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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1910
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- Deutsch
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^ 245, 21. Oktober 1910. Nichtamtlicher Teil. Svrsenblatt f. d. Dtlchn. Buchhandel. 12455 und war im Jahre 1897 gar bei 4 angelangt. Damit hatte der einbändige 6 Schilling-Roman auf der ganzen Linie gesiegt Allerdings wurden zahlreiche Versuche gemacht, den alten drei bändigen Roman wieder ins Leben zurückzurufen, vereinzelt auch nicht ohne Erfolg, wie z. B. bei De Morgans vielgelesenem »It oau nsvsr bappen a^a-in«; aber im ganzen erwies sich doch der Widerstand der Leihbibliotheken gegen diese Form zu mächtig, als daß der alte Preis und die alte Form sich ihren Platz hätten wieder zurückerobern können. Die gegenwärtige Frage für alle, die am Roman wirtschaft lich beteiligt sind, ist nun die, ob der heutige Zustand einen end gültigen Abschluß bedeutet, oder ob und nach welcher Richtung eine weitere Entwicklung zu erwarten ist. Nach Ansicht des Ver fassers kann kein Zweifel darüber sein, daß ein weiteres Herab gehen des Preises für neuerschienene Romane nicht möglich ist, wenn Verfasser, Verleger und Buchhändler angemessenen Lohn für ihre Arbeit finden sollen. Die billigeren Ausgaben sind nur da am Platze, wo einem bereits eingeführten Buche größere Verbreitung in anderen Schichten als jenen, für die das Buch zunächst bestimmt war, gegeben werden soll; im übrigen aber soll ein literarisch wertvolles Buch auch in angemessener Ausstattung und darum zu dem Preise erscheinen, der eine solche Ausstattung möglich macht. Es ist zu hoffen, daß die heutige Woge der Billigkeit und des Geldausgebens für alle anderen als literarische Genüsse und Erwerbungen einmal vorübergehen und dann der literarisch wertvolle Roman auch wieder in den alten mehrbändi gen und illustrierten Formen erscheinen wird, die dem Verfasser, Verleger und Buchhändler höhere Gewinne brachten, als es beim heutigen 6 Schilling-Roman der Fall sein kann. (Nach: »lüg I^abliybsrs Oiroular.«) *Handelshochschule München. (Vgl. Nr. 234 d. Bl.) — Die am 4. d. M. durch Se. Kgl. Hoheit den Prinzen Ludwig von Bayern eröffnete Handelshochschule in München ist von der Stadt München, der Handelskammer und dem Münchner Handels verein gemeinsam errichtet worden. Sie soll eine Stätte der kaufmännischen Hochschulbildung werden, an der nicht nur Kauf leute eine vertiefte allgemeine und kaufmännische Bildung sich an eignen können, sondern auch Studierende anderer Hochschulen und Beamte aller Verwaltungszweige Gelegenheit zur Erwerbung handelswissenschaftlicher Fachkenntnisse finden sollen. Neben den Studierenden können auch Hospitanten und Hörer ausgenommen werden. Der Lehrplan ist auf vier Halbjahreskurse berechnet. Die Vorlesungen des bevorstehenden Winterhalbjahres beginnen am 24. Oktober. Das soeben erschienene Vorlesungsverzeichnis, das vom Sekretariat der Hochschule (München, Ludwigstraße 4) an Interessenten kostenlos versandt wird, gibt in zehn Abschnitten Auskunft über Zulassungsbedingungen, Immatrikulation, Ge bührenordnung, Kuratorium und Lehrkörper, Prüfungsordnung, Krankenversicherung usw. Dem Kuratorium gehören u. a. an: Studienrat und Stadtschulrat vr. Georg Kerschensteiner als Vor- sitzender, Kommerzienrat v. Pfister, Präsident der Münchener Handelskammer, Oberbürgermeister vr. v. Borscht, Professor vr. Lujo Brentano, Unterstaatssekretär a. D. Professor vr. Georg v. Mayr, Professor vr. v. Gottl-Ottilienfeld. Der Lehrkörper umfaßt außer dem Direktor Professor l)r. M. I. Bonn fünf hauptamtliche und vier nebenamtliche Dozenten. Außerdem haben für das Winterhalbjahr 1910/11 besondere Lehraufträge übernommen: Handelskammer-Syndikus Justizrat vr. Kahn, die Universitätsprofessoren vr. Walther Lotz und Di-. Georg v. Mayr, Freiherr v. Pechmann, Direktor der Bayrischen Handelsbank, Ministerialrat K. Bölcker u. a. m. Den Studierenden ist auch der Besuch einer Reihe von Vorlesungen sowohl ihres Fachstudiums wie solcher allgemeiner Richtung an der Universität und an der Technischen Hochschule München ermöglicht, wodurch der Lehrplan eine wertvolle Erweiterung erfährt. Verurteilung. — Die dritte Strafkammer des Königlichen Landgerichts in Dresden verhandelte am 13. d. M. gegen