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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1923
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- Deutsch
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«öNnibl-m I. d, TUchu. vuchh-nd-r Redaktioneilei Teil. X- 93. 21. April 1923. Reichsregierung, Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind aber einig darüber, daß im gegenwärtigen Augenblick alles unter bleiben muß. was den Abwehrkampf im Westen und Osten des Reiches ungünstig beeinflussen könnte. Im innigsten Zusammen hang mit diesem Abwehrkampf steht der Versuch der Reichsregie rung, zu einer Stetigkeit der Finanzen und Wirtschastsverhält- nisse zu gelangen, die Stützungsaktion. Ob deren Durchführung auf die Dauer möglich ist, mutz zweifelhaft erscheinen; schon zei gen sich auf dem Devisenmärkte wieder stärkere Schwankungen. Die von vornherein erwarteten Folgen der Markstabilisie rung haben sich aber bereits in einer Stockung des Jnlandabsatzes und in einem Rückgänge der Ausfuhr ausgewirkt. Viele Firmen haben zwecks Entlastung ihres Gchaltkontos sich zur Aussparung von Stellen genötigt gesehen; vielfach sind schon Arbeitsstreckun gen vorgeno-mmen worden. Mit Rücksicht auf diese Entwicklung der wirtschaftlichen Lage wird sich die Arbeitnehmerschaft darauf einstellen müssen, bei ihren Forderungen in der nächsten Zeit Mäßigung zu zeigen. Niemand weiß, ob wir nicht sehr bald in ein Stadium eintreten, wo es sich nur noch um ein zähes Ringen, um das Erhalten und Durchhalten der Betriebe handeln kann. Für den Buchhandel werden dann schwere Zeiten kommen; denn für ihn, dessen Erzeugnisse mit an letzter Stelle der Bedürfnisbefrie digung stehen, werden sich hie nachteiligen Folgen eines Um schwunges zuerst bemerkbar machen. Die zu ihm gehörenden Arbeitgeber und Arbeitnehmer werden dann vielleicht froh sein müssen, wenn es überhaupt nur gedingt, für Löhne und Gehälter den Status guo zu wahren. Leipzig, den 18. April 1923. Der Vorstand des Arbeitgeber-Verbandes der Deutschen Buch händler, Sitz Leipzig, vr. Arthur Meiner, Vorsteher. Zu den Kantate-Vorstandswahlen. <VgI. Bbl. Nr. 81 u. 87.) V. Zur Sache. Da die Erwiderung des Deutschen Verlegervereins und der Deutschen Buchhändlergllde auf den Offenen Brief des Herrn Walther Jäh durch verschiedene Umstände verzögert zur Ver öffentlichung gelangt ist, hat sie den Zweck der Aufklärung nur unvollkommen erreicht, wie der gleichzeitige Abdruck der Schreiben der Herren Hans Volckmar, vr. Klinkhardt und vr, de Gruhter zeigt. Deshalb werden die wichtigsten Punkte des gemeinsamen Vorschlages vom Deutschen Verlegerverein und der Deutschen Buchhändlergilde nachstehend in wenigen Sätzen wiederholt: 1. Zweck des gemeinsamen Schrittes war die Erhaltung und Steigerung der praktischen Arbeitsfähigkeit und Hacht des Börsenvereins. 2. Nicht drei Verleger oder drei Sortimenter werden von Amts wegen in den Börsendereinsvorstanid delegiert, -sondern nur jeein Vertreter der beiden Organisationen. 3. Dieser Vertreter darf nicht Erster Vorsteher des Börsen« Vereins sein. 4. Die verantwortlichen Vertreter sind nicht durch Fraktions beschlüsse gebunden, sondern als ehrliche Makler zu betrach ten, di« das Erreichbare abzuschätzen wissen, 5. Weder die Geschicke des Deutschen Verlegervereins noch der Deutschen Buchhändlergllde werden im Börsenversins- Beratungszimmer entschieden werden, ebensowenig wie bisher. K. Ziel des Vorschlages ist vor allem Verminderung der Rei bungen und Reibrmgsflächen, die dem GefamtbuchHandel in der Vergangenheit so viel geschadet haben, 7. Das Gefühl der Verantwortlichkeit gegenüber dem Gesamt buchhandel wird durch Beteiligung der einzelnen Grrippen an der Leitung der buchhändlerischen Gesamtorganisation gesteigert und nicht vermindert. Wir halten es deshalb, wie Herr Hans Volckmar, für das Glücklichste, wenn im Vorstande des Börsenvereins je zwei Posten V48 durch Männer, die als ausgesprochene Repräsentanten des Sor timents und des