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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.10.1910
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- 1910-10-18
- Erscheinungsdatum
- 18.10.1910
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- Deutsch
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12254 Börsenblatt s. b. Mschn. Buchhanbel Nichtamtlicher Teil. ^ 242, 18. Oktober 1910. noch ein zweites dazu geschaffen wurde. Für die BaukOj-en gab die Währinger Sparkasse unter gewissen Sicherstellungen ein Darlehen von 280 000 X. Trotz des günstigen Geschäftsganges scheiterte das Unternehmen infolge des Mißverhältnisses des geringen Barvermögens zur Ausdehnung des Geschäftes, das die Inhaber zwang, mit Kredit zu arbeiten. Die Firma Waldheim gab einen Kredit von 200000 X. den sie später auf 100000 X herabsetzte;^ die Wiener Industriebau! einen solchen von gleichfalls 200 000 X. Im September 1809 kamen zahlreiche Klagen und Exekutionen; die dann folgende Eröffnung des Konkurses ergab ein Defizit von 1109162 X; die Konkursgläubiger dritter Klasse erhalten besten-! falls eine Quote von 6 Prozent. Als schuldtragend an diesem Resultat bezeichnet die vom Staatsallwalt erhobene Anklage die hohen Einsührungskosten der Zeitschriften sowie ungünstige Be dingungen des Kredits. Nach mehrstündiger Dauer wurde die Verhandlung vor einigen Tagen auf Antrag des Verteidigers zum Zwecke weiterer Erhebungen über den Aktiven- und Passivenstand vertagt. Der Gerichtshof begründete die Vertagung damit, daß die betreffenden Ziffern bisher nicht verläßlich festgestellt wurden und sich daher Lücken und Differenzen ergeben, die das Beweis verfahren in keiner Weise lösen konnte. (Neue Freie Presse.) Büchervcrsteigervttg in Ltottholm. (20. Abteilung der Hammer-Btblwthek.) (Vgl. Börsenblatt 1909, Nr. 105; 241; 290.) — Aus der am 28. September und 1. Oktober d. I. in der Bücherauktionskammer in Stockholm abgehaltenen Versteigerung der 20. Abteilung der Hammer-Bibliothek seien folgende Werke und Preise genannt: Bibliographie: Oruesss, Iresor äs livres rares et ourieux (1869—69) (ganz vollständig) IvO Kr. — Lrunet, Llanuel cku libiaüe (1838^ 27 Kr. — X. 11o)6, Llälarelexikon jMalerlexikon. Stockholm 1833. Mit 28 Portr. u. 260 Monogrammen) 20 Kr. — Lellekkorus, Lveeia literata (Stockholm, 1680) 4 Kr. 95 Ore. Geschichte und ähnliches: ckobunues Na^nus, 8vea oeb Oöcll-t Oröniea (1620) 16 Kr. — S. Pufendorf, Carl Gustaf (1697 mit der Begräbnistafel) 136 Kr. — Xerin^ölrrölck, Lnea oetr OiölXu Kinniu^sel-Xrken (1710) 15 Kr. - I^orrlancks Ollröuiorr. ^VisinAsbor^- vraelr ^1070. 2 Expl.) 25 Kr. 90 Ore und 23 Kr. 6 Ore. — Laxo, cksn ckauslre Oblönllre (I6r0) 5 Kr. 10 Ore. — Nordberg, Karl XII. (1740. schwedische Ausgabe) 61 Kr.; — do. (deutsche Ausgabe, von jener stark abweichend) 36 Kr. 60 Ore. — Schwedische Adels- geschichte: 9ob. Oiabrisl Lnr»-p, Lvemlla rrckelns Lttaitatlor (voll ständig. 