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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1902
- Sprache
- Deutsch
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4578 Nichtamtlicher Teil. ^ 126, 4. Juni 1902. (Herr Albert Brockhaus:) Kreisvereine sich schon jetzt auf diesen Standpunkt stellen kann, denn wir haben damit zu rechnen, daß es eine ganze Reihe von Gefahren giebt, die den einzelnen bedrohen, min destens so lange er nicht absolut sicher ist, daß ihm sämtliche Kollegen zuslimmen, wenn er dazu kommen sollte zu sagen: ich gebe überhaupt keinen Rabatt mehr. Diese Gefahren Ihnen gegenüber einzeln darzustellen er übrigt sich wohl, sie werden Ihnen alle bekannt sein; den wenigsten aber wohl mit der Klarheit wie dem Verbands- Vorstand und dem Börsenvereins-Vorstand, weil das all gemeine Vertrauen uns im vorigen Jahre eine ganze Reihe von Briefen und Aeußerungen zugeführt hat, aus denen wir ersehen, wo den einzelnen Sortimenter, die einzelne Stadt, die Provinz der Schuh drückt. Deshalb glauben wir auch, daß wir, der Vorstand, in der Lage sind, Ihnen mit einer gewissen Sachkenntnis Vor schlägen zu können, was nicht nur erwünscht, sondern im gegenwärtigen Moment anch durchführbar ist und was — wenn es durchgeführt ist — für uns das Sprungbrett sein soll, um nach kürzerer oder längerer Zeit einen Schritt weiter nnd so immer näher an unser Ideal heranzukommen, das schließlich nur sein kann: die definitive, endgiltige Einhaltung des Ladenpreises. Die Bewegung von 1887/88 genau so wieder ins Leben zu rufen, wie sie damals gewesen ist, verbietet sich für den jenigen, der sie mitgemacht hat, von selbst. Sie kennen die großen Gefahren, die sie heraufbeschworen hat, und wie sie nach gewisser Seite hin resultatlos verlaufen ist oder Sie gegen ein Bollwerk gedrängt hat, vor dem Sie zunächst zurück weichen mußten. Verkennen wir aber nicht, daß sie uns unendliche Vor teile gebracht hat. Wenn wir heute — wie ich hoffe — zu bestimmten Sätzen kommen, so geschieht das nur auf den Schultern derjenigen, die uns 1887 und 1888 die Fahne vorangetragen haben zur Bekämpfung des übermäßigen Rabatts und der Schleuderei. Die damalige Bewegung hat auch jene Ausnahme bestimmungen gezeitigt, die seitdem in den Orts- und Kreisvereinen angenommen worden sind, die ja zu einem Teil segensreich gewirkt haben, zu einem andern Teil aber dazu geführt haben, daß mehr und mehr Ausnahmen in die Regel gekommen sind, so daß gerade der Schutzwall, den sie bieten sollten, nach vielen Seiten hin durchlöchert worden ist. Wenn wir die Bewegung von 1901 und 1902 einleiten, wollen wir es thun, indem wir lernen aus dem, was 1887 und 1888 ausgeführt und was versucht worden ist, andernteils aber eine Lehre ziehen aus den Versuchen, die damals noch unterlassen werden mußten, da die Rabatt bewegung — wie ich nicht näher auszuführen brauche — in großen Kreisen eine unsympathische Aufnahme fand gerade bei denjenigen, von denen das Sortiment eigentlich berechtigt war die größte Liebe und das allergrößte Entgegen kommen zu finden. Das Resultat unserer Erwägungen liegt Ihnen nnn vor in der kleinen Broschüre, die Ihnen — wenigstens den Vor ständen der Orts- und Kreisvereine — bekannt ist, auf die ich wohl nur zu verweisen brauche, während es wohl nicht nötig sein wird, den Hauptinhalt derselben Paragraph für Paragraph oder Wort für Wort zu wiederholen Der Vor stand ist den Weg gegangen, daß er sich an diejenigen ge wandt hat, die in erster Linie berufen sind, über die Rege lung des Verkehrs der Buchhändler untereinander und mit dem Publikum Beschluß zu fassen — mit dem Vereins ausschuß. Getragen von der einstimmigen Billigung des Vereinsausschusses, hat er im Januar d. I. eine Sachverstän- digen-Konferenz