Verlages bekannt sind, besetzt werden, und wenn die beiden anderen Posten Von der Natur ihrer Geschäfte nach schon an sich neutralen Männern bekleidet werden. Berlin, den 17. April 1923. vr. Georg Paetel, PauINitschmann. Erster Vorsteher des Deutschen Erster Vorsteher der Deutschen Verlegervereins. Buchhändlergilde. VI. Von vr. W i lh e l m R uprech t. Der Husarenritt, den die »beiden bisher so feindlichen Brü der, die Herren vr. Paetel und Nidschmann, an der Spitze ihrer Vorstände, Plötzlich geeinigt, in das Gebiet des Börsenbereins unternommen haben — wer dabei der Führende, wer der Ge führte ist, wage ich nicht zu entscheiden —, wird hoffentlich in folge der kräftigen Abwehr derjenigen Mitglieder des Börsen vereins, die nicht ans die vsrba msgislri eingeschworen sind, ein unschädlicher Rekognoszierungsritt bleiben. Mit großer Freude habe ich den ersten Gegenschlag in der offenen Antwort Herrn Jähs begrüßt, die, aus tiefer Kenntnis hervorgegangen, haar scharf die Folgen eines derartigen gewaltsamen Eingriffs ent wickelt. Die in Nr, 87 erfolgte Erwiderung: »Die gemeinsame Arbeit der jungen Kameraden-, ist herzlich schwach ausgefallen, von dem väterlich warnenden ersten Absatz an bis zum Schluß, Daß die Ziele der beiden Vorstände gewesen feien die Schwächung oder gar Zertrümmerung des Börfenvereins, ist gar nicht be hauptet worden, aber mit vollem Recht, daß das die Folge ihres Vorgehens sein würde und müßte. Das Echo, das Herrn Jähs offene Antwort bet den Herren Volckmar, Klinkhardt und de Gruhter gefunden hat, nehme auch ich ans und kann mich im Anschluß an diese Stimmen sehr kurz fassen. Wdr wie ich bald 40 Jahre die Geschicke des Börsenvereins mit erlebt, jahrzehntelang im Vorstande und in Ausschüssen ge wirkt und ihre Arbeit kennen gelernt hat, kann darüber nicht im Zweifel fein, daß die revolutionär« Neuerung, falls sie dauernd gelänge, den Börsenverein so ohnmächtig machen würde, wie cs unser armes deutsches Vaterland jetzt ist. Das Kurialsystem in der Hauptversammlung wäre vielleicht brauchbarer, als Herr Jäh es ansieht, aber nur unter Voraussetzung einer kräftigen Re gierung durch den Vorstand. Wird aber dieses Parteishstem in den Vorstand selbst getragen, so wird der Arm des Börsenbereins gelähmt, sein« Kraft zerrissen, einerlei, ob min Herr vr. Paetel oder Herr Nitschmann erster Vorsteher werden würde. Die Haupt versammlung aber würde ein M ar i o nette n-TH e at er werden. Und wer wählte den Vorstand? Herr de Gruhter hat mit Recht betont, daß im Berlegerberein der Vorstand immer wieder den Vorstand gezeugt und eigentlich nur formell seine Hauptversanrmlung gefragt hat. Wie das Zeugungsgeschäft bei der Gilde vor sich zu gehen Pflegt, weiß ich nicht. Unter allen Umständen würde nach Einführung der von Gilde und Ver legerverein gewünschten Neuerung die Wahl von vier Vorstands mitgliedern der Hauptversammlung des Börsenvereins völlig entzogen. Also das schönste Filtriersystem, und noch dazu in der herrlichen Zeit des Parlamentarismus! Und solche Entrechtung sollen wir uns durch unser« Stimmzettel selber auferlegen? »Nur die alfergrößten Kälber wählen ihren Schlachter selber-, pflegte mein erster Lehrmeister im Vorstande des Börsenbereins, unser Ehrenmitglied Herr Engelhorn, zu sagen; Ein Gutes hat der, wie ich gern annehme, in gutem Glau ben, aber Nicht weise unternommene Schritt gehabt: Wer es noch nicht wußte, daß der Wahlausschuß bei der Aufstellung Herrn Jähs eine glückliche Hand gehabt hat, kann sich nun davon über zeugen. Seine offene Antwort zeigt: 1, Kenntnis der ganzen Sachlage und Einsicht in die Vorstandsarbeit, 2, eine nicht ge wöhnliche Fähigkeit, eine politische Neuerung bis in ihre letzten Folgen durchzudenken, und 3,, daß er das Herz auf dem rechten Flecke hat rmd sich so leicht nicht wegdrängen läßt. Und diesen Mann sollten wir boiseiteschiebon helfen? Bei den Abstimmungen in der Hauptversammlung haben die Slimmverlretungen eine
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