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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-11
- Erscheinungsdatum
- 11.10.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
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Nichtamtlicher Teil. 236. 11. Oktober 1910. Kreisen seiner Berufsgenossen zu verkünden? In unserer Zeit wird ja so viel über Bodenständigkeit und Pflege der Heimatkunst geredet und geschrieben. Ttzm Deutschen geht nun einmal seine Heimat über alles; selbst wenn er sie nicht im einzelnen so gut kennt, als man billig erwarten dürfte. Hier aber sprach einer zu uns, dem man es deutlich anmerkte, mit welch großer Liebe und offenbarer Empfänglichkeit für Kunst und Poesie er sich in-das Studium seiner Heimat vertieft hatte. In 102 Lichtbildern wurden alle Schönheiten der Stadt Rothenburg vorgeführt, Gestalten aus dem Dreißigjährigen Kriege, herrliche Straßenbilder und Ansichten des lieblichen Taubertales. Der Abend war ein sehr genußreicher. Mestern. « Neue ^ücher. «ataloge «sw.^für vmchhäudler. Der in schmuckem Gewände vorliegende Katalog ist außer ordentlich reichhaltig. Über 10 000 modern und geschmackvoll ausgestattete Bände eigenen und fremden Verlags werden darin angeboten. Dieser reiche Inhalt ist übersichtlich ge- ordnet in folgende Gruppen: I: Musikalien; II: Kritische Ge samtausgaben; III: Gesammelte Werke; IV: Musikgeschichtliche Sammelwerke; V. Musikliteratur; VI. Bildnisse, Porträts und Büsten, Musikalische Lehrmittel u. Kinderinstrumente, Breitkopf L Härtels Musikmappen und -Kästen, Lager der Theatertexte, Konzert-, Opern- und Meistersührer etc. Der Druck des Kata- logs ist, wie nicht anders zu erwarten, äußerst sauber und sehr leicht lesbar. Eine breitlaufende klare Antiquaschrift, scharfe Abgrenzung der einzelnen Rubriken machen das Nach schlagen leicht, eine schwarze Linie umrahmt das Seitenbild und wahrt seine Einheitlichkeit. Eine beachtenswerte Erweiterung hat das Barsortiment von Breitkopf L Härtel erfahren durch Angliederung einer Ab teilung für Musikerbüsten, Reliefs und Bilder. Diese sind in der oben angeführten Abteilung VI verzeichnet, es liegt aber dem Katalog noch ein illustriertes Verzeichnis über diese Ab teilung für das Publikum bei unter dem Titel: Lreitkopk L Hä-rtslg Nu8ik-Lü8teo, üslis^ uock Liläer. Huer-ZO. Dem Publikum wird die Wahl durch die vortrefflichen Ab bildungen sehr erleichtert werden und dem Sortimenter werden sie nicht minder treffliche Dienste beim Verkauf leisten. Weiter liegt dem Katalog bei: Lrsitlropk L IlärtslZ La-talo^o Nr. VII: Nusücdibliotidek. Listren ckuroli: (. . . Lort.-k's.. . . .). 16^. 64 8. Auch dieses Verzeichnis ist für das Publikum bestimmt. Es ist dem Sortiment bereits bekannt und es erübrigt sich daher, noch etwas darüber zu sagen. N8.ewiI1an'8 1Ü8t ok avck kortlloowinA pud1iea>1.ion8. Lspt-srnber 1V10. 8°. 24 8. I^ovckon, ^laomillan L 6o., I^tä. 8ickoni6U8tra886 28. 8°. 28 8. m. ^.ddiläuvASn. 242 Nrn. I^tck. 8". 8. 489—612 m. ^.bdilckanAtzn. guai-iaa-t (1. 6. 1. LsrlinA). 8". 8. 133—164. No. 1378 —1627. 8grliL-6ro88lioütsrk6lcke. Nr. 27 vom Ü6rb8t 1910. 8". 32 8. Personalnachrichten. Vereideter Bücherrevisor. — Herr Bücherrevisor Fritz Streuber in Leipzig ist am 8. Oktober 1910 für das Königliche Amts- sowie Landgericht Leipzig als Sachverständiger für buchhändlerische Buchführung vereidigt worden. Derselbe war lange Jahre Beistand feines am 23. September 1910 ver storbenen Vaters, des in gleicher Eigenschaft vereidigt gewesenen Bücherrevisors Herrn Hermann Streuber. Gestorben: am 9. Oktober 1910 in seiner Villa in Gaschwitz bei Leipzig Herr Verlagsbuchhändler Johannes Friedrich Dürr, Alleininhaber der Dürr'schen Buchhandlung in Leipzig. Der im kräftigsten Mannesalter, im dreiundvierzigsten Lebens jahre Dahingegangene war ein im Leipziger Buchhandel sehr bekannter und allgemein beliebter Berufsgenosse, der die von seinen Vorfahren überkommene altehrwürdige Dürr'sche Buchhand