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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1923
- Strukturtyp
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- 1923-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1923
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- Deutsch
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x° 198, 25. August 1923. Redaktioneller Teil. Schillerkrallen vertreten sind, auch nicht, weil in seinen Reihen nicht mehr nur Eugen Dicderichs allein, sondern auch viele andere sich in ihrem Verlage mit den Fragen der Jugendbewegung befassen, er spürt es an den vielen Bücherstuben, Albrecht Türerhäuscrn und Wander- buchhandlungen, die entstanden sind, weil der Vorkriegssortimenter die literarischen Bedürfnisse der Jugend zum großen Teil nicht erkannt hatte, er spürt es aber anch an den Ideen, die die neuen Jugendbuch- Händler kühn und unternehmungslustig zur Verwirklichung gebracht haben und sich dadurch schon jetzt zu einer sehr beachtenswerten Gruppe im Gesamtbcreich des deutschen Buchhandels entwickelt haben. Zwei neue Zeugnisse für das Wirken der neuen Männer der Ju gend im Buchhandel liegen vor. Ein Sonderheft der Führerzcitschrift »Der Weiße Ritter« über das Thema »Jugendbewegung und Beruf« und eine neue Bücherzeitschrift »Der Vorhof«. »Der Weiße Ritter« ist eine der Zeitschriften der echten Jugendbewegung, die nichts gemein hat mit den epigonenhaften Auch wandervögeln, die unseren Freunden zwar die Sandalen und die Samthosc abgeguckt, mit dem Geist der Jugend aber nichts gemein haben. Verschiedene Jugendbuchhändler sind aus dem Kreise, der sich um den »Weißen Ritter« schart, hervorgegangcn. Es ist also nicht ver wunderlich, daß in einen! Sonderheft »Jugendbewegung und Beruf« des »Weißen Ritters« der Buchhändler nicht nur von einer Seite unter > die Lupe genommen wird. Ludwig Voggenreiter, von dem wohl auch der Einlei tungsaufsatz des Heftes stammt, mit seiner Aufforderung zum heroi schen Dienen, die in den Worten gipfelt: »das Volksbedürfnis sei der erste Regulator der Berufswahl«, spricht über »Verlag und Jugendbe wegung«: Karl Rauch über »Tie kulturellen Aufgaben und Möglich keiten des Jungbuchhändlers im Sortiment«. Die alte Forderung: nicht nur zu verkaufen, sondern zu leiten, zu beleben, verantwortungs voll dem Ganzen zu dienen, klingt ans beiden Beiträgen wieder. Voggenreiter fordert vornehmlich eine enge Verbindung mit dem Volksleben, ein Stehen »mitten in Nöten und Sorgen, Kämpfen und Arbeite», Niederlagen nnd Siegen seines Volkes«, dazu »Weitblick, un erhörte Ausdauer, langen Atemzug auf Jahre voll von Rückschlägen, Scheinerfolgen, Teilerfolgen« und . . . eine reine kaufmännische Be gabung, die bas finanzielle Werkzeug für das Dienen am Volke sicher- steilen muß. Die Kräfte des Buchhandels in Verbindung mit den Kräften der Jugenobcwegung, das ist für Voggenreiter einer der Wege, die zu dem neuen Reich führen sollen, das er mit seinen ritter lichen Freunden anstrcbt. Karl Rauch skizziert in seinem Beitrag die Entwicklung der jungbuchhändlerischen Sortimente, die nach den anfänglichen Irrungen und Wirrungen jetzt an Bedeutung und Ausdehnung zunehmcn. Er fordert vom Jungbuchhändler neben der Liebe zum Buch und umfang reichem Fachwissen ein starkes Verantwortungsgefühl, universelles Aufnahmevermögen, schöpferisches Leben, Kontakt mit der Käufcrschaft über den Bereich des Verkaufsstandes hinaus und vor allem Persön lichkeit. Uber Rauchs allgemeine Auffassung vom Beruf überhaupt läßt sich streiten. Daß für junge Menschen seiner Sinnesrichtung nur Berufe in Frage kommen sollen, die »gestaltend am Weltgeschehen« teilnehmcn, daß verwaltende und bürokratische Berufe nur als Not behelfe dienen können, ist eine Auffassung, die mir schon vom Stand punkte der Bcrufscignungskunde aus, deren Erkenntnisse auch für Ncupfadfinder keine Ausnahmen zulasscn werden, bedenklich erscheint. Ein Stück seines eigenen Schaffens zeigt Karl Rauch in seiner neuen Büchcrzeitschrift »Der Vorhof«. Eine Bücherzeitschrift, die zwar mit ihren Proben aus neuen