4 Bde.; 1858—64) 175 Kr. — LveriAes rilres rickckerslrapd oell ailt-ls vrixr-nbolr (1746) 11 Kr. 65 Ore. Bibel-Ausgaben. Bibel. Stockholm 1646: 20 Kr.; — Stock Holm 1703: 05 Kr.; — Nürnberg 1070: 60 Kr.; — Uppsala 1040 M688U. (Wittenberg 1587) 14 Kr. 5 Ore. Schöne Literatur: Oolumvus, Divliska,'Wsrlä (1687), zusammen gebunden Mit: Ll-wr-nünüM, Kusas 8u6tlli2a.ul.6s (1688): 36 Kr. — Lellman, Xiockiuaus epist-lar ocll sanier (1810—14) 20 Kr.; — Oallsri tili »Xroclwaus exustlar« (1826) 13 Kr. Numismatik: Xu§. Villl. Ltjernstsckt, Lyeusira llopparm^ut voll xolwttsi- (1>>71/72). 10 Kr. Topographie: 6ock6illour§, OötllelloiA. (1739) 19 Kr. 95 Ore und 14 Kr. 60 Ore. — l-iruuckol, De Ltoolrboiuna (1724) 26 Kr. Kataloge französischer Privatbibtiottzekerr zwischen 1750 und 1780. — In der »Xevue ck'üistoire iit-terane cke 1u Xrauoe« hat Daniel Moret soeben eine größere Arbeit über »Lehren der Privatbibliotheken zwischen 1850 und 1780« ver öffentlicht, die, obwohl lediglich zu literargeschichtlichen Zwecken unternommen, doch auch vom buchgeschichtlichen und buchhändle rischen Standpunkt vieles Interessante bietet und daher eines kurzen Auszugs an dieser Stelle nicht unwert sein dürfte. Der Verfasser hat zu dem Zweck, die literargeschichtlichen Strömungen und Abhängigkeiten jener Zeit in zuver- lässiger Weise zu erforschen, 500 Kataloge aus jener Zeit untersucht, von denen 330 unter 1000, 424 unter 2000, etwa 140 zwischen 2000 und 3000 und etwa 30 über 3000 Bände umfaßten. Von den Eigentümern der Bibliotheken, über deren Inhalt darin Buch geführt wurde, gehörten 62 dem hoben, 34 dem einfachen Adel, 45 der Geistlichkeit an; 29 waren höhere Verwaltungs beamte, 43 Rechtsanwälte, 8 Notare, 14 Arzte und Apotheker, l6 Universitätslehrer, 2 Offiziere, 2 Baumeister, 74 mittlere Beamte, je einer ein Kaufmann und ein Maler, 63 ohne Berufs angabe, und von 108 war weder Name noch Stand zu ermitteln. Diese Bibliotheken lassen nun eine Reihe von für die damalige Zeit und Gesellschaft sehr bezeichnenden Zügen hervortreten, über die uns der Verfasser des näheren berichtet. Der hervorstechendste Zug dieser Bibliotheken ist wohl der, daß sie in keiner Weise Fach- und Berufsbibliotheken waren. Das achtzehnte Jahrhundert hatte einen ausgesprochenen Hang zur Allgemeinbildung; es sah nicht umsonst zu Beginn das vietion- lmns von Bayle, um die Mitte die große Luoxolopeckis und an seinem Schluß eins der größten buchhändlerischen Werke, die jemals unternommen wurden, die Xuc^eloxeckis metllockchuo von Panckoucke erscheinen. Dieser Zug verleugnet sich denn auch in diesen Bibliotheken nicht. Von den 45 Geistlichen, die dabei ver treten sind, lassen nur zehn eine ausgesprochene Neigung für theologische Werke erkennen; doch erreicht nur bei drei von ihnen die Zahl der theologischen Werke mehr als die Hälfte der Bücher, während bei sechs weiteren das Verhältnis zwischen einem Drittel und einem Viertel schwankt. Nicht viel anders steht es mit den juristischen Werken der Beamten oder den medizinischen der Ärzte, während bei 26 von ihnen sich zwar eine besondere Vor liebe kundgibt, ohne daß diese aber durch den Beruf des Besitzers irgendwie begründet wäre. Bei den meisten von ihnen, d. h. bei 