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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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119. 27. Mai 1902. Nichtamtlicher Teil. 4329 miker Pypin herausgegeben werden, erschienen die Bände VIII bis X. Sie enthalten -Aufzeichnungen, die russische Geschichte be treffend-, welche zuerst 1787—1794 erschienen und damals ein solches Aufsehen machten, daß man nicht glauben wollte, daß die Kaiserin selbst sie verfaßt hätte. — Die Moskauer Psychologische Gesellschaft bereitet eine vollständige Ausgabe der Werke von N. Grot vor. — Die Slawische Gesellschaft in Moskau wandte sich an die Minister des Innern, der Finanzen und der Kommuni- Bücherexports nach den slawischen ^Ländern die Taxen für Briefe und Telegramme und das Porto für Bücher zu ermäßigen. — Die Kaukasische Archäologische Gesellschaft in Tiflis beginnt mit der Herausgabe ihrer -Mitteilungen-. Der Verlagskatalog der kaiserlichen Akademie der Wissen schaften, enthaltend die bis zum 1. Dezember 1901 erschienenen Werke, ist herausgekommen. — Nach einer Veröffentlichung der Oeffentlichen Bibliothek in Tomsk sind die Werke der nachfolgend benannten Schriftsteller von den Lesern begehrt worden: Tschechow 441 mal, Lejkin 356mal. Potapenko 341 mal, Pissemskij 313mal, Mayne Neid 295mal, L. Tolstoj 294mal, Mordowzew 222mal, Melnikow-Petscherskij 172mal, Gorkij 150mal, Sagoskin 130mal, zessioniert worden: -Die Welle-, -Die VlUks-Lesehalle- und die bibliographische Zeitschrift -Der Antiquar-. — In der offiziellen Liste der im Jahre 1902 erscheinenden finländischen Zeitungen und Zeitschriften sind 202 Titel ausgenommen; doch soll diese Liste nicht vollständig sein. — Gogols 50jähriger Todestag, der 6. März d.^ I., wurde in St. Petersburg nur bescheiden gefeiert, er trug im Theater der -Revisor- gegeben. Die Akademie der Wissen schaften und die Gesellschaft für russische Litteratur hielten Fest sitzungen, einige Zeitschriften gaben Extranummern heraus, und eine Menge neue Ausgaben der Werke Gogols erschienen. Die St. Petersburger Kasse zur gegenseitigen Unterstützung von Schriftstellern und Gelehrten wird jetzt ihre -Berichte- als besondere Zeitschrift herausgeben. Diese Kasse verfügt über ein Kapital von 55000 Rubel. Außerdem hat aber der sogenannte Litteraturfonds ein Vermögen von 453 293 Rubel, und die Kasse zur Unterstützung von Schriftstellern bei der Akademie der Wissen schaften verfügt über 50 000 Rubel jährlich. — Die St. Peters burger Gesellschaft zur Unterstützung von Lehrerinnen organisiert eine Reihe von systematischen Vorträgen über deutsche Litteratur des achtzehnten Jahrhunderts, über westeuropäische Geschichte und über russische Litteratur des neunzehnten Jahrhunderts. — Ferner wurden Vorlesungen für Frauen, oie eine höhere Bildung erhalten haben, eröffnet. Es sollen folgende Gegenstände behandelt werden: Allgemeine Literaturgeschichte, Pädagogische Psychologie, Deutsche Litteratur, Russische Geschichte und Romanische Litteratur. Die Schüler und Verehrer des Professors N. Storoschenko haben unter dem Titel -Shakespeare-Forschungen- eine Sammlung der wertvollen Arbeiten dieses hervorragenden Shakespearekenners herausgcgeben, worunter sich auch ein Vortrag über die -Psycho logie der Liebe und Eifersucht bei Shakespeare, befindet, der nicht nur ein wissenschaftliches, sondern auch ein allgemeines Interesse beanspruchen darf. — Unter