Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.11.1910

264, 14. November 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchbandel 13859 von Neitzel, Schubothe'ske Forlag (der, 1728 von F. C. Mumme gegründet, noch älter war), P. G. Philipsen, Ernst Bojesen u. a. m., dargestellt. Aus demselben Jahre 1770 stammt auch die von dem eingewanderten Deutschen Joh. Rudolph Thiele gegründete Buchdruckerfirma H. H. Thiele in Kopenhagen, bei der jetzt seit vielen Jahren das Fachblatt kiordislc Vog- dandlsrtidsods« gedruckt wird. Über 100 Jahre alt ist ferner die Sortimentsfirma Den Hempelske Bog-og Papirhandel in Odense (aus 1797). Die älteste Buchhandlung in Jütland ist Ehr. F. Termansen in Ribe (Ripen), 1813 begonnen und heute im Besitze der Witwe des Sohnes des Gründers; die Zweitälteste Th. Thrue in Aarhus, 1817 als »Jessen'ske Boghandlingo begonnen. In Kopenhagen ist das älteste noch beschriebene Sortiment C. A. Reitze! (1819), ihm folgt Andr. Fredr. Höst L Sön (1836). Die über ein halbes Jahrhundert bestehenden andern Buchhändlerfirmen Kopenhagens sind (abgesehen von einigen reinen Verlagen) fast alle ebenfalls dem deutschen Buchhandel wohlbekannt. Nicht gering ist aber auch die Zahl der Provinz buchhandlungen, die schon ihr fünfzigjähriges Jubiläum gefeiert haben. Dänemarks älteste Zeitung ist die große »vsrlinFsks l'idsnds« in Kopenhagen, von dem Mecklenburger Ernst Heinrich Berling (f 1760) am 3. Januar 1749 unter dem Titel »kjöbsnüavnsks vannlcs vost-lidsudsr« in Oktavformat begonnen; auch eine Schriftgießerei legte E. H. Berling an, die heute noch als »ksrlinAstra öoktr^elrsri oeb 8ti1§jut6ri ^ktisdolaSst« in Lund, Südschweden, besteht. L. Stiftungen in Schweden zu Bildungözweiken — Der verstorbene Generalkonsul, Schiffsrheder Axel Johnson in Stockholm hat dem schwedischen Handelshochschulverein zur Förderung der Zwecke der jungen Handelshochschule in Stock holm 100 000 Kr. vermacht; desgleichen 100 000 Kr. der Hoch, schule in Stockholm (Stockholms üö^slrola) mit der Bestimmung, daß die Zinsen dieses Kapitals als Beitrag zur Errichtung einer Professur in der geographischen Wissenschaft verwendet werden sollen. g. Die Bibliothek des ärönigS von Siam. — Ein Däne, der eine Reihe von Jahren bei dem verstorbenen König Chulalongkorn von Siam Bibliothekar gewesen ist (bekanntlich nahm der Monarch eine ganze Anzahl Dänen in seine Dienste, in Heer und Flotte Siams usw.), erzählt hierüber unter anderm: »Als ich Bibliothekar des Königs wurde, fand ich eine Samm lung vortrefflicher Werke vor, aber alles in fürchterlicher Unord nung. Es mußte erst aufgeräumt, ausgeschossen, auch Kataloge ausgearbeitet werden. Herrliche Sachen waren darunter; außer alter buddhistischer Literatur eine Menge europäische, sowohl aus älterer wie neuerer Zeit — und in erster Linie Werke über Kunst. Namentlich war die italienische Kunst, Skulptur und Architektur durch eine Reihe Standardwerke reich vertreten. Außerdem war nationalökonomische und philosophische Literatur, besonders englische, vorhanden, endlich ein gut Teil Belletristik. Im