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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.10.1910
- Strukturtyp
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- 1910-10-27
- Erscheinungsdatum
- 27.10.1910
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- Deutsch
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I27S8 «rs-nil-tt f. d. Dtlchn. Bucht,and»!. Nichtamtlicher Teil. 250, 27. Oktober 1SI0. sprechen. Eetb>toelsrandUch kan» man diese Äeschnnndigteir bei längerem Arbeiten nicht enthalten; die von der Firma angegebene stündliche Geschwindigkeit von über dreitausend Frankaturen scheint mir aber jedenfalls nicht übertrieben zu fein. Hierbei möchte ich einschalten, daß dis Maschine nicht nur Briefe, sondern jegliche Postsendung ohne Rücksicht auf Länge und Breite frankiert. Der dritte Vorteil ist der gänzliche Wegfall des bis herigen Portobuchs und der damit verbundenen Arbeit des Eintragens, Addierens und Kontrollieren?. Jeder Postaus gang an sich und jeder Markenabgang wird auf getrennten, Unberufenen ebenfalls unzugänglichen Zählwerken registriert. Für die Portoermittlung hat man nichts weiter zu tun, als den jeweiligen Stand der Zähler sestzustellen. Die Firma gibt außerdem noch ein recht praktisches und übersichtliches »Poko»- Porto- und Kontrollbuch heraus, das Raum für die täglichen Portocinlragungen eines ganzen Jahres bietet und einge bunden nur etwas über 200 Gramm wiegt. Wieviel Kilo Portobuch werden wohl jetzt in manchen größeren Hand lungen jährlich verbraucht, ohne daß damit eine bessere Kon trolle gegeben wärel Bei den jetzt üblichen Portobüchern bestehen nun zwei getrennte Rubriken, deren eine für das »Unkosten,-, deren andere für das »Auslagen»-Porto bestimmt ist. Obwohl die »Poko,-Maschine nur den Gesamtbetrag des ausgegebenen Portos anzeigt, ist natürlich eine Feststellung des »Unkosten,- und -Auslagen<-Portos trotzdem möglich. Als »Auslage darf man doch nur das Porto betrachten, das man von anderen tatsächlich wieder zurückerhält, das also im Aus lieferungsbuche oder in der festen Strazze dem betreffenden Kunden belastet worden ist. Sämtliche Portoauslagen werden nun in der Buchführung dem»Portounkostenkonto- belastet, und die den Kunden belasteten Beträge, die sich aus der monat lichen Statistck des Auslieserungsbuchcs ergeben, werden dem »Portounkostenkonto« wieder gutgeschrieben; die Differenz zwischen beiden ist dann eben das tatsächliche »Unkosten»- odsr »Verlust«-Porto. Ferner scheint durch den Wegfall eines die Sendungen spezifizierenden Portobuches der Nachweis über den tat sächlichen Abgang der Postsendungen zu fehlen, was ja unter Umständen zu ziemlichen Weiterungen führen könnte. Rehmen ivir zum Beispiel einmal an, ein Sortimenter bestreitet den Empfang einer direkt gemachten Sendung und verweigert deshalb auch Bezahlung. Die Sendung geht allerdings aus Rechnung und Gefahr des Sortimenters; der Verleger aber hat natürlich die erfolgte Ablenkung nachzuweisen. Die Be weiskraft des Porlobuches ist nun wohl von niemand be sonders hoch eingeschätzt worden; der beste Beweis dafür ist ja, daß man wichtige Sendungen im allgemeinen »ein geschrieben» oder unter Wertangabe gehen lägt. Wenn nun wirklich auch im Portobuch die angeblich verloren gegangene Sendung verbucht wäre, so würde damit süc einen etwaigen Prozeß usw. in der Regel auch gar nichts gewonnen sein, da in größeren Betrieben Postsendungen vor Verpackung frankiert und also auch vorher in das Portobnch eingetragen werden. Die Möglichkeit, daß durch irgend ein Versehen die Sendung wieder aus Lager genommen oder verpackt wurde, besteht immerhin. Die einzige zuverlässige Kontrolle kann nur darin bestehen, daß kurz vor oder noch besser beim Einladen die Sendungen nochmals kollationiert werden. Dieses kann Natürlich ebensogut mit dem Auslieferungsbuche als mit dem bisherigen Portobuche geschehen. Ähnliches gilt auch sür Briese. Irgend ein Nachteil kann also durch den Wegfall eines Porlobuches bisheriger Art nicht entstehen. Wie steht es nun mit der Amortisation der Maschine? Die AnjchaffungSkllsten