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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.08.1923
- Strukturtyp
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- 1923-08-25
- Erscheinungsdatum
- 25.08.1923
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BSrsmblaU I. d. Dlschn. Bvchhand-I. Redaktioneller Teil. X- 198, 25. August 1923. lichen, die Buchführungsarbeil auf die Hälfte bis zu einem Drittel zu vermindern. Ein Blick allein auf das Muster-Komo des Herrn Polckmar für Grundzahl-Buchführung (Bbl. Nr. 187) zeigt sofort, daß zu einem solchen Konto das 2—3sach« der gewohnten Kontenarbeit nötig ist. Damit aber nicht genug: auch für alle Einzelposten (Barauslieferung u. dgl.), die man jetzt überhaupt nicht über ein Personen-Konto laufen zu lassen Pflegt, müssen umständliche Vorkehrungen getroffen werden, um den Grundzahlbetrag nach Ein gang der Papicrmarkzahlunz in Papiermark zu verwandeln, denn diese ist einstweilen noch die gesetzliche Währung für Buchführung und Bilanz. Ferner: an dem Posten »Warenlieferung- des Vvlck- marschen Kontenmusters begreifen sich im Buchverlag meist Werke verschiedener Verfasser. Ob diese nun Anspruch auf Honorar nach Zahl der abgcsetztcn Abzüge haben oder nicht: allein die Ordnung fordert, daß in der Verlagsstatistik jedes einzelne Werk für sich be handelt werde. Da müssen also für jeden einzelnen Posten, aus dem die »Warenlieferung» sich zusammensetzt, Grundzahl und Papiermark stimmend verrechnet werden. Auch denjenigen Ver fassern gegenüber, die auf Anteile vom Ladenpreis oder vom Erlös gestellt sind, kann man nicht in Grundmark abrechnen, es sei denn, daß der Verleger das Honorar nicht vom wirklichen Erlös, sondern mit der Schlüsselzahl des Zahlungstages zu zahlen gedenkt! Also, wer zur Grundmark überzugehen Neigung spürt, mache sich dies alles vorher genau klar, rechne die Kosten des neuen Kontenpapiers, die Gehälter nebst 20°,i> Lohnsteuer für das 4—Kfache Personal und dessen Arbeitsraum hinzu und fasse erst dann seinen Entschluß. Die am 14. August im Vorstandszimmer des Börsenvereins Versammelten scheinen unter dem Eindruck des tags zuvor erschie nenen Volckmarschen »Gebots der Stunde« die BAG so ziemlich für erledigt gehalten zu haben. Man meinte, fortan die Einziehung der Verlegerforderung ohne BAG sllr erstrebenswert zu halten. Dazu gibt es folgende Zahlformen: 1. Vorauszahlungen. Wer glaubt an solch«? 2. Bar durch die Leipziger Kommissionäre, die sogar so freundlich sein wollen, die Schlüsselzahl auszurechnen <s. Bekanntmachung in Nr. 187). Wem dieser Weg vorteilhaft dünkt, kann ihn ja wühlen. Zu den sonstigen Kosten 2"/» Skonto. 3. Po st- nachnahmen. Die Gebühren betragen vom 24. August an für 100 008 Mk. und weniger') 12108 Mk. (12,1^), für 1 Million 14 MV (I,4^>, für 5 Millionen 21800 Mk. <0,42"/»), außerdem 2?s Skonto. 4. Abwarten der Zah l i n i t i a t i v e und gewissen hafte Schlüsselzahl-Moral des Schuldners (siehe oben). Wie stellt sich dagegen die BAG-Abrechnung? Verwandlung von Grundmark in Papiermaik ist in ihr nicht möglich; sie zieht nur den Betrag der Last- und Rücklastzcttel ein; wie dieser Betrog vom Aussteller errechnet ist, geht sie nichts an. Sie kann auch von ihren Fristen, 14—21 Tage, nicht abgehsn, es sei denn, daß die 7tägige Respektfrist der Sortimenter aufgehoben wird. — Also es ist zuzugeben, daß die BAG, der anfangs wegen ihrer Fixigkeit ein düsteres Geschick prophezeit worden ist, infolge des sich überstürzenden Todeskampfes der Mark den Verlegern Anlaß zur Klage wegen Langsamkeit gibt, ohne den Grund dieser Klage sofort beseitigen zu können. Es ist aber «ins zu bedenken: Wird's mit der Geldentwertung so toll weiter gehen wie in den letzten Wochen? Niemand weiß cs. Wenn nicht, wenn doch eine gewisse Wertbeständigkeit eintreten sollte, so ist die BAG-Abrechnung sofort wieder, was sie sein soll: der zeitgemäße, ganz kurzfristige Kreditverkehr zwischen Geschäftsfreunden, von denen jeder dem anderen gönnt, was ihm zukommt. — Geht's aber mit der Mark noch weiter in die Unterwelt, nun, dann ist keinem Ver leger -zu verdenken, wenn er bis auf weiteres durch Postnachnahme sich gegen Geldentwertung wenigstens einigermaßen zu schützen sucht. Ganz kann er es auch so nicht, denn di« Lattszeit der Post nachnahme, bis -das Geld zur Stelle ist, beträgt durchschnittlich 0—10 Tage. Ob -die hohen, vom Verleger zu tragenden Kosten im Verhältnis zu dem vermiedenen Entwertungsverlust stehen, ist im Einzelfall zu entscheiden. Aber: was sagen die Sortimen-j ') Vorzeigegebiihr 1VV00, Zahlkarte. 