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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1923
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- Deutsch
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Redaktioneller TM X- 93, 21. April 1923. hat. Dieser Wahlausschuß faßt seine Beschlüsse souverän, doch nimmt er selbstverständlich Anregungen und Wünsche gern ent gegen und wird diese nach Möglichkeit berücksichtigen. Dagegen muß einem Verfahren, wie es die Leibung der Gilde in diesem Jahre beliebt hat, aufs entschiedenste entgegengetreten werden. In der Januarnumtner des Gildebl-attes erschien ein Aufsatz, be titelt: »Der Börs-enber-eiiisvorstand--, der sich mit den Wahlen zu Kantate 1923 befaßte. Zwei Vertreter der Gilde, diese Forderung der Gilde wurde kategorisch an den Wahlausschuß gestellt, sollten zur Wahl in den Börsenvereinsvorstand borge sch tagen werden, und damit sich der Wahlausschuß nicht erst die Köpfe zu zerbre chen brauchte, wurden gleich die Slawen der beiden Kandidaten in aller Öffentlichkeit präsentiert. Offenbar ist sich die Leitung des Gikdeblattes nicht bewußt gewesen, daß eine solche vorzeitige Veröffentlichung von Wahl- Vorschlägen durch hierzu nicht berufene Organe am allerwenigsten geeignet ist, eine brauchbare Liste unabhängiger, für das jeweilige Amt besonders befähigter Männer zusammenzubringen. Der Wahlausschuß setzt sich, wenn er diese Namen ohne weiteres übernimmt, dem Verdacht aus, einem fremden Diktat sich unter- warfen zu haben; läßt er aber die Vorschläge unbeachtet, so steht di« Gefahr eines heftigen Wahlkampfes vor der Tür. Diesen auf zunehmen, braucht er keine Bedenken zu haben, wenn für seine Be schlüsse einziger Leitstern das Wohl des Börfenvereins gewesen ist. Man muß sich aber darüber klar sein — und dies darf der buchhändlerischen Öffentlichkeit nicht verschwiegen werden —, daß in diesen Kamps sehr wahrscheinlich der Vorstand des Bör senvereins mitverwickelt würde und daß unter Umständen, wenn von der anderen Seite eine entscheidende Kraftprobe gewagt werden will, der Bestand des Börfenvereins in seiner bisherigen Gestalt gefährdet werden könnte. Welche Haltung der Wahlaus schuß, welche der Bvrsenbereins-borstcmd talsächlich eingenommen hat, darüber hier öffentlich zu reden, steht mir nicht zu. Es wird dielleicht Sache der Hauptversammlung sein, wenn bis dahin keine,einigende Forme! gefunden ist, sich mit diesen grundsätzlichen Fragen zu beschäftigen. Seit jener unglückseligen Veröffentlichung im Gildeblatt datiert der Streit um die Wahlen 1923. Die Haltung des Deut schen Verleg-ervereins — das mag cm dieser Stelle ausgesprochen werden — hat sich nicht von der Linie des Korrekten entfernt, denn die Verantwortung für die Umgehung des Wahlausschusses ist nicht auf fein Konto zu buchen. Außerdem lagen ja die Vor schläge des Wahlausschusses damals schon vor, und so kann man es als sein gutes Recht gelten lassen, Gegenvorschläge zu machen. Aber eines muß hier ausgesprochen werden: es ist geradezu uner hört, wieviel Zeit, Arbeitskraft und auch Geld seit Januar bis heute für die diesjährigen Wahlen aufgewcnd-et werden mutzten, -einzig und allein deshalb, weil die Gilde zum Wahlausschuß nicht das Vertrauen hatte, daß er von sich aus die geeigneten Ver treter für das Sortiment ausfindig machen würde. Über die Form der Polemik, die die Leitung des Gildeblattes gegen den derzeitigen Börfenvereinsvorstand und nicht zuletzt gegen di« dort amtierenden Vertreter des Sortiments beliebte und di« bei früherer Gelegenheit noch unverblümteren Ausdruck gefunden hatte, mich auszulassen, betrachte ich nicht als meine Aufgabe. Ich kann aber die Bemerkung nicht unterdrücken, daß ich st« zu den unerfreulichsten Erscheinungen zähle, di« man im Buchhandel seit einigen Jahren beobachten konnte. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird in den Verhandlungen der Hauptversammlung selbst — darauf läuft ja auch die Absicht des Herrn Nitschmann hinaus, der Wahlhandlung eine längere Diskussion vorangehcn zu lassen — dieser Punkt der Tagesord nung einen ganz ungebührlich breiten Raum einnehmen, unge bührlich breit, wenn man nicht von dem Eintreten einiger einge schworener Gilhemänner in den Börsenvereinsvorstand einen völ ligen Umschwung in der Politik und in den Leistungen des Vor standes erwartet. Die Hauptversammlung wird sich ernstlich die Frage vorzulegen haben, ob der gemachte Sürfwand das zu erwar tende Ergebnis rechtfertigt, oder ob sie in Zukunft dem Wahlaus schuß seine dem Geist der Satzungen entsprechende Unabhängig keit wieder garantiert zu sehen wünscht. Stuttgart, den lö. April 1923. SSO IX. Die Wahlvorschlüge zum Börsenverein. In der nächsten Nummer derDeutschcu B e r l e g e r z e i tu n g werden sich unter diesem Stichwort die nachstehenden Ausfüh rungen finden: .... Offenbar wird sich aber eine zweckentsprechende vernünf tige Zusanunenarbeil des Buchhandels, nämlich des Verlegers mit dem Sortimenter, auch dann nicht überflüssig erweisen. Aber auch hier wird Sturm gelaufen, auch hier ficht man gegen Wind mühlenflügel. Im Buchhandel soll praktisch« Arbeit geleistet wer den. Organisation ist Festlegung organisch gewordener Formen, aber nicht Bureaukratifi-erung. Es ist kein Zweifel, daß die Ge- samtovganisation des Buchhandels, nämlich in der Form des Börfenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Gefahr lief, zu einer leeren Form, zu einer Attrappe zu werden. Es stand zu befürchten, daß der Börscnverein zu einem Exer- zierplatz für sogenannte organisatorisch« Experimente werden könnte, daß er seine Tätigkeit nicht mehr im Sinne der Interessen des Gisamtbuchhandels unter Berücksichtigung der historischen Funktion der einzelnen Gruppen im Buchhandel würde ausüben können, sondern daß er nur noch von dem Prinzip dergrötzten Zahl regiert werden würde. Di« letzte Kantate-Versammlung und der daran anschließende Prozeß war ein Beweis dafür, daß diese Entwicklung schließlich auf einen Rattenkönig von Prozes sen, auf leeren Formalismus hinauslief, daß aber -die wirklichen Bedürfnisse des praktischen Buchhandels immer mehr in den Hintergrund gedrängt werden würden. Es ist offenbar nicht Aufgabe einer buchhändlerischen Organisation, eine Art von Vorschule für künftige Politiker oder Juristen zu werden, son dern die Zusammenarbeit zwischen Erzeuger und Vertreib«! zu fördern. Dabei darf aber weder der eine noch -der andere über borteilt werden, weil schließlich ein gutes Geschäft nur ein solches ist, lbei dem jede der beiden abschließenden Parteien einen Vorteil hat, oder, in die deutsche kaufmännisch« Sprache über tragen, jeder der beiden Gegner dem andern über das Ohr gehauen zu haben vermeint. Ja, es -gibt in Wahrheit keinen besseren Beweis für dem ge sunden Charakter eines geschäftlichen Abschlusses, als wenn beide Parteien gleichmäßig unzufrieden oder trinrnphierend sind. Ob man aber vergnügt aussicht oder traurig ist, das ist nichts weiter als ein geschäftlicher Kunstgriff. Auch dieser tut gemeinhin seine Wirkung, wenn er richtig angewendet wird. Nun haben Deutscher Verlegerverein und Deutsch« Buchhänd- lergilde, bzw. die beiden Vorstände einen Weg gefunden, der, vom Papa Börsenverein gebilligt, in der Tat die formalistischen Schwierigkeiten im Buchhandel beseitigt, der es ermöglicht, daß keine von beiden Parteien den anderen Teil praktisch majori- sieren kann, daß die Brücke von einem zum anderen Teil ge schlagen worden ist, kurzum, daß ein Vorfrieds abgeschlossen worden ist, ein Vorfried« für Kantate, um zu Kantate nützliche Arbeit leisten zu können. Dieser Vorfriede hat Ausdruck gefun den in einem gemeinsamen Wahlvorschlage, der dem Verlag wie dem Sortiment im Vorstande des Börfenvereins die gleichen Rechte und die gleiche Slimmcnzahl sichert. Im Vor stände des Börfenvereins sollen in Zukunft di« beiden Gruppen, Verle-gerverein und Gilde, außerdem noch offiziell vertreten sein. Daß eine Personal-Union zwischen Erstem Vorsteher des Börfenvereins und -Erstem Vorsteher von Gilde oder Verlegelverein (wir nennen die Gilde zu erst, weil Höflichkeit die Geste des Stärkeren ist) ausgeschlos sen bleibt, ist s e lb st d er st än d! ich, aber trotzdem bei den Aussprachen ausdrücklich vereinbart worden. Wenn dies« Bestimmung nicht in dem Brief an die Orts- und Kreisver eine Aufnahme gesunden Hai, so lag das an der Selbstverständ lichkeil dieser Voraussetzung. Erreicht ist mit diesem Übereinkommen zunächst dos eine, und dieser Gesichtspunkt war bei den Verhandlungen, die von dem Deutschen Verlegerverein und nicht von der Gilde eingeleitet und geführt wurden, daß die kommende Kantotever- sammlun-g nicht mit einem Zusammenbruch des Börsenberein? en-den durfte, daß es zu einer Wiederholung der Kraftprobe zwi-
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