Büchern, Besprechungen und kleinen Mitteilungen keinen neuen Typ in dieser großen Gruppe der Zeit schriftenliteratur darstellt. Aber wollte man das bisher erschienene 1. Heft an solchen äußerlichen Dingen messen, man würde die Elle an einer falschen Stelle anlegcn. Darin braucht der lebendige Geist, den wir heute bei literarischen Neugründungen mehr als je fordern müssen, nicht zu liegen. Literarische Zeitschriften allgemeinen Charakters wachsen, stehen oder fallen mit der Persönlichkeit, die am Nedaktionsruder steht. Aus der ersten Nummer des »Vorhof« ist die Persönlichkeit des Heraus gebers sichtbar. Die Kräfte, für die sich Rauch schon in seinen Kul turabenden eingesetzt hak, finden auch im »Vorhof« Förderung auf eine feine und unaufdringliche Art. Es wird wenig mit Superlativen und fremdwortreichen Literaturüberblicken gearbeitet, dafür werden die Werke durch charakteristische Proben dem Leser nähergcbracht. Neben Bruno H. Bürgel, der eine einleitende Betrachtung über »Kul turarbeit« beigestenert hat, kommen in der ersten Nummer zu Worte Fritz Weiß mit einem Kapitel aus seinem Werk »Heilger Herd«, Emil Schibli mit einer Probe aus »Die innere Stimme«, Wil helm Matthi essen mit einem Märchen und Henry Bryan Binns mit »Walt Whitmans Ende« aus seinem Buche »Walt Whit- man«. Dazu kommt ein Aufsatz von Harro H. Thorsen »Deutsch land und die Technik« mit dem Hinweis auf die »Technischen Unter richtsbriefe« des Verlages Oldenbourg. Also ein Hinführen zu Er scheinungen des Büchermarktes, die nicht durch Verfasser oder Auf machung zu blenden vermögen, die aber, davon mag sich der Einzelne selbst überzeugen, im Innern glänzen. Keine Zeitschrift für Snobs, sondern eine für Bücherkäufcr, die sich ihre Buchmark abgcspart haben. Das Außere der Zeitschrift entspricht dem Inhalt. Mit einfachsten Mitteln wurde ein ansprechendes Kleid geschaffen. Halten die künfti gen Hefte, was das erste verspricht, dann wird der Sortimentsbuch handel im »Vorhof« bald eine wertvolle Vcrtriebszeitschrift besitzen und dann wird auch dadurch wieder etwas von den Kräften der Jugend bewegung mit den Kräften des Buchhandels vereint werden. F l e i s ch h a ck. Der Anthropos-Verlag in Prien am Chiemsee hat Mitte August an eine größere Anzahl von Verlegern folgende Umfrage gerichtet: »1. Ob Sie bereit sind, weiterhin in Rechnung, zahlbar innerhalb 8 Tagen zu liefern, wenn Valorisierung bei Fristüberschreitung durch Unterschrift des Sortimenters bedingungslos zugestanden wird. 2. Ob Sie bereit sind, Bedingt-Sendungen in Grundzahlen (endgültige Abrechnung nach drei Monaten) zu machen. Buchmark-Verleger. lVgl. Ml. Nr. IS6, S. IIZ6.) 3. Ob Sie Vuchmarkoorauszahlungen. eventuell unter welchen Be dingungen, entgegennehmcn.« Darauf haben der Redaktion nachstehend aufgeführte Firmen ge- Name Agentur des Rauhen Hauses, Verlag, Hamburg Amthor'sche Verlagsbuchh., Braunschweig Anthropos-Verlag, Prien, Obb. Hugo Bruckmann, Verlag. München Buchhandlung des Waisen hauses, Halle a. d. S. Ziel 5 Tage, falls Valorisierung durch Revers zugestanden wird 8 Tage, wenn Valorisierung bei Fristüberschreitung durch Unter schrift des Sortimenters be dingungslos zugestanden wird 8 Tage, wenn Valorisierung usw. wie oben bedingt BrrchmarkvorauSzahlungen — ja Angesichts der wachsenden Schlüsselzahl bis auf weiteres bei Barzahlung nur noch zur Schlüsselzahl des Ein ganges, bei Zahlung durch Verrechnungsscheck oder Bank zur Schlüsselzahl des Tages der Gutschrift auf unserem Hamburger Bankkonto — Abe nu i Höhe de ^1 'ck, ti aistegeben-n Bestellung ja ja In Grundzahlen. Abrechnung In Höhe des durchschnittlichen 3-Monats-Umsatzes nach 3 Monaten ja — An befreundete Firmen inGrund- zahlen gegen Abrechnung nach drei Monaten zur Schlüsselzahl des Zahlungstagcs in be schränktem Umfange ja ja In Grundzahlen. Abrechnung Gegen Bezug innerhalb drei Monaten. Rückzahlung nach drei Monaten erfolgt nicht. Gutschrift des cingegangenen Papier- markbetratzcs erfolgt, geteilt durch die Schlüsselzahl des Emgangstages (bei uns) in Grundzahl 1193
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