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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.12.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-12-05
- Erscheinungsdatum
- 05.12.1910
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 281, 5. Dezember 1910. Nichtamtlicher Teil. — Sprechfaul. VvrsenblaU f. d. Dr'chn. vu»l,andel. 15093 * Buchhandlungsgeyilfen - Verein in Leipzig. — Die Weihnachtsfeier des Buchhandlungsgehilfen - Vereins in Leipzig wird am Neujahrstage 1911 im großen Saale des Zentraltheaters durch Konzert, Aufführungen, Bescherung für die Kinder und Ball begangen werden. — In einer Sonder. Auf führung für die Kinder und Angehörigen der Mitglieder (bzw. auch für diese selbst) wird am Sonnabend, 17. Dezember, nach- mittags 2'/, Uhr, das Leipziger Schauspielhaus (Sophienstraße) das Weihnachtsmärchen -Goldene Märchenwelt« über die Bühne gehen lassen. DersonalnachrichLen. * Auszeichnung für Treue in der Arbeit. — Dem Ober markthelfer Herrn Ernst Hoffmann, der über dreißig Jahre in Diensten der Musikalien-Verlags- und Kommissionshandlung Rob. Forberg in Leipzig steht, ist am 2. d. M. die silberne Medaille für Treue in der Arbeit von der sächsischen Regierung verliehen worden. * Wilhelm Henckel 1-, München. — Die Redaktion des Börsenblatts trauert um das Hinscheiden eines ihrer treuesten Mitarbeiter, des früheren Verlagsbuchhändlers Herrn Wilhelm Henckel in München, der hochbetagt am 1. Dezember entschlafen ist. Er hat das hohe Alter von über 85 Jahren erreicht und er freute sich bis noch vor kurzer Zeit bewundernswerter Frische eines Mannes in den besten Jahren. Als ursprünglicher und langjähriger russischer Buchhändler ein gründlicher Kenner Ruß lands, berichtete er im Börsenblatt über die Vorgänge in Ruß land auf literarischem und buchhändlerischem Gebiete. Noch am Vortage zu seinem 85. Geburtstag (17. April 1910), in Nr. 86 d. Bl. vom 16. April 1910 hat er den Lesern des Börsenblatts über »Rußlands Bücherproduktion im Jahre 1909« berichtet, und in Nr. 104 d. Bl. vom 9. Mai 1910 hat er diesen Bericht weiter ausgeführt. In Nr. 109 des Börsenblatts vom 14. Mai 1910 gab er die Übersetzung eines Artikels von L. Mawrow aus Wolffs dls^«8ti^rr« über den »Lesehunger des russischen Volks«. Damit schließt seine langjährige fleißige Betätigung als Mitarbeiter unserer Redaktion. Wilhelm Henckel war um Ostern 1840 als Buchhandlungs- lehrling in die H. Schmitzdorffsche Buchhandlung in St. Petersburg eingetreten. Im letzten Frühjahr durfte er somit auf volle 70 Jahre seiner Zugehörigkeit zum Buchhändler- beruf zurückblicken. 1853 hatte er sich in St. Petersburg selbständig gemacht als Teilhaber der Verlagsbuchhandlung A. Smirdin (Sohn) L Co. Über seine Betätigung in diesem großen Verlage, später im völlig eigenen Verlage und über seine umfassende literarische Arbeit berichtete die russische Buchhändlerzeitung »Loi8bnij ^Vjo8tLik« im April d. I., wie folgt: »1853 wurde Wilhelm Henckel Mitinhaber der Firma A. Ssmirdin (Sohn) L Co. und Verleger der Werke von Gretsch. Graf Ssollogub, Gräfin Nostoptschina, des Metrovoliten Nikanor, der Gedichte von: Mey, Kurotschkin, Pleschtschejew, Prokopowitsch, Benediktow und vieler wissenschaftlichen und belletristischen Werke, wie auch der »Russischen Bibliographie« und des »Russischen bibliographischen Blattes« (in russischer Sprache). Mehrere Male reiste Henckel nach dem Jahrmarkt von Nishegorod, nach Poltawa, Jekaterinoslaw, Charkow und Kiew, um mit den Provinzbuchhändlern regelmäßige Verbindungen anzubahnen. 