328, nehmen die Rubriken, die auf besondere Neigungen ihres Besitzers Hinweisen, dennoch nicht mehr als ein Fünftel ein. Das große Werk des achtzehnten Jahrhunderts ist, wie uns auch aus diesen Katalogen entgegentritt, zweifellos das »vie- cionuaire« von Bayle, denn es ist in 288 der Bibliotheken und 299 Exemplaren vertreten, was um so bemerkenswerter ist, als oas Werk auch bei den damaligen Verkäufen zwischen 80 und 150 Livres kostete. Viele Leute, die weder Voltaire, noch Rousseau, noch Diderot in ihrer Bibliothek duldeten, haben oemnach doch Bayles Werk für unentbehrlich gehalten; die Hälfte der Geistlichen, drei Fünftel der anderen hatten es in ihrem Besitz. Nach Bayle kommt Vusfon, der große Zoologe; 202 Bibliotheken besaßen sein Werk, dessen 15 Quartbände auf >50 bis 200 Livres zu stehen kamen. Von Voltaire ist die Henriade am häufigsten vertreten, nämlich in 181 Bibliotheken mit 249 Exemplaren; denn eine große Zahl der Eigner besaß dieses berühmteste Werk der damaligen französischen Dichtung in mehreren Exemplaren, darunter selbst solche, dre sonst nur sehr wenige dichterische Werke in ihrem Besitz hatten. Von den mehreren Ausgaben der Gesammelten Werke Voltaires besaßen dagegen 171 Bibliotheken nur 207 Exemplare, gewiß ein deut licher Beweis, das; die berühmtesten Schriftsteller einer Zeit nicht immer auch die gelesensten sind. Diese geringe Vorliebe für Voltaire erstreckt sich selbst auf seine rein geschichtlichen Schriften, die doch an sich weder den Jansenisten noch den Jesuiten Anstoß bieten konnten; das »Zeitalter Ludwigs des Vierzehnten« findet sich nur in 107, die »Geschichte Karls des Zwölften« nur in 150 der Bibliotheken Die »Philosophischen Briefe« Voltaires wurden bekanntlich von amtswegen als gottlos und ärgerniserregend verdammt und vom Henker verbrannt; das hinderte nicht, daß sie 41mal in den Biblio theken vorhanden waren, immerhin eine geringe Zahl bei 600 Bibliotheken und einem Buche, das schon im ersten Jahre fünf Auflagen und Nachdrucke erlebte. Verhältnismäßig besser hielt sich mit 82 Exemplaren die große Enzyklopädie; die Zahl kann sich zwar nicht entfernt mit dem Erfolg von Bayle oder Buffon messen, um so weniger als die Hälfte der Ausgaben unvollständig ist; allein man darf nicht vergessen, daß es sich dabei um ein Werk handelt, dessen durchschnittlicher Preis auch damals 800 bis 1000 Livres betrug. Lehrreicher noch in bezug auf das Verhältnis zwischen litera rischem und buchhündlerischem Erfolg ist das Schicksal der Werke Rousseaus. Kein Werk der damaligen Zeit fand bei seinem Er scheinen einen lebhafteren Widerhall als der »Diseours sur- les L-.nsvees et. Iss Xrts«; dennoch ist er in den Katalogen nur fünfzehnmal vor handen. Es scheint, das; die Aufregung der literarischen Kreise auf das größere Publikum wenig Eindruck gemacht und nur Rousseaus spätere Erfolge vorbereitet hat. Sein späterer »Dis- ooars sur I'Inexallte« hat es daher immerhin auf 76 Exemplare gebracht. Erst die »Neue Hsloise« hat indessen mit 165 Exem-
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