dem Titel -Das junge Rußland, will ein Kreis von jungen Dichtern einen litterarisch - artistischen Sammelband veröffentlichen, in dem sich die hervorragenden und charakteristischen Strömungen des Lebens und der Litteratur der russischen Gegenwart widerspiegeln sollen. — Einige St. Peters burger Schriftsteller beabsichtigen, zu Ehren der polnischen Schrift steller Sienkiewicz und E. Orzeszko einen Sammelband herauszu geben. — Professor A. Kolessa wird öffentliche Vorträge über die Geschichte der ukrainischen Litteratur in Lemberg halten. — Ebenda erschien auch eine Geschichte der ukrainisch-russischen Litteratur bis zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts von Alex. Barwinskij in kleinrussischer (ruthenischer) Sprache. Der Doktor der slawischen Philologie P. Syrku veröffentlichte -Skizzen aus der Geschichte der litterarischen Beziehungen zwischen Bulgaren und Serben im sechzehnten und siebzehnten Jahrhundert-. — Wolynskij, der Verfasser des Artikels über die gegenwärtige russische Litteratur im Aprilheft der -Neuen Deutschen Rundschau-, wird nächstens eine vollständige Ausgabe seines Vortrags in drei Teilen veröffentlichen; dieser Artikel soll die jetzige russische Belle tristik, die Poesie und die Journalistik enthalten. — Die Professoren N. Karejew und I. Lutschizkij beabsichtigen eine Reihe von Werken zu veröffentlichen, die der -Geschichte Europas nach Epochen und Ländern, im Mittelalter und in der Neuzeit- gewidmet sein sollen. Der erste Band wird P. Ardaschews -Die absolute Monarchie in Westeuropa. (1 R.) enthalten; diesem Werke ist auch eine ausführ liche Bibliographie beigegeben. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 69. Jahrgang. Die Redaktion der Zeitschrift »Die russische Vorzeit- wird neue interessante Materialien zur Lebensgeschichte Kaiser Alexan ders II. von I. Nikitin veröffentlichen. — Von Professor Klju- tschewskijs -Der Bojarenrat- wird bald eine zweite, vermehrte Auflage erscheinen, die von allen, die sich für russische Geschichte interessieren, mit Ungeduld erwartet wird. — Der Psychologe Pro fessor W. Tschish hat zwei bemerkenswerte Studien -Dostojcwskij als Kriminaloge- und -Pljuschkin als Typus eines greisen Blöd sinnigen- geschrieben. — Unter Redaktion von N. Borodin erscheint nächstens eine reich illustrierte Prachtausgabe -Die Flora Sibi riens- als erster Teil einer Flora des russischen Reichs. Der Kaiser hat zur Herstellung dieses Werkes 24 000 Rubel angewiesen. Ingenieur G. Baranowskij in St. Petersburg will unter dem Titel -Architektonische Encyklopädie des XIX. Jahrhunderts, in sieben Bänden ein Prachtwerk herausgeben, das eine vollständige Mustersammlung künstlerischer Architektur aus der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts enthalten soll. Preis des ersten Bandes 45 Rubel. — Unter der Redaktion von S. Pissarew und W. Uspenskij wird in St. Petersburg der in der kaiserlichen öffentlichen Bibliothek befindliche, im achten Jahrhundert nach Christo ge schriebene Koran des Sultans Osman herausgegeben werden. Das Gewicht dieses Werkes soll über 65 betragen, der Preis ist auf 500 Rubel festgesetzt. — Von Professor Florinskij wird eine kritisch bibliographische Uebersicht der neuesten Arbeiten zur Kunde des Slawentums erscheinen. — Boborykin wird neue -Erinnerungen an Nekrassow, veröffentlichen. Auch von N. Panow erwartet man zur Feier des 25jährigen Todestages dieses Dichters (den 