1861 versandte er ein Rundschreiben, um die Bildung eines Vereins der russischen Buchhändler und Verleger anzuregen, und berief eine Versammlung zur Besprechung dieses Projekts; doch die Sache zerschlug sich, als einer der Teilnehmer, Serno- Solowjewitsch, verbannt wurde. Von 1864 an gab er unter eigener Firma .Nordlicht', .Malerische Sammlung', .Illustrierte Beschreibung der Pariser Weltausstellung', Kalender und Werke von Usspenski, Lewitow, Jakuschkin, Krestowski, Stanjukowitsch, sowie andern heraus und wurde Verleger-Herausgeber der ,Woche' und des .Kunstblattes'. »Während seiner verlegerischen Tätigkeit hatte Wilhelm Henckel ausgedehnte Bekanntschaften in der Literatur-, Kunst- und Buchhändlerwelt. So kannte er persönlich die Buchhändler: A. F. Ssmirdin, A. Pluschar, I. Jssakow, S. P. Loskutow, M. O. Wolfs und die anderen zeitgenössischen Buchhändler und Verleger. Unter vielen anderen Schriftstellern war er persönlich bekannt mit Fedorow, Polonski, Gerbel, Stassow, Ssaltykow, Lawrow, Scheller, Turgenjew, Startschewski; von ihm be freundeten Künstlern seien genannt: Kramski, Mikeschin, Flawitzki, Zichy, Turtowski, Charlemagne, Weidemann, un gerechnet all die anderen, die für seine Verlagswerke arbeiteten. Mit Leo N. Tolstoj stand er im Briefwechsel. »1878 ließ er sich in München nieder, wo er als Mit arbeiter deutscher Zeitschriften tätig war und auch eine ganze Anzahl russischer und französischer Werke übersetzte. In Deutschland erwies sich Wilhelm Henckel als einer der eifrigsten Förderer der russischen Literatur. Von russischen Autoren über setzte er ins Deutsche: Turgenjew, Dostojewsky, Tolstoj, Kosto- marow, Garschin, Polonsky, Potapenko u. a. Seine publizistische Tätigkeit ist nicht weniger umfassend als seine übersetzerische: über 500 Artikel und Aufsätze aus dem Gebiete der Politik, Lite ratur, Kunst usw., von denen viele Rußland berühren, ent stammen seiner Feder. Uber den russischen Buchhandel ver öffentlichte er ausführliche Artikel im .Ln^bnij Wjegt-niL', ,Lni8boaja 6ir8Üa' und in der Wochenschrift »In den letzten Jahren widmete er seine Hauptarbeit dem Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, in dem er im Laufe von dreißig Jahren über hundert Aufsätze sowohl über den russischen Buchhandel, als auch über wissenschaftliche und literarische Erscheinungen Rußlands ver öffentlichte und daneben das Verzeichnis der Neuigkeiten des russischen Büchermarktes besorgte. — Erst kürzlich wurde seine glänzende Übersetzung der psychiatrisch-historischen Studien von Professor Kowalewski »Wahnsinnige als Herrscher und Führer der Völker« herausgegeben.« Um den ehrenwerten Kollegen trauern im deutschen wie im russischen Buchhandel viele ihm aufrichtig ergebene Freunde. Die Redaktion des Börsenblatts wird des fleißigen Mitarbeiters und liebenswürdigen Mannes immer gern in Ehren gedenken. Sprechsaal. Vorzugspreise für Sportzeitschriften. In der letzten Nummer des Württembergischen Armee- Verordnungsblattes war die nachstehende Bekanntmachung ent halten, die für den Buchhandel von einigem Interesse sein dürfte. Sie lautet: »Nr. 484. »Verbreitung von Sportzeitschriften in der Armee. Kriegsministerium. Berlin, 16. Oktober 1910. Nr. 243/10.10. 2.1. »Die Verbreitung geeigneter Sportzeitschriften, die beachtens werte Aufsätze über rationelle Körperpflege, Anleitungen für Frei- und sonstige Übungen, für die Förderung der körperlichen Leistungen, wertvolle Abbildungen usw. bringen, in der Armee erscheint von großem Wert. Sie wird auf die für die Aus bildung verantwortlichen Stellen anregend wirken und auch das Interesse der Unteroffiziere und Mannschaften für ihre körperliche Durchbildung fördern. »Es werden deshalb zum Halten für die Mannschaftsbüche reien sowie zum Auslegen in Offizierspeiseanstalten und Unter offizier-Speisezimmern die nachbezeichneten Zeitschriften em pfohlen: 1. »Illustrierter Sport.« Der Verlag: Illustrierter Sport G. m. b. H., Berlin-Schöneberg, Hauptstraße 7, ist bereit, die Wochenschrift zum ermäßigten Preise von 1 60 ^ viertel jährlich, beim Sammelbezuge von mindestens 10 Exemplaren an eine Adresse zum Preis von 10 H pro Exemplar zu liefern. 2. »Deutsche Turnzeitung.« Der Geschäftsführer der deutschen Turnerschaft Professor vr. Rühl in Stettin, Friedrich Karl-Straße 33, ist bereit, die Zeitung bis zum 1. Januar 1911 unentgeltlich, von da ab zum Vierteljahrspreis von 1 ^ zu liefern. 3. »Illustrierte Sportzeitung.« Der Verlag von A. Stolz L Co. in München, Königin-Straße 37 und 39, ist bereit, die Wochenschrift zum ermäßigten Vierteljahrespreise von 1 50 H zu liefern. 1956
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