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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-19
- Erscheinungsdatum
- 19.10.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 243. 19. Oktober 1910. Nichtamtlicher Teil. vvrlenblakt f. d. Ltschn. vuchbandel 12313 erschrecken müssest vor dem Grauen der Nacht, vor den Käfern (Pfeilen), die des Tages fliegen, so verhallen diese Worte doch ungehört vor den Ohren des westlichen Bibliothekars, der seine »bu^s« Tag und Nacht fürchtet, denn sie fallen im Hellen Sonnen- schein über alles her; besonders nisten sie sich auch in den Winkeln und Ritzen der Büchergestelle ein. Ein Mittel dagegen ist das auf Büchern und Gestellen allerdings sehr unangenehme Insektenpulver. Von dem ziemlich harmlosen Silberfischchen (b.epi6lua 8aeoba- rina I,.) ist oben bereits gesprochen worden, übrigens kann auch der Stockfisch oder Kabeljau, oder Ooäüsk, wie ihn die Engländer nennen, nicht als sehr gefährlich für die Literatur angesehen werden; d. h. wenn er nicht von römischer Observanz ist wie jener wunderbare Jchthyobibliophage (möge Professor Owen dieses Wort verzeihen), der im Jahre 1626 drei puritanische Abhand lungen des protestantischen Märtyrers John Frith verschlang. Kein Wunder, daß er nach einer solchen Mahlzeit bald gefangen und berühmt in den Annalen der Literatur wurde. Uber diesen Vorfall kam ein kleines Buch mit folgendem Titel heraus: »Vox ki80i8 or t.bo Üook-k'isd oontaiuin^ 'I'inoo '1'reati868.^ ^vbiob sumiuvr Lvs, ^o. 1616«. — »Groß war die Bestürzung in Cam bridge, als dieses Werk erschien«, sagt Lowndes (siehe unter Tracey). Andere Schädlinge sind k§iptu8 OoIol6oeu8, 1^poArapbu8 10101608 oder »Türk« genannt (Kirby und Spense, Nntomolo^, 7tK sä. 1858, 123). Daß gelegentlich auch Ratten und Mäuse Bücher beschädigen, ist bekannt und dürfte auch folgende Anekdote zeigen. Als sich vor mehr als zweihundert Jahren die Domkapitelsbibliothek von Westminster im Kapitelshause befand und an diesem Hause Ausbesserungen nötig wurden, richtete man im Innern desselben ein Gerüst auf, während man die Bücher auf ihren Gestellen beließ. Eins der zur Auflage der Gerüstbalken in die Mauer gemachten Löcher wurde von einem Rattenpaar als Familien wohnung ausersehen. Zur Ausstaffierung des Nestes verwendeten die Ratten Blätter aus verschiedenen Büchern der Bibliothek, die sie abnagten. Das Nest war jedenfalls sehr wohnlich und behaglich, bis die Maurer eines Tages die Löcher wieder zu machten und auch die Ratteneltern mit fünf oder sechs Jungen lebendig einmauerten. Bei einer neuerlichen Ausbesserung des Kapitelshauses vor einigen Jahren machte man abermals Löcher in die Mauer und fand dabei das Nattennest mit den Skeletten und Papierresten. Die Knochen und Papierstücke sind heute noch in einem Glaskasten im Kapitelshause zu sehen. Kleine Mitteilungen. Biichcrverstcigermift in Kopenhagen. ^Bibliothek des f Bischofs Thomas Skat Rördam. Vgl. Nr. 211 d. Bl.) Von den erzielten Preisen seien hier folgende genannt: Den höchsten Preis erzielte Nicol de Lyra, Oiblia Laera. 4 Bände, Folio (1481) mit 520 Kr., wofür Buchhändler Lynge, der auch besonders für Kristiania-Bibliotheken große Einkäufe machte, den Zuschlag erhielt. Ein unvollständiges Exemplar von Orsviarium I§iclaro8lev86, 1619, mit abwechselnd roten und schwarzen Buchstaben gedruckt, brachte 510 Kr. — Das Neue Testament, dänisch von Hans Mikkelsen, in Leipzig 1624 von Melchior Lotther gedruckt, mit Illustrationen: »löst 1e8ta- troebt uckl I^b8 ak Utzlek. lottder«: 261 Kr. — Das Alte Testa ment, dänisch von Hans Tausen (Magdeburg 1536) 47 Kr. — 1. 1)xs8 6 vaFS8 pr6oti»6 OisruinAsr. (2. Ausg. 1661) 15 Kr. — 0a8par Lartboliv, L^mbolieon familiäre 6. O. Nnrt. Imtksr (1626) 14 Kr. — L. Lror-ioo, 1ro6i>8 raro Llevoäis (Kopenhagen 1739) 31 Kr.; dasselbe, 1730: 6 Kr.—krorson, ZvanoLLvA (1765) 30 Kr.— Die Preise für Niels Hemmingsens Schriften bewegten sich um 10 Kr. herum. — Peder Hegelund, LpiZrammata kdilippi Nelanelitboni^ (Francof. 1683. 4°.) 13 Kr. — Niels Jespersen, (1673). 32 Kr. — Niels Palladius, Imock Kots8lrab8 DieMsr. Kopenhagen (1557). 67 Kr. — Derselbe, vet belli^s Letsklrabs Orä6N8roAler. 1. Ausg. Kopenhagen (1557). 