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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.11.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-11-21
- Erscheinungsdatum
- 21.11.1910
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- Deutsch
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^ 269. 21. November 1910 Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. Bvrsrnblatt f. d. Dtscbn. Buchhandel. 14243 anderen seien hier nur genannt: I. P. Jacobsen, Amalie und Erik Skram, Carit Etlar; Henrik Pontoppidan (»Lykke-Per« und »Det forjättede Land«); Björnson (»Over Evne« I und ll; »Paa Guds Veje«; »Poul Lange og Tora Parsberg« usw.); Jonas Lie; Strindberg; Stuckenberg; Jul. Lange, Joh. V- Jensen; Karl Larsen; Karin und Sophus Michaelis; Drachmann, Math. Mailing, Knut Hamsun, Herman Bang; Fridtjof Nansen, Nordenskjöld; Sven Lange, Wied, Andersen - Nexö und Peter Nansen. — Mit viel gesundem Sinn und einem nicht geringen »ürrik-« wählte sie, so urteilt Nansen, der kundige Verleger — aus der skandinavischen Literatur das, was Aus sichten auch in Deutschland haben konnte; und sie wählte klug und verständnisvoll in den verschiedensten Genres. Eine wirk liche Befriedigung empfand sie, wenn es ihr gelang, einem Schriftsteller, den sie persönlich hochschätzte, Eingang zu verschaffen- »Mehrere unserer besten Schriftsteller schulden ihr Dank für ihre aufopfernde Arbeit, sie bei zaudernden und zweifelnden deutschen Verlegern durchzusetzen.« — Der Jubilarin wurde vom König von Dänemark die Medaille »ln^pvio et rrrti« in Gold verliehen. 6. Zum 200jährigen Todestage detz Astronomen Ole Römer. — Am 19. September 1710 starb der große dänische Astronom Ole Römer, der Entdecker der Geschwindigkeit des Lichtes, seit 1681 Professor der Astronomie an der Universität von Kopen hagen. Seine Observationen und Tagebücher (sie sollen 3 Fo lianten und 14 Quartbände gefüllt haben) und Instrumente, die er hinterließ, gingen bei dem Brande Kopenhagens im Jahre 1728 in Flammen auf. Von seinen Original-Observationen sind einzig und allein die vom 20.-23. Oktober 1706, mit dem von ihm erfundenen Meridian-Zirkel ausgeführt, uns erhalten; 1846 hat Galle in Berlin dieses sogenannte »Irickuum« im Druck herausgegeben. Und jetzt, zur Feier seines 200jährigen Todes- tages, hat die königlich dänische Gesellschaft der Wissenschaften, mit Unterstützung des Carlsberg-Fonds Ole Römers Manuskript »^ckv6i8Nlia« in hervorragender Ausstattung erscheinen lassen (280 S. 4". Kopenhagen, Andr. Fr. Höst L- Sön. In Komm Kr. 10.—). Im Jahre 1739 hatte seine Witwe, die den Gelehrten Bar tholin geheiratet hatte, der dänischen Universitätsbibliothek diese Handschrift überlassen und in einem Begleitschreiben bemerkt, daß Römer selbst das Manuskript in Pergament eingeheftet und damit vermeintlich zu erkennen gegeben habe, daß er meine, es habe »etliche Jmportance«. Die Herausgabe ist von den gelehrten dänischen Damen errrul. wnS. Thyra Eibe und Frau muZ-. 8cisnt. Kirstine Meyer (Red. von licisgkrikt«) besorgt. Die Königliche Bibliothek in Kopenhagen stellte zum Ju biläum in ihrer Vorhalle (als ein Glied in den dort wechselnden Ausstellungen) in Glasschränken einige Erinnerungen an den be rühmten Astronomen aus: zunächst ein Bildnis seines Lehrers Rasmus Bartholin (1625—98); Römers Bildnis ist reproduziert in dem Lichtdruck nach dem Ölgemälde auf dem Observatorium in Kopenhagen und in Wolsgangs. und Eckersbergs Kupferstich nach der Kopie, die sich auf der Polizeikammer befindet (Römer, ein außerordentlich vielseitiger Mann, war nämlich seit 1705 auch Polizeimeister und Erster Bürgermeister der Stadt). Weiter sah man ein von Römer verfaßtes »curieuses« Hochzeitsgedicht; seine und des französischen Astronomen Picard Messung und Be- stimmung der Polhöhe Uranienborgs auf Hveen (der Stern warte Tycho Brahes) vom Jahre 1671; ein Bild der Maschinerie zu den Wasserkünsten von Versailles, die Römer mit konstruiert hat; ferner Bilder des Observatoriums in seiner Professorwohnung und seiner Privatsternwarte auf dem heutigen »Ole Römers Hügel« bei Vridslösemagle; endlich ein Protokoll mit seiner Abschrift von Tycho Brahes Observationen; Entwürfe zu seinen Briefen an den Philosophen Leibniz (lateinisch); und ein Brief von Leibniz an ihn aus dem