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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.04.1923
- Strukturtyp
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- 1923-04-21
- Erscheinungsdatum
- 21.04.1923
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- Deutsch
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^0 93. 21. April 1923. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Zur Berkaufsordlnurg für Auslandlicferungcn. — Wir machen auch an dieser Stelle auf den im Anzeigenteil der heutigen Nummer ent haltenen neunten Nachtrag zum Katalog der Außen- Han d e l s n e b e n st e l l e für das Buchgewerbe betr. Ans- iattdpreise aufmerksam. Postpaketverkehr nach Aachen. — Aus Aachen wird dem Bbl. ge schrieben: Nach einer Mitteilung der Oberpostdirektion Aachen sind wieder allgemein — ohne Beschränkung auf einzelne Gebietsteile und Warcngattungcn — Pakete im Gewicht bis 10 Kilo mit Ausnahme von versiegelten Wertpaketen und Sperrgutsendungen zugelassen. Es dürfen jedoch einstweilen von einem Absender nicht mehr als 5 Pakete täglich angenommen werden. Büchcrdiebstahl in Berlin. — Ein Mann, im Alter von etwa 60 fahren, erbat sich für eine Dame schriftliche Angabe von 15 bis 2V Nomalien. Nachdem er den Laden verlassen hatte, bemerkte ich, daß er mich arg bestohlen hatte. Ter Schwindler trug bei sich eine kleine, gelbe Ledertasche, hüstelte stark und promenierte im Laden ans und ab. Beides wahrscheinlich, um den Verkäufer abzulenken. Er dürfte auch in anderen Städten Gastrollen spielen. Gestohlen wurde mir u. a.: Deutsche Dokumente zum Kriegsausbruch. Doppel- band 4/5. Blau Halblwbd. W. Wellnitz (Inh. Otto Wcydert), Berlin S. 14, Kommandantenstr. 49. Spende für Arno Holz. (Vgl. Bbl. Nr. 84.) — Unter den Spenden, die für Arno Holz zu seinem 00. Geburtstage eingclaufcn sind, befinden sich n. a.: Handzeichnungen und Origiualgraphikcn von Ko rinth, Liebermann, Kaulbach, Slevogt, Meid, Jäckel, Büttner, Fingesten, Pottner, Erstdrucke der Werke vou Holz, darunter Luxusausgaben, die in nnr einem einzigen Exemplar für den Dichter gedruckt wurden, Hand schriften aus dem »Phautasus«, aus dem »Li-Tai-Pe« usw. Die Versteigerung, für deren Leitung Herr Edgar Joseph sich freiwillig zur Verfügung gestellt hat, findet am Mittwoch, dem 25. April, 4 Uhr, im »Bücher-Kabinett«, C ha r l o tt e n b u r g, Mommsenstraße 12 (Steinplatz 4572), statt. Vorbesichtignng täglich 10—1, 3—6 Uhr. Bketallmarktbcricht der Deutschen Mctallhandel A.-G., Berlin- Obcrschöncweidc, vom 18. April 1923. — Nachdem die Kurse im Lause der Berichtswoche kaum eine nennenswerte Veränderung aufzuweiscn hatten, setzte am Schluß der Woche im Zusammenhang mit der Steige rung der Devisen eine plötzliche Hausse ein, wie sie in derartigem Ausmaße bisher am deutschen Metallmarkt einzig dasteht. Die Kurse zogen sämtlich innerhalb weniger Stunden um ca. 50"/, au. Da diese Bewegung im Augenblick der Abfassung dieses Berichts noch im Fluß ist, lassen sich sickere Schlüsse über die weitere Gestaltung der Preie im Augenblick nicht ziehen. Doch ist die Gesamttendenz anßerordent- >ich fest. Im einzelnen stellten sich die Preise wie folgt: Preise per KZ am 12., 13., 16., 17., 18. Apnl Metallsorten Weichblei 2780 2750 2750 2800 3900 Bankazinn 22300 22200 21900 21900 31500 890/0 Hüttenzinn 2170» 21700 21300 21300 31000 990/. Antimon 2780 2750 2750 2800 3950 Kupfer 8110 8067 8014 8018 11400 Clereotypiemetall 2000 2600 2600 2090 3500 Setzmasch.-Metall 2800 2590 2500 2500 3400 Gestehungskosten und WiedcranschasfungsprciS. — Dazu schreibt die »Deutsche Allgemeine Zeitung«: Seit Jahren be mühe» sich die Kausleutc darum, dast ihnen gestattet werde, statt der in der Preistreibereiverorönung grundsätzlich festgehaltenen Berech nung des Verkaufspreises nach den^GestchungSkoften die Wieöerbefchaf- sungskosten der Waren zugritndezmegen. Das Reichsgericht hat diese Berechnungsweise jahrelang rundweg abgelchnt und selbst ln Ser be rühmt gewordenen Entscheidung vom 19. Dezember 1922, über die mehrfach berichtet wurde, für Jnlandwaren nur die Indexziffer, für Auslandwaren den Devisenstanb als zulässigen Mestfaktor anerkannt. Rim kommt ein preußisches Ministerium und erösfnet der (Bcrech- uungs-1 Freiheit eine Gasse. Ter Preußische Justtzmünster verössent- kicht eine »Allgemeine Verfügung vom 27. März 1923 über Lieferung von Schreibstofsen«,-durch welch« 8 8ft Zifser 8 der Haushaltsvor» leichtsten nengefaßt wird. In dieser Bestimmung heißt es: »Beamte, die kein« Schreibstosfoergütung beziehen, sondern die slir den Dienstgebrauch nötigen Schreibstosfeaus der DicnstaufwandS- entschädigung zu beschafft» haben, sind berechtigt, das von ihnen zn amtlichen Zwecken zu verwendende Papier aus den Vorräten der Behörde zu entnehmen. Als Entschädigung dafür haben sie den Preis zu entrichten, den die Behörde selbst bei einer um die Zeit der Entnahme ersoigcnden Neuanschaffting anzulegen hätte, zuzüg lich eines Aufschlags von 1 licht, für Verwaliungskosten.