betragen 400 bemerken möchte ich noch, daß einige Hundert »Marken ohne Wert» zum Ein üben beigegeben werden. Reparaturkosten sind bei der Maschine nicht anzunehmen, da sie ausschließlich aus sehr kräftigen Stahlteilen besteht; diffizilere Teile wie Federn, kleine Hebelchen oder Zahn- und Kettenräder wurden bei der Konstruktion grundsätzlich vermieden. Die Lebensdauer der im übrigen genial einfach konstruierten Maschine ist daher von vornherein größer als die einer Schreibmaschine oder Registrierkasse. Ein vorsichtiger Kaufmann wird sich selbstverständlich nicht mit der sogenannten »ewigen« Halt barkeit abfinden, sondern die »Poko»-Kasse in angemessenen Raten abschrciben. Nehmen wir nun an, daß die Maschine schon nach fünfjährigem Gebrauch mit Null zu Buche stehen sollte, so würden die Amortisationskosten sür das Jahr 80 ^ oder sür jeden von 300 Arbeitstagen 26,66 H be tragen. Der Zeitgewinn, der durch das schnellere Frankieren und den Fortfall des Portobuches entsteht, ist nach meiner Ansicht täglich gewiß 26,66 H wert. Welchen Wert aber eine absolute Kontrolle über die Portokasse und die Ver hütung von Veruntreuungen hat, wird derjenige am besten beurteilen können, der mit der bisherigen Portokassensührung trübe Erfahrungen machen mußte. Berlin. Hans Stoll. Alte Miffalien. <Vgl. Börsenblatt tglO, Nr. 66.) (Schluß zu Nr. 247 d. Bl.) Bernhard Richel in Basel war der erste, der dem Canon des 1480 von ihm gedruckten UisLLlo IZagilienss ein in Holz geschnittnes Kreuzbild vordruckte. Dieses Verfahren wurde bereits 1481 in drei anderen Druckorten nachgeahmt, nämlich in Bamberg von Sensenschmid im Missale des Venediktinerordens, in Cöln von Konrad Winter aus Hombergh im Nasale 6oloni6N86, endlich in Würzburg von Georg Reyser im LIi88a.1s üerdipoleE, nur daß bei letzterem ein Kupferstich an Stelle des Holzschnitts getreten ist. Diesem Beispiele der Beigabe eines Canonbildes folgte 1483 Schösser in Mainz, 1484 Koberger in Nürnberg und langsam ein Druckort nach dem andern, ol'schon auch später noch gelegentlich Meßbücher ohne Kreuzigungsbild erschienen, wie z. B. das 1495 in Freiberg i. S. gedruckte Lli88alg Ni8u6N36. Manche von diesen Canonbildern entzücken das Auge durch ihre prächtige Ausführung, so die schöne Darstellung, die Erhard Ratdolt in Augsburg in vier Missalen der Jahre 1602—1610 verwendete, oder die hübsche Arbeit Michael Wohlgemuts in mehreren Meßbüchern Georg Neysers von Würzburg oder endlich der wundervolle Holzschnitt Albrecht Dürers, der sich in dem Eichstätter Missale des Hieronymus Hölzel von 1617 befindet und später in die prachtvolle Nürnberger Lutherbibel von 1524 übergegangen ist (Schottenloher, a. a. O. 41). Auch die kleineren Missaleausgaben, selbst manche Breviere nahmen das Kreuzigungsbild auf. In dem Lyoner Missale von 1ö05 findet sich neben dem Kreuzbilde das Bild der thronenden Allmacht Gottes. Am Schluß der Canongebete findet man zuweilen ein in Holz geschnittenes kleines ^Arm8 Vei, oder das Schweißtuch Christi, oder ein Kreuz, das der Priester wie das Canonbild zu küssen Pflegte. Das Heitz-Schreibersche Werk bringt die Nachbildungen von 51 Canonbildern aus Missalen, die in Augsburg, Bamberg, Basel, Brünn, Cöln, Eichstätt, Freiberg i. S., Genf, Krakau, Lausanne, Leipzig, Lübeck, Magdeburg, Mainz, Nürnberg, Passau, Regensburg, Rostock, Schleswig, Speyer, Straßburg, Wien, Würzburg und an einigen unbekannten Orten gedruckt sind. Die Nachbildungen sind trotz der mancherlei Schwierigkeiten, die be sonders auch das Kolorit der Originale der photographischen Re produktion bereitete, so vorzüglich und das neue Handkolorit der Nachbildungen ist anscheinend so originalgetreu, daß man beinahe glauben könnte, Originale vor sich zu haben. Nicht selten tragen die liturgischen Drucke das Wappen des Bischofs oder des Bistums, in dessen Sprengel sie Geltung hatten, sowie von Bildern ihrer Schutzheiligen. Besonders in den Nürnberger Drucken finden sich derartige gute Bilder von Michael Wohlgemut und seiner Schule, von Wolfgang Traut und
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