den 28 Jahre alten Buchhändler Max Florentin Find eisen aus Leipzig-Plagwitz wegen wiederholten Rückfallsbetrugs. Der An geklagte ist wegen gleicher Verfehlung schon mehrfach vorbestraft, zuletzt in diesem Jahre am 6. Januar in Leipzig mit 1 Jahr Ge fängnis und am 23. März in Essen mit 4 Monaten Gefängnis. Findeisen verbüßt diese Strafen gegenwärtig in Hoheneck. Der Angeklagte wird in dem vorliegenden Falle beschuldigt, im November vorigen Jahres einige Dresdener Buchhändler um Bücher und Bilder im Werte von zusammen 60 ^ 40 H betrogen, sowie sich auch noch Geldbeträge als Darlehen erschwindelt zu haben. Das Gericht hielt den Schuldbeweis für erbracht und er kannte nunmehr unter Wegfall der dem Angeklagten in Leipzig und Essen zudiktierten Strafen auf insgesamt 1 Jahr 10 Monate Gefängnis. (Dresdner Anzeiger.) AuS Stuttgart. — Eine schöne Kollegenfeier war es, die am 14. d. M. eine große Anzahl Stuttgarter Berufsgenossen im Restaurant des »Graf Eberhard-Baus« (dem neuen Geschäfts palast der Firma Albert Koch L Co.) zusammenführte. 25 Jahre vollendeten sich in diesem Monat, daß sich in den Wintermonaten jeweils am ersten Freitag, eine Anzahl Stuttgarter Kollegen und gelegentlich auch solcher aus den Nachbarstädten Ludwigsburg, Eßlingen usw. in zwangloser Weise zusammenfanden. Es lag nahe, den Ablauf eines Vierteljahrhunderts zu benutzen, der ersten Versammlung dieses Jahres über den üblichen schlichten Rahmen hinaus ein etwas festliches Gepräge zu verleihen, und so fühlte sich der Vorstand des Stuttgarter Buchhändlervereins veranlaßt, die Kollegenschaft noch besonders zur Beteiligung auf zufordern. Grund dazu war um so mehr für ihn vorhanden, als die Feier des fünfundzwanzigjährigen Bestehens dieser Einrichtung ganz von selbst sich zu einer Ehrung desjenigen Kollegen ge stalten mußte, der diese Buchhändlerabende seinerzeit ins Leben rief und alle die Jahre hindurch, vom ersten bis zum letzten Tag, der Pfleger des Ganzen geblieben ist, des Herrn Kommerzienrats Alfred Bonz. Von dem Verlangen beseelt, den kollegialen Ver kehr der Stuttgarter Berufsgenossen zu heben, entschloß er sich damals, alle diejenigen, die irgendwie Interesse zeigten, zu solchen zwanglosen Zusammenkünften aufzufordern. Ihm dafür einmal von Herzen zu danken, war wohl jedem, der diese Abende lieb gewonnen hat, ein Bedürfnis. Eine ansehnliche Schar Berufsgenossen hatte sich deshalb auch bereits eingestellt, als Herr Kommerzienrat Bonz erschien, und konnte ihn fröhlich an den Ehrenplatz der Festtafel führen, den er reich mit Blumen geschmückt fand. Kommerslieder, in die auch die ältesten Semester noch fröhlich mit einstimmten, riefen »bei guter Speis und gutem Trunk« bald allgemein die für einen solchen Tag rechte frohe Stimmung hervor. Sie steigerte sich noch, als in launigen Versen, denen indes auch der Ernst nicht mangelte, Herr Kommerzienrat Bonz ob seiner Treue, seinem Festhalten an der Pflege des kollegialen Lebens gefeiert und ge priesen und ihm schließlich dabei einige Ehrengaben überreicht wurden. Ein engerer Kreis der Freitagsfreunde hatte solche ausgewählt: eine von Künstlerhand entworfene, aus Meer schaum und Bernstein angefertigte stattliche Buchhändler-Ehren pfeife nebst Tabakskasten, erstere mit der Eule geschmückt, letzterer mit den Titelblättern der Hauptverlagswerke, einer Widmung und den Namen aller Stifter. Der Aufforderung am Schlüsse des Poems: ». . . Laßt des Viertelhundertjahres uns mit ihm freuen, Ich sag's noch einmal: — Kein anderer konnt's! Darum dreimal hoch dem braven, treuen, Unserm Uber-Urkollegen Bonz!« wurde deshalb auch allseitig mit Herz und Mund und Gläserklang nachgekommen. Dem gesprochenen Wort folgte der Gesang, ein nach der Weise: »Sind wir vereint zur guten Stunde . . .« ge dichtetes Festlied, das seiner sinnigen Verse wegen ganz besondern Beifall fand. Hier mag der letzte Vers davon einen Platz finden: »Mög' er noch lange so verlegen, Und Sommers nach vollbrachter Tat In Radolfzell der Ruhe pflegen Als würdiger Kommerzienrat In der Familie trauter Runde: Dann zaubre die Erinnrung vor An manche freundschaftliche Stunde Das Freitags. Stammtisch - Pfeifenrohr!« Durfte wohl manchmal der Gründer und Pfleger dieser Kol legenabende der geringen Beteiligung wegen verstimmt gewesen 1616*
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