« Wenn die höchste Justizbehörde diese Art der Vergütung sllr zu lässig erachtet, werden die preußischen Staatsanwälte Bedenken tragen, gegen Kauflcute vorzugehcn, die ebenfalls die Wiederbeschafsnngs- kosten zugrundelegen. Ober wird einer von ihnen so mutig oder boshaft sein, gegen den hohen Ches ein Strafverfahren einzuleiten? Personlllnlllhrjchten. 7ü. Geburtstag. — In stiller Zurückgezogenheit beging am 18. April Herr Buchhändler Max Berwald, der frühere langjährige Inhaber der Andre'schen Buchhandlung in Prag, seinen 70. Geburts tag. Wem das Glück zuteil wurde, diesen außerordentlich liebens würdigen, feinsinnigen, vornehmen und vorbildlichen Buchhändler per sönlich kennen gelernt zu haben, weiß, was eigentlich der deutscke Buch handel in Böhmen seinerzeit verlor, als er sein Geschäft jüngeren Kräften anvertraute. Die ungeheuren Nöte der Zeit beschatteten in den letzten Jahren auch den Lebensweg dieses vornehmen Bernfs- genossen, und von Herzen möchte man wünschen, daß der weitere Lebcnspfad ein sonnigerer würde. Unterzeichnetem warb die ehren volle Aufgabe zuteil, im Namen seiner früheren Freunde in Prag, der Gesellschaft »(jusreuZ«, eine Spende zu überreichen, und er konnte sich überzeugen, wie dankbar diese von Herrn Berwald und seiner Gattin ausgenommen wurde. Ter -deutsche Buchhandel schließt sich sicherlich gern, den herzlichen Glückwünschen für Herrn Berwald an. C. A l b e rt i-München. Gestorben: am 16. April am Herzschlag im soeben vollendeten 62. Lebens jahre Herr Verlagsbnchhändler Otto Reichard, Inhaber der Firma Nenther L Neichard in Berlin. Der "Verstorbene trat am 1. Juli 1887 als Teilhaber in die von Heinrich Nenther 1878 in Karlsruhe gegründete und später nach Ber lin übergesiedelte Verlagsbuckhandlung ein, die 1893 den obengenann ten jetzigen Namen erhielt. Nachdem die Teilhaber 33 Jahre gemein sam gearbeitet unb ihren Verlag erweitert hatten, zwang hohes Alter Herrn Nenther, 1921 sich vom Geschäft zurückzuziehen, das nun in den Alleinbesitz des Herrn Neichard gelangte. Er hat cs in den bewährten Bahnen weitergesührt und sich hauptsächlich der Heraus gabe von Werken über Orientalin, Pädagogik, Philosophie und von Schulbüchern gewidmet. Sein Leben war Arbeit, sein Verdienst, daß sie nicht vergeblich geleistet ist. Arno Holz — Nobelpreiskandidat? — Arno Holz, der am 26. April sein 60. Lebensjahr vollendet, ist von 63 Professoren der Literatur und Ästhetik an deutschsprachigen Hochschulen zur Ver leihung des diesjährigen Nobel-Preises für Literatur vorgeschlagen worden; es sinb das zwei Drittel der Vorschlagsberechtigten deutscher Zunge überhaupt. ^ öMlMui. Prote»l. Die Erhöhung der Schlüsselzahl in der schon lange währenden und wahrscheinlich noch länger anhaltenden Zeit allgemeiner Gcschäsls- stagnation kann das Sortiment nicht stillschweigend hinnchmen. Auch zahlreiche Verleger werden einer Preiserhöhung in jetziger Zeit nicht gerade freudig zustimmen. Das auch im Buchhandel besonders in schönwissenschaftlicher Lite ratur sehr stille Geschäft wird durch die Erhöhung der Schlüsselzahl im jetzigen Augenblick vollständig stranguliert. Aus den Kreisen der Bibliothcksleiter hört man nur verurteilende Stimmen, selbst von solchen Herren, die Verständnis für die Lage des Verlagsbuch handels haben. Die Gründe des Börsenvereins für die Erhöhung in Nr. 76 des Bnchhändlerbörsenblattes sind nicht stick haltig. Papier, heute ein sehr wesentlicher Faktor bei der Bnchherstellung, ist schon seit mehreren Wochen zn außerordentlich ermäßigten Preisen zu haben, wie z. B. auch die zahlreichen Angebote im Börsenblatt beweisen. Daß die Drucktarife heute auch nur ans dem Papier stehen und die Drucke reien stets Wege finden, znm Hereinbekommen eines Auftrags bei Kostenanschlägen viel mehr Entgegenkommen als früher zn zeigen, ist auch eine bekannte Tatsache. Die Angestelltengehälter, ein wich tiger Faktor der Betriebskosten, sind im Buchhandel, wenigstens in Berlin, slir den März nicht erhöht worden. 555
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