingehend unter richten will, findet ein reichhaltiges Studien-Material in der ständigen technischen Ausstellung im Deutschen Buchgewerbe- Museum im rechten Flügel des Gebäudes dargeboten. Uns war es nur darum zu tun, durch das bisher Gesagte in großen Zügen zu zeigen, wie aus beschränkten Möglichkeiten der Wiedergabe bildlichen Schmuckes eine lange Reihe der mannigfaltigsten Ver- fahren der Jllustrationstechnik erwachsen ist, und bei den Be- suchern dieser Ausstellung Interesse wachzurufen für die Zeugen der Kultur der Vergangenheit und Gegenwart, die besonders aus den Anfangserzeugnissen des Buchdrucks und der Holzschneide kunst so lebhaft und eindringlich zu uns sprechen. Mestern. Ausstellung luftiger Künftlerzeichnungen in Berlin. — Eine Fülle von Geist und Witz enthüllt sich in dem Salon, den die »Lustigen Blätter« in diesen Tagen bei Friedmann und Weber in Berlin eröffnet haben. Diese vülgelesene Zeitung steht vor ihrem 26jährigen Jubelfest. Der Stab der Zeichner wollte beweisen, daß er nicht nur Augenblicks- Wirkungen erzielt. Viele der Karikaturen, die hier hängen, sind in ihrer Art Meisterwerke. Eine spätere Epoche wird aus diesen Zeichnungen viel mehr über den Stand der Kultur zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entnehmen können, als aus Gemäldegalerien und Ausstellungen. Die Zeichner der »Lustigen Blätter« ragen durch besonderes Talent hervor. Heilemann glänzt vor allem durch die charakteristische Art, in der er die elegantesten Schichten der Gesellschaft beobachtet und schildert. Seine Bilder aus Offizierskreisen sind ebenso eindring, lich als vollendet. Sein Antipode ist Zille. Er hat sich die untersten Zehntausend vorgenommen. Man kann nicht drolliger sein wie er. Er sucht sein Berliner Volk bei der Arbeit und beim Vergnügen auf. Vor allem weiß er die vielen Kinder, die in den Straßen des Ostens sich tummeln, bei ihren Spielen zu be lauschen. Er hat neulich einmal einen Zyklus von Bildern gezeichnet, in denen er einen Berliner Ausflug darstellte. Man konnte sich etwas Lustigeres und zugleich Schärferes nicht denken. Ganz modern impressionistisch wirkt Ernst Stern. Er ist genial in seiner Auffassung und weiß mit nur ganz wenigen Strichen brillante Bildwirkungen zu erzielen. Die Zeichnungen ristisch dekoriert wurden. Am stärksten ist der Eindruck der Plakate. Hier beweisen die Künstler der »Lustigen Blätter«, daß sie von den begabtesten Franzosen nicht nur gelernt haben, sondern ein Eigenstes zu geben wysen, das der jungen deutschen Plakatkunst Selbständigkeit sichert. Eine eigenartige Ehrung eines deutschen Romans. — Vor kurzem hat die Hamburg-Bremer-Afrika-Linie einen neuen Dampfer in Dienst gestellt, der berufen ist, gemeinsam mit den übrigen Bremer und Hamburger Schiffen unserer deutschen Kolonial-Handelsflotte regelmäßige Verbindung zwischen dem deutschen Baterlande und Afrika zu unterhalten. Wie alle Dampfer der Hamburg-Bremer-Afrika-Linie ist auch dieser nach einer Nomangestalt aus Gustav Freytags »Ahnenreihe« be nannt worden. Er führt den Namen »Gundrun« und gesellt sich als zwölftes Fahrzeug dieser Schiffahrtslinie zu »Ingo« und »Jngraban«, »Jmmo«, »Ivo« und »Ingbert«, »Irmgard« und »Jrmfried«, »Henner«, »Friederun«, »Walburg« und »Answald«. Berliner Nniversitätsjubiläum. — Aus Anlaß des Juki- läums der Berliner Universität soll ein Universitätsmuseum begründet werden, in dem alles gesammelt werden soll, was sich auf die Geschichte und die Entwicklung der Universität bezieht. Zur Schaffung einer solchen Erinnerungsstätte hat der Geheime Kommerzienrat vr. Eduard Simon in Berlin der Universität 5000 gestiftet. * Ein Vermächtnis für die Leipziger Universität. — Der jüngst in Dresden verstorbene Geheime Justizrat Joseph Flügel hat der Universität Leipzig ein Vermächtnis von 60 000 zur Förderung der orientalischen Sprachwissenschaft, besonders des Persischen und Arabischen, vermacht. Deutsche Buch- und Kunftdruckerei G. m. b. H. in Berlin und Zossen. — Die Gesellschaft, an der bisher die in Konkurs geratene Verlegerfirma Hermann Paetel beteiligt war, teilt uns mit, daß ihr gesamter Betrieb von der Berliner Buch- und Kunst- druckerei G. m. b. H. in Berlin und Zossen in der Zwangs versteigerung erstanden worden ist. Letztere Gesellschaft ist zu diesem Zwecke gegründet worden und übernimmt den Weiter betrieb der Firma. Zurzeit ist die bekannte Berliner Holzgroßfirma David Francke Söhne, Berlin 0., Mühlenstraße, die alleinige Besitzerin sämtlicher Hypotheken und Geschäftsanteile. (Voss. Zeitg.) Nunstanstatt B. Grosz, A.-G., in Leipzig. — In der Sitzung des Aufsichtsrates am 7. Oktober gelangte der Abschluß des abgelaufenen Geschäftsjahres 1909/10 zur Vorlage. Aus demselben ergibt sich, daß die vom Vorstand am Schlüsse des vorjährigen Geschäftsberichts ausgesprochenen Erwartungen sich im vollen Umfange erfüllt haben, und daß das ver flossene Geschäftsjahr ein recht befriedigendes Ergebnis für die Gesellschaft erbracht hat. Der Bruttogewinn beträgt 223:^85 ^ (i. V. 176 652 ^) und der Reingewinn nach Vornahme von 96220 (76647 ^) Abschreibungen 127 164 (100005 ^). Der Aufsichtsrat beschloß, der Generalversammlung die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent (7 Prozent) vorzuschlagen und 16 044 (5603 ^l) auf neue Rechnung vorzutragen. Nach Mit teilung des Vorstandes berechtigt der Geschäftsgang im .neuen Geschäftsjahr zu der Hoffnung, daß, wenn nicht unvorhergesehene Zwischenfälle eintreten, das Ergebnis wiederum befriedigend sein wird. Lichtbilder-Bortrag: »Ein Kleinod aus deutscher Ver gangenheit« (Rothenburg o/T). — Die Deutschnationale Buchhandlungsgehilfenschaft zu Leipzig veranstaltete im großen Saale des Buchhändlerhauses am Freitag den 7 d. M. einen Lichtbilder-Vortrag über Rothenburg o/T-, der es verdient hätte, daß noch viel mehr Zuhörer erschienen wären, um sich an den in so großer Zahl dargebotenen Bildern und an den von diesem so ungemein malerischen und reizvollen Städtchen ent stammt, als in der Fremde den Ruhm Rothenburgs in den 1537*
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