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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.06.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-06-05
- Erscheinungsdatum
- 05.06.1902
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4614 Nichtamtlicher Teil. ^ 127, 5. Juni 1902. (Herr vr. Lehmann:) Meinung, die geäußert worden ist, und ich bitte mir zu er lauben, Meinungen, die geäußert worden sind, zu bekämpfen. Das wird Herr Prager mit seinem scharfen Verstand, den ich bisher wenigstens schriftlich empfunden habe, (Große Heiterkeit.) Vorsitzender: Ich bitte den Herrn Redner nicht zu unterbrechen. Herr vr. Lehmann (fortfahrend): Ich komme nun zu der Frage: alle Artikel bis zu dem Ladenpreise von 3 Da darf keine Häufung verschiedener Wünsche stattfinden. Im großen und ganzen sind gegen diesen Satz doch eigentlich nur Ausnahmen vorgebracht worden. Wenn einer der Herren Kollegen hier sagt: es kommt jemand zu mir und will die einzelnen Bücher von Wildenbruch zusammen für 30 da ist es doch sehr schwer, dem sagen zu müssen: jedes einzelne Buch erreicht nicht den Preis von 3 Das scheint mir ein ganz außerordentlich seltener Fall zu sein (Widerspruch) — für die Allgemeinheit des Buchhandels nicht, wohl aber für das Geschäft des einzelnen Sortimenters. Nun, meine Herren, geben wir hier den Kreisvereinen Empfehlungen, wie es im allgemeinen für das Geschäft sein soll, und es wird neben diesem Rechte gewissermaßen, was wir konstatieren — das ist meine vollständige und feste Ueberzeugung — mehr noch gewisse Fälle geben, die auf der Grenze liegen — und ein solcher Fall liegt hier vor — wo ein gewisses Billigkeitsgefühl — das ist meine feste Ueberzeugung — immer einmal Platz greifen wird. Und ich glaube, wenn ein solcher Fall wie dieser eintritt, würden wir nicht durch die Bestimmung des betreffenden Kreis vereins den Betreffenden für gebunden erachten, daß er nun (Aha!) diese einzelnen Werke eines Schriftstellers, die er zu sammen verkauft, als Ganzes erachtet. Ich will Ihnen diesem gegenüber diejenigen allgemeinen Fälle konstatieren, die hier viel stärker getroffen werden. Es ist gesagt worden, daß Skonto gegeben werden darf bei halb jährlicher Regulierung. Nun, meine Herren, bezieht jemand im Laufe des halben Jahres Hunderte von Artikeln zu 50 L, 80 H, 1 1 20 -Z, 1 30 H u. s. w., das sind alles Gegenstände, die eine besondere Manipulation und Arbeit erfordern. Jeder wird einzeln in die Bücher eingetragen, jeder muß einzeln bezogen werden; man läßt ihn unter Umständen auf Bestellung kommen, unter Umständen L condition und schickt von zwei Artikeln den einen zurück; oder der Betreffende sucht sich in der Hauptarbeitszeit des Sortimenters für 4 — der Herr Vorsitzende hat die Reclam- Bändchen genannt — einzelne Reclam-Bändchen heraus, wo der Buchhändler auf und absteigen muß, um das Betreffende herauszufinden, da sage ich, das ist doch kein Punkt, wo wir sagen können: du hast dir für 4 ^ Reklam-Bändchen zu sammengesucht; das ist eine so bequeme Sache für mich ge wesen, daß ich dir darauf ein Skonto gewähre. Meine Herren, für den praktischen Bedarf des Sorti menters scheint mir ganz außerordentlich wichtig zu sein, in Betracht zu ziehen, welche Arbeit ihm verursacht wird bei dem Verkauf der einzelnen Gegenstände. Deswegen möchte ich Sie ganz außerordentlich bitten, diesen Grundsatz beizu behalten, ein Skonto nur auf Bücher zu gewähren, die einen bestimmten Preis überschreiten. Herr Jünger-Breslau: Meine Herren, ich möchte Ihnen vorschlagen, den Paragraphen in folgender Weise zu fassen: »Auf Zeitschriften, Schulbücher im Einzelverkauf und Lehrmittel darf kein Rabatt gewährt werden, ebenso bei einem ein maligen Einkauf bis zu 3 und zwar aus dem Gesichts punkte, den Herr Seippel erwähnt