^ 271. 23 November 1910. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dkschn. Buchhandel. 14429 MkikMffn>/W>Bniin.GM.ü Der neue Ganzleder-Einband Armen Mann im Tockenburg ss7fer?l'g und wird die leichte Verkäuflichkeit dieses ganz einzigartigen Kleinods der deutsch schweizerischen Literatur noch wesentlich erhöhen. Der Preis ist nach wie vor M. 2.50 leicht in Pappband, M. 3.50 in Ganzleder gebunden. 7/6 Exem plare M. 10— bar (ca. 42°/„), Lederbände ä M. l.—, M. —.75 bar. In Kommission können wir die Lederbände ganz unmöglich abgeben, möchten auch darauf aufmerksam machen, daß die Lieferung von Probeexemplaren, wie wir sie den Herren Kollegen in liberalster Weise unter unserm Selbstkostenpreis mehrfach offeriert hatten, fortan nicht mehr erfolgen kann (vgl. roten Zettel). Das Buch wird aus dem diesjährigen Weihnachtsbüchermarkte mit in erster Reihe stehen. Keine Novität ist glänzender besprochen worden. Lesen Sie, bitte, nur einige Auszüge aus den Kriüken der vergangenen Woche: Tägliche Rundschau vom 1. November: Hermann Hesse, Gottfried Keller, Jeremias Gotthelf — Uli Braeker, der arme Mann im Locken- bürg. Man mag verwundert sein, diese Namen zu einer Kette gefügt zu sehen. Aber die Kette schließt, und der „arme Mann" ist das erste Glied in ihr. Am verblüffendsten ist die Verwandtschaft der Erzählungsweise des „armen Mannes im Tockenburg", der an der Spitze dieses güldenen Kett leins von deutsch-schweizerischen Erzählernamen steht, mit derjenigen des Mannes, dessen Name sie beschließt: Hermann Lesse. Sein „Peter Camenzind" steht neben Uli Brackers weit über ein Jahrhundert älterem „Leben und Abenteuer des armen Mannes im Tockenburg" wie ein hübscher jüngerer Bruder, geradezu erfüllt von Artverwandtschast mit dem unscheinbaren, kostbaren alten Büchlein.— Die Lebensgeschichte des armen Mannes ist ein großes Volkslied in Prosa und gehört zu dem Schönsten und Eigenartigsten, was in deutscher Sprache geschrieben ist. — Es ist dankenswert, daß die vorliegende schöne Ausgabe uns dieses holde Wunder erneut. Ist es noch nötig, zu sagen, daß ein solches Buch neben seiner dichterischen Kostbarkeit auch noch den höchsten Wert besitzt als eine Quelle für kulturgeschichtliche Erkenntnis? Dieser „arme Mann" gibt uns doppelter Fülle Reichtum. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 77. Jahrgang. 1874