12348 Börsenblau 7. v. Dtjchn. BuHyanveU Künftig erscheinende Bücher. ^ 243, 19. Oktober 1S10. kreis -Änderung. Oer I^Läenpreis des Icürrlick an^e-eiZten neuen ^omaneg von liuäolk Heudner ist, von ursprün»I>cii N. Z.—, resp. Itl. 6.—, Lu! N.5.50 kür da8 bro8ckier1e und ^1.6.50 kür du8 gebundene OxemplLr erllöilt rvorcien. Oie Ausgabe <jes Luetres ersolZl Lin 20. 6. IVi. ^eipri^. In meinem Verlage kommt in den nächsten Tagen zur Ausgabe: Roman aus der Geschichte Polens von H. Wachsmuth. Preis brosch. ^ 4.—, gcb. ^ 5.—. Unter dem Titel „katum kolvniae I" erschien im vorigen Jahre in meinem Verlage der Roman „Theophile Sobieska", dem sich als selbständige Erzählung und doch als Fortsetzung des ersten Werkes „Johann Sobieski" anschließt. Wohl keine Persönlichkeit in der Geschichte Polens dürfte zu einer historischen Erzählung mehr herausfordern, als Johann Sobieski, der erst als Kronfeldherr, dann als König von Polen die Geschichte Polens beeinflußte, ohne daß es ihm gelungen wäre, den Untergang Polens aufzuhalten. Es ist mir bewußt, daß der historische Roman nicht im Vordergründe des Interesses steht und ich habe auch durchaus nicht die Absicht, der herrschenden geistigen Strömung durch den Verlag historischer Romane entgegenarbeiten zu wollen, wohl aber glaube ich, daß bei der allgemeinen Bestrebung der Eindämmung der Schundliteratur der historische Roman in erster Linie berufen ist, dem Volke gesunde geistige Nahrung zu geben, denn es gibt keine bessere Lehrmeisterin, als die Geschichte, und diese haben wir bei unserer politischen Zerrissenheit heute mehr als je nötig. Wenn wir den historischen Roman mit treuer Wieder spiegelung der Zeit anstelle der Geschichte selbst zu uns reden lassen, so kann er, ganz besonders auch für die reifere Jugend, reiche Anregung und Förderung gewähren. Aus diesem Grunde gehöre ich nicht zu denen, die den Geschichtsroman als unzeitgemäß abweisen, sondern pflege ihn im Interesse der Hebung vaterländischer Gesinnung und des nationalen Bewußtseins. Was den Wert des Werkes selbst betrifft, so erlaube ich mir aus den hervorragenden Besprechungen, die „Theophile Sobieska" von H. Wachsmuth im vergangenen Jahre erfahren, nur eine hier zum Abdruck zu bringen: . Wartburg 1909 Nr. 62. Den Titel trägt das Werk von der Gemahlin Jakob Sobieskis, der Mutter Johann Sobieskis. Aber der eigentliche Held ist Jakob Sobieski selbst, der erste Mann des Reiches, der edelste und klügste, nach seiner Ermordung sein Sohn Johann. Wir erleben, wie alle Macht, alle Geisteskraft und aller Hochsinn Sobieskis nicht imstande ist, seinem Vaterlande Einigkeit und Frieden zu schaffen, wie er sein Leben in dieser fruchtlosen Arbeit ver zehrt Wir lernen aber auch gründlich kennen, was „polnische Wirtschaft" heißt: Diamanten am Hut und Löcher in den Strümpfen; den Mund voll Patriotismus und die Hände ausgestreckt nach dem Solde fremder Mächte. Das alles zeigt das Buch uns in bunten, kräftigen Farben. Der mir bisher unbekannte Verfasser will sein Werk ,ka.turn ?o1ooiae« in zwei weiteren Bänden zu Ende führen; dieser erste Band läßt Ausgezeichnetes hoffen. Er möge unter recht vielen Christbüumen liegen! Bezugsbedingungen: 300/, in Rechnung, 400/, gegen bar und 7/6. Probeexempl. mit 50 o/,. Markwait. Wolfenbüttel. Julius Zwißler.