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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19101121
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191011212
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1910
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^ 269 21. November 1910. Nichtamtlicher Teil. vörsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 14241 als solcher vorstellte, erklärte er mir, daß sich im Schau fenster ein verbotenes Buch befände und er daraufhin eine Revision der Buchhandlung vornehmen müsse. Das be» treffende Buch (russische Belletristik) erwies sich tatsächlich als ein verbotenes. Zunächst wurde die belletristische Abteilung ziemlich genau durchstöbert, wobei noch zwei weitere Bände gefunden wurden. Dann wollte er die sozial-politische Abteilung sehen. Ich erklärte, daß wir eine solche seit mehreren Jahren nicht mehr besäßen, was auch geglaubt wurde. Das Durchsetzen der so genannten allgemeinen Abteilung geschah nur oberflächlich, weil darunter zu viel technische und andere wissenschaftliche Werke sich befanden. Darauf wurde der Zettelkatalog durchstöbert und einige Zettel über Bücher konfisziert, die sich glücklicherweise nicht am Lager befanden. »Die Quälerei dauerte ungefähr zwei Stunden, dann begann das Berhör. Der Beamte meinte, daß er nicht vermutet hätte, bei uns etwas zu finden, weil die Firma als »solide« bekannt sei, drohte mit Schließen des Lokals und genauerer Untersuchung, eventuell Konzessionsentziehung usw. Der Katalog sei auch nicht in Ordnung, die Zettel über nicht vorhandene Bücher müßten »Nun begann ich mit meiner Verteidigung: ein absichtliches Feilhalten verbotener Bücher fände nicht statt, das Gefundene beruhe nur auf einem Zufall, weil die betreffenden Angestellten bei der Fülle an Arbeit und den von Tag zu Tag häufiger werdenden Bücherverboten die Entfernung und Rücksendung der betreffenden Bücher nicht exakt genug ausgeführt hätten, usw. Bei dem lebhaften Geschäftsverkehr und der Menge Arbeit, die auf mir laste, sei es leider nicht möglich, alle Arbeiten nach- zukontrollieren, usw. Schließlich bat ich, von einer Protokollauf nahme Abstand zu nehmen und so den guten Ruf, den die Firma bei Behörden und Publikum genieße, zu erhalten. Ich danke hm für seinen Besuch und sei überzeugt, daß dieser nicht ohne Einfluß auf die Angestellten bleiben werde, die ihren Pflichten künftig besser Nachkommen würden. Ein Protokoll wurde dann auch nicht aufgesetzt, und so glaube ich, daß wir diesmal mit dem Schreck und ohne Strafe davonkommen. Das Zurücksenden von verbotenen Büchern ist aber unstatthaft, vielmehr hat die Aus lieferung an den Gouverneur zu erfolgen. »Das sind die Folgen der Preßfreiheit!« Bücherversteigerung in Kopenhagen. — Am 25. No- vember und den folgenden Tagen kommt die historisch-archäologische Bibliothek (etwa 2500 Nummern) des früheren Direktors des dänischen Nationalmuseums (altnordische Altertümer; dänische Geschichte) Or. pbil. W. A. Mollerup bei Ehr. Hee's Esters., Auktionshaus, Kopenhagen K-, Niels Juelsgade, zur Versteigerung. Kataloge sind vom Antiquariat Herm. H. I. Lynge L Sön, Kopenhagen, Walkendorfsgade, zu beziehen. 8. Akademiska Bokhandeln, Aktiebolaget in Helsingforö, Finnland. — Die große Sortiments- (und Verlags-) Firma Aktiebolaget Akademiska Bokhandeln in Helsingfors (1880 gegründet, seit 1893 Aktiengesellschaft, Verwaltungsdirektor: Gösta Branders) ist im vergangenen Sommer in neue Helle und wohl- ausgestattete Räume in der Alexandersgatan 7 umgezogen. Den Schilderungen der Helsingforser Zeitungen (»3ukvuck8lg.ä8bla.