lung mit großem Erfolge einer neuen Blütezeit entgegen- geführt hat. Geboren am 20. November 1867 in Leipzig kam der Verstorbene in sehr jungen Jahren zum selbständigen Schaffen, denn bereits am 1. Januar 1890 nahm ihn, den Zweiundzwanzig- jährigen, sein 1905 verstorbener Vater Otto Friedrich Dürr als Teilhaber in die seit 1666 bestehende Buchhandlung auf. In ver hältnismäßig sehr kurzer Zeit gelang es ihm, die Verlagstätigkeit der Firma ganz beträchtlich zu heben. Den alten Traditionen der Firma getreu, war er bestrebt, nur gute Bücher auf den Gebieten der Pädagogik, der Theologie und Philosophie hinaus, gehen zu lassen. Mit kühler Besonnenheit hat er seinem Verlage eine große Reihe gediegener Werke der Erziehungswissenschaft zugeführt und manchem seiner Schulbücher eine große Verbreitung zu verschaffen gewußt. Auf die Zeichen der Zeit achtend, ließ er keine Gelegenheit ungenutzt, um seinen Verlag zu fördern. Viele seiner gangbarsten Bücher — es sei nur das »Deutsche Flotten lesebuch für höhere Schulen« genannt — waren auf seine An- regung und nach seinem Plane bearbeitet worden. Ankäufe anderer Verlagsgeschäfte, wie des »Philosophisch-historischen Verlags von vr. Salinger« in Berlin im Jahre 1900, mit der vielbändigen »Philosophischen Bibliothek« von v. Kirchmann, ferner von Ed. Peter's Verlag in Leipzig (1903) führten seiner Firma einen be deutenden Zuwachs an gangbaren Werken zu; es erwuchsen dem jungen Verleger, dem der Vater sehr bald die selb ständige Leitung des Geschäfts fast ausschließlich überlassen hatte, aber auch neue mühsame Aufgaben, die nur seine unermüdliche Schaffensfreudigkeit überwinden konnte. So fah man den Verlag der Dürr'schen Buchhandlung im letzten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts und noch mehr im neuen Säkulum einen ganz hervorragenden Aufschwung nehmen, eine Folge der zielbewußten und verständnisvollen Arbeit des geschäftstüchtigen Verlegers Johannes Friedrich Dürr, der nach dem Tode seines Vaters 1905 Alleinbesitzer der Firma geworden war. Niemals aber hat er den verlegerischen Gewinn als den höchsten Zweck seiner Tätigkeit verfolgt, sondern immer war sein letztes Ziel, Nutzen für die Schule, für die Wissenschaft, für die Kultur der Nation zu stiften. Aus diesem Streben, das Wohl seines Volkes zu fördern, ist auch der Entschluß I. Fr. Dürrs entsprungen, in der zweiten säch sischen Kammer für die Interessen des Volkes zu wirken. Im Jahre 1905 trat er als Vertreter des 23. ländlichen Wahlkreises Leipzig-Land in die Zweite sächsische Ständekammer ein und 1909 wurde er mit einer die Stimmenzahl seines sozialdemokratischen Gegenkandidaten weit überragenden Mehrheit von neuem zu dem Ehrenamt gewählt. Seine vielseitige, segensreiche Arbeit, bei der er immer an das Alte anknüpfend für jede gute Neuerung kräftig eintrat, hatte auch die äußere Anerkennung gefunden, denn mehrere hohe Orden zierten seine Brust. Das Bild seiner ersprießlichen Tätigkeit, die nicht nur im Be ruf und im Landtag, sondern auch auf dem Gebiete sozialer Fürsorge und vieler gemeinnütziger Unternehmungen überall eine fleißige und eindringende war, hat dieses Blatt alle Veranlassung auch dahin zu ergänzen, daß er sechs Jahre lang, 1897—1903, als Mit- glied des Ausschusses für das Börsenblatt, ein treuer Berater der Redaktion dieses Blattes war. Mit seiner umfassenden Kenntnis des ganzen buchhändlerischen Marktes verband er die sehr geschätzte Gabe, rasch zu einem Entschlüsse zu kommen, für den er stets durchschlagende Gründe anzuführen wußte. Dabei war er von großer persönlicher Liebenswürdigkeit und stets bereit, zu helfen und einzugreifen. So wird ihn die Redaktion dieses Blattes als getreuen Helfer immer in dankbarer Erinnerung be wahren und auch im Buchhandel, besonders im Leipziger, in dem er allgemein großes Ansehen genoß und sehr viele Freunde hatte, wird sein Andenken teilnahmsvoll gepflegt werden.
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