ganzen waren, als die Kataloge fertig waren, über 10 000 Bände ausgenommen. — Oft kam der König nicht in die Biblio thek, da er im Schlosse selbst eine Privatbibliothek hatte, aber sein Interesse für die Bibliothek zeigte sich doch vielfach, und besonders die Prinzen benutzten sie fleißig. (Nach: »kiationaltidsnds«, Kopenhagen.) Für Briefmarkensammler und -Händler. — Von einem interessanten postalischen Notbehelf gibt das Kuratorium des Post museums in Berlin Kenntnis. Vor Ponape auf den Karolinen war im Juli d. I. unverhofft Flottenbesuch eingetroffen, der vom 2. bis 7. des genannten Monats währte. Der Mannschaften be mächtigte sich eine solche Schreibfreudigkeit, daß die vorhandenen Bestände an Fünf- und Zehn-Pfennigmarken nicht mehr aus reichten. Die Post-Agentur sah sich genötigt, Zwanzig-Pfennig marken zu halbieren und etwa 600 Postkarten mit 3 Pfg. zu be kleben, die den Überdruck 6 Pfg. erhielten. Die Agentur hat damit entgegen den bestehenden Vorschriften gehandelt, denn es ist den Postanstalten ausdrücklich verboten, Aushilfswerte dadurch zu schaffen, daß eine andere Sorte von Wertzeichen mit dem Aufdruck des Wertes der fehlenden Sorte versehen oder halbiert wird. Die philatelistischen Feinschmecker aber finden ihre Tafel jedenfalls mit einem neuen Gericht besetzt. (Leipziger Tagebl.) * Rene Bücher, Kataloge usw. für Buchhändler: in Naim?. 3. Isil: vis Kunst dss X VII. und XVIII labrbundsrts. kurt a^N. 8°? 109 8. 1707 kirn. ^ Nüllsr, Osrtrud kosobsr, vr. 3ans kosovsr, vroksssor vr. komplette ^usxabs. 8°. VIII, 120 8. m. ratürsiebsn ^.b- Leitra^ von Otto krnst, Hans im Olüelc. kine vülo^v-Anekdote. Neben dieser kompletten Ausgabe des Weihnachts- Katalogs erscheint noch eine gekürzte, der die literarische Skizze fehlt und bei der das systematische Bücherverzeichnis auf 10 Seiten gekürzt ist. vsmpsrtr' vuedlianälunA unck Antiquariat in Oölu Geistiges Eigentum. Monatshefte für Literatur und Presse wesen, Organ der Schriftsteller-Zentrale. Herausgeber: Friedrich Huth. Redaktion und Verlag: Charlottenburg, Krummestraße 32. 7. Jahrgang, H. 1/2. Oktober-November 1910. Lex.-8°. S. 1—40. vitsrarisedsr ^Vsiünaebts-Katalog von L. k. kosblsr, Lar- sortimsnt, in Vsiprix. 23. labrAanß 1910. 6r.-8°. 128 8., 214 8paltsn u. 48 8. m. radlrsiebsn ^ddildunxsn und Lsilaxsn. In IIwseblaA mit karbißsm Vmsodlaßdild. Ouattro Kontans. 8^ 50 8. 571 kirn. vamralc 88. 16e 1aar^an§ kir. 11, kiovsmbsr 1910. 8". 16 8. Nsdioinas novitatss. XXIV. 1a5r^. kir. 11 (Katalog 427). Nedioi- nisoüsr ^N2si§6r. Lsraus^s^sdsn von kranL kistroksr in lüdinASn. kiovsmbsr. 8°. 8. 299—328. 737 kirn. * Bortrag. — Herr vr. pbil. Münch wird am Montag, 14. November, im »Hotel de Prusse« in Leipzig einen Vortrag über Eduard von Hartmanns Philosophie halten. Leipziger Buchhändler seien hierauf aufmerksam gemacht. Disposenda<, Verein jüngerer Buchhändler in Mainz. — Unter starker Beteiligung hielt am letzten Mittwoch, den 9. November 1910, der Verein seine große Herbst-Generalversamm- lung ab. Wichtige Punkte enthielt das Programm: 1. Wahl des 1798*