hat. Setzen Sie sich in die Lage, es kommt zu Ihnen, wie wahrscheinlich zu vielen Kollegen, ein Schullehrer aus der Provinz, der für die Schulbibliothek Bücher aussucht, Jugendschriften, die einen Ladenpreis haben von 75 H, 1 u. s. w. Die ganze Rechnung mag ungefähr 12, 13 betragen, es ist aber kein einziger Gegenstand darunter, der über 3 .A kostet. Diesem soll man also keinen Rabatt geben. Da kann es sehr oft bei lebhaftem Geschäftsgang Vorkommen, daß neben diesem ein andrer Käufer ein Buch verlangt für 4 oder 5 und der Gehilfe, der ihn bedient, zieht dabei einen Rabatt von 5 Prozent ab. (Zuruf: 2 Prozent!) Was wird der Mann sagen, der das hört: »Der bekommt Rabatt auf 5 und ich, der ich für 13 ^ gekauft habe, soll keinen bekommen?- Ich meine, das ist eine Unreellität — möchte ich sagen — dem einen gegenüber. Ich möchte bitten, den Paragraphen so zu fassen, wie ich vorgeschlagen habe, da kommen wir über alle Formalitäten, über alle Schwierig keiten fort. Herr Heinrich Schöningh-Münster: Ich möchte zunächst den Vorstand bitten zu fragen, ob vielleicht noch ein Herr da ist, der wirklich eingehend für den Paragraphen in der Fassung, wie er vorliegt, sprechen will. Ich habe von, da gegen zu sprechen; es wäre mir aber sehr interessant, noch etwas für diese Sache zu hören. Ich würde mich sehr gern belehren lassen, ehe ich das Wort ergreife. Vorsitzender: Ich kann die einzelnen Redner nicht fragen, ob sie für oder gegen sprechen wollen. Es haben sich noch sieben Herren gemeldet. Ich werde mir erlauben, nachdem diese sieben Herren gesprochen haben, auf die Einzel heiten des Paragraphen einzugehen, damit mir zu einer Entscheidung kommen. Soviel ich sehen kann, wendet sich der Widerspruch gegen zwei Punkte. Der eine Punkt ist, ob Schulbücher netto sein sollen, und der andere, ob Werk oder Einkauf zu setzen ist. Also, ich werde die Herren, die sich zum Wort gemeldet haben, jetzt bitten, zu sprechen, und von da an werde ich dann die einzelnen Punkte zur Debatte stellen und eventuell dann zur Abstimmung. Herr Schöningh: Ich habe die feste Ueberzeugung, daß die Debatte, wie sie jetzt geführt wird, sich wie eine Seeschlange stundenlang durch die Versammlung ziehen wird, wenn es so weiter geht. Der Gründe für und gegen giebt es noch Hunderte —, und jeder erörtert das, was er gerade vorsieht. Ich muß offen gestehen, ich habe immer im Laufe der Bewegung das Gefühl bekommen, daß die Hamburger ganz vorzügliche Kaufleute sind, und ich halte den Gesichtspunkt für unbedingt richtig, den sie hervorgehoben haben. Ich be- daure sehr, daß ich in dieser Weise von den Vorschlägen abweichen muß. Ich hätte das gestern schon geäußert, wir sind aber nicht dazu gekommen. Was von Herrn vr. Lehmann geltend gemacht worden ist, nämlich daß die Einzelbestellung kolossale Arbeit mache, ist ganz richtig. Sie müssen aber bedenken, daß die Herren, die sich gegenteilig ausgesprochen haben, hervorgehoben haben, daß sie nicht gern so rigorose Maßregeln bei ihren Kunden anwenden, die größere Bezüge, größere Rechnungen machen. Nehmen Sie an, ich schicke einem Kunden die halbjährige oder vierteljährige Rechnung. Er erhielt von demselben Buch vielleicht drei Exemplare, eins kostet mit Einband über 3 die andern bleiben unter 3 das eine rabattiere ich, die andern nicht —, so ist doch klar, damit macht man böses Blut. Ich sage auch, bei diesen Rechnungen ist, wenn derartige kleine Artikel in Frage kommen, thatsächlich eine größere Summe Arbeit aufgewendet. Aber Sie müssen auch bedenken, daß sie sich auf Kunden bezieht, die zu Ihren besten gehören, durch die man einen wirklich nennens werten Absatz hat. Wir wollen vom Rabatt doch die Sachen ausschließen, die einzeln verkauft werden. Ich gebe zu, daß
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