Jahre 1710 (französisch). Maße und Gewichte des Landes, richtete hierfür ein »Probe kontor« (Eichamt) ein, führte auch eine Prüfung für Kompaß macher ein. 6. * Paul Robran (Toni Spielhagen) f. — Kürzlich ging die Nachricht durch die Zeitungen, daß der greise Meister des Romans Friedrich Spielhagen in Berlin seine jüngste Tochter Toni nach kurzer Krankheit durch den Tod verloren habe. Sie war die treue Pflegerin des Vaters, und die Teilnahme, die diesem be zeugt wurde, war allgemein. Im Beruf war sie Lehrerin an einer höheren Töchterschule Berlins, der Margarethenschule. Fein gebildet und hockbegabt, konnte sie dem Vater auch als Helferin dienen bei seiner literarischen Arbeit. Sie war ihm eine unschätzbare Stütze im Haus und bei der Arbeit; aber nur wenigen dürfte bekannt sein, daß sie selbst auch schriftstellerisch tätig war. In Novellen und im Roman hat sie in künstlerischer Schilderung schwierige Aufgaben gemeistert. Als Verfasserin hatte sie das Pseudonym Paul Robran gewählt. Erst jetzt ist der Schleier dieses Namens gefallen. Von ihren Schriften seien hier ge nannt: Abschied und andere Novellen (1897); — Das große Schweigen und andere Novellen (1900); — Kampf ums Glück. Roman (1901). Sprechsaal. Aus einem Sortimenterbrief. Hochgeehrter Herr. In Ihrem Schreiben vom . . . fordern Sie mich freundlich auf, mich in der kommenden lebhafteren Geschäftszeit für Ihren Verlag besonders zu interessieren. Das soll gewiß geschehen und würde auch ohne Ihre Erinnerung geschehen sein, denn Sie wissen, daß ich für Ihren Verlag, seit er besteht, eine besondere Neigung gehabt habe. Ich habe immer die Empfindung gehabt, daß Sie die erheblichen Mittel, über die Sie verfügen und die Sie in den Dienst der Literatur gestellt haben, vortreff lich angewandt haben. Innerlich und äußerlich sind Ihre Artikel so, daß geschmackvolle Leute sie gern in die Hand nehmen und auch ihren Bibliotheken gern einverleiben. Manche von ihnen sind Perlen, die neben unendlich vielem anderen, werlosen, öfters gar übelriechenden Unkraut die literarische Flut ans Ufer wirft. Trotz diesem unbedingten Lob ist es mir wunderbar, und Sie gestatten mir, diesen meinen kleinen Spezialärger einmal auszuspre chen, daß Sie keinen Schimmer zu haben scheinen, wie es um das Sortiment bestellt ist und wie es in ihm zugeht. Wäre das der Fall, dann wäre es doch unmöglich, daß Sie, wenn nicht alle, so doch sicher neun Zehntel Ihrer gebundenen Bücher, in Kartons verpackt, verschicken, die gar keine .oder doch eine ganz ungenügende Be zeichnung des Inhalts haben. Wie denken Sie sich ein Sortiments lager ? Glauben Sie, der Sortimenter kann heutzutage alle ge bundenen Bücher offen ausgepackt ins Fenster oder auf den Tisch legen? Er muß sie doch stehend, mit dem Rücken nach vorn, in Regale einräumen. Lassen nun die Rücken der Kartons, die man doch, sollen sie ihren Zweck erfüllen, nicht wegtun kann, gar nicht erkennen, was sie bergen, so muß doch eine ganz greuliche Un ordnung entstehen. Sie glauben nicht, welchen Arger und oft in Helle Flammen ausbrechenden Zorn mir tagtäglich diese Unbedachtsamkeit bereitet. Sehen Sie nicht, wie der Verleger sich selbst damit schädigt? Ich glaube nicht zu hoch zu greifen, wenn ich sage, daß bei der Geschenkliteratur reichlich die Hälfte des Verkaufs durch meine Vorschläge und Empfehlung zustande kommt. Stehe ich nun, wählend und überlegend, vor den Regalen und Schränken, so entgehen mir diese unbezeichneten, stummen Bücher, während andere, die verständig, deutlich und eindringlich ihren Titel zeigen und rufen: »Hier bin ich, nimm mich!«, sich geschickt empfehlen. Diesem Ubelstand abzuhelfen, bleibt nun dem armen, ge plagten deutschen Feld- und Wiesensortimenter nur übrig, die Kartons zu beschreiben. Welche unsägliche Mühe, welche Zeit vergeudung! Blei- oder Buntstift ist zu undeutlich und vergäng lich, die Tinte dringt meistens in die Kartons zu tief ein und wird blaß; so habe ich wahrhaftig in meinen alten Tagen mir noch die schwere Kunst der Lackschrift aneignen müssen, um diese stummen Kartons zum Reden zu bringen. Seien Sie froh, daß Verwünschungen noch kürzere Beine haben als Lügen; in mancher stillen Abendstunde hätten sonst kuriose Töne Ihre ver ehrten Ohren erfüllt. 1847'
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