113 Kr. — Derselbe, Ln u^t-tsli^ 1'ralrtat om Oommecka^. Kopenhagen (1658). 70 Kr. — Seines Bruders Peder Palladius' Bücher brachten es dagegen Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. nur auf 29 und 17 Kr. — Christen Pedersen, Om Loteulcakk oo dorn ab opköäo Out til lotk oo ers (Antwerpen 1631) 275 Kr. — Thomas Kingo's 8aIwsbox (Odense 1699) 14 Kr. 50 Ore. — Augustinus Opera (Pariser Ausgabe in 15 Bänden) 37 Kr. 60 Ore. — Luthers Schriften (Halle 1740) 68 Kr. — do. Ausgabe in 67 Bänden, 33 Kronen. — Origines' Kommentar, prächtiger Folioband von 1513; nur 16 Kr. 25 Ore. — do. 1685: 4 Kronen 75 Ore. — 8anot,as Lir^ittao Ü6vgIatioo63 (1500, defekt) 26 Kr. — Luthers Lnodiriclion (1560) 8 Kr. 50 Ore. Post. Zollinhaltserklärungen zu Paketen nach der Schweiz. — Nach dem neuen Paketaustauschverfahren im Ver kehr mit der Schweiz werden alle Postpakete nach der Schweiz ohne jedes Stillager an der Grenze den Bestimmungsanstalten zugeführt, während sämtliche Begleitadressen den schweizerischen Grenzzollämtern zur zollamtlichen Behandlung vorgelegt werden müssen. Diese erfolgt in den weitaus meisten Fällen ausschließlich auf Grund der Angaben der Absender in den Zollinhalts erklärungen, und nur wenn diese Angaben unzureichend sind oder zu Bedenken Anlaß geben, wird von den Zollämtern — ab gesehen von einzelnen sonstigen Stichproben — die Vor legung der Sendungen selbst verlangt. Das geschieht aber bei der ganzen Art des neuen Verfahrens meistens erst dann, wenn die Pakete schon über die Grenzeingangsanstalt hinaus weiterbefördert worden sind, so daß sie zur Erledigung der Zollförmlichkeiten von den Bestimmungspostanstalten, bei denen sich in der Schweiz in der Regel keine Zollämter befinden, durch die Grenzeingangspostanstalt wieder zurückgefordert werden müssen. Dadurch verzögert sich natürlich die Aushändigung an die Empfänger erheblich. Um so mehr ist es erforderlich, daß die Absender den Inhalt der Sendungen nach der Schweiz möglichst genau angeben und alle Sammelbegriffe vermeiden. Ober-Postassistent Langer. * Post. Wertbriefe nach China und Kiautschou. — Von jetzt ab können Briefe mit Wertangabe bis 8000 .k nach den am Wertdienste teilnehmenden deutschen Postanstalten in China einschließlich des Schutzgebiets Kiautschou auf dem Wege über Sibirien versandt werden. Nähere Auskunft erteilen die Post anstalten. Vom Reichsgericht. (Nachdruck verboten.) — Wegen Ver letzung des Urheberrechts an einem Werke der bildenden Kunst ist am 1. März d. I. vom Landgericht Frankfurt a. M. der Kauf mann Ignaz Jandorf zu 100 Geldstrafe verurteilt worden. Die Firma Richard Bong erwarb vom Kunstmaler Karl Becker in München das Recht, ein Gemälde zu vervielfältigen und auch Ansichtskarten danach herzustellen. Nachdem der Angeklagte die betreffende Kunstanstalt übernommen hatte, in der die be rechtigten Vervielfältigungen hergestellt waren, ließ er eigen mächtig 5000 Ansichtskarten nach jenem Bilde Herstellen und ver kaufte sie an eine andere Firma. Der Angeklagte behauptet, es sei eine in der Postkartenbranche weitverbreitete Ansicht, daß ge schützte Karten bei Geschäftsaufgabe frei würden. Das Gericht hat dies als wahr unterstellt, ist aber der Meinung, daß dies nichts für die Berechtigung jener Ansicht beweise. Die Re vision des Angeklagten wurde am 17. d. M. vom Reichsgericht verworfen. * Eine Ausstellung in China. — In Nanking, der »süd lichen Hauptstadt« von China im Gegensatz zu Peking, der »nörd lichen Hauptstadt«, findet augenblicklich eine große Ausstellung statt, die die erste ist, die von Chinesen selbst ins Leben gerufen, finanziert und geleitet wird. Die fremden Staaten haben der Ausstellung ein reges Interesse entgegengebracht. Fast alle in China vertretenen größeren Firmen haben selbst ausgestellt. Ameri kaner, Deutsche, Engländer, Franzosen und Japaner versuchen im rührigen Wettbewerb die Chinesen von der Güte und Billig keit ihrer Waren zu überzeugen. Durch die Post kam uns ein »Verzeichnis der von deutschen Firmen auf der Nanking- Ausstellung zur Ansicht gebrachten Gegenstände, im Aufträge des I Arbeits-Ausschusses verlegt bei Max Nößler L Co. in Shanghai« ! (kl.-4°, 83 S.) zu, das die deutschen Aussteller mit ihren Er- 1698
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