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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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14236 Börsenblatt t. d. Dtlchn Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. 2SS. 21. November ISlo. Nichtamtlicher Teil Kreisverein oft- und westpreutzischer Buchhändler. Bericht über die 30. ordentliche Hauptversammlung am Sonntag den 4. Septbr. 1910 in Insterburg. Gerade heute vor 30 Jahren, so hieß es in den Ein ladungen, hielt der Abgeordnete Rickert in Danzig bei einer politischen Versammlung eine Rede, in der er sagte: Große Parteien seien dies Voraussetzung einer gesunden Entwicklung unserer inneren Verhältnisse. Es sind dies Worte, denen sich auch der deutsche Buchhandel aus die Dauer nicht wird verschließen können. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben ihrem Vorstand in Übereinstimmung mit der großen Masse der Mitglieder unseres Vereins in steigendem Maße die Überzeugung aufgedrängt, daß in der Reihe unserer organisierten Jnteressenverbände eine große Partei immer noch fehlt, eine anerkannte Vertretung des Sortimentsbuch handels, die je länger je mehr dringend not tut. Nachdem nun durch Beschluß der Delegiertenversammlung zu Kantate die Angliederung eines Sortimenterausschusses an den Verbands vorstand — die vorgeschlagene Form konnte auch unsern Beifall nicht finden — abgelehnt ist und sich damit die Hoffnung vieler aus eine nachdrücklichere Vertretung der^Sortimentsinteressen zerschlagen hat, wird es Sache unserer 30. Hauptversammlung sein, sich mit der Frage erneut zu beschäftigen und nach einem gangbaren Weg zu suchen, aus dem das Sortiment zum Ziele gelangt. Satzungsgemäß liegt uns die Ergreifung allÄ: Maß regeln ob, welche geeignet sind, das Interesse des deutschen Buchhandels im allgemeinen, sowie des Ost- und Westpreußi schen Kreisvereins und seiner Mitglieder im besonderen zu fördern, und wir bitten alle unsere Berussgenossen in Ost- und Westpreußen an unserer Versammlung teilzunehmen! soweit sie nicht Mitglieder unseres Vereins sind, werden sie uns als Gäste willkommen sein! — Insterburg war gewählt, um den im Nordosten unserer Provinz ansässigen Kollegen eine bequeme Gelegenheit zum Besuch der Versammlung zu geben. Man war der Einladung zahlreich gefolgt. Mußten wir auch eine große Zahl sonst regel mäßiger Bersammlungsbesucher aus Westpreußen, wegen der für sie ungünstigen Lage Insterburgs missen, so fanden sich doch 21 Kollegen am Sonntag vormittag zusammen, eine Zahl, die wir gerade in Insterburg kaum glaubten erwarten zu dürsen. lim die Erledigung derTagesordnung zu ermöglichen, hatte am Sonnabend nachmittags 2 Uhr bereits eine Vorstandssitzung stattgefunden, in der bei fünfstündiger Arbeit unsere Satzungen einer eingehenden Revision unterzogen und Änderungsvor schläge formuliert wurden. Die Begrüßung der Gäste fand programmäßig Sonnabend abends 8 Uhr im »Rheinischen Hof« statt, sie war gründlich, wie das stets bei uns in Ostpreußen zu sein pflegt, und wuchs sich zu einem »Bummel« aus, der uns wohl so ziemlich mit allen besseren Lokalen Insterburgs bekannt gemacht hat, die man in Damengesellschaft aussuchen kann. Der Umgang mit Frauen ist das Element guter Sitten — und eine Tagung unseres Vereins ohne Frauen, ist seit einer langen Reche von Jahren säst undenkbar. So waren sie denn auch am Sonnabend schon, wenn auch noch in kleinerer Zahl, mit dabei, und es war gut so. Wie unter den Kollegen, haben auch unter den Frauen sich die freundschaftlichsten Beziehungen angeknüpst, die unverkennbar dazu beigetragen haben, die Kollegialität zu sördern und das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken. Alles freut sich auf die fröhlichen Tage