2000, 1«/» von 1000V» tl>0, zusammen 121VV Mk. ^ ir,1»/„. 11S2 ter zu dem Postnachnahme-Trommelfeuer? Die haben doch auch ein Wort mitzureden! Und die Zeit kann nahe, ganz nahe sein, da so mancher Verleger froh sein wird, wenn ihm der Bruder Sorti menter auch ohne Postnachnahme überhaupt etwas von seinem Lager-Überfluß abnimmt. Also um die BAG braucht man-noch lange nicht bange zu sein. Sie wird sowohl unter den jetzigen, als auch unter gefestigten Verhältnissen, und dann erst recht, dem Buch handel wertvolle Dienste leisten können; sie ist jeder Sorge und Pflege wert. Die Schlüsselzahl dagegen hat sich für den Buchhandel wahrscheinlich jetzt schon überlebt. Man kann in ihr weiter den Maßstab suchen, wie die Preise sein sollten; praktisch anwend bar wird -sie schwerlich mehr sein, weil der mit ihr errechnete Preis für nicht lebensnotwendige Waren, wie Bücher, nicht weiterhin erreichbar sein wird'). DiL Grundzahl. Rechnung ist bestenfalls ein Behelf für eine Übergangszeit, «in umso kostspieligerer, als deren End«, die Festmark neuer Währung, bereits in Sicht ist (Wertbeständige An leihe). Der Verlag hat jetzt aber die weit größere Sorge, über haupt noch zu verkaufen, sei es nur um das Leben zu fristen, als durch eine erklügelte und doch nicht durchdachte neue Buchungs- Methode Preise zu erstreben, die er nicht kriegen wird. Am gleichen 14. August hat der Vorstand des BörssnvereinS hinsichtlich der Verrechnung in Buch mark zwischen Buchhandel und Publikum sich deren Ablehnung durch den dazu eingesetzten Ausschuß angeschlossen. Der Ausschuß »erblickt in ihr nichts anderes als eine Spekulation, di« vielleicht geeignet ist, einem augenblicklichen Kapitalmangel abzuhelfen, später aber in desto größere wirtschaftlich« Bedrängnis zu führen droht». Das scheint mir den Nagel auf den Kopf zu treffen, gleichviel ob Buchhändler mit dem Publikum oder unter sich zu rechnen haben. Wo ist der Unterschied? Der Weiße Ritter. Jahr 4. Dreifachheft 4-S/6. Sonderheft: Jugendbewegung und Beruf. (Berlin: Der Weiße Ritter Verlag 1923.) (S. 193-288.) gr. 8" Or. 1. —. Der Vorhos. Ein Führer zum guten Buch. Für die Freunde d. Kunst- u. Bücherstube Karl Rauch Hrsg, von Karl Rauch. Erscheint jährl. sechsmal. sJg. 1.) H. 1. Juli 1923. (8 S.) Dessau: (Karl Rauch 1923). 4' Halbj. Or. —.12, Einzelheft Or. —.05. Die jungen Menschen, die vor rund 15 Jahren anfingen, mit Mni und Kraft ans eine Erneuerung des Volkslebens hinznarbeiten, die Bewußtsein anstelle starrer Überlieferung zu setzen versuchten, die an- singen, die vom vvrangegangenen Geschlecht übernommenen Lebensge- wohnhciten ans ihren Lebenswert zu prüfen, die sich gegen die für unsere Epoche typische Mechanisierung und Materialisierung stemm ten, die die traditionellen Formen überlebter, zum Teil verlogener Geselligkeit beiseite schoben und dafür ein Ringen nach Wahrhaftigkeit in allen Dingen in ihr Programm aufnahmen, die sich ihre Lebensbe dürfnisse nicht mehr vom rcklametüchtigen Händler suggerieren ließen, die jungen Menschen, die eine Bewegung verursachten, deren Wellen vom Alltagsleben bis zur religiösen Feierstunde schlugen, diese jungen Menschen sind zu Männern und Frauen geworden. War vor einigen Jahren an ihnen noch manches Zukunft, heute ist es Gegenwart, heute müssen sie noch mehr als früher ihre Entwicklungsfähigkeit und ihre Lebenskraft beweisen. Die Steigerung des Jchgedankens in der Nach kriegszeit macht ihnen den Beweis leicht und schwer. Leicht, weil ihre Ziele von der Gemeinschaft und Brüderlichkeit jetzt doppelt nach Ver wirklichung schreien, aber auch schwer, weil es immer noch gilt, gegen - die Hauptströmung zu rudern. Wie steht es nun um die Bewegung? Ist sic tot, oder wirkt sie fruchttragend fort? Der Buchhandel braucht nicht lange zu fragen. Er hat die Stoßkraft schon in den eigenen Reihen gespürt; nicht, weil selbst in der konventionellen Kantateversammlung Kniehosen und *) In einer mir bekannten Mittelstadt haben sich bisher nach der Buchhändler-Schlüsselzahl sämtliche limstgewerblichen Geschäfte, I die Klavier- und Gcsanglchrerinnen, Knnsttöpfereien, einzelne Pen I sioncn gerichtet. Das ist nicht weiter möglich, denn für eine Musü I stunde, Grundzahl nur 1 Mark, zahlt kein Mensch 700 0W Mark. I
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