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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.12.1910
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1910-12-12
- Erscheinungsdatum
- 12.12.1910
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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z 5424 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. -V 287. 12. Dezember IKlS. Gefahr beseitigte. Wollte nun jemand kurz nach dem Feuer Bücher kaufen, die die Buchhändler nicht vorrätig hatten, so erhielt er oft die Antwort, die Bücher seien verbrannt, wenn es auch nicht wahr war. Und darüber ärgerten sich andere, die aus dem Feuer gerettet hatten, und die glaubten, durch die falschen Auskünfte würden Kauflustige abgeschreckt, so daß im Jahre 1667 Thomas Rookes einen »Katalog noch vorrätiger Bücher« veröffentlichte. Gewissermaßen im Anschlüsse daran wurden nun die unter dem Namen lerm Oatalogues be kannten vierteljährlichen Bücherverzeichnisse geschaffen, die vom November 1668 bis zum Juni 1709 und Ostern 1711 reichten. Aus ihnen hat dann der Buchhändler Robert Clavel jauch Clavell geschrieben) seine zusammenfassenden Kataloge ge macht, die unter dem Titel »4. Oataloguo ok all tko Looks xrinted in LnAand sine« tke drsadkul Lire ok London in 1666« in vier Ausgaben, nämlich in dem Jahre 1673, 167S, 1680 und 1696 erschienen. Die Buchhändler Moses Pitt, nach ihm George Wells und endlich Samuel Carr gaben vom Mai 1676 bis Juni 1679 einen »Latalogus librorum in regionibns trans- maiinis nuxer oäitorum« heraus, der wieder dem oben ge nannten Rob. Clavel zur Herstellung seines Latalogus Librorum Latinorurn in divvrsis Luropao gartibus imxressorum, 1670—1680. London 1681. bol. diente. Bon einem Kon kurrenzunternehmen zu den sogenannten Leim Latalognes, betitelt »Nvivurius Librarius, vr a kaitkkull Loovunt ok all Looks and Lamptdets, 16.—22. ngiil 1680«, sind nur Nr. I und II bekannt, von einer »Libliotbsva dlovissima, or a 6ata- loguv ok Looks on divers Lubjoots« nur June 1693, von der »Libliotkooa Lnnua« des I. Nutt, nur Vol. 1—4, vom 1. Ja nuar 1699 bis 2S. März 1704 reichend. Spätere solche Unter nehmungen mögen übergangen werden. Aber die Lerm - Oatalognss! Ihnen hat der unermüdliche Herausgeber Arber einen Teil seines Lebens und seines Vermögens geopfert. Da nämlich keine Bibliothek der Welt einen vollständigen Satz dieser für die Beurteilung der damaligen religiösen, Politischen, wissenschaftlichen usw. Verhältnisse höchst lehrreichen Ver zeichnisse enthält, so unternahm Arber, einen aus den unvoll ständigen Exemplaren fünf verschiedener Bibliotheken zu- sammenzustellen. Das ist ihm geglückt bis auf eine einzige Nummer, Nr. 58 von Michaelmas-Term 1695, die hätte er aber in dem leider auch nicht vollstän- digen, erst Michaelmas-Term 1680 anfangenden Exem plare der Kgl. öffentlichen Bibliothek zu Dresden finden können, wenn er nicht nur in eng lischen Bibliotheken gesuchthätte. Trotzdemhat er ein großartiges Werk geschaffen, für alle größeren Bibliotheken in Hinsicht auf die englische Literatur von unvergänglichem Werte, den er dadurch gesteigert hat, daß er jedem seiner Bände zwei Register beigefügt hat, eins für das Alphabet der Titel und ein anderes für das der Verfasser, während das, übrigens zum Teil auf schlechtes Papier gedruckte Original keinerlei Register besitzt. Das Original ist nämlich ziemlich flüchtig gearbeitet, so daß ost weder der Verfasser noch der Verleger darin zu finden ist, obwohl sie im Text der Bücher Vorkommen. Das Original gibt z. B. bei Michaelmas-Term 1682 an: »Lko Liktven Lom- korts ok rast and invonsidvratv Narriags« usw., ohne Ver- sassernamen. Sucht man im Titel-Index des ersten Arberschen Bandes, so findet man bei »Likteen Oomkorts« zwei Seiten zahlen, aus denen hervorgeht, daß der bloße Titel des Werkes, ohne Angabe des Verfassers und des Verlegers zuerst im Michaelmas-Term 1681, ohne Angabe des Verfassers, aber mit Angabe des Verlages Michaelmas-Term 1682 vorkommt. Man findet aber auch noch fett gedruckt den Bersassernamen »4.. cks la 8ais« im ersten Register, und denselben nebst den Seitenzahlen auch im zweiten als »Index Klossar/ and blotes« bezeichneten. Für deutsche Leser, denen der Gegenstand ver mutlich so neu ist, wie dem Einsender, ist vielleicht das folgende aus den drei Bänden des Arberschen Werkes Geschöpfte von Interesse. Was Arber als »Leim Lataloguss« zusammenfaßt, sind die um die Mitte jedes der gesetzlichen Termine, nämlich im November für den Michaelistermin, im Februar für den Hilary- oder Hillarytermin (Hilarius, dessen Tag eigentlich der 23. Ja nuar war), im Mai für den Ostertermin, und im Juni für den Trinitatistermin zu 6 Pence das Stück in Folio erschienenen Londoner Bücherverzeichnisse, wie man ja auch in Deutschland als Meßkataloge die unter verschieden lautenden Titeln er schienenen Bücherverzeichnisse zusammensaßt. Der Anfang ging von zwei Clerks der Stationers Company aus, John Starkey, der urkundlich am 20. April 1660, und Robert Clavell, der am 1. Juli 1672 eingekleidet wurde, d. h. die Livree der Stationers Company erhielt. Den Anfang machte Starkey mit seinem »Neiourius Librarius, VI a Oatalogue ok Looks, printed and gnblisked in Llivbaelmas Lerm, 1668 — lldlarv- Leim, 1668/69, Nr. 1—2, er kam aber, obwohl bei Nr. 3—7 mit Clavell verbunden, nur bis Nr. 8, Midsummer Term 1670, was man als erste Serie der Lerm-Oatalogues bezeichnen kann. Er war nämlich ein Radikaler und mußte sich nach den Niederlanden in Sicherheit bringen. Zugleich mit Neivurius Librarius Ho. 7, Laster Leim 1670, erschien der Anfang einer zweiten Serie, betitelt -4 Lataloguo ok Look» printed and gublisbed at London in Laster Perm, 1670, dlo. 1, »Lollevted dz», and gIint 6 d kor tke Look- ssllsrs ok Londo n.«. Diese zweite Serie besteht aus 18 Nummern, Laster-Leim 1670 — Lrinit)--Lörm 1674, die dritte, wie die vierte bis sechste betitelt »4. LataloZue ok Looks eontinued«, aus 24, bliokaelmas-Lerm 1674 — I linü v- Lerm 1680, die vierte aus 58 oder eigentlich 59, da die Nummer des Laster-Lerm falsch gezählt wurde, von Nivkaelmas-Leim 1680 — Lrillit^-Lerm 1695, die fünfte aus 52 Nummern, Von LIilarz--Lerm 1696 — Lrinit^-Lerm 1709, und Von einer sechsten Serie ist nur eins Nummer überhaupt bekannt, Laster- Term 1711. In jenem Jahre starb der rührige Clavell. In den ersten beiden Nummern des llervurius Librarins findet man die Titel mit dem Bersassernamen und die Preise, keine Verleger; diese tauchen erst von Nr. 3 an auf, werden in anderen Fällen aber wieder weggelassen. Kurz, die Redaktion des Kataloges war nicht besonders gewissenhaft, wenngleich sie schon in Nr. 2 gebeten hatte, die Titelblätter sofort nach Druck der Bücher einzusenden. Die fortgesetzten Unregel mäßigkeiten veranlaßten das Entstehen der obenerwähnten zweiten Serie oder des »Lataiogus ok Looks« usw. mit der am Schlüsse der ersten Nummer stehenden Rechtfertigung: Die Herausgeber des Lleieuriu» Librarius hätten durch ihr unverständiges Verlangen, die Titel blätter einzu schicken und durch ihr unvollständiges Sammeln, wobei sie viele Titel übersehen und alle unter 1 Schilling weggelassen hätten, das Erscheinen dieses neuen Kataloges verursacht. Nach und nach wurden die Büchertitel länger, und wegen des eintretenden Platzmangels ließ man den Vornamen der Verleger — sie hatten bis dahin nur je einen — mit Ausnahme des Anfangsbuchstabens weg. Im April 1680 erschienen drei Nummern eines wöchent lichen neuen »Nerourius Librarins, or kaitbkul äueount ok all Looks and Lamxblsts«, je ein Folioblatt, sie scheinen alle verschwunden zu sein! Mit der vierten Serie begann auch das Erscheinen einer ab gekürzten Ausgabe, von der noch im Jahre 1903 in der Vorrede zum ersten Bande Arber sagte, von ihr sei im Britischen Reiche nicht ein Exemplar bekannt, und er gebe daher eine Abbildung nach der im »Libliogiaxber« vom Mai 1902 enthaltenen. Aber sehr bald wurde ihm nachgewiesen, daß fünf weitere Nummern dieser abgekürzten Ausgabe sich in Privatbesitz befänden, — und die Kgl. öffentliche Bibliothek in Dresden
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