ä6t« und ?ro886n«), die kürzlich zu ihrer Besichtigung eingeladen waren, entnehmen wir darüber folgendes: Der Expeditionssaal hat 300 qm Grundfläche bei 4 m Höhe, darüber liegt ein gleich großer Ausstellungssaal für Unterrichts und Anschauungsmittel für Lehranstalten. Das Hauptlager hiervon befindet sich im Dachgeschoß von 600 qm Fläche; das Hauptbücherlager, nach Verlagen geordnet, im Keller von 200 qm. Die Kontorräume fassen 100 qm. Das Inventar ist nach Zeich nungen von Nils Wasastjerna ausgeführt, Regale und Ladentische aus afrikanischem Birnenholz, mit Sockeln aus schwarzem Eben holz und Intarsia aus Ebenholz, Primavera und Amaranth. Fauteuils, mit Büffelleder bezogen, laden zu längerem Verweilen ein. Die Beleuchtung geht von elektrischen Kronleuchtern aus. Alles ist übersichtlich geordnet, die Schaufenster nach Sprachen eingeteilt: der finnischen, den skandinavischen Sprachen ist je ein Fenster eingeräumt, ebenso der deutschen, englischen und französischen Literatur. Drinnen sind am Eingang rechts Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. ausländische Zeitschriften, Reisehandbücher und Touristenliteratur ausgelegt; es folgen zwei Tische mit Architekturwerken und Kunst literatur; dann Regale für die ausländische Literatur; wobei die vielen Serien »Bibliotheken« besonders auffallen; bei der deutschen ist wissenschaftliche und schöne Literatur gesondert. Ein Regal für sich enthält die beliebten, jetzt von zahlreichen Verlegern übersetzter Belletristik ü 1 Kr. pro Band). Links vom Eingänge stehen zwei Tische, einer zum Einpacken, der andere mit finnischer Literatur. In der Mitte des Saales liegt auf dem größten, huf eisenförmigen Tische teils finnische und, zu zwei Dritteln des selben, schwedische, norwegische und dänische Literatur aus; hinter dem Aufgang zum ersten Stock befindet sich die Abteilung für Kinder- und Jugendschriften. — Dem Chef, Herrn Branders, stehen als Abteilungsvorsteher zur Seite die Herren: Elis Tegen- gren (skandinavische), Emil Lindell (finnische). Jean Pettaij (deutsche, englische, französische Literatur) und Vilhelm Björkroth (Unter richtsmittel). 8. Norwegische Ttaatsftipendien für Handlungsgehilfen. — Das staatliche norwegische Auskunftskontor für die Erwerbs zweige (»I§orA68 Ox1^8ninA8irontor kor t^rinA8vojens« in Kristiania) hat in diesem Jahre erstmalig Stipendien für junge Handlungs gehilfen zur Vervollständigung ihrer Ausbildung durch Aufenthalt im Auslande verteilt. Unter 120 Bewerbern erhielten 16, gemäß den Gutachten des »Landesverbands des untergeordneten Handels standes Norwegens« sowie der Korporation »Den noi-8k6 8uncksl8- 8trrnck«, solche Stipendien im Gesamtbeträge von 7600 Kr., darunter auch ein Buchhandlungsgehilfe, Karl Petrus Thorstensen in Kristiania, und ein Papierhandlungsgehilfe, beide je 600 Kr. 8. Die israelitische Bevölkerung der Welt. — Dem »8niv6i-8 iernelite« entnimmt die Vossische Zeitung eine statistische Übersicht über die israelitische Bevölkerung der Welt. Es ergibt sich daraus, daß es im ganzen 11 894 783 Israeliten gibt; davon wohnen 8 942 266 in Europa, 1 894 409 in Amerika, 522 635 in Asien, 341 867 in Afrika und 17106 in Ozeanien. Von den europäischen Israeliten wohnen 5 110 548 in Rußland, 1224 899 in Österreich, 851 378 in Ungarn, 607 862 in Deutschland, 282 277 in der europäischen Türkei, 266 652 in Rumänien, 238 275 in England, 105 988 in Holland, 100 000 in Frankreich (davon 70 000 in Paris), 52 115 in Italien, 33 663 in Bulgarien, 15 000 in Belgien, 12 264 in der Schweiz. Von allen Städten der Welt hat New Vor! die beträchtlichste israelitische Bevölkerung: 1062 000 Personen. Es folgen Warschau mit 254 712 (35,8 v. H ), Budapest mit 186 047, Wien mit 146 926, London mit 144 300, Odessa mit 138 935, Brooklyn mit rund 100 000, Berlin mit 80 000 Juden, usw. In Kiichinew, in Rußland, stellen die 60 237 israelitischen Einwohner 46,3 v. H. der Gesamtbevölkerung dar. Dichter ist die israelitische Bevölkerung in keiner anderen Stadt der Welt. Parnaß«, Verein jüngerer Buchhändler in Zürich. — Am Freitag, 4. November, fanden sich die Kollegen Zürichs im Vereinslokal des »Parnaß«, Vereins jüngerer Buchhändler in Zürich, (Spitalgasse 141, »Barfüßer«) zu einem geselligen »Heimat- Abend« zusammen. Bei Vorträgen heimatlicher Dialektdichtungen nahm der Abend einen für Gäste und Mitglieder befriedigenden Verlauf. — Nach Zürich kommende Herren belieben sich an den Vorsitzenden des »Parnaß«: Herrn Friedrich i. H. Artist. Institut Orell Füßli zu wenden. 8. 0. " Nene Bücher, Kataloge nfw. für Buchhändler. Lerrv k'eräinanä Oüntdsr-8i68tI. 4°. VIII, 51 8. u. 16 laksln. 1847
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