einberufen und aus allen denjenigen Kreisen, wo er besondere Kenntnis der Verhältnisse voraussetzen konnte, gewisse Persönlichkeiten zusammengebeten. Diese schlagen Ihnen also heute die Annahme dieser drei Para graphen vor, nur mit einer Aenderung, die gestern abend — ich kann wohl sagen glücklicherweise — beschlossen worden ist, und die wohl weitere Gewähr dafür bietet, daß wir Ihnen nicht etwas Unerfüllbares Vorschlägen. Die drei Paragraphen sind ein geschlossenes Ganzes. Sie sind, wie der Herr Vorsitzende schon hervorgehoben hat, so abgefaßt und textiert, daß ein Grundgedanke in dem einen völlig erschöpft ist; ein zweiter Grundgedanke im zweiten Paragraphen und ein weiterer Grundgedanke im dritten Paragraphen. Würde die Versammlung dazu kommen, auch nur einen Paragraphen anzunehmen, so werden Sie sich selbst sagen können, daß mir damit unter allen Umständen einen be deutenden Schritt vorwärts gekommen sind; ich brauche das nicht näher auszuführen. Nehmen Sie H 1 an, wonach gewisse Artikel überhaupt rabattfrei sein müssen, so ist klar, daß Sie von dieser Basis aus in den Orts- und Kreisvereinen weitergehen können und auch uoch andere Artikel darunter fassen können. Um nur eins herauszugreifen: Wenn darin steht »Artikel bis zu 3 so ist jedem unbenommen, wenn er nach Hause kommt, in seinem Verband zu beantragen, sie vom nächsten halben Jahre ab auf 5, 8 oder 10 zu erhöhen. Das ist viel aussichtsreicher, als es auf den ersten Blick erscheint, denn auf diesem Wege des Z 1 würden wir imstande sein, auch alles das zu erreichen, was wir in den Ztz 2 und 3 erstreben; und wenn wir in 8 1 sagen, diese und diese Artikel sind überhaupt rabattfrei, so liegt es in unserer Hand, auch die Bibliotheken — A3 — darunter zu fassen, indem wir nach und nach mit den Sätzen in die Höhe gehen. Nehmen Sie Z 2 an, so wird dem Sortiment der aller größte Dienst erwiesen, indem Sie für den größten Teil seines Ladenverkehrs den Rabatt von 5 Prozent auf 2 Prozent ermäßigen. Das ist wieder ein unendlicher Fortschritt gegen über dem, was wir 1887/88 erreichen zu können hoffen durften. Nehmen Sie H 3 an, so werden Sie allen den jenigen Sortimentern — immerhin ist es nur ein Teil der Sortimenter —, die einen wesentlichen Teil ihres Geschäfts im Verkehr mit Bibliotheken, Behörden, Anstalten haben, ebenfalls wesentliche Vorteile gewähren. Ich bin nicht so kleinmütig, anzunehmen, daß eine Versammlung von Sachverständigen, wie sie der Verband darstellt, imstande wäre, nur einen Gedanken aus dem System zu acceptieren und die andern zu verwerfen; ich habe vielmehr die Hoffnung, daß Sie alle drei Paragraphen an nehmen, und ich hätte den dringenden Wunsch, daß es ge schehen möge in dem Wortlaut, der, in reiflichster Ueber- legung festgestellt in langstündigen Beratungen, diejenige Diagonale darstellt, die zwischen den Interessen der ein zelnen Orts- und Kreisvereine und zwischen den Interessen größerer Gebiete, wie Deutschland auf der einen Seite, Oesterreich-Ungarn auf der andern, die Schweiz auf der dritten Seite, zu finden möglich ist. Ich glaube, mich augenblicklich auf das Angeführte be schränken zu können. Wünschen Sie Auskunft auf der eineu oder andern Seite, so werden die Mitglieder des Vorstandes, vor allem die Mitglieder des Verbands-Vorstandes gern bereit sein nähere Auskunft zu geben. Es muß der Ver sammlung überlassen bleiben, ob sie in eine General- oder Spezialdiskussion eintreten will zu den einzelnen Para graphen; bezw. wird Ihr Vorstand das jedenfalls Vor schlägen, und ich will mir nicht erlauben, ihm selbst etwas unter den Fuß zu geben. Aber das eine gestatten Sie mir noch kurz zu begründen, warum die Angelegenheit nicht auf
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