der Versammlung, die jährlich alte liebe Bekannte zusammensührt und den Kreis der Kollegen ständig vergrößert. Noch jeder Versammlungsteilnehmer fand An- regung°und,Genuß im offenen Austausch der Meinungen ge legentlich der Sitzung und später in geselligen Stunden, von denen besonders die nach Mitternacht nur zu oft schon Männer herzen zujammensührten und Kollegen einander näher brachten, die sich ohne unsere Zusammenkünfte fremd geblieben wären. Während unsere Damen am Sonntag vormittag eine Wagen- sahrt durch die Stadt machten, der sich ein Spaziergang durch den Stadtpark und die im Tale der Angerap gelegenen Lenkenin- ker Schluchten anschloß, wo in dem bei den Sportplätzen gelegenen Restaurant eine Erfrischung gereicht wurde, ver sammelten sich die Berussgenossen, darunter zwei Damen, zur Hauptversammlung, die vom Vorsitzenden, Kollegen Oppermann, 10°/, Uhr im Hotel Rheinischer Hos eröffnet wurde. Er stellte fest, daß sie ordnungsmäßig ein berufen war, und begrüßte die erschienenen Teilnehmer, Mit glieder und Gäste, die bei der räumlichen Ausdehnung unserer beiden Provinzen zum Teil langeFahrten hatten machen müssen. Er beginnt anschließend die Erledigung der Tagesordnung: 1. Bericht über das verflossene Vereinsjahr und die Kantateverhand lungen in Leipzig. >z 2. Rechnungslegung und Entlastung des Vorstandes. 3. Voranschlag und Festsetzung des Beitrages für das nächste Jahr. 4. Revision und Neudruck der Satzungen unseres Vereins. 5. Bericht der Danziger Kollegen über den Stand der gelegentlich der vorjährigen Hauptversammlung übernommenen Arbeit für die geplante Adreßbuchreinigung (Bezirk Westpreußen). 6. Bewilligung eines Beitrages für die »Kommission zur Bekämpfung der Schundliteratur, Königsberg i. Pr.« 7. Wahl eines Delegierten zu der am 23. und 24. September in Jena stattfindenden außerordentlichen Herbstversammlung des Ver bandes der Kreis- und Ortsvereinc und zu der am 26. September in Leipzig stattfindenden vom Börsenvereinsvorstand einberusenen Versammlung von Vertretern der anerkannten Kreis- und Orts vereine. 8. Unterstützung des Antrages des Kreisvereins Rheinisch-West fälischer Buchhändler aus gänzliche Abschaffung des Kunden rabattes und ein Verbot gegen das Anbieten übermäßig aus gedehnter Zahlungsfristen. 8. Wahl des Vorstandes. 10. Bestimmung des Ortes der nächsten ordentliche» Hauptversamm lung. Zu Punkt 1. gab Kollege Oppermann den Jahres bericht: Das Sortiment wird sich, so etwa führte er aus, seitens des neuen Börsenvereinsvorstandes besonderer Sympathie und Fürsorge zu erfreuen haben, dafür ist mir die sofort nach der Amtsübernahme begonnene/, sehr lebhaste Tätigkeit des Vorstandes in mancherlei Sortimentersragen ein schöner und sicherer Beweis. Der Bekämpfung des Zeitungsprä mienunwesens und dessen Auswüchse hat sich der Bör- senvereinsvorstand besonders nachdrücklich gewidmet,'Win Um stand, der mir Anlaß ist, an dieser Stelle der vorjährigen Tätig keit unseres Vereins in dieser Frage zu gedenken und darauf hinzuweisen, daß die Aussichten für Abschaffung der Prämien seitens oft- und westpreutzischer Zeitungen nicht ungünstig sind und wir die Frage nicht aus den Augen verlieren werden, um endlich doch zum Ziele zu gelangen. Im Hinblick auf den überall einsetzenden Kamps gegen Schmutz- und Schundliteratur stelle ich fest, daß sich das heimatliche Sortiment fast ausnahmslos von diesem Handel fernhält und sich bereit zeigt, die wichtige überall einsetzende Arbeit zu sördern. Die schwere Ausgabe der Adreßbuchreinigung hat von unserm Verein aus den verschiedensten Gründen leider noch nicht geleistet werden können. Wir werden uns an anderer Stelle^damit zu beschästigen haben.
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