27. Dezember 1902 a. St.) eine größere Arbeit, die eine allseitige Würdigung der litterarischen Thätigkeit Nekrassows und neue biographische Nachrichten über ihn enthalten soll. Maxim Gorjkij soll mit einer Komödie, das Leben der Journa listen betreffend, beschäftigt sein. — Von Tschechow wird ein Roman »Napoleon in Moskau- erwartet. — N. Luchmanowa soll ein Lust spiel -Das neue Weib-, und I. Jassinskij einen Roman -Der unterbrochene Traum- schreiben. — Unter der Presse befindet sich ein Leitfaden zur bibliographischen Bücherbeschreibung von Bitowt. Von der großen Encyklopädie der Firma Vrockhaus und Jefron in St. Petersburg ist der 67. Halbband erschienen; er enthält den Schluß des Buchstaben 'I' und den Anfang des Buchstaben II. Vom kleineren encyklopädischen Wörterbuch dieser Firma erschien der dritte (Schluß-)Band. Er enthält außer den eigentlichen lexi kalischen Artikeln noch größere Monographien über Kunstgeschichte von Ssomow, Mineralogie von Agafonow. Deutsche Grammatik von Braun, Civil-Gerichtsverfahren und Bürgerliche Gesetze von Werblowskij, Physik von Gerschun, Physiologie des Menschen von Tuhr, Die französische Sprache von Batjuschkow und Kursus der Chemie von Timofejcw. In Tiflis soll eine neue Monatsschrift -Mzignobari- (»Der Bibliograph-) in grusinischer Sprache erscheinen. — Die Zeitung -Der polnische Courier- hat ein Preisausschreiben zur Lösung der Frage: -Welches ist des polnischen Volkes Hauptfehler?- er lassen. Gegen hundert Beantwortungen, zum Teil von hervor ragenden Schriftstellern, wie Boleslaw Prus und Emilie Orzeszko, liefen ein. Den ersten Preis erhielt vr. Trzbinsky aus Wolocz^sk. — Der bekannte Literarhistoriker und Kritiker Skabitschewskij veröffentlichte aus Anlaß der kürzlich erschienenen -Erzählungen, von Leonid Andrejew einen Artikel unter dem Titel -Ein neues Talent-, worin er behauptet, daß der Verfasser dieser Erzählungen eine ganz bedeutende schriftstellerische Begabung offenbare. In Simbirsk starb der Belletrist N. Nasarjem; seine Erinnerungen an Graf Leo Tolstoj, dessen Universitätskamerad er war, die 1900 im -Historischen Boten- veröffentlicht wurden, machten seiner Zeit Aufsehen. — Am 6. April d. I. starb im städtischen Krankenhaus für Geisteskranke in Strelna bei St. Petersburg der hervorragende russische Schriftsteller Gläb Uspenskij. Er war seit über zehn Jahren nervenleidend und begann seine schriftstellerische Laufbahn im Jahre 1866 mit den -Sitten der Rasterjajewstiaße-. Sein zweites bedeutendes Werk war -Das Elend-, ein im Jahre 1871 er schienener Roman. -Aus einem Dorf - Tagebuche, enthält die Resultate seiner Erfahrungen als Dorflehrer und Vorstand einer Leih- und Sparkasse. Sein Aufenthalt im Gouvernement Now- Werke -Die Macht des Ackerbodens-. In allen Werken Gl^ Uspen- skijs, besonders seit der zweiten Hälfte der siebziger Jahre, äußert er innige Liebe zu seinem Volke, zum Dorfproletariat. Die Dorf bewohner stellt er höher als die intelligenten Städter, die angeblich wie es so viele von den sogenannten Volksschriftstelleri^thun; er schildert ihn in seiner ganzen unverhüllten Derbheit. Seine Werke sind fast unübersetzbar; wer sich vom Inhalte derselben einen Be griff machen will, muß zu dem bei Duncker L Humblot im Jahre 1892 erschienenen Werke von H. v. Samson - Himmelstjerna, -Ver- lumpung der Bauern und des Adels in Rußland-, nach G. Uspenskij 570
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