Künftig erscheinende Bücher. 247, 24. Oktober 1S10. Verlag der I. C. Hinrichs schon Buchhandlung in Leipzig In Kürze erscheint die von Runeberg: Fähnrich Stals Erzählungen Deutsch von F. Tilgmann. Dritte Auflage. Geschmackvoller Oktav-Band in halbleinen gebunden M. l.50 ir haben bei Veröffentlichung der unlängst erschienenen zweiten Auflage der Prachtausgabe bereits auf die B- dcutung dieser poetischen Kriegserzählungen und ihre vorzügliche Verdeutschung von F. Tilgman» hingewiesen. Der herbe, markige Volkston des Originals ist durch die Übersetzung unverfälscht wiedergegeben und die glühende Be geisterung für die Verteidigung des heimatlichen Bodens und die Freiheit seines Volkes, welche diese Gedichte durch- strömt, verdient, daß auch in Deutschland das Interesse für Fähnrich Still immer weiter geweckt wird. Der billige Preis bei guter Ausstattung ermöglicht die allerweitcste Verbreitung für Schul- und Volksbibliotheken, als Prämie und Gabe für die reifere Jugend. — Vcrlangzettel anbei. Soeben erscheint: Eine Erzählung von Anna Alrich. Mit einem Titelbild. Preis broschiert M. 1.— ord., M. —.70 netto, M. —.60 bar; gebunden M. 1.60 ord.; M. 1.10 netto, M. 1.— bar Die Verfasserin dieser Erzählung ist eine nahe Verwandte der bekannten und geschätzten schweizerischen Volks- und Jugend schriftstellerin Johanna Spyri; es will uns aber bedünken, als ob Anna Ulrich auch in geistiger und literarischer Beziehung mit ihrem hohen Vorbilde nahe Berührungspunkte hat. Ihre wie die meisten Spyrischen Geschichten in den Alpen spielende Erzählung ist ebenfalls reich an eindrucksvollen landschaftlichen Schilderungen, die Handlung ist fesselnd und nicht ohne^ dramatische Höhepunkte und ergreifende Episoden, die Seelenschilderungen sind feinsinnig und eindringend, und ein erfrischender Humor trägt dazu bei, die Lebenswahrheit der geschilderten Vorgänge zu erhöhen. Namentlich in der Darstellung des weiblichen Seelenlebens zeigt die Verfasserin eine gute Gestaltungsgabe, und ab und zu angewandte Provinzialismen beleben die Natürlichkeit ihres Stils. Es ist wohl anzunehmen, daß Anna Ulrichs Erzählung „Auf der Grimsel" bald einem weiten Leserkreise eine schätzbare und dankenswerte Gabe sein wird; besonders der jungen Mädchenwelt im Alter von 14 bis 20 Jahren dürfte die Schrift in erster Linie zu empfehlen sein. Wir bitten auf das Buch als den verheißungsvollen Anfang einer aussichtsreichen schriftstellerischen Tätigkeit für Jugend und Volk Hinweisen und besonders für die W.ihnnchkszcit sich für die Erzählung tätig verwenden zu wollen. Auf guten, in jeder Hinsicht einwandfreien Lesestoff für Jugend und Volk wird ja jetzt infolge der mannig- fachen Bestrebungen für Beschaffung einer gesunden Volks-und Jugendliteratur erhöhter Wert gelegt: da wird auch Anna Ulrichs Erzählung »Auf der Grimsel« bald die Anerkennung der maßgebenden literarischen Autoritäten erlangen, so daß dem Buche der Weg in die weitesten Kreise des Volkes leicht offen stehen wird. Gotha, den 20. Oktober 